Priusfreunde.de

Mit diesem Bericht kann ich recht wenig anfangen.

- Welcher CO2-Ausstoß pro Liter wird für Diesel und Benzin angesetzt? Ist darin der Raffineriewirkungsgrad bzw. der Strombedarf der Raffinerie mitberücksichtigt?
- Welcher Verbrauchsdurchschnitt wird für Verbrenner angenommen? Liegt der Praxisverbrauch zugrunde oder etwa nur der Normverbrauch?

Je mehr der zugrundeliegende Verbrauch in der Praxis überschritten wird, umso schneller wird jedenfalls der Break-Even beim BEV erreicht.

eppf

Exakt das wollte ich auch bemängeln, auch ist eine gewisse Beliebigkeit gegeben - je nach dem Rad man sich raussucht.

Tesla gibt derzeit ca. 62kg/kwh an bzw. 5000kg für den gesamten Akku.

Warum steht in solchen "Studien" nie, wieviel ein Motor (bei der laufleistung eher 2-3 Motoren), Getriebe, Abgasanlage, Katalysator und Tank ausmachen?

Und den ADAC als Referenz angeben zählt für mich nicht als wissenschaftliches Arbeiten.

gcf schrieb:
Und den ADAC als Referenz angeben zählt für mich nicht als wissenschaftliches Arbeiten.Das ist natürlich auch noch ein Kritikpunkt, den ich voll und ganz unterschreibe!

Man müsste vielleicht das Ganze nochmals von Greenpeace durchrechnen lassen und der Mittelwert aus beiden Ergebnissen könnte dann der Wahrheit recht nahe kommen .

eppf

gcf schrieb:

[...]
Tesla gibt derzeit ca. 62kg/kwh an bzw. 5000kg für den gesamten Akku.
[...]


Hast Du dazu eine Quelle? Bis heute gehe ich davon aus, dass Tesla dazu (leider) keine Angaben macht.
Ansonsten bin ich voll bei Dir, was die diversen Bauteile angeht. Auch die Punkte Verschleißteile (Bremsen etc.) und Verbrauchsmittel (Motoröl, AdBlue) sollten in solche Berechnung mit einfließen. Immerhin fällt die Herstellung des Kraftstoffs nicht mehr gänzlich unter den Tisch.
Für viele Bürger ist es dennoch nicht nachvollziehbar oder egal wie aus Erdöl der Kraftstoff wird und Hauptsache das Zeug ist günstig...

Viele Grüße
Benny

Der Wert ergibt sich wohl aus dem letzten sustainability Report, wenn man rückwärts rechnet. (Wurde so bei tff Mal erwähnt).

Da das Material (laut LCA für Metalle) deutlich unter 4t liegt, erscheint mir das plausibel.
Der Energieverbrauch der gf1 scheint jedenfalls tatsächlich nur bei max. 60kwh/kwh output zu liegen, wenn man sich die daten bei eia.gov raussucht.

Zitat:
Studie
Elektroautos verursachen deutlich weniger CO₂ als bisher angenommen

Elektroautos boomen - doch immer wieder werden Zweifel an ihrem Nutzen fürs Klima laut. Eine neue Studie stärkt nun die Befürworter: Ihr zufolge verantworten die Stromer einen viel geringeren CO2-Ausstoß als bisher angenommen.
- www.spiegel.de/auto/elektroautos-tatsaec...24-8c3f-89475aadbe69

Grüße, Egon

Au Backe, der Prius mit angeblich 168g? Bei 4.5l Verbrauch mit Einberechnung des Raffineriewirkungsgrad kommen damit 51g/km nur für die Herstellung heraus, also genauso viel, wie beim Modell 3. Wusste gar nicht, dass der normale Prius einen soooo großen Akku hat, dass der CO2-Rucksack bei der Herstellung um 60% über dem eines C 220d liegt.

eppf

Man sollte nicht so viel mit angenommen Annahmen rechnen, dann kommen auch nicht so viele fehlerhafte Ausnahmen heraus

Wie wär's zur Abwechslung mal mit den tatsächlichen Daten?

gcf schrieb:
Wie wär's zur Abwechslung mal mit den tatsächlichen Daten?Ich sehe die tatsächlichen Daten beim Prius 4 wie gesagt bei 4.5l/100km, macht 104g CO2/km, dann noch 12% Raffinerieverlust drauf, ergibt etwa 117g/km.

Das auf Basis von Spritmonitor, also einem PRAXIS-Verbrauch.

Bei genauerer Betrachtung kann ich übrigens auch den Verbrauchsanteil beim CO2 für den C 220d nicht nachvollziehen. In Bezug auf Spritmonitor müsste pro Liter Diesel dann 3.5kg CO2 angesetzt werden, etwas arg hoch.

Irgendwie scheinen die verschiedenen Studien immer ALLE Parameter zu Lasten von BEV oder Verbrenner anzunehmen. Man sieht es ja auch am CO2-Verbrauchswert des M3. 40g/km entsprechen bei einem Strommixwert von 400g/kWh einem Verbrauch von 10kWh/100km. Legt man den Verbrauch laut Spritmonitor zugrunde, müsste der Strommix bei 218g/kWh liegen, da sind wir noch lange nicht.

Man sieht also eine klare Diskrepanz. Man mag meinetwegen beim Sprit mehr als die reinen Raffinerieverluste reingerechnet haben (Transport vom Bohrloch zur Raffinerie, von der Raffinerie zur Tanke), wenn aber im Gegenzug ein Strommix von 218g/kWh angenommen wird, dann wird eine gezielt einseitige Berechnung klar erkennbar.

Die goldene Mitte, die wie üblich der Wahrheit am nächsten kommt, findet man so gut wie nie.

Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal eine zu einseitige Emissionsberechnung zugunsten der E-Mobilität kritisieren muss.

eppf

3.5kg/Liter Diesel sind normal inkl. Transport vom Bohrloch zur Tanke
(allerdings ohne jegliche externalisierte Folgekosten die sich letztlich ja auch in CO2 niederschlagen).

"die Wahrheit" wäre dann allerdings ohnehin nur eine Aussage über den Durchschnitt.

Der Durchschnitt ergibt sich aber aus unzähligen Einzelfällen...

Bei uns wird es daher (obwohl selbst grosser BEV-Fan) bedingt durch den noch nicht lange zurückliegenden Kauf des Prius ein leicht anderes Modell werden.

Den Ersatz des P4 durch ein BEV innerhalb einer relativ kurzen Zeit (< 5 Jahre) erachte ich nicht als unbedingt zielführend. Den Prius einfach zu verkaufen und ein BEV dafür zu kaufen, macht nur bedingt Sinn, da damit der Verbrenner nicht von der Strasse waere, sondern ihn nur jemand anderes fahren würde. Es bliebe also nur die komplette Ausmusterung um wirklich nachhaltig den CO2-Ausstoss zu senken, was aber einen kompletten Wertverlust (finanziell gesehen) zur Folge hätte.

Stattdessen haben wir uns in der Familie darauf verständigt, dass der Ersatz fuer den Clio meiner Frau kein anderes Auto wird (weder BEV und schon gar nicht Verbrenner), sondern ein E-Lastenrad, mit dem wir auch die Kids zur Kita und Schule transportieren können (das Tern GSD gefällt uns da sehr).

Und wenn der Prius in ferner Zukunft sein Leben aushaucht, dann wird er (sofern wir in 10 Jahren tatsaechlich noch ein eigenes Auto benötigen) durch ein BEV ersetzt.

Insgesamt sieht der Plan allerdings vor, so viele Fahrten wie möglich innerhalb des Stadtgebiets hier in Zukunft mit dem Lastenrad zu unternehmen, um auch den Prius als einziges verbleibendes Auto in der Familie auf unter 10.000 km im Jahr zu bekommen.

eppf schrieb:
Au Backe, der Prius mit angeblich 168g? Bei 4.5l Verbrauch mit Einberechnung des Raffineriewirkungsgrad kommen damit 51g/km nur für die Herstellung heraus, also genauso viel, wie beim Modell 3. Wusste gar nicht, dass der normale Prius einen soooo großen Akku hat, dass der CO2-Rucksack bei der Herstellung um 60% über dem eines C 220d liegt.
Ich denke da spielt nicht die Größe des Akkus so sehr mit rein, sondern mehr der jeweilige Strommix.
Prius kommt immer noch ausschließlich aus Japan, oder?
Ich weiß nicht wie das aktuell aussieht, erinnere mich aber noch, dass nach Fukushima, als fast alle AKWs runtergefahren waren, Japan den Ausfall bei der Stromerzeugung im großen Stil durch fossile Energieträger kompensiert hat.
Je nachdem wie das heute aussieht könnte also auch für einen kleiner Akku ein vergleichbar großer CO2-Fußabdruck dabei rauskommen.

gcf schrieb:
3.5kg/Liter Diesel sind normal inkl. Transport vom Bohrloch zur TankeDann muss man aber fairerweise sagen, dass die Kohle auch nicht CO2-frei zum Kraftwerk fliegt und der Strom danach ohne Verluste zur Steckdose.

Nein, ich will der E-Mobilität garantiert nicht an den Kahn fahren, ganz und gar nicht. Es ist aber schon irgendwie komisch, wenn selbst der E-Mobilität wohlgesonnene Berichte bisher einen BEV-CO2-Betriebsvorteil (also ohne die Herstellung der Fahrzeuge berücksichtigt) im Bereich von ca. Faktor 2.5 im Vergleich zum Verbrenner einräumten und jetzt steht auf einmal der Faktor 3 im Raum (65% weniger) und die Herstellungsemissionen sind auch schon drin.

Da sehe ich bloß wieder Leute kommen, die das wieder zerpflücken, weil rundherum zu optimistische Zahlen angenommen wurden, genauso wie eben in anderen Pro-Verbrenner-Studien viel zu pessimistische für die BEVs.

eppf

helo schrieb:
Je nachdem wie das heute aussieht könnte also auch für einen kleiner Akku ein vergleichbar großer CO2-Fußabdruck dabei rauskommen.Einerseits glaube ich nicht, dass man hier das Herstellungsland berücksichtigte, das wäre ja ein sehr mieser Trick, weil es hierzulande z.B. auch noch den in Europa gefertigten Corolla 1.8 HSD gibt, mit ähnlichem Verbrauch und deutlich höheren Stückzahlen.

Andererseits geht der Spielzeugakku mit < 1kWh Kapazität wirklich im Rauschen unter.

Wie man es auch beim Vergleichsauto 220d sieht, hat man offensichtlich den spezifischen CO2-Ausstoß von Benzin und Diesel äußerst hoch angesetzt, den Strommix mit knapp über 200g/kWh dagegen extrem niedrig.

eppf

Studie aus den Niederlanden

E-Auto-Bilanz besser als angenommen

Stand: 31.08.2020 15:10 Uhr

Wissenschaftler sind seit Jahren uneins über die Ökobilanz von E-Autos. Einer neuen Studie zufolge sparen diese im Vergleich zu Verbrennern bis zu 80 Prozent an CO2 ein. Es gibt aber noch Probleme.

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www.tagesschau.de/wirtschaft/elektroautos-119.html