Priusfreunde.de

Hallo Leute,

bis März war ich stolzer Besitzer eines Auris Hybrid bin nun aber auf den Audi A3 e-tron umgestiegen.
Eine zufällige Google-Suche hat mich auf euer Thema zum Vergleich Prius / E-tron aufmerksam gemacht, an dem ich mich zukünftig auch beteiligen will.

Wie es der Zufall so will hat sich mir heute eine andere Frage bezüglich E-Mobilität aufgetan und vielleicht kann sie mir ja hier auch jemand beantworten.

Ich habe von meiner Hausverwaltung die Genehmigung, in meine Garage eine Steckdose (bzw. Wallbox) zu legen, wenn dieses Kabel direkt an meinen Stromzähler zur Wohnung angeschlossen ist. Ich bestellte mir also einen Elektriker, der meinte, dass ist alles relativ problemlos. Ich (vollkommener Physik-Laie) meinte zu ihm, dass mir ein 3,7 kw-Anschluss ausreichen würde, aber ein Anschluss bis 11 kw mit Blick in die Zukunft nicht schlecht wäre. Soweit so gut.
Heute flattert ein Angebot von "MITNETZ Strom" (Netzbetreiber) ins Haus "für den Anschluss Ihrer elektronischen Anlage an das Niederspannungsnetz". Der ganze Spaß soll einen Baukostenzuschuss nach § 11 NAV in Höhe von 700 Euro. Ist das Normal oder hat mein Elektriker da nur irgendwas falsch an den Netzbetreiber gemeldet? Hier hat ja ggf. ein Anderen mit Plug-in-Hybrid Erfahrung in so einer Angelegenheit?

Vielen Dank.

Liebe Grüße Eric

Baukostenzuschuss

Passt das dazu?

Ja, die Gesetzlichkeit hatte ich auch gefunden. Die Frage ist, ob ich tatsächlich einen eigenen Netzanschluss benötige oder tatsächlich derartige weitereilende Änderungen im bestehenden Anschluss notwendig sind.

Meine Hoffnung war, dass hier jemand in einer ähnlichen Situation war oder gar Fachmann ist.

Das kann ich leider nicht beantworten. Mein Stromanschluss ist ein eigener Netzanschluss mit eigenem Doppeltarif-Zähler.

Egon und viele weitere User haben sich zum Thema "Wie kommt der Strom in die Garage?" bereits Gedanken gemacht. Evtl. wäre es sogar sinnvoll beide Threads zusammenzuführen.

Grüße, yarison

EricB schrieb:
Ich (vollkommener Physik-Laie) meinte zu ihm, dass mir ein 3,7 kw-Anschluss ausreichen würde, aber ein Anschluss bis 11 kw mit Blick in die Zukunft nicht schlecht wäre. Soweit so gut.
Heute flattert ein Angebot von "MITNETZ Strom" (Netzbetreiber) ins Haus "für den Anschluss Ihrer elektronischen Anlage an das Niederspannungsnetz".
Hat er Dir jetzt einphasig 16A oder dreiphasig 16A, also 11 KW aufgelegt? Was ist denn bei Deinem Hausanschluss bzw Verteilerkasten geändert worden? Sollte in der Rechnung stehen. Hat da der Elektriker beispielsweise größere Vorsicherungen (z.B. NEOZED) eingebaut, um 11 KW zu vermöglichen? Bei einem Plugin-Hybrid wäre das wohl ziemlich übertrieben. Da hätte er erst einmal nur eine Phase anschließen können. Oder hat er Dir nur eine einphasige 16A-Leitung gelegt? Wenn er die Anschlußleistung erhöht hat, hat er dem Netzbetreiber vermutlich gemeldet, dass sich die Anschlussleistung bei Deinem Anschluss geändert hat. Dazu ist er wohl verpflichtet. Er hätte Dir allerdings vorher sagen sollen, dass seine Änderungen dazu führen. Insofern wäre ich über die Arbeit des Elektrikers nicht sehr glücklich und würde ich nicht erneut beauftragen.

Nein, zum Glück wurde bisher die Arbeit noch nicht durchgeführt.
Ich werde heute noch einmal mit dem Elektriker telefonieren, wollte nur eben vorher schon mal eure Meinung dazu einholen. Was ich aus deiner Nachricht rauslesen kann ist, dass für einen Plug-In-Hybrid wohl solch überdimensionierten Leitungen, die derartige Netzveränderungen nach sich ziehen, nicht unbedingt notwendig sind. Ich hoffe dass sieht der Elektriker ähnlich.

Vielen Dank für die Hilfe.

Die Leitung von Deinem Zähler zum Stellplatz in der Garage würde würde ich persönlich schon mit einem Kabel vorsehen, dass man auch 11 KW damit laden könnte (also 5-adriges Kabel mit entsprechendem Querschnitt für dreimal 16A). Ich würde allerdings erst einmal nur einmal 16A im Schaltschrank/Zählerkasten auflegen lassen, damit sich die Anschlussleistung nicht ändert.

Wenn Du dann von einem PHEV zu einem BEV wechselst, muss dann keine neue Leitung gelegt werden. Die Kosten für ein stärkeres Kabel sind vermutlich jetzt relativ gering. Aber ein Kabel wieder neu zu ziehen, wenn Du von einem PHEV zu einem BEV wechselst, wird dann wieder teuer.

Vielen Dank. Das klingt ja schon mal prima. Ich als Laie hätte so vor dem Elektriker nie argumentieren können. Ich werde ihm deinen Vorschlag so weitergeben.
Danke. Ich hatte schon befürchtet, dass aus meiner Steckdose nichts wird.

würde ich persönlich schon mit einem Kabel vorsehen, dass man auch 11 KW damit laden könnte (also 5-adriges Kabel mit entsprechendem Querschnitt für dreimal 16A).
Genau. Der Aufwand ist der gleiche, aber dann hat man für lange Zeit Ruhe. Selbst wenn man zunächst nur einphasig lädt.

Der Hausanschluss ist üblicherweise dreiphasig, es muss also nur ein Kabel zum Stellplatz gezogen werden. Dadurch erhöht sich nicht die Anschlussleistung des Gebäudes. Ich kann daher nicht nachvollziehen, wieso das bis 3 x 16 A (also 11 kW) einen Meldung beim Stromnetzbetreiber und Kosten auslösen soll. Wäre das so, müsste nach meinem Verständnis auch jeder Küchenherd gemeldet werden.

Wenn ich in meinem Haus eine rote 11 kW-Steckdose an die Wand schraube (oder schrauben lasse), wird darüber niemand informiert. Bei allem oberhalb, also 3 x 32 A (22 kW) oder auch 1 x 32 A, erfolgt eine Meldung und das kann in der Tat Kosten auslösen. Aber bis 3 x 16 A passiert nichts. So sieht es zumindest ein befreundeter Elektriker, den ich dazu letztes Jahr befragt hatte.

Ich bin leider fachfremd und kann das nicht beurteilen. Vielleicht gibt es unterschiedliche Regelungen, je nach Netzbetreiber oder Bundesland? Es wäre nett, wenn sich jemand vom Fach dazu äußert.

Grüße, Egon

happyyaris schrieb:
Die Leitung von Deinem Zähler zum Stellplatz in der Garage würde würde ich persönlich schon mit einem Kabel vorsehen, dass man auch 11 KW damit laden könnte (also 5-adriges Kabel mit entsprechendem Querschnitt für dreimal 16A). Ich würde allerdings erst einmal nur einmal 16A im Schaltschrank/Zählerkasten auflegen lassen, damit sich die Anschlussleistung nicht ändert.
...

Genau so habe ich das an meinem Stellplatz in der TG ausführen lassen. Die WEG hatte einen Stromanschluss in der Tiefgarage genehmigt, max. 16 A abgehend nach dem eigenen Wohnungsstromzähler.
Dazu hat der Elektriker einen FI-Schutzschalter im Zählerschrank gesetzt. Mehrere Mauerbohrungen, 5-adriges Kabel gezogen, "blaue Campingdose" am Stellplatz gesetzt und die Leitungsdurchbrüche alle brav mit schwarzer "Anti-Brenn-Paste" abgedichtet sowie mit Schildern gem. irgendeiner DIN für Garagen versehen. Kosten gesamt ca. 800 Euronen. Passt !

Mein Elektriker meinte auch bei der ersten Begehung, dass er bisher noch nie mit "Elektro-Autos" in Verbindung kam. Ich hoffe sehr, dass es daher zu einer fehlerhaften Übermittlung an den Netzbetreiber kam.

Im Angebot des Elektrikers wurde übrigens unter anderem folgende Positionen in Rechnung gestellt:

- NYM-J 5x4qmm (Kabel)

- Leitungsschutzschalter PXL, 3-polig mit Auslösecharakteristik B; Bemessungsstrom IN: 16A; Bemessungsschaltvermögen nach IEC/EN 60898-1: 10 kA

Vielleicht sagt euch die Bezeichnung mehr als mir.

Die TAB 2007 für den Anschluss an das Niederspannungsnetz regelt die technischen Anschlussbedingungen (siehe hier, Seite 6):
www.vde.com/resource/blob/937632/9c2f2bc...n-code-2007-data.pdf

Dort heisst es unter 2 Anmeldung elektrischer Anlagen und Geräte Absatz (3):
(3) Aus den im Absatz 2 genannten Gründen bedarf der Anschluss folgender Anlagen und Verbrauchsgeräte der vorherigen Beurteilung und Zustimmung des Netzbetreibers:
– neue Kundenanlagen
– zu erweiternde Anlagen, wenn die im Netzanschlussvertrag
vereinbarte gleichzeitig benötigte Leistung überschritten wird
– vorübergehend angeschlossene Anlagen, z. B. Baustellen und
Schaustellerbetriebe
– Erzeugungsanlagen gemäß Abschnitt 13
– Geräte zur Heizung oder Klimatisierung, ausgenommen
ortsveränderliche Geräte
– Einzelgeräte mit einer Nennleistung von mehr als 12 kW.
Daraus leite ich ab, dass ein Anschluss mit 3x16A mit maximal 11kW nicht angemeldet werden muss.

NRW hat ein Förderprogramm aufgelegt, auch für Privatpersonen:
Förderung von Ladeinfrastruktur (z.B. Wallbox).
Hier übernimmt das Land NRW bis zu 50 Prozent der Kosten, bis 1.000 Euro.
Achtung:
Die Vergabe des Auftrages und die Umsetzung der Maßnahme dürfen erst nach Erhalt des Zuwendungsbescheides begonnen werden. Es handelt sich ansonsten um einen förderschädlichen vorzeitigen Maßnahmenbeginn.

FAQ zum Förderantrag:
www.elektromobilitaet.nrw/privatnutzer/f...er-privatnutzer/faq/

Was wird bei der Umsetzungsberatung und -konzepte gefördert?

Die Beratung bzw. das Konzept können zum Beispiel folgende Aspekte umfassen:

Analysen
Ladeinfrastrukturplanung
Finanzielle Aspekte
Rechtliche Aspekte, Versicherungsthematik
Beschaffung von E-Fahrzeugen

Direkt zum Förderantrag:
foerderportal.nrw.de/lip/form/display.do...87395ADE5CB74E44A1F4

Gruß
Herbert

Vielen Dank.
Witzig. Ich selbst bin beruflich im Bereich der Fördermittelvergabe tätig. Hätte nicht gedacht, dass ich irgendwann privat damit in Verbindung komme
Aber da ich aus Sachsen komme, würde die Förderung aus NRW mir sowieso nicht helfen.

Mein Elektriker meinte in einer Mail auch:
"Da erst Anlagen ab 12kW zustimmungspflichtig sind sollte der Bestellung nichts im Wege stehen." <- Stimmt ja mit deinen Ausführungen zur TAB 2007 überein. Umso verwunderlicher dann der Brief des Netzbetreibers.

Naja. Ich melde mich noch einmal, wenn ich heute Nachmittag mit meinem Elektriker telefoniert habe.

Da erst Anlagen ab 12kW zustimmungspflichtig sind
Ja eben! Bis 11 kW (3 x 16 A) dürfte nichts passieren, wie oben geschrieben. So werden auch E-Herde angeschlossen.

Grüße, Egon