Priusfreunde.de

Gestern war wieder Schwerstarbeit für unser elektrisches Einkaufskörbchen angesagt. 280 Kilo Nutzlast - zwei Passagiere eingerechnet - über 400 Kilometer Autobahn und die ganze Fuhre übers Mittelgebirge (785 Meter über Meereshöhe). Das alles mit nur 30 Kilowattstunden an Bord.

Wie erwartet kein Problem, jedenfalls nicht fahrzeugseitig. Nur die anderthalb Stunden horrormäßiger Feierbandverkehr in und um die Stadt Pforzheim mit mehreren Zwischenhalten im Stadtgebiet... Ich kann nur jedem raten, zwischen 15 und 18 Uhr dort nicht Auto zu fahren.

In der Stadt waren praktisch sämtliche Ladepunkte belegt, und davon gibt es dank der örtlichen Stadtwerke reichlich. Man merkt, dass immer mehr E-Autos unterwegs sind - aber auch immer mehr nicht zu Hause geladen wird, weil damit günstige Parkmöglichkeiten in Innenstädten verbunden sind.

Wir hatten aber ohnehin kaum Zeit, da ständig in Bewegung. Bei einer späteren Pause Höhe Ulm haben wir dann einen der modernen EnBW-Schnelllader frequentiert, die mit zunehmender Tendenz überall herumstehen - entlang der Autobahnen meist in kleinen Rudeln. Sie bieten mindestens 2 x CCS oder 2 x CCS und 1 x Chademo, zusätzlich mit/ohne Typ2.





Die im Bild stehen in Seligweiler an der A8 neben dem großen Tesla-Ladepark, an dem schon seit längerem 18 Teslas gleichzeitig laden können. Der wird gerade erheblich ausgebaut, mindestens auf 36 Ladeplätze! Ich habe gestern Nacht ein paar interessante Bilder von der Baustelle gemacht, die ich später noch im Stromtankstellen-Thread veröffentlichen werde.

Grüße, Egon

Sie bieten mindestens 2 x CCS oder 2 x CCS und 1 x Chademo, zusätzlich mit/ohne Typ2.
...pro Ladesäule, versteht sich. Also in diesem Fall das Ganze mal vier.

Grüße, Egon

Egon schrieb:
Der wird gerade erheblich ausgebaut, mindestens auf 36 Ladeplätze!
Auf 40 laut GoingElectric.

Ladeprobleme im letzten halben Jahr:

• Diese Ladesäule stürzte bei jedem Ladeversuch mit einem Tesla-Chademo-Adapter (Model S, Model X) sofort ab. Sie ging in den "Maintenance"-Mode, die LED-Zeile leuchtet Rot und auch Typ 2 und CCS waren ab diesem Moment gesperrt.
  
  Zuverlässig reproduzierbar. Die Hotline konnte sie per Fernwartung problemlos resetten, aber das dauerte jedesmal zehn Minuten und jeder neue Versuch ließ sie wieder abstürzen. Das ging monatelang so, bis vom Betreiber eine neue Software aufgespielt wurde.



• Ein vandalisierter Triple-Charger. Der Typ2-Stecker (3 x 63 A / 43 kW) war mit Gewalt aus der Verriegelung herausgebrochen, das Steckergehäuse weitgehend zerstört.
  
  Autos, welche die korrekte Verriegelung auf eine bestimmte Weise prüfen (zum Beispiel VW), kann man damit nicht laden. Diejenigen, welche lediglich den Riegel ausfahren, kann man zwar laden, doch bei laufendem Ladevorgang den Stecker jederzeit vom Fahrzeug abziehen. Wenn es besonders dumm läuft, führt das zu einem Lichtbogen und/oder Schäden an der Ladeelektronik.
  
  Besonders ärgerlich: Der Betreiber hat meine Fehlermeldung in GE innerhalb weniger Stunden gelöscht, ohne den Stecker ausgetauscht oder wenigstens die Beschädigung vor Ort gesichtet zu haben. Ich halte das für fahrlässig.



• Dieses Teil hier startete über CCS den Ladevorgang, brach aber nach 15 Sekunden ab. Ab dann leuchtete die untere LED-Zeile an der Säule dauerhaft Rot und beim nächsten Versuch war dann auf dem Display nur noch Typ2 verfügbar, beide DC-Ports also außer Betrieb.
  
  Die Hotline hätte die Säule sicher resetten können, ließ mich aber 20 Minuten mit schauerlichem Gedudel in ihrer verdammten Warteschleife verhungern.

Grüße, Egon

Nach vielen Hundert Ladevorgängen in den letzten Jahren möchte ich meine Erfahrungen so zusammenfassen:

1. Steckdosen funktionieren immer.


2. Störungen öffentlicher Ladepunkte sind selten, aber es gibt sie.


3. Typ2-Lader sind sehr zuverlässig. Allenfalls liegt ein Freischaltungsproblem vor, aber nicht mit der eigentlichen Technik.


4. Hingegen sind die sogenannten Triple-Charger (CCS, Chademo, Typ2 - deshalb "Triple") etwas zickiger. Sie gehen gerne mal auf Störung und dabei bleibt es dann bis zum Eingriff des Betreibers, auch wenn der auslösende Grund für die Störung längst entfallen ist.


5. Vereinfacht lässt sich sagen, dass DC-Ladepunkte sensibler und störanfälliger als AC-Ladepunkte sind. Das dürfte an den höheren Ladeleistungen und den komplexeren Verbindungsprotokollen zwischen Auto und Ladesäule liegen.


6. Wird eine Störung gemeldet, erfolgt Abhilfe zwischen sofort (Fernwartung) und Monate später (Betreiber interessiert sich nicht). Tendenziell erfolgt Abhilfe eher schnell, weil die meisten Betreiber ein Interesse daran haben, dass ihre Ladepunkte funktionieren.


7. Für Freunde exotischer und nicht-öffentlicher Ladepunkte: Ein cleverer ICCB ("Ladeziegel") mit auf Wunsch stark reduzierbarer Leistung ist nützlich, weil er selbst veraltete Zweidraht-Verkabelungen ohne separate Erdung verdaut und mittels Adaptersatz auch vielfältige Dosenformate.

Grüße, Egon

Egon schrieb:
Der Betreiber hat meine Fehlermeldung... innerhalb weniger Stunden gelöscht, ohne den Stecker ausgetauscht oder wenigstens die Beschädigung vor Ort gesichtet zu haben. Ich halte das für fahrlässig.
Während meiner Autogaszeit habe ich das leider sehr oft erlebt. Mein persönlicher Hinweis beim Personal, daß ein Dichtring fehlt oder aus einem anderen Grund größere Mengen weißen Flüssiggases im Strahl herauspfeifen, war nach Wochen oder Monaten noch nicht bearbeitet!

In dieser Gesellschaft interessiert sich niemand für irgendwas.


Für Freunde exotischer und nicht-öffentlicher Ladepunkte: Ein cleverer ICCB ("Ladeziegel") mit auf Wunsch stark reduzierbarer Leistung ist nützlich, weil er selbst veraltete Zweidraht-Verkabelungen ohne separate Erdung verdaut und mittels Adaptersatz auch vielfältige Dosenformate.
"Norwegenmodus"

Die Zeiten, wo man in Großstädten als E-Auto-Fahrer immer einen Parkplatz bekommen hat (an einer Ladesäule nämlich) sind vorbei. Das hier war Montag Vormittag in der Innenstadt von München:





Es waren praktisch alle öffentlichen Ladepunkte belegt, mit nur wenigen Ausnahmen. So waren in der schweineteuren Parkgarage des Hilton-Hotels noch Ladepunkte frei, aber da kommt man derzeit wegen den Bauarbeiten rund um die Ludwigsbrücke nur schwer ran.

Die Karte ist nicht ganz vollständig (nur EnBW-Roaming), aber der vermittelte Eindruck bildet die Realität ziemlich gut ab. Der grüne oben am Rand in der Bruderstraße war übrigens auch belegt. Dort stand ein nicht angesaftetes Auto mit E-Kennzeichen - faktisch im Halteverbot, weil das nur bei aktivem Ladevorgang zulässig ist.

Grüße, Egon

Ist da die Rechtssprechung eigentlich angepasst?
Oder ist das halt nur ein Anzeichen von Blödheit oder Arroganz mit einem E-Auto an einer Säule nicht zu laden.

In München ist die Beschilderung sehr eindeutig und - soweit ich das beurteilen kann - auch rechtssicher:

- Nur während eines aktiven Ladevorgangs
- von 8 bis 20 Uhr maximal 4 Stunden mit Parkscheiben-Pflicht
- von 20 bis 8 Uhr unbegrenzt

Der aktive Ladevorgang wird den dunkelblau uniformierten Parkraumüberwachern mit einer hellen, weit sichtbaren LED-Anzeige am Kopf jedes Ladepunkts signalisiert: Grün (Auto lädt nicht), Blau (Auto lädt). Ist ein Auto nichtmal angesteckt, braucht es allerdings keine Anzeige.

ist das halt nur ein Anzeichen von Blödheit oder Arroganz
Das wird wohl in jedem Einzelfall anders liegen. Irgendwas im weiten Feld zwischen Gedankenlosigkeit und fehlender sozialer Kompetenz wird es wohl sein.

Grüße, Egon

Heute wurde ein vergessener Ladevorgang mit 9 Wochen (!) Verspätung von einem Roaming-Anbieter nachträglich abgerechnet. Ladevorgänge davor und danach mit demselben Anbieter an demselben Ladepunkt wurden stets korrekt und zeitnah berechnet, es fehlte also ein einzelner mittendrin. Das ist dann schon verwunderlich.

Nun führe ich alle kostenpflichtigen Ladevorgänge lückenlos in spritmonitor.de, so dass ich die Richtigkeit nachvollziehen konnte. Ansonsten entstünden 9 Wochen später sicher Zweifel.

Grüße, Egon

Vielleicht war der von einem anderen Anbieter, der das erst verspätet an deinen Abrechnungspartner übermittelte? Hatte ich auch schon einmal - nicht ganz so spät, aber zumindest später als andere.

Egon schrieb:
Heute wurde ein vergessener Ladevorgang mit 9 Wochen (!) Verspätung von einem Roaming-Anbieter nachträglich abgerechnet.
Das kann ich toppen, aber nicht von einem Stromanbieter, sondern von meiner Krankenkasse. Nach 9 Monaten kam die Rechnung für die Zuzahlung 20,-€ Krankenhausaufenthalt. Meine Festplatte hatte das schon gelöscht.

MfG Harzbube.

Oft werden Ladevorgänge schon nach Sekunden, meist aber innerhalb weniger Minuten abgerechnet. Es gibt dann eine Meldung auf dem Smartphone über die App des Roaming-Anbieters.

Da wundert es dann schon, dass es im Einzelfall erst Monate später passiert. Wohlgemerkt bei der gleichen Paarung von Ladestellenbetreiber (CPO) und Roaming-Anbieter, bei der es sonst nur wenige Minuten dauert.

Aber gut, Hauptsache es wird kein Unsinn abgerechnet. Das ist mir immerhin noch nicht passiert.

Grüße, Egon

Nach der Erfahrung des Harzbuben sollte ich also noch 2022 mit der Abrechnung meines Krankenhausaufenthaltes im Juli 2021 rechnen.

Das geht doch noch. Mein Vater ist Anfang Dezember 2019 verstorben, nur 10/2021 kündigte die Krankenkasse in einem Telefonat meiner Mutter an das da noch was zu bezahlen sei. Angeblich die Beträge pro Tag wenn man im Krankenhaus ist.

Thomas