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Zu: Curie-Temperatur
Im P2 habe ich für "MG" auf 'ner forschen, hügeligen, voll besetzten Autobahn-Fahrt gerade max. 70°C gesehen, meist knapp über 60°C.

haribo schrieb:
...aber bevor der Magnet den Geist auf gibt, sind die Kupferwicklungen/Isolationen hin
Warum verlieren dann viele Magnete schon ihren Magnetismus bei Temperaturen, die unterhalb der Siedetemperatur von Wasser bei normalem Luftdruck liegen? Z.B. bei www.ebay.de/itm/Extreme-Neodym-Magnete-G...N45-N42/251544600651 steht

Arbeitstemperatur beträgt maximal 80 °C

Bei diesen Magneten handelt es sich nicht um Magnete mit gekühlten Elektromotoren. Alle Toyota und Lexus Hybridautos haben Synchronmotoren mit starken Permanentmagneten. Und davon haben sie gleich zwei Stück. Bis jetzt habe ich noch von keinen einzigen Fall gehört, dass ein Permanentmagnet den Geist aufgegeben hat.

Gerd

Je nach Einsatzfeld werden Neodyn Magnete unterschiedlicher Materialkennzahlen und Temperatur-Arbeitsbereiche eingesetzt.

Bis zu ca. 220 GradCelsius sind heute möglich.

Siehe auch...

www.magnetkontor.de/content/de/ueber-NdFeB-Magnete.html

PS. Der Magnetismus geht erst beim Überschreiten der Curie-Temperatur über ca. 300 Grad Celsius vollständig verloren!

Jeder Permanentmagnet hat eine maximal Arbeitstemperatur (diese liegt weit unterhalb der Curie-Temperatur). Ein Betrieb oberhalb dieser Temperatur führt zu einer dauerhaften Schwächung (Verringerung der Remanenz). Wenn sich die Temperatur des Magneten der maximalen Arbeitstemperatur annähert, kommt es aber bereits zu einer Feldschwächung (allerdings reversibel), die die/den Leistung/Wirkungsgrad des Motors verringert und ja, es gibt Permanentmagnete die nicht über 80°C erwärmt werden sollen.
Ist denn überhaupt bestätigt, dass im Sion ein Synchronmotor mit Permanentmagneten eingesetzt werden soll? Die neusten Entwicklungen gehen zu SRM Maschinen als Antriebsmotoren und diese sind dann wirklich frei von Metallen der seltenen Erden (ok, es existieren auch Kobalt-Eisen Legierungen mit extrem hoher Sättigung, der Einsatz würde bei SRM Maschinen dann aber deren kostengünstigen Aufbau wieder stark verteuern).

VG
priusnovice

Mir ist nur bekannt, dass der Motor im Sion von Continental kommen soll und dass es sich um einen Synchronmotor handeln soll. Ich werde Mal bei Sono Motors nachfragen.

Gerd

@bgl-tom

Folgendes habe ich bei Continental gefunden.

Fremderregter Synchronmotor!
Das deutet darauf hin, dass auch beim Sion kein Permanentmagnet verwendet wird!

www.continental-corporation.com/de/press...aus-einer-hand-12904


Gerd

Da bin ich ja mal gespannt ob die Fremderregung der SM bürstenlos erfolgt. Ich schätze mal man möchte den Werkstätten noch etwas an Wartungsarbeiten zu schustern, das bedeutet dann wohl alle 15000 km zur Kohlebürstenüberprüfung.

VG
priusnovice

Das kann ich nicht beantworten. Vielleicht kann @Bujatronic mehr dazu sagen?

Aber solche Motoren sollen ja auch im Renault Zoe sein.


Gerd

Das war sicher scherzhaft gemeint. Tesla Model S ist auch fremderregt angetrieben und ich wüsste nicht, daß da ständig Bürsten kontrolliert werden müssten.

LG
Klaus

Fremderregter Synchronmotor klingt für mich wie der Motor in der Zoe.

Das war sicher scherzhaft gemeint.
Klare Antwort JAIN – Elektromotoren die in irgendeiner Form mit Schleifringen und Bürsten arbeiten sind immer anfälliger, wartungsintensiver als Motoren ohne diese Technik (gleiches gilt auch für Generatoren). Wenn es nicht zwingende Gründe für die Verwendung dafür gibt entscheidet man sich meist für Motorentechnik die kontaktlos arbeiten.
Die Gründe, die Continental in der Verlinkung aufführt – nun ja, die haben ihre Berechtigung, aber letztendlich muss der Hersteller des E-Autos entscheiden, welchen Motorentyp er einsetzt und die meisten setzen auf kontaktlos arbeitende E-Motoren. Ich persönlich würde mich vor dem Kauf eines Autos genau informieren, wie da die Wartungsintervalle und kosten für Ersatzteile sind.

Also laut link1, link2 oder link3
sind im Tesla Modell S Drehstrom Asynchronmotoren verbaut, also keine Motoren die mit Schleifringen/Bürsten arbeiten.

VG
priusnovice

Wenn ich mich richtig erinnere ist das beim Synchronmotor von Tesla ähnlich. Der hat als Rotor eine Spule, die kurzgeschlossen ist, und als Stator einen Elektromagneten. Das Magnetfeld in der Spule des Rotors wird durch das Magnetfeld im Stator aufgebaut. Dazu muss aber erst einmal ein minimales Magnetfeld vorhanden sein. Für diese Erregung wird eine gesonderte Spule in den Stator gewickelt. Über diese Spule wird ein leichtes Magnetfeld in der Rotorspule aufgebaut. Dann schickt man Strom mit umgekehrter Pohlung durch den Stator, und der Motor fängt an sich zu drehen. Somit wird kein Scheifkontakt benötigt.

Wer das, was ich geschrieben hat, verdient einen Orden. Der kann das ja für die Anderen übersetzen.

Gerd

@priusnovice

Das hängt aber nicht davon ab, ob es ein Synchronmotor oder ein Asynchronmotor ist. Wenn der Rotor ein Permanentmagnet ist, muß er nicht fremderregt werden. Wenn man eine Spule (Elektromagnet) nimmt, dann muss sie fremderregt werden, weil eine Spule, durch die kein Strom fließt, nicht magnetisch ist. Tesla hat die Spule des Rotors kurz geschlossen und zur Erregung durch eine separate Wicklung im Stator die Spule der Rotors erregt. Früher mußte man dafür Strom durch die Spule des sich drehenden Rotors leiten. Dafür brauchte man Schleiferinge und Kohle-Kontakte. Ich Vermute, dass Continental das genau so gemacht hat wie Tesla, nur dass die daraus einen Synchronmotor gebaut haben.

Gerd

Danke für die Ausführungen. Ich wusste nicht, daß man den Rotor auf verschiedene Art erregen kann.

LG
Klaus