MCS contra H2
Während meiner Meinung nach der Wasserstoff langfristig das Rennen um den besten Energieträger für den Schwerverkehr machen wird, geht es auf
dieser PR-Site von MAN um seine Konkurrenz, die Batterie. Nein, eigentlich gar nicht so sehr um die Batterie selbst, sondern vielmehr um die Schnell-"Betankung" batterie-elektrischer LKW, also um das in Ausarbeitung befindliche
Megawatt Charging System (MCS).
Dabei wird selbstverständlich die Gewichtsfrage nicht nur nicht beantwortet, nein, sie wird gar nicht erst gestellt. Aber wenn es um den Klimaschutz geht, kommt es da beim Schwerlastverkehr nicht letztlich darauf an, wieviel CO2 in Summe pro Nutzlast und Kilometer produziert wird?
Dass die Kühlung der Ladekabel auch Strom verbraucht, kann man wohl in diesen Dimensionen vernachlässigen, aber um bei der Verschlechterung des Verhältnisses von Nutzlast zu Gesamtgewicht zu bleiben, verursacht das nicht gröbere Folgekosten?
Über alles gerechnet kann das ja nur bedeuten: um dieselbe Fracht zu befördern, steigt entweder das Gesamtgewicht oder die Anzahl der zu fahrenden Kilometer, wenn man sie auf mehr Fuhren verteilen muss. Beides geht im wahrsten Sinne des Wortes zulasten des Straßen-"Verbrauchs". Es gibt da so Faustformeln, die ich nicht mehr im Kopf habe, aber über die auch in diesem Forum schon geschrieben wurde, die sich mit der Abnutzung von Straßen, Brücken etc. durch LKW auseinandersetzten.
Und jetzt berechnen wir, was bei den Erhaltungsmaßnahmen, die im Straßenbau durch das Zusatzgewicht der Batterien anfallen, an zusätzlichem CO2 produziert wird, und wer dafür die Kosten trägt. Nein, natürlich machen das nicht wir, sondern die Verantwortlichen. Oder etwa nicht?
Ok, vielleicht sehe ich das viel zu verzerrt, ich habe ja gar nicht den richtigen Durchblick. Aber mein Gefühl sagt mir, dass man sich da in etwas verrennt und auf dem falschen Gleis unterwegs ist, wo man doch dieses Problem mit Wasserstoff elegant umschiffen könnte?
Apropos falsches Gleis. Könnte man Klimaschutz-mäßig nicht sowieso mehr erreichen, indem man den Schwerlast-Fernverkehr von der Straße auf die Schiene verlegt?