Priusfreunde.de

Mitte Juli 2017 ist mein P3 ausgefallen.
Die konkrete Ursache ist momentan noch nicht geklärt.
Nach den aktuellen Erkenntnissen liegt das Problem wohl am Inverter bzw. dem Intelligent Power Module (IPM).

Ich habe den P3 am Vortag abgestellt, bis dahin gab es keine Auffälligkeiten.
Am nächsten Tag wollte wie gewohnt starten. Allerdings ist das Hybrid-System nicht hochgefahren => Fehlermeldung „Check Hybrid-System“.
Das war an einem Sonntag und ich war auf mein allein gestellt.

Fehlersuche und Erstdiagnose:
- 12 V Batterie geprüft – (nicht mehr die beste aber genug um zu starten)
- Manueller Start im Maintance-Mode nicht möglich
- Diagnose-Laptop lieferte u.a. den Fehlercode P3004
- Getriebestellung nur N und P möglich
- Im Diagnosemodus (Navi-Bildschirm) war die Spannung bei Zündung ON bei etwa 11,8 V



Das Fahrzeug wurde dann zum nächsten Toyota-VP abgeschleppt.



Nach ein paar Tagen bekam ich dann folgenden Fehlerbericht:

Fuse Relay Junction Block Box evtl. defekt ggf. Folgeschaden am Inverter.
(Diagnose wurde mit vielen Fragezeichen und unter Vorbehalt als mögliche Ursache gestellt.)

Die 12 V Batterie habe ich in Eigenregie ersetzt um dies als Fehlerquelle auszuschließen – Leider ohne Erfolg.
Zündung auf ON liefert nach wie vor nur 11,5 – 11,8 Volt.

Analog dazu wurde ein Kulanzantrag bei TOYOTA gestellt. Nach hartnäckiger Verhandlung wurde dieser leider abgelehnt.
Mein P3 war jedes Jahr beim Toyota-Service und hatte vor kurzem erst einen frischen Hybrid-Check bekommen.

Exkurs:

Es gab eine interne Rückrufaktion. Dort hat man für die betroffenen Fahrzeug ein Softwareupdate eingespielt welches die Überhitzung und den Ausfall des Inverters verhindern soll. Laut TOYOTA ist meine VIN von diesem Problem nicht betroffen. Daher hat kein Handlungsbedarf bestanden.
Für P3-Fahrer, die mit diesem Fehler ausgefallen sind, gibt es eine Kulanz wenn die Fahrzeuge nicht älter als 7 Jahre sind.
Mein P3 aus 2010 waren zu diesem Zeitpunkt 7 Jahre und 3 Monate alt.

Die Situation war für mich alternativlos. Wirtschaftlich gesehen lohnt sich eine Reparatur mit Neuteilen nicht, da wir dann schon im Bereich des wirtschaftlichen Totalschadens sind.
Ich habe meinem Prius dann wieder vom Händler abgeholt und versuche seither das Problem in Eigenregie zu lösen.



Der aktuelle Zwischenstand:

12 V Batterie mehrfach geprüft, geladen und ersetzt.
Kabelbaum Hybrid-System durchgemessen um Kabelbruch auszuschließen, dabei habe ich festgestellt, dass ein Widerstand im PMCU nicht passt.
PMCU wurde daraufhin ausgetauscht… Nach den Erkenntnissen von letzter Woche hätte ich mir das sparen können. Ich hatte ein Problem auf der Platine vermutet, nachdem das PMCU ausgetauscht wurde gab es keinen Fehlercode mehr. Allerdings ist das Hybrid-System nicht hochgefahren da ich keine Möglichkeit habe die Wegfahrsperre umzucodieren. Das PMCU müsste zu einem Rest eingeschickt werden. Das ganze ist momentan aber nicht so erfolgsversprechend.






Nachdem sich die ganze Aktion schon 4 Monate gezogen hat, war ich etwas verzweifelt und habe mir am vergangenen Wochenende noch einmal meine Framedaten angesehen und ausgewertet. Daraufhin habe ich nach Problemen auf anderen Märkten (RU, JP, AUS, USA, UK etc…) recherchiert und bin relativ schnell fündig geworden.

Das Auto wird unauffällig am Vortag abgestellt und startet am nächsten Tag nicht mehr => Check Hybrid-System => 12 V Batterie prüfen => 12 V Batterie i.O. => abschleppen zum Toyota Händler => Diagnose Junction Block & Inverter defekt => Junction Block & Inverter ersetzen => Prius läuft wieder!

Mit sehr großem Interesse bin ich auf eine Rückrufaktion von TOYOTA in den USA gestoßen.
Die Dokumente können hier eingesehen werden:
[130837_Warranty_Enhancement_Notification_ZE3]
drive.google.com/file/d/1qB9YKiQWcCgzKne...bVI/view?usp=sharing

[RCMN-14V053-8582]
drive.google.com/file/d/1qsktj814xU5yu6J...Mqf/view?usp=sharing

Kurzfassung:

- Platine im Inverter => Intelligent Power Module (IPM) ist fehlerhaft und kann Schaden nehmen. => Mit einem Softwareupdate wird hier Abhilfe geschaffen, in seltenen Fällen kommt es zu einem Folgeschaden am Inverter.
- Ca. 700.000 Fahrzeuge betroffen
- Betroffene Fahrzeuge erhalten eine Garantie-Erweiterung auf 15 Jahre ohne Kilometerbegrenzung
- Alle Schäden werden von TOYOTA aus Kulanz übernommen

Aufgrund der neuen Erkenntnisse habe ich mich erneut mit TOYOTA in Verbindung gesetzt.
Mein abgelehnter Kulanzantrag wird zum gegenwärtigen Zeitpunkt erneut geprüft.

Deine Mühe in Ehren, wieso baust du nicht einfach einen neuen Inverter ein?
Kostet wohl keine 300 Euro und du hast 30 Tage Rückgaberecht, falls es nicht daran liegt.

vi.raptor.ebaydesc.com/ws/eBayISAPI.dll?...7152&cspheader=1

Könnte dir eine Menge Stress sparen.

Das tut mir Leid!
Ich drücke Dir dennoch die Daumen.

Grüße

frufus schrieb:
Deine Mühe in Ehren, wieso baust du nicht einfach einen neuen Inverter ein?....

Ich habe dazu einen gesonderten Thread eröffnet weil es hier noch Unstimmigkeiten gibt.
=> www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...tid=28&id=436120

Eventuell können P3 Besitzer Baujahr 2010 mal ein Bild von Ihrem Inverter in dem anderen Thread posten?

Darüber hinaus sind noch folgende Fragen offen:
- Inverter ist nicht gleich Inverter, die Teilenummern differenzieren zwischen den Modelljahren. Welche sind mit meinem 2010er Modell kompatibel?

- Stammt der gebrauchte Inverter aus einem Fahrzeug (2010-2014) mit dem potenziellen IPM Problem? Wenn ja sitze ich wieder auf einer tickenden Zeitbombe.

Außerdem bekomme ich als Privater Endkunde keine Softwareupdates (siehe oben - Rückrufaktion)

Das klingt echt nach einem Albtraum...Und das bei einem 7 Jahre alten Auto! Auch hier wieder sehr enttäuschend - das überhaupt nicht kulante Verhalten von Toyota. Es drängt sich auf, dass auch hier in den USA alles im Sinne der Kunden geregelt wird (da hier immens hohe Strafen für Toyota drohen würden), während man in D auf Durchzug schaltet.

Finde das eine absolute Frechheit, gegen die man eigentlich rechtlich vorgehen müsste...Gerade wegen der Informationen über den Umgang mit dem Problem in den USA. Ich würde mich da mal gründlich informieren. Tut mir echt leid für dich!

Tickende Zeitbombe ist da aber stark übertrieben. Solche Fälle sind extrem extrem selten. Selbst hier im Forum, in dem Probleme natürlich häufig besprochen werden tauchen solche Fälle extrem selten auf. Von daher sind 300 Euro da ein wirklich geringes Risiko.

@ElektrischesGefühl
Da gab ich dir Recht. Vor allem die großzügige Entschädigung der US-Kundschaft stößt mir hier richtig sauer auf! Gerade wenn hier seitens TOYOTA mit zweierlei Maß gemessen wird, kommt man sich vor wie ein Kunde 2. Klasse. Der US-Markt mag größer und wichtiger für TOYOTA sein, gleichwohl sollte die europäische Kundschaft nicht schlechter gestellt werden.

Ich bin über 15 Jahre treuer Toyota und Lexus Anhänger, habe etliche Neuwagen gekauft. Zuletzt war es 2012 ein nagelneuer GT86. Loyalität ist heutzutage auch nichts mehr Wert.

Bisher hatte ich mit meinen Toyotas keine Schwierigkeiten.
Ärgerlich ist auch, dass seitens TOYOTA absolut kein Interesse besteht, der Ursache für den Ausfall auf den Grund zu gehen.

Juristisch gibt es natürlich keinen Anspruch, da es eine reine Kulanzgeschichte des Importeurs ist.
Die 7 Jahres-Regelung in Deutschland nützt mir und den anderen Kunden wenig, wenn der Fehler im Bauteil erst nach 7 Jahren auftritt.

@frufus
Danke für den netten Hinweis aber solange dass mit der Teilenummer nicht sicher ist, werde ich hier keine Experimente unternehmen und ggf. einen Folgeschaden provozieren.

Man muss da die Struktur verstehen: Das liegt in den Händen der Länder selbst. Toyota Deutschland ist eine eigene Firma, wie USA auch.

Ich würde Autobild anrufen oder anschreiben. Da die VW-Blatt ist, werden die ganz gern solche Fälle sammeln.(Meine Meinung nach).
Angesichts Konkurenz aus Korea....

frufus schrieb:
Deine Mühe in Ehren, wieso baust du nicht einfach einen neuen Inverter ein?
Kostet wohl keine 300 Euro und du hast 30 Tage Rückgaberecht, falls es nicht daran liegt.

vi.raptor.ebaydesc.com/ws/eBayISAPI.dll?...7152&cspheader=1

Könnte dir eine Menge Stress sparen.

Wenn das so einfach wäre ))))

Du weißt schon was nach dem Einbau passiert? NICHTS, das Ding muss erst angelernt werde. Außerdem bekommst du keinen Inverter für den PIII für 300 Euro.

P.S.
Habe meinen PIII am Montag abgeholt, mit einem frischen Inverter, 2850 Euro hat der Spaß gekostet. JA!!! Mir ist der Inverter tatsächlich durchgebrannt, das Auto stand 2 Monate beim Freundlichen.

P.P.S.
So wie es aussieht sind die PIII nicht zu empfehlen. Noch ein Paar Jährchen, dann sind es wirtschaftliche Totalschäden bei einem Ausfall von Inverter. Kulanz seitens Toyota? LOL

P.P.P.S.

Hallo Toyota, jetzt habt ihr es echt geschafft das Neveau von VW zu erreichen. Wundert euch nicht wenn auch die letzten Kunden davon laufen. Ich werde mir definitiv nie wieder einen Hybrid kaufen (Wahrscheinlich auch keinen Toyota mehr). Wenn man Scheiße baut, dann sollte man dazu stehen: Kostenloses Ersetzen der Bauteile mit Ersatzwagen für den Dauer der Reparatur und solche Märchen wie 7 Jahre alte Autos wären zu alt für Kullanz bringen den Betroffenen NICHTS. RX400 haben neue Inverter bekommen, aber Toyota Fahrer dürfen selbst zahlen, geil ne?

P.P.P.P.S

Wenn ich Zeit habe sorge ich dafür, dass diese Stories so viel wie möglich Leser finden

P.P.P.P.P.S.
Der wievielte Betroffene ist es jetzt mitlerweile alleine in diesem Forum?

Peer schrieb:
Juristisch gibt es natürlich keinen Anspruch, da es eine reine Kulanzgeschichte des Importeurs ist.
Die 7 Jahres-Regelung in Deutschland nützt mir und den anderen Kunden wenig, wenn der Fehler im Bauteil erst nach 7 Jahren auftritt....

Das sehe ich anders, Serienfehler sind zu beheben, ohne wenn und aber. Die bekommen von dir ja auch kein Geld, dass plötzlich kaputt ist.

Das gleiche ist mir letztes Jahr passiert, allerdings lief der Motor und beim Anfahren an der Ampel hat es peng gemacht und die Anzeigen kamen. Ich konnte aber mit dem Benziner bis etwa 45 km/h weiterfahren bis zur Toyota-Werkstatt. Meiner ist Baujahr 2009.
Gekostet hat mir das alles nix, sogar einen Leihwagen bekam ich für eine Woche kostenlos.
Warum das alles ohne Kosten ablief, weiß ich nicht. Ich hatte aber Garantieverlängerung so lange es ging.
Was mir aber auffiel war, dass ich einen Austausch-Inverter bekam, denn der "neue" war am Gehäuse mehr korrodiert als mein alter. Ich glaube, die haben in Polen eine Firma, die sich auf die Reparatur der Inverter spezialisiert hat. Im Inverter sind IGBT, eine Steuerplatine und Kondensatoren, wie ich zuletzt sehen konnte.
Jedenfalls bin ich nicht liegengeblieben. Mit einem Tesla und Co. wird wohl bei Elektronikausfall auch nichts mehr gehen. So ist das eben mit E-Autos.
Hält mich aber nicht davon ab, den P4 plug-in demnächst zu fahren.

LOL!!!!

Ich komme mit dem Mitzählen nicht mehr hinterher!!!

Also, jetzt sind wir schon mindestens 7.

sailor377 schrieb:
Wenn das so einfach wäre ))))

Du weißt schon was nach dem Einbau passiert? NICHTS, das Ding muss erst angelernt werde. ...


Was meinst Du mit "angelernt werden"?
Hast Du konkrete Infos?

Ein Inverter selber hat doch keine "Intelligenz". Ich würde erwarten, dass es nach dem Einbau ein paar Fehlermeldungen und evtl. ein paar Re-Kalibrierungen geben wird, aber sonst?

Danke.
Gruß Thorsten

@sailor
Was mit dem Link den ich gepostet habe? Ist das kein Inverter für unter 300 Euro? Da sind einige erhältlich.
Anlernen ist logisch, das muss man bei einem getauschten Motorsteuergerät auch schon bei Autos der 90er Jahre. Kein großes Ding und auch nicht teuer.