Priusfreunde.de

Hallo zusammen,

ich komme gerade vom Reifenwechsel - der Mitarbeiter rief mich dann ans Auto, um mir meine defekte Bremsscheibe hinten links zu zeigen. Man sieht deutlich tiefe Rillen. Er meinte, man müsse beide Bremsen hinten komplett neu machen.
Der Bremsensatz (Beläge + Scheiben) wurde vor ca. 1,5 Jahren komplett neugemacht, das erste Mal nach etwa 140.000 km. Der Prius hat ja hinten quasi keinen Bremsenverschleiß - damals waren die vorderen Beläge runter, hinten war halt stark verrostet. Deswegen habe ich sie mit machen lassen.
Und jetzt, ca. 20.000 km später, brauch ich hinten schon wieder neue...
Die Frage, die sich mir stellt ist, ob ich einfach Pech gehabt habe (Fremdkörper o.ä. in der Bremse), oder ob die Werkstatt beim Einbau Mist gebaut hat...

Für Eure Einschätzung wäre ich sehr dankbar!

Vielen Dank und viele Grüße aus München
Prius2Muc

Bild: imgur.com/1qHyVe5

Das sieht echt nicht schön aus könnte natürlich fremdkörper sein oder schlechter bremsbelag aber so sollte die nach 20tkm normal nicht aussehen
Wie sieht die andere seite denn aus

Beim PII backen auch gerne mal die Bremsen wegen Nichtbenutzug fest. Fühlt es sich warm an nach der Fahrt?

Zumindest der äußere Rand sieht nach "Rost durch zu wenig Benutzung" aus. Die Riefen in der Mitte sind eigenartig...

Ja, ein Bild der anderen Seite wäre gut als Vergleich.

Gruß Thorsten

Wenn beim Bremsenwechsel die Werkstatt die Führungsbolzen nicht richtig gereinigt und nicht gefettet hat, kommt es besonders auf der Hinterachse zu solchen Rostspuren auf der Bremsscheibe.
Ist die Innenseite der Bremsscheibe ohne Rostansatz?
Kommt übrigens auch an den Scheibenbremsen(HA) auch bei nicht Hybrib oder e-Autos vor.

Gruß Ulli

Vogtländer schrieb:
Wenn beim Bremsenwechsel die Werkstatt die Führungsbolzen nicht richtig gereinigt und nicht gefettet hat, kommt es besonders auf der Hinterachse zu solchen Rostspuren auf der Bremsscheibe.
Das ist eine mögliche Erklärung, eine andere lautet "Wundertütenqualität" bei Original-Toyota-Scheiben.

Im zugehörigen Bremsscheibenthread ist auch ein Bild meiner Yaris-Bremsscheibe drin, die sah beim gut 1 1/2 Jahre alten Auto noch um eine ganze Ecke schlimmer aus. Bei diesem Fahrzeugalter lag es gewiss nicht an obiger Ursache.

eppf

Sofern die Bremsscheibe nicht spürbar eingelaufen ist, reicht es evtl schon, einfach die Beläge zu ersetzen.
Ich würde aber auf jeden Fall bei deiner damaligen Werkstatt vorstellig werden, evtl geht da noch was auf Kulanz!

Timo

Jep, das übliche Bild.
Seit dem ich meine Bolzen einmal jährlich kontrolliere und ggf. nachfette gehen die Streifen langsam wieder weg und der TÜV hatte zuvor auch nix bemängelt.

Erstaunlich dass das Fett aus dem eigentlich dichtem Gehäuse+Dichtung langsam rausdiffundiert, eine etwas zähere Paste zu nehmen hat sich bewährt.

Mir erschließt sich gerade nicht, wie schwergängige Führungen für Riefen auf der Bremsscheibe sorgen?! Mir sieht es eher nach Beschädigungen auf dem Bremsbelag aus...

Timo

Bei mir haben die ersten Bremsscheiben am Yaris, sowie auch die Ersatzscheiben seinerzeit beim Corolla E11, welche nach jeweils weniger als 2 Jahren komplett verrostet waren, auch zunächst mit einer starken Riefenbildung angefangen, bevor danach die starke Rostbildung einsetzte.

eppf

Danke Euch allen für Eure Antworten!

Die andere Seite sieht mMn "normal" aus, Foto reiche ich morgen gerne nach!
Das mit dem Bolzen ordentlich schmieren werde ich bei der Werkstatt mal anmerken...

1x im Jahr, spätestens alle 2 Jahre, Bremsen zerlegen, reinigen, fetten, zusammenbauen. Ist auch echt kein Hexenwerk.

Im Zweifel kosten neue Bolzen auch fast nix... früher hab ich die immer mit dem Dremel... dabei ist der Bolzen billiger als die Dremel-Bürsten

So eine ähnliche Bremsenmisere erlebte ich auch mit dem P3. Beim 1. TÜV nach 3 Jahren wurde er von ihm ausgezählt wegen schweren Rosts an den hinteren Bremsscheiben bei rund 45.000km. Auf mein Drängen hin spendierte Toyota neue Scheiben und Beläge, weil ich mich nicht damit abwand, dass sie schon nach so "kurzer" Zeit zum Stein des Anstoßes wurden. Danach bremste ich die neuen Scheiben mittels Feststellbremse immer mal frei, wenn leichter Rostansatz dort zu sehen war. Ein Dazulernprozess.

Beim 2. TÜV-Termin 2 Jahre später dennoch wieder Ärger mit der hinteren Bremsanlange sehr zu meiner Verwunderung nach weiteren 30.000km. Wieder neue Beläge und Scheiben auf Kulanz, weil Toyota einräumte, die Beläge verkantet eingebaut zu haben, was zur Riefenbildung und ungleichmäßigen Abnutzung der Scheiben führte nach Aussage des Meisters. Wie dieser Montagefehler möglich war, blieb mir ein Rätsel.

Danach herrschte bis zum Verkauf bei rund 100.000km Ruhe und auch eine 3. HU bestand der Wagen selbst mit seiner Bremsanlage anstandslos.

Beim P4 hält sich die Bremsanlage seit über 50.000km unauffällig brems-und tüvmäßig gesehen und hinten, mit einem Auge immer mal drauf geworfen, der nicht so arg stattfindenden Rostbildung wie beim Vorgänger, anderes Material?, durch Freibremsen auf die bewährte Art von Zeit zu Zeit vorgebeugt.

Die hintere Teil der Scheibenbremsanlage eines Hybrids, hier eines Toyotas, ist schon etwas "Besonderes" bedingt auch durch einen hohen Anteil rekuperativen Bremsens und erfordert m. E. einen "speziellen" Umgang mit ihm, um sich vor unliebsamen Überraschungen, die bei anderen Autos ebenfalls, wenn auch gemilderter, auftreten können, zu schützen.

Wisedrum

Prius2Muc schrieb:
Die andere Seite sieht mMn "normal" aus, Foto reiche ich morgen gerne nach!Wenn die andere Seite normal aussieht, dann ist es weniger wahrscheinlich, dass es an einer äußerst bescheidenen Grundqualität der Scheiben liegt. Ist das nämlich der Fall, verhalten sich beide Seiten solidarisch.

eppf

Prius2Muc schrieb:
Die andere Seite sieht mMn "normal" aus, Foto reiche ich morgen gerne nach!
Wie bei mir damals. Von außen Topp und von innen katastrophal. Beim Einbau neuer Bremsscheiben und Klötze stellte ich fest, dass die Klötze fest im Träger saßen. So etwas passiert beim Schwimmsattel.

MfG Harzbube.