Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 03.06.2022 08:40 - vor 1 Jahr, 10 Monaten
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TF104 schrieb:
Es kommen am Ende unbezahlbare Prämien raus...
Ich würde gerne widersprechen. Nach dem Ahrtal-Desaster letztes Jahr haben wir uns auch mal informiert. In 10 Jahren kommt ein fünfstelliger Betrag zusammen. Wir haben uns dagegen entschieden, obwohl wir in den 80ern schon mal den Keller unter Wasser hatten. Vielleicht würde es sich bezüglich Preis wirklich ändern, wenn wirklich alle dort einzahlen. Aber wenn ich das überlege und das Geld (rein fiktiv) 30 Jahre auf die Seite lege ohne das es ein Schadensereignis gibt, kann man mit dem Geld schon eine riesige Menge Reparaturen durchführen lassen. Bei noch älteren Gebäuden ist man je nach Größe schnell beim Wert des Gebäudes, den man monatlich an die Versicherung abstottert.
LG
Klaus
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KSR1
Moderator
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 03.06.2022 08:40 - vor 1 Jahr, 10 Monaten
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Und was schlägst du jetzt vor? Unversichert lassen und der Staat (=jeder Steuerzahler) darf danach für die aufkommen? Oder lässt man die Leute denen das Haus wegspült komplett hilflos zurück?
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Toyota Auris TS Hybrid ab 2020
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 03.06.2022 09:04 - vor 1 Jahr, 10 Monaten
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Bei Staat vs. Versicherung hat man potentiell die Chance, daß das Geld nicht zu einem relevanten Teil bei wenigen Großaktionären landet. Ok, es versiegt vielleicht in Bürokratie, aber das sind potentiell dann sichere Arbeitsplätze bei Behörden.
"Wissen" tue ich bei sowas eh nix, ich mache mir nur Gedanken.
LG
Klaus
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KSR1
Moderator
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 03.06.2022 09:25 - vor 1 Jahr, 10 Monaten
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Hier bei mir in FÜS gibt es Gebiete, wo die Versicherungen keine Elementarschäden Absicherung aufnehmen. Dazu gehört z.B. das Weidach, unmittelbar am Lech und Forggensee (Stausee) gelegen und dazu noch relativ tief.
Da kann man darauf wetten, dass es dort wieder Hochwasser und Überschwemmungen gibt...
Interessanterweise wurden dort auch viele der letzten Flächen als Baugebiet zugelassen, nach positiven Gutachten...
Gruß
Martin
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Letzte Änderung: 03.06.2022 09:28 von weinfux.
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 03.06.2022 09:32 - vor 1 Jahr, 10 Monaten
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Und dann wird dort natürlich kräftig gebaut und nach den ersten Überschwemmungen im Neubaugebiet konnte mal wieder keiner damit rechnen, dass so etwas passieren würde, ich sehe es schon kommen...
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Letzte Änderung: 03.06.2022 09:32 von marratj.
- Prius 4 Comfort 11/2016
1 kWh / 100 km - Tern GSD S10
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 03.06.2022 09:46 - vor 1 Jahr, 10 Monaten
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Also kommt die Pflichtversicherung (gibt's ja in einigen Bundesländern schon) aber bestimmte schaden werden dennoch nicht versichert sein, wie z.b. Kriegsereignisse, Atomunfälle, Flut...
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 03.06.2022 09:50 - vor 1 Jahr, 10 Monaten
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Eine Versicherungspflicht macht nur dann Sinn, wenn man im Gegenzug auch die Versicherungen dazu verpflichtet, jeden aufzunehmen, zu einer noch verträglichen Prämie. Sodass also die Prämienhöhe bei kritischen Gebieten keinesfalls um mehr als den Faktor 3 höher liegt als bei unkritischen Gebieten.
Aber da müssten die Versicherungen zu dem zurückmutieren, was sie früher einmal waren, nämlich in einem nennenswerten Maße auch eine Solidargemeinschaft. Bloß das ist leider längst Geschichte.
Bei mir ist z.B. der Elementar-Aufpreis bei meiner Gebäudeversicherung lächerlich gering, eigentlich gar nicht existent. Ich wäre durchaus bereit, einen angemessenen Elementarzuschlag zu berappen, wenn dadurch Leute in kritischen Gebieten eine bezahlbare Versicherungspolice erhalten können.
Was aber dann auch dazu führen muss, dass Häuser in der "dunkelroten" Zone nach einem Totalschaden nicht mehr neu aufgebaut werden dürfen. Mehrfache Extremschäden in Gebieten, die nach einhelliger Meinung nicht ausreichend zu sichern sind, kann man den Versicherungen nicht zumuten. Und so etwas, wie gerade weinfux andeutete, dass man in kritischen Gebieten neue Baugebiete ausweist, das geht gar nicht!
Gewisse Gebiete wird man aufgeben müssen, dieser unbequemen Wahrheit muss man sich stellen. Das wird nicht nur Flusstälerteile wie beim Ahrtal treffen, sondern auch Gebirgsbereiche, wenn der Berg nicht mehr ruft, sondern kommt.
eppf
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 03.06.2022 10:09 - vor 1 Jahr, 10 Monaten
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Da war auch mal neulich ein Beitrag im Fernsehen. Im überschwemmten Bereich des Ahrtals, sollen ja neue Schutzflächen ausgewiesen werden (gefährdete, oder Hochwasser-Auffangflächen - kann mich nicht mehr erinnern. Jedenfalls hat dort schon aufgrund des alten Bebauungsplans ein Entwickler/Investor eine Reihe Häuser neu gebaut haben, die jetzt natürlich geschädigt sind (noch nicht bezogen). Er will jedenfalls durch ein Gegengutachten durchdrücken, daß die Bebaung dort sicher ist und die Neuplanung der Flächen zurück genommen wird. Der Report klang so, als ob die Gemeindeverwaltung dem zustimme wollte - bis das Fernsehen kam ...
Korruptistan, ich sehe es auch bei uns überall, was Bebauung angeht. Oder Mafia. Eine echte Pandemie.
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 03.06.2022 11:00 - vor 1 Jahr, 10 Monaten
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Einer der größten Webfehler in unserem System ist die Spekulation mit Grund und Boden. Was auch nicht zuletzt erheblich dafür verantwortlich ist, dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter aufgeht.
Nein, ich will privaten Grundbesitz nicht in Frage stellen, aber man sollte sich nicht mehr daran eine goldene Nase verdienen können.
eppf
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 03.06.2022 13:21 - vor 1 Jahr, 10 Monaten
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Mir kommt es bei dieser Diskussion vor wie bei Obama-Care, einschl. der Argumente von allen Seiten.
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seit 07/20 ohne Autogas und ohne Prius unterwegs
Hybrid-Historie:
Yaris Style Selection White seit 07/20
Prius II, 03/07 bis 10/20, EXE, silber, ab km-Stand 42.000 auch auf LPG, hat immerhin 382.160 km gehalten
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 03.06.2022 23:48 - vor 1 Jahr, 10 Monaten
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Servus.
eppf schrieb:
Eine Versicherungspflicht macht nur dann Sinn, wenn man im Gegenzug auch die Versicherungen dazu verpflichtet, jeden aufzunehmen, zu einer noch verträglichen Prämie.
[ff.]
Gewisse Gebiete wird man aufgeben müssen, dieser unbequemen Wahrheit muss man sich stellen. Das wird nicht nur Flusstälerteile wie beim Ahrtal treffen, sondern auch Gebirgsbereiche, wenn der Berg nicht mehr ruft, sondern kommt.
Daß der Berg kommen wird ist im Grunde schon sicher, die Frage ist nur, wann er kommt. Der Permafrost (der Klebstoff für die Berge) taut von Jahr zu Jahr immer stärker ab.
Grüße ~Shar~
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Shar
Moderator
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Letzte Änderung: 03.06.2022 23:48 von Shar.
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 04.06.2022 11:44 - vor 1 Jahr, 10 Monaten
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Versucht mal im Überflutungsgebiet der Elbe eine günstige Versicherung zu bekommen...die für unser Haus* stammt noch von der staatlichen Versicherung der DDR, später übernommen von der Allianz.
Und es gab genug Vertreter die gern alles mögliche versichert hätten was so ein Grundstück plus mehreren Fahrzeugen (2 PKW, 1 Anhänger, 1 Moped etc.)geboten hätte. Nur beim Thema Elementar, da zogen sie alle zurück.
Warum wohl?
Im Prinzip darf eine gewisse Grundabsicherung nicht in private Hände die Gewinn erwirtschaften müssen.
*unser Haus ist das meiner Schwiegermutter das beim Elbhochwasser seinerzeit direkt an der Wassergrenze stand
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Letzte Änderung: 04.06.2022 11:46 von ex_TF104.
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 04.06.2022 19:50 - vor 1 Jahr, 10 Monaten
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TF104 schrieb:
Im Prinzip darf eine gewisse Grundabsicherung nicht in private Hände die Gewinn erwirtschaften müssen.
Das sehe ich genauso. Selten dass wir mal einer Meinung sind.
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 05.06.2022 00:07 - vor 1 Jahr, 10 Monaten
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Ich kann damit leben.
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 05.06.2022 00:18 - vor 1 Jahr, 10 Monaten
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Servus.
TF104 schrieb:
Im Prinzip darf eine gewisse Grundabsicherung nicht in private Hände die Gewinn erwirtschaften müssen.Dieser Ansicht bin ich ebenfalls.
Es sollte aber auch einmal folgendes umgesetzt werden:
a, die Überflutungsfläche den Flüssen zu lassen (es ist völlig normal und wichtig, daß bestimmte Randgebiete der Flüsse bei Hochwasser überschwemmt werden)
b, den natürlichen Flusslauf zu belassen (ein geschwungener Flusslauf, der nicht sturr gerade aus verläuft, verhindert ein ungehemmtes herein brechen von Hochwasser in flussabwärts gelegenen Gebieten)
und
c, Überflutungsflächen eben auch nicht zu bebauen.
Grüße ~Shar~
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Shar
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Letzte Änderung: 05.06.2022 00:18 von Shar.
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