Priusfreunde.de

Shar schrieb:
Mein Vertrauen dahingehend hat in den letzten Monaten doch Risse bekommen.Dann hat die Fossil- und Atomlobby aber erfolgreich gearbeitet.

Was soll denn der Ökostrom nicht halten, was er verspricht, als derzeit mit Abstand günstigste Form der Stromerzeugung?

Wie die gesetzlich vorgegebene aktuell aberwitzige Preisgestaltung entsteht, dafür kann der Ökostrom nichts.

eppf

Tja, wenn es um FUD geht, sind Marketingabteilungen immer noch richtig gut. Besonders auf Seiten der Fossilindustrie. Man stelle sich mal vor, dass das ganze tolle Geschäftsmodell plötzlich nichts mehr wert wäre, wenn erneuerbare Energien günstiger sind. Dann könnten man die schmutzigen Energien nicht mal mehr den ärmeren, meist sonnenreicheren und wärmeren Ländern nicht mehr aufschwatzen.

Heutiger gekürzter Bericht aus der Volksstimme.
(...)Land macht Batterien billiger
Solarstrom wird 2023 besser gefördert
Gute Nachrichten für Solarstrom-Interessenten: Sachsen-Anhalt fördert nächstes Jahr Batterie-Speicher. Eigenheimbesitzer können einen Zuschuss von maximal 7500 Euro aus der Landeskasse erhalten. Bei Wohnungsunternehmen liegt der Höchstsatz bei 20 000 Euro. Für neue E- Auto-Ladepunkte winkt zudem ein Bonus von jeweils 1000 Euro. „Anträge können sofort bei der Investitionsbank gestellt werden“, sagte Energie- Staatssekretär Torsten Wünsch (SPD) gestern.
Das Land fördert allein die Speicher, nicht aber die Photovoltaikmodule. Der Bund will noch weitergehen und ab 2023 die Mehrwertsteuer auf die gesamte PV-Anlage samt Modulen und Speichern streichen.(...) MfG Harzbube.

Sollte es wirklich so kommen, dass für PV-Anlagen die MWST gestrichen wird, dann ist auch die steuerliche Hürde beseitigt, wo es um die Frage Regelbesteuerung vs Kleinunternehmerregelung geht.

Dann gibt es keine Ausrede mehr, wegen irgendwelcher Einkommensteuer- oder Umsatzsteuererklärungen von einer PV-Anlage Abstand zu nehmen. Dies ab 2023 sogar bis zu 30kWp (Erweiterung der Liebhaberei-Bestimmung) und so viel passt auf kein normales Hausdach mehr drauf.

eppf

Wie sieht das in der Praxis aus?

Wenn ich jetzt ein Solarmodul oder Akku egal welcher Größe egal wo bestelle, steht da 0% MwSt auf der Rechnung?

eppf schrieb:
Wie die gesetzlich vorgegebene aktuell aberwitzige Preisgestaltung entsteht, dafür kann der Ökostrom nichts.

Dann sind zur Zeit die Ökostromanbieter die größten Profiteure mit den höchsten Gewinnen!

In der schönen Utopia-Liste oben kommt "Naturstrom" für meinen Verbrauch von 5.000 kWh (inkl. WP) auf ca. 3.400 Euro pro Jahr. Warum so teuer?

Mein bisheriger Ökostrom der n-ergie Nürnberg mit Strom aus Wasserkraft kostet mich nur rund 1.450 Euro aktuell und 2.450 Euro ab 01.01.2023.

Gruß Thorsten

priusb78 schrieb:
Dann sind zur Zeit die Ökostromanbieter die größten Profiteure mit den höchsten Gewinnen!Tja, auf den ersten Blick ist das alles so einfach.

Jetzt schaue mal in die Geschäftszahlen (jeweils 2020).
Da hatte Naturstrom einen Absatz von 2.544 TWh, also ca. 0.5% des Marktes, EWS einen Absatz von 0.827TWh, ca. 0.15% des Marktes.

Im Geschäftsbericht von E.ON steht dagegen ein satter Stromabsatz in Deutschland von 196TWh drin!
Das sind jetzt zwar die kompletten Absatzzahlen, inkl. Kohle, Atom und Gas. Der aktuelle Ökostromanteil für Deutschland bei E.ON beträgt 39.2%. Nehmen wir für 2020 35% an, dann wären das ca. 68TWh.

Also um den Faktor 27 mehr als Naturstrom und um den Faktor 82 mehr als EWS!

Da ist dann offensichtlich, wer am teuer verkauften Ökostrom mit Abstand am meisten verdient bzw. wer besonders viel vom aktuell gültigen Merit-Order-System profitiert.

Das sind eben Konzerne wie E.ON und RWE, die man nicht gerade als Vorzeige-Ökostromanbieter bezeichnen kann.

Nur noch angemerkt, ich habe mein Schreiben von EWS zwar noch nicht bekommen, aber ein Bekannter bekam gestern den neuen Strompreis für 2023 mitgeteilt, dieser beträgt 42.9ct als Bestandskunde. Auf der Internetseite von E.ON habe ich dagegen gestern gesehen, dass der Grundtarif auf aberwitzige 85ct steigen wird.

Merkst du was?

eppf

Nö, merk' nix!

Ich wiederhole meine unbeantwortete Frage:
Könnten und dürften Ökostromanbieter ihren zu welchen Kosten auch immer produzierten Strom an (Privat-)Kunden zu einem selbst festgelegten Preis verkaufen?
Oder sind die z.B. per Gesetz u.a. gezwungen, allen Strom über die Börsen zu handeln?

Als Privatkunde von Ökostrom habe ich über fast 15 Jahre einen höheren Tarif bezahlt. Da ging es ja auch. Also warum bietet jetzt keiner der Ökostromanbieter einen günstigeren Tarif an, der signifikant unter dem Börsenpreis (merrit order) liegt?

Gruß Thorsten

priusb78 schrieb:
Nö, merk' nix! Das Preisbeispiel EWS vs E.ON und die zugehörigen Absatzmengen sollten doch eindeutig genug gewesen sein, um zu erkennen, wer hier den großen Reibach macht. Allen voran die alten Platzhirschen mit dem kompletten Strommix und riesigen Marktanteilen!

Oder sind die z.B. per Gesetz u.a. gezwungen, allen Strom über die Börsen zu handeln?Wie stellst du dir vor, bei einem am Markt zugelassenen Stromanbieter einkaufen zu können, ohne dass es über die Börse geht?

Ohne es zu wissen, mag das zwar direkt in der Gemeinde Schönau oder auch anderen Gemeinden, die sich quasi autark gemacht haben, möglich sein, das war es dann aber auch. Und die Großversorger werden den Teufel tun, am aktuellen System rütteln zu wollen.

Also warum bietet jetzt keiner der Ökostromanbieter einen günstigeren Tarif an, der signifikant unter dem Börsenpreis (merrit order) liegt?Sind die 42.9ct bei EWS jetzt nicht signifikant günstiger als die 85ct von E.ON (Grundtarif) bzw. 56 bis 66ct bei normalen Verträgen?

Dass der EWS-Preis nicht für Neukunden gelten kann, ist offensichtlich, weil man den Kundenandrang mit nicht einmal 0.2% Marktanteil niemals bedienen könnte.

eppf

Mein Kollege hat nen alten EON Atomstromvertrag. So seine Aussagen stimmen, zahlt er nun seit der letzten Erhöhung 34 Cent/kWh (Single Haushalt)

Ich über 60 Cent/kWh Ökostrom.


Gestern war mal wieder Dauerbewölkung mit Regen angesagt. Darum wieder nur 3,5 kWh "geerntet"


Heute sieht es besser aus, die PV ist zwar noch mit Raureif bedeckt, liefert aber bereits knapp 3 kW Leistung. Heute somit schon 1,7 kWh eingefahren.


Die Sonne ☀️ ist mein Freund

Ja, eine sehr verlässliche Freundin!
Trotz Nieselregen kommen schon 400 W vom Dach.
Gruß Thorsten

Gulfoss schrieb:
Die Sonne ☀️ ist mein Freund
Absolut. Nicht nur aus PV-Sicht, sondern auch mit ihrer Wirkung auf die Psyche im Wintergrau.

Soviel nochmal zum Thema, "im Winter funktioniert eine PV überhaupt nicht".

Klar verhageln Nebeltage den Ertrag, und ist der Sonnenstand nicht optimal, aber wenn sie mal scheint, dann hat man doch einiges zum Ernten:

Herzlichen Glückwunsch!

8 Euro gewonnen und der Umwelt 11 kg CO2 erspart.

@gcf:
zu deiner Frage MWST:

geh bitte mal zB bei GreenAkku auf deren Seiten Balkonsolaranl., z.B. Rubrik selfPV.

Da steht dann über jedem Einzelangebot: "Wir schenken Euch die MWST", Preis mit ist durchgestrichen und Preis ohne aktueller Verkaufspreis.

Aber, vielleicht nur formal, etwas konfus ists doch. Habe da aktuell gekauft. Zum Zeitpunkt, wo Einzelkomponenten, z.B wegen der Ausmaße die Panele, separat und dann zeitlich danach der Wechselrichter in den Versand gehen, erhält man je Einzelkomponent zupassende Einzel-Versandrechnung jeweils, zB für ein einzeln verpakt/verschicktes 410 Watt Panel eine 304,06 €- Rechnung. Und in der wiederum ist dieser um die MWST ja bereits reduzierte Nettopreis plötzlich als Bruttopreis ausgegeben insofern, dass für den jetzt noch mal MWST und folglich ein dazu passender tieferer neuer Nettopreis ausgewiesen ist. Sie kriegen es zZ formal? offenbar nicht anders gestemmt.

Ich kenne leider auch nicht die sagen wir mal für eine 800 Watt Balkonsolaranl. noch im Sommer ausgewiesenen Preise, bevor der Solar-run begann, alles ausverkauft war auf viele Monate voraus und der Preisanstieg begann und kann deshalb auch nicht abschätzen, ob bzw wenn was sie vorher aufgeschlagen haben vor der jetzigen "Verschenken der MWST-Aktion" - die wohl die zugehörige EU-Regelung nutzt.
Grüße