Priusfreunde.de

Civic2006 schrieb:
Die Menschen die in der Innenstadt leben müssen ein Recht haben ihren Wohnort "kostenlos" zu erreichen.
Ich kann Dich ein Stück weit verstehen. Andererseits zahle ich 60 Euro für eine Garage, im Monat, und vorher schon viele Jahre €40 für einen Stellplatz. Denk mal drüber nach.
Irgendetwas ist doch immer, also lasst uns wieder in Höhlen leben wie unsere Vorfahren.
Dieses populistische Totschlagargument disqualifiziert Dich für eine weitere Diskussion.

LG
Klaus

Nein ist eher die Wahrheit, die aber viele nicht hören wollen.
Eine City Maut mit der Miete eines Stellplatzes zu vergleichen ist allerdings schon etwas hoch gegriffen.
Meine Wohnung kostet schließlich auch Miete, außerdem ist der Stellplatz mitinbegriffen.

Civic2006 schrieb:
Es sterben schon jetzt jede Menge Geschäfte den Innenstädten.
Dieser Satz aus deinem letzten Beitrag zeigt exemplarisch auf, dass du nicht weit genug in die Zukunft denkst bzw. den Fokus viel zu sehr auf das Auto legst.

Wenn Geschäfte in der Innenstadt sterben, dann maßgeblich wegen des Autoverkehrs in Verbindung mit der sträflichen Vernachlässigung des ÖPNV! Es macht einfach keinen Spaß mehr, in der Stadt einzukaufen, wenn man nur die Wahl zwischen Stau und total veraltetem ÖPNV hat, wo man Jahrzehnte verschlafen hat, angemessen zu investieren.

Du argumentierst wie früher die Geschäftsinhaber, die im Aufkommen von Fußgängerzonen ihren Untergang prophezeiten. Genau das Gegenteil ist doch eingetreten.

Innenstädte und uneingeschränkter Autoverkehr sind schlicht und einfach nicht kompatibel. Selbst wenn man es einmal schaffen würde, weitgehend die Verbrenner auslaufen zu lassen, bei einer ähnlichen Verkehrsdichte wie heute bräuchte man dann halt die Citymaut ebenso für E-Fahrzeuge.

So weit wie möglich müssen die Autos raus aus den Innenstädten, genau das muss das Ziel sein. Ich kenne Leute, die pendeln täglich mit dem Auto nach München zu ihrem Arbeitsplatz. Manche aus reiner Bequemlichkeit, wobei ich nicht weiß, wie man am täglichen Stau etwas bequem finden kann, die Mehrzahl davon aber aus Frust vor den unzähligen MVV-Betriebsstörungen. Es sollte nicht schwer sein, aus diesem Sachverhalt zu erkennen, was die letzten Jahrzehnte komplett falscch gelaufen ist.

Der größte Umsatzbringer für die Münchner Innenstadtgeschäfte wäre sicherlich ein aufgemöbelter MVV, mit dem es wieder Spaß macht, in die Stadt zu fahren. Andernfalls reiben sich Amazon und Co. immer mehr die Hände.

eppf

Das letzte Mal als ich in einem öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs war, bekam ich ein ziemlich unfreundliches "Was guckst Du lan" zu hören.
Hat schon wieder gereicht um doch lieber das Auto zu nehmen.

Und nimmst du das wenigstens als Erkenntnis, dass etwas gewaltig schief läuft?

eppf

Civic2006 schrieb:
Nein ist eher die Wahrheit, die aber viele nicht hören wollen.
q.e.d.. Diesen Spruch (wahlweise "auf Bäumen") höre ich seit Demos gegen Atomkraft in den 80ern.
außerdem ist der Stellplatz mitinbegriffen.
Dann bist Du doch nicht betroffen, oder?

Aus meiner Sicht kann jeder selbst entscheiden, ob er zentral wohnt oder nicht, das Geld für einen großen Balkon, einen Stellplatz oder eine Citymaut ausgibt. Wie eppf schreibt, man muß halt ein vernünftiges System entwerfen. Und das ist Aufgabe der Politik.
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LG
Klaus

Ja in der Hinsicht schon, man wird aber leider sehr schnell in bestimmte Schubladen gesteckt, wenn man es wagt gewisse Dinge anzusprechen.
Aber lassen wir das,geht zu sehr an dem Thread vorbei.

Civic2006 schrieb:
[quote]
Sehe ich genauso!
Beiträge zum Erhalt der Straßen und zum Schutz der Umwelt zahlen wir mittlerweile genug.
Der ÖPNV ist überall eine Katastrophe und privat nutzte ich ihn auch nicht.
Zum einkaufen fahre ich auch nicht in die Stadt, ist mir einfach zu unbequem mit zu hoher Verkehrsdichte, zu wenigen und auch zu kleinen Parkplätzen. Auch aus diesem Gründen habe ich vor langer Zeit der Stadt den Rücken gekehrt.

Was aber sicherlich nicht am Thema vorbeigeht, ist die Tatsache, dass Innenstädte und ausufernder Autoverkehr nicht kompatibel sind.

Nur wegen dieser Fehlentwicklung der letzten Jahrzehnte kommt die Citymaut überhaupt ins Spiel. Ok, einen gewissen Anteil hat der Abgasbetrug auch noch zu verantworten, aber der Grundfehler war es, selbst innerhalb von Großstädten bei der Verkehrsplanung viel zu sehr auf's Auto zu setzen.

Zum Glück scheint die heutige Jugend hier schon etwas weiter zu sein. Ich kenne jede Menge Leute unter 30 Jahren, die überhaupt nicht mehr auf die Idee kommen, ein eigenes Auto besitzen zu wollen. Früher war das undenkbar.

eppf

Eine Citymaut würde die deutschen Millionenstädte, die unter NOx und Feinstaub leiden, lebenswerter machen. Dabei sollte man aber nur die wirlich grossen Städte damit beglücken.

Innerhalb des Berliner S-Bahnrings wäre es z.B. sinnvoll eine Citymautzone zu errichten. Da habe ich jahrelang gelebt, eine Zeit ohne Auto und mit Car Sharing, dann eine Zeit mit Auto. Ohne Auto war stressfreier. Ein eigenes Auto ohne eigenen Parkplatz ist innerhalb des Berliner S-Bahnrings eigentlich nur eine Belastung...

Zur Ausgestaltung finde ich die Ideen zur ÖPNV-Abgabe ganz sinnvoll. Für ein Tagesticket zur Einfahrt in die Citymaut-Zone, kostet die Citymaut erst mal ein Tagesticket des ÖPNV (den man für den Tag auch nutzen kann). Dann kommen noch Abgaben für die Abgase hinzu. Wer viel NOx emmitiert, der zahlt eben noch etwas drauf (dann können wir uns auch die ganzen Fahrverbotszonen in den Großstädten schenken). In Zukunft, wenn das Thema dann durch Gerichtsentscheidungen aktuell wird, kann dann auch der Feinstaub mit einbezogen werden.

Wer innerhalb des S-Bahnrings wohnt und ein eigenes Auto hat, der bezahlt dann eben eine reduzierte Maut in Höhe eines Jahrestickets des ÖPNV (+ Abgaben für eventuelle Abgase).

Die Gedanken von @galaxy kann ich gut nachvollziehen! Voraussetzung wäre, wie von eppf schon oft geschrieben, ein gut funktionierendes öffentliches Netz! Da möchte ich noch betonen: ein barrierefrei gut funktionierendes Netz! Wenn ich an erneuerte Bahnsteige denke, durch die Leute mit Handycap oder alte Menschen nicht mehr in den Zug können, überkommt mich Wut. Solche und ähnliche Fehlplanungen gibt es nicht selten, schon mehrfach in Fernsehen und Internet gesehen. Aber das geht jetzt eher Richtung Auto vs. Bahn vs. Flugzeug

LG
Klaus

Zum Thema "Autoverbot in der Innenstadt ruiniert den Einzelhandel":
www.forbes.com/sites/carltonreid/2019/03...finds-bank-analysis/

Kurzversion auf Deutsch: Autofreie Innenstadt führt in Madrid zu 9,5% mehr Umsatz. Ach ja, und natürlich zu besserer Atemluft.

Könnte auch am deutlich besseren Wetter liegen..
Hätten wir jetzt nur noch E-Autos, wo wäre dann das Problem ?
Abgase die die Atemluft verpesten würden dann ja wegfallen.
Also geht es doch in Wahrheit nur darum, worum es immer geht.
Kohle !

1. Auch ein Diesel Plug-in ist in D-Land ein E-Auto.
2. Der Flächenverbrauch bleibt.

Civic2006 schrieb:
Hätten wir jetzt nur noch E-Autos, wo wäre dann das Problem ?
Glaubst du ernsthaft, die gleiche Menge an E-Autos würde keinen Stau verursachen?

Ja, es gibt offensichtlich ein Abgasproblem, aber das größere Problem ist und bleibt die viel zu große Anzahl an Autos, die in die Städte reindrücken!

In den Innenstädten großer Städte gehört die Anzahl der Autos schlicht und einfach eingedämmt, unabhängig von der Antriebsart. Dass man dabei mit den Stinkern anfängt, ist allerdings vollkommen konsequent.

eppf