Priusfreunde.de

Gestern, 2. Weihnachtsfeiertag. Das Fest des Friedens!

Von wegen!!

Mehrmals beobachtet:
- Rechts überholen, weil sich links grad ne Kolonne bildet.
- Fahren, bis die Ausfahrt zu Ende geht, um dann flott mit Spurwechsel (natürlich dichtes Kreuzen vor anderem PKW oder LKW!) direkt raus zu fahren.

Gruselig...

@Priuskater
„Wo ist eigentlich die Grenze zwischen einer einfachen Geschwindigkeitsüberschreitung und Rasen?“ Ich denke halt, für "Geschwindigkeitsüberschreitung" gibt es eine offizielle gesetzliche Definition.Da kommt auch die (Mess)Toleranz ins Spiel.

"Rasen" kann halt vieles sein und hängt auch von der individuellen Betrachtung ab. Das können gefahrene 40 in der 30er Zone sein aber auch 40 innerhalb geschlossender Ortschaften bei Schneeglätte und Sommerreifen. Einfach so ein "unvernünftiges starkes Übertreten der angemessenen Geschwindigkeit". Für viele aber ist "Rasen" einfach nur "das Grüne aufm Fußballplatz".(kleiner Witz am Rande, zur Entspannung damit Ihr alle wieder etwas lololockerer werdet)

Also dass man im Stadtverkehr in letzter Zeit zusehends mehr "geschoben" wird weil man sich an die 50 hält, weiß nicht, kann ICH jetzt so nicht direkt feststellen. ICH regel meist Tacho 55 aus, Tempomat rein und dann ist das genau eingehalten. Damit fahre ich aber auch mal auf langsamere auf, also NÄHERE mich denen und muss nach unten nachregeln. Für andere sind meine Tacho55 vielleicht zu langsam, aber so direktes nahes Auffahren konnte ich schon lange nicht mehr feststellen. Weiß nicht, ich bin da auch kein Maß, ich fahre viel zu wenig.

eppf schrieb:
Jetzt kommen wir aber vom eigentlichen Thema dieses Threads ab.

Darin geht es, wie man die Exzesse eindämmt und nicht, wie man eine rundum korrekte Fahrweise erreicht, auch wenn das wünschenswert wäre.
...

OK,

genauso hatte ich das auch verstanden.

Dann sind wir schonmal zwei.

@"Rasen": Deshalb finde ich den Begriff auch sehr unglücklich und wenig hilfreich - es ist ein rein pejorativer Begriff und überhaupt nicht sinnvoll zu definieren.
"DAS" (was lt. Threadtitel ein Ende habe sollte) ist in meinen Augen mangelnde Aufmerksamkeit insgesamt und unangepasstes Tempo nur EINE mögliche Ausprägung davon - und nicht einmal die gefährlichste.

Bei den meisten der "Stadt- & Landstraßenopfer" steht dann in der Zeitung "... dabei übersah er/sie ..." - meistens beim Ein-/Abbiegen, Bremsen, Überholen, ...
(oder Wenden !!! - gerade letztes Jahr ein tödlicher Unfall in unserer Ecke passiert, weil jemand trotz Verkehr hinter ihm und Gegenverkehr, mitten auf der Landstraße ohne zu Schauen und Blinken, gewendet hat).

Da wird dann aber lieber auf "die Rasern & Dränglern" geschimpft. Ist halt einfacher und sind immer "die Anderen".

Gruß

PMueller

PMueller schrieb:
@"Rasen": Deshalb finde ich den Begriff auch sehr unglücklich und wenig hilfreich ...Bei den meisten der "Stadt- & Landstraßenopfer" steht dann in der Zeitung "... dabei übersah er/sie ..." - meistens beim Ein-/Abbiegen, Bremsen, Überholen, ...Warum ist das unglücklich, wenn es darum geht, dass immer und immer wieder eine zu hohe Geschwindigkeit als Ursache im Vordergrund steht?

Es ist offensichtlich wieder einmal Zeit für einen Verweis auf einen alten Spot aus NZ:



Leider ist es eben bei uns in D eine viel zu hohe Geschwindigkeit, die im Spiel ist. Dieser Spot aus NZ ist für unsere Verhältnisse eine ziemlich "matte Sache" (wenn jemand versteht, was dieser Begriff bedeutet).

eppf

Sehr schönes Beispiel für genau diese "Ursachenverdrehung": Das Fazit ist also nicht "Achte die Vorfahrt anderer (was du musst)!", sondern "Fahr nicht so schnell (wie du darfst)!".
(Aus dem Clip ist für mich nicht zu erkennen, ob der Vorfahrtsberechtigte wirklich eine den Sichtverhältnissen angemessene Geschwindigtkeit hatte - ich nehme es mal an, weil mir der Clip darau abzuzielen scheint)


Natürlich halte ich es auch für besser, defensiv zu fahren und wo immer möglich eine gefährliche Situation zu entschärfen - egal ob durch mich verursacht oder nicht. Und von vorausschauendem Fahren (das ebenfalls die Möglichkeit von Fehlern Anderer betücksichtigt) bin ich extrem großer Fan.
Aber gerade als solcher fühle ich mich schon ziemlich verarscht, wenn ich sehe,
a) wie viele Mit-Verkehrsteilnehmer nicht nur nicht vorausschauend fahren, sondern deratbunachtsam sind, dass sie selbst ihre Grundpflixhten missachten und
b) das so gut wie gar nicht thematisiert wird.

Wenn die Konsequenz und Intensität, mit der über das Tempo gesprochen wird
(Derzeit beziehen sich 95% der Beiträge zur Verkehrssicherheit auf das Tempo), diejenige der anderen Ursachen derart überschreitet, hat das schon ein wenig mit Täter-Opfer-Verdrehung zu tun. schema "Wärst du nicht in den Wald gegangen, hätte man dich da nicht überfallen."

Ganz stumpf: Hätte der Bursche im o.g. Beispiel das Stoppschild beachtet, wäre es egal gewesen, wie schnell der andere fährt - bei egal, wie langsam er gefahren wäre: Der andere hätte ihm auch ins stehende Auto fahren können.


Gruß

PMueller

Ich verstehe nicht was an dem Clip undeutlich sein sollte? Die Tachonadel steht kurz vor 110 km/h und 100 km/h sind erlaubt. „Slow Down“ ist eine Kampagne zur strikten Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung und zielt eben genau auf Kommentare wie von Dir vorher gemacht ab das ja die alltägliche kleine Geschwindigkeitsüberschreitung nicht so schlimm wäre.

Interessant und sehr aufschlussreich für mich: ich werde hier wegen fürchterlichem OT von @eppf angemacht und jetzt bringt er ausgerechnet die Slow Down Kampagne in seinem heiligen Raserthread.

Ich persönlich finde diesen Clip viel besser, er zeigt worum es wirklich geht bei diesen Just Slow Down Kampagnen.

Priuskater schrieb:

Durch die ständige und regelmäßige geringfügige Übertretung von Gesetzen (Höchstgeschwindigkeiten) werden die paar Autofahrer die sich noch genau an das Wort Höchstgeschwindigkeit halten regelrecht genötigt diese ebenfalls zu übertreten und diese ganze Sache schaukelt sich auch hoch! ... Ja ich fühle mich genötigt, gefährdet und hab einen Hals wegen solcher Typen...

Gehöre zu den paar Autofahrern. Um es einfach auszudrücken, es ist mir ziemlich egal, was hinter mir passiert und wer meint, es geht ihm zu langsam voran. Gar nicht darum kümmern, kann sehr beruhigend wirken. Und für die ganz argen Drängler, es geht noch langsamer. Manchmal erfahren sie das dann. Angepasster Verkehrsfluss, klar verstehe. Den gibt's wenn im Rahmen der erlaubten Geschwindigkeiten nach Tacho, selbst wenn er vorgeht. Bei so vielen ambulanten, immer neu und woanders aufgestellten Blitzern in meiner Gegend und meinem Bestreben, den Verbrauchsball äußerst flach zu halten, empfiehlt sich so eine Fahrweise selbstschreibend, sei sie noch so gegenläufig zur allgemein weitverbreiteten German-Autofahr-Nervousness in und außerhalb des Erlaubten.

Wisedrum

eppf schrieb:
Leider ist es eben bei uns in D eine viel zu hohe Geschwindigkeit, die im Spiel ist. Dieser Spot aus NZ ist für unsere Verhältnisse eine ziemlich "matte Sache" (wenn jemand versteht, was dieser Begriff bedeutet).Nur nochmals kurz zur Klarstellung, wo der Unterschied zwischen NZ und D liegt und warum ich auf diesen Spot verwies.

Wenn sich unsere Probleme auf 10kmh-Überschreitungen beschränken würden, wären wir einen gewaltigen Schritt weiter. Bei einem adäquaten Vergleichsspot für D, der die Lage passend beschreibt, würde der Tacho nicht 110kmh, sondern mindestens 130kmh zeigen.

Ich selbst habe in Australien und NZ ca. 40000km abgespult. Nicht einmal bin ich jemand begegnet, der anstelle der erlaubten 100kmh in der Größenordnung von 150kmh drauf hatte. Wenn ich dieselbe Fahrtstrecke in Bereichen mit 100er Limit (egal ob jetzt Landstraße oder Autobahn) in D zurücklege, ist gewiss pro 1000km einer anzutreffen, der um 50kmh zu schnell ist.

Übrigens, man kann davon ausgehen, dass von den o.g. 40000km mindestens 35000km außerorts mit 100kmh-Begrenzung waren. Dafür sorgte die extreme Weitläufigkeit in Australien.

eppf

Priuskater schrieb:
Ich verstehe nicht was an dem Clip undeutlich sein sollte? Die Tachonadel steht kurz vor 110 km/h und 100 km/h sind erlaubt. ...
Ah, heute morgen beim dritten Schauen habe ich es auch gesehen. War einfach zu schnell geschnitten für mich (und ich gestern abend vielleicht auch schon zu müde).

Insgesamt finde ich auch, dass in der Situation (Hügel, Bäume, Einmündung, ...) schon 100 km/h zuviel sind - egal, ob erlaubt oder nicht. Da bin ich ganz bei den Slow-Down-Befürwortern.

Trotzdem wäre ein Clip aus der anderen Perspektive für mich mindestens genauso wichtig gewesen: Der Vorfahrtstraßen-Fahrer ist mit seinem kleinen Sohn unterwegs, fährt 100 km/h und das Abschlussfazit lautet: "Fahre nicht los, bevor du nicht absolut sicher bist, dass es passt!"

DAS ist nämlich mindestens genauso oft das Problem.

Ebenso im von dir verlinkten Clip - soweit ich ihn mit meinem etwas eingerosteten Thai verstanden habe : Es wird überhaupt nichtproblematisiert, dass die Fußgängerin ohne zu schauen die Straße überquert.
Stattdessen wird eine sehr spezielle Konstellation gewählt, in der die "57 statt 50" eine Rolle spielen. Wäre der Autofahrer etwas weiter weg gewesen, wäre es auch mit 57 nicht zur Kollision gekommen, wäre er etwas näher gewesen, wäre sie auch mit 50 nicht zu retten gewesen.
Ich erinnere mich noch an Zeiten, da wurde anders herum gewarnt: "Betritt niemals ohne zu schauen die Straße!" (auch, weil auch Autofahrer Fehler machen).

Gruß

PMueller

Wisedrum schrieb:
...Um es einfach auszudrücken, es ist mir ziemlich egal, was hinter mir passiert ...
Jupp. Geht mir ähnlich.

Allerdings mache ich auch keine "Pädagogik-Langsam-fahr-Einheiten" - es ist mir WIRKLICH egal, wie dicht der hinter mir auffährt.
Irgendwa habe ich mal begriffen, dass das mein Verkehrsverhalten sowieso nicht beeinflussen kann (wenn vor mir gebremst wird, MUSS ich es auch tun - egal, wie dicht hinter mir eine fährt).

Aber wenn es mir möglich ist, mache ich Platz (IMMER - egal, ob hinter mir einer fährt oder nicht) und sehe zu, dass ich niemanden beim "Rausziehen" behindere - egal, ob der 150 fährt oder 220 ....

Es verschafft mir eine gewisse Befriedigung, eine "optimale Lösung" zu finden. Wenn ich kurz von 100 auf 90 abbremsen muss, damit der Kollege links nicht von 170 auf 100 runter muss, mache ich das gerne.


Gruß

PMueller

PMueller schrieb:

Allerdings mache ich auch keine "Pädagogik-Langsam-fahr-Einheiten" - es ist mir WIRKLICH egal, wie dicht der hinter mir auffährt.


Dito. Wer will, darf gerne überholen. Gestatten es die Verkehrszeichen nicht, nun denn, muss er halt solange warten, bis er es wieder darf oder sich nicht an die Verbote halten.

Wisedrum

Also mir ist es nicht unbedingt egal, was hinter mir los ist.

Sollte es ein dicker LKW sein, möchte ich ungern im Thread mit dem gleichen Titel, bloß ohne "Teil 2" landen.

eppf

Ich wurde bislang noch nie von einem LKW bedrängelt.

Doch leider, der Herr LKW Fahrer war wohl der Meinung das auch in der BAB Baustelle 95 km/h das richtige Tempo wäre, 60 km/h waren an der Stelle erlaubt. Hupe, Lichthupe, sehr dicht auffahren, das volle Programm.

Da hätte ich wahrscheinlich die Polizei gerufen. Oder Nummer aufschreiben und bei der Spedition anrufen. Steht ja praktischerweise meistens auf der Seite drauf. Sofern man der osteuropäischen Sprachen mächtig ist...