Priusfreunde.de

Hi,

ich finde das Urteil "die am wenigsten beschissene Lösung" - von "gut" mag ich bei solch einer Tragödie nicht sprechen.

Das ist schon eine heftige Strafe und gerade die Vertreter der Opfer-Empathie-Ansatzes möchte ich auffordern, sich in die Lage des Verurteilten hineinzuversetzen. Was haben sie in den kommende 5 Jahren geplant? Wie wird das Leben danach sein - vorbestraft, ohne Job & Führerschein (was die Jobfindung zusätzlich erschwert)?
Großteil der sozialen Bezüge weg, ...
Dieses Fehlverhalten wird den Kerl den Rest seinen Lebens (negativ) verfolgen - ebenso wie die Hinterbliebenen der Opfer. Wie groß soll denn die Strafe sein, damit die Hinterbliebenen nicht mehr unter dem Verlust leiden? 10, 20, 100 Jahre? Kopf-ab? Zu Tode gequält? ...

Das wird nicht funktionieren und ich bin froh, dass wir nicht in einer Gesellschaft leben, in der dieser Ansatz die Rechtsprechung dominiert.
(Mir fällt übrigens auf, dass der Ruf nach ausufernder Strafe/Rache sehr viel öfter und lauter von Dritten kommt - vermutlich aus Angst davor, selbst Opfer zu werden)

Ich bin sehr dafür, den "Autorenn-Gedanken" as dem Straßenverkehr zu verbannen ... aber der Ansatz, solche Situationen unter "Mord" zu fassen, ist Unsinn.
Die Mordmerkmale sind juristisch eindeutig festgelegt ... und genauso eindeutig in diesen Fälle nicht gegeben (solange nicht jemand absichtlich in Menschen/Fahrzeuge hineinfährt).

Da ist es besser - wie hier geschehen, soweit ich das mitbekommen habe -, nach einem eigenen Straftatbestand zu urteilen.

Gruß

PMueller

Den verlinkten Artikeln zufolge fand die Verhandlung vor der Jugendstrafkammer statt, sprich es wurde nach Jugendstrafrecht geurteilt und da ist die Höchststrafe laut Gesetz 10 Jahre Haft. „Die am wenigsten besch... Lösung“ trifft es gut.

LG, Frank

Ob die 5 Jahre überhaupt abgesessen werden müssen, bezweifle ich sehr. Bei guter Führung wird min. ein Drittel erlassen. Außerdem gibt es Resozialisierungsprogramme. Der Täter kann da einiges für sich positiv beeinflußen...

Gruß
Martin

www.welt.de/vermischtes/article203556644...aehriger-stirbt.html

weinfux schrieb:
...Der Täter kann da einiges für sich positiv beeinflußen...


... was nicht das Schlechteste ist.
Ich habe jedenfalls lieber einen Menschen nach 3 Jahren guter Führung und begleiteter Resozialisierung wieder draußen als einen nach 5 Jahren blindem Absitzen und "Knacki-interner Schulung".

Gruß

PMueller

weinfux schrieb:
Ehrlich gesagt, finde ich das Urteil eher noch zu milde, aber darüber lässt sich trefflich streiten.

@Marcel21: Bei einer Geschwindigkeit von über 160 hilft auch kein SUV, um so etwas zu überleben, vor allem seitlich nicht.
Deine Argumentation hätte, wenn usw. kannst Du vergessen!

Versetze Dich bitte einfach mal in die Rolle der Angehörigen beider Opfer, was würdest Du dann wohl sagen?
Ich denke, dein Mitleid mit dem Verursacher schwindet massiv...

Gruß
Martin

Schließe mich auch an !
Wer sich in einen solchen Boliden setzt sollte (mindestens) schon wissen, was er damit anrichten kann, selbst wenn er sich an alle Paragrafen hält.
mfG schwarzvogel

Priuskater schrieb:
www.welt.de/vermischtes/article203556644...aehriger-stirbt.html


Mittlerweile war ganz aktuell im Radio zu hören, dass der Täter wegen Mordes und mehrfachem versuchten Mordes angeklagt werden wird, sobald es ihm gesundheitlich besser geht!

Gruß
Martin

Ja das ist wohl so. www.tz.de/muenchen/muenchen-autofahrer-b...aft-zr-13226142.html

Diese Geschichte hat für mich aber noch eine ganz andere Qualität als die vorher hier diskutierte. Es ist schon richtig wenn Gerichte die jeweiligen Vorgeschichten mit bewerten. Wenn ich da was von „polizeibekannt“ lese erwarte ich eigentlich ein deutlich härteres Urteil. Auch vom ganzen Ablauf der Tat her.

LG, Frank

Bei 170kmh innerorts ist garantiert kein "Rabatt" auf Ersttäterschaft angezeigt.

Bei solchen Exzessen ist auch ein Erstvergehen ohne Wenn und Aber abzuurteilen. Bei "polizeibekannt" ist dann das ansonsten normale Strafmaß nach oben zu korrigieren.

eppf

Im Münchener Fall Haftbefehlt wegen Mord. Ein recht ausführlicher Artikel: www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-un...d-herrmann-1.4684811

LG, Frank

Servus.

Und wegen Unzurechnungsfähigkeit (weil Alkohol- und Drogenkonsum) wird er eine milde Strafe bekommen, so meine Befürchtung.


Grüße ~Shar~

Shar schrieb:
Und wegen Unzurechnungsfähigkeit (weil Alkohol- und Drogenkonsum) wird er eine milde Strafe bekommen, so meine Befürchtung.

Denk ich auch immer mal:
Besauf dich gefälligst richtig, nimm Hasch und andere "schöne Sachen" - und du kommst (relativ) ungeschoren davon ...
Verständnisvolle Richter und Advokaten finden sich immer !
mfG schwarzvogel

Bei Alkohol- und Haschkonsum nach einem Unfall müsse eigentlich die Strafe noch höher ausfallen, da ja Vorsatz besteht. Wenn ich das konsumiere weiss ich ja, dass ich nicht fahren darf. Also Strafe verdoppeln.

MfG Harzbube.

Das war mal so in der ehemaligen DDR, genau in dieser Argumentation. Vorsatz und kräftiger Malus bei der Strafbemessung weil man sich ja vorsätzlich besäuft. Ob das nun besser war weis ich nicht, aber es sollte definitiv kein Unzurechnungsfähigkeitsbonus aus dem Suff gemacht werden.

Was @Mannigfalter als Link gebracht hat ist echt ein hartes Stück, Kind anfahren, zusammenstauchen und hilflos liegenlassen. Ich hoffe die Polizei erwischt dieses gefühlskalte Wesen (Mensch mag ich so jemanden nicht nennen) und die Strafe fällt richtig hart aus.

LG, Frank