Priusfreunde.de

Das habe ich auch noch so gelernt. Manchmal aber enden Beschleunigungsspuren, ohne dass ein Standstreifen weitergeführt wird. Und manchmal sind die Fahrer auch einfach nur unfähig. Auf über 90kmh und an mir vorbei sollte wirklich jeder sein Auto bringen können auf der Strecke.

eppf schrieb:
Hier auf einem "Recht" zu bestehen, wäre äußerst suboptimal.Es geht hier nicht um "Recht", sondern um Regeln.
Man möge es mir verzeihen, wenn ich es nicht auf die Schnelle belegen kann, aber ich meine, es gibt Länder, wo man den Auffahrenden auf die Autobahn das Einfädeln ermöglichen MUSS!Es geht hier auch nicht um irgendwelche Länder, sonder um die deutsche (europäische) StVO.
"Seitendrängler" empfinde ich in diesem Zusammenhang als eine äußerst unglückliche Vokabel. Sollen sich die alle in Luft auflösen? Na Du bist mir ja Einer. Kennst Du überhaupt die StVO und das Vorfahrtzeichen? Nicht in Luft auflösen, sondern das Bremspedal betätigen!
Was meinst du, was passiert, wenn der zweite der vier erkennt, dass er nicht auch noch reinkommt und den Anker wirft? Selbst wenn das ohne Unfall abgeht, bei einer etwas stärker befahrenen Autobahn haben einige hintereinander stehende Fahrzeuge am Ende der Einfädelspur ein nicht unerhebliches Problem.Das ist keine Einfädelspur, sondern eine Beschleunigungsspur und vor dieser Beschleunigungsspur steht ein Vorfahrtszeichen. Ok!
Und wenn bei meinem Vordermann die Stopplichter aufleuchten, dann weiss ich, dass ich auch meine Stopplichter aufleuchten lassen muss.
Für mich ist es leider ein vollkommen bekanntes Problem, dass ich abbremsen muss, wenn andere Leute in die Autobahn einfädeln müssen. ...einfädeln müssen. Beim auffahren auf die Autobahn ist Vorfahrt zu gewähren und ist kein Reißverschlussprinzip wie bei Fahrbahneinengungen.
Wenn du dein Problem von heute genau vor diesem Hintergrund siehst, dass dir infolge von Schnellfahrern jenseits der Richtgeschwindigkeit die Möglichkeit genommen wurde, auf die linke Spur auszuweichen, gebe ich dir allerdings uneingeschränkt Recht!Wenn mir die Möglichkeit gegeben wird auf die linke Spur zu wechseln, dann tue ich es auch, aber wenn ich als Auffahrender 2 volle Fahrspuren sehe, kann ich nicht mit der Brechstange auffahren.

@eppf, als ich meinen Beitrag schrieb, habe ich schon geahnt, Deine Zeilen wie vorab, lesen zu können.

MfG Harzbube.

Klugscheißmodus an:
Man kann i.d.R. die Auffahrten einsehen und trotz Vorfahrts"recht" den Fuß prophylaktisch vom Gas nehmen, wenn der Spurwechsel nach links nicht möglich ist.
mfG schwarzvogel

@harzbube:
Es ist halt wie so oft, es gibt den Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Und da hilft es eben sehr wenig weiter, wenn die StVO eine klare Vorfahrtslage einräumt, diese aber schlicht und einfach nicht umzusetzen ist.

Was meinst du, wie oft es z.B. an der Autobahneinfahrt Frasdorf in Richtung München krachen würde, wenn die auf der rechten Spur ankommenden Fahrzeuge nicht abbremsen würden?

Da steht zwar als Warnung "kurze Beschleunigungsspur", die richtige Aussage wäre aber "KEINE Beschleunigungsspur".

Und da gibt es auch keinerlei Pannenstreifen, auf dem man alternativ bleiben könnte.

Es gibt im Straßenverkehr jedenfalls eine Menge Situationen, wo ein formal bestehendes Vorfahrtsrecht nicht in Anspruch genommen werden kann und dies ohne ein krasses Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer.

Genau deshalb gibt es auch den §1 StVO, der quasi über allem steht:
Satz 2: "Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

Das beinhaltet in Einzelfällen auch den Umstand, dass ausnahmsweise auch ein Vorfahrtsberechtigter auf die Bremse steigen muss.

Also ich rege mich z.B. nicht darüber auf, wenn rechts eine Meute auf die Autobahn auffahren will und es nicht anders geht, als die Geschwindigkeit auf der rechten Spur vermindern zu müssen, weil man gerade nicht nach links kommt, außer ich komme wegen des bei uns fehlenden Tempolimits nicht nach links. Dann bin ich schon sauer, aber nicht auf die Auffahrenden! Anders sieht es aus, wenn ein Einzelner auffahren will, der aber zu dumm ist, eine ausreichend lange Beschleunigungsspur richtig zu nutzen. Wobei das wie gesagt am Beispiel Frasdorf auch nicht weiterhilft. Was nicht vorhanden ist, kann man auch nicht nutzen.

eppf

Naja, die B6n hat alles was das Herz begehrt und wird 2019 zur Autobahn erklärt.

Ich sehe nicht im Geringsten etwas, das sich Harzbube vorzuwerfen hat. M.E. resultieren solche Probleme daraus, daß sich viele Autofahrer für zu toll halten und quasi eingebaute Vorfahrt haben. Das äußert sich:
1) sie wissen nicht oder sehen nicht ein, daß sie bei der Auffahrt auf eine Autobahn die Vorfahrt zu achten haben
2) sie fahren auf der linken Spur mit 160+ km/h und zu geringen Abständen. Dadurch kann man nicht einfach Platz machen, wenn man selbst rechts mit 120-130 fährt.
3) sie drängeln schon auf dem Beschleunigungsstreifen, halten kaum Abstand. Dadurch können sich die 4 Autos im Beispiel nicht auf 2-4 Lücken verteilen sondern wollen sich in 1 Lücke quetschen

Meiner pers. Meinung nach bräuchten wir ein Tempolimit, dafür haben wir ja einen eigenen Thread. Außerdem Abstands-Kontrollen und vor Allem eine gesellschaftliche Ächtung der Raserei, ähnlich dem Rauchen.

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
Meiner pers. Meinung nach bräuchten wir ein Tempolimit, dafür haben wir ja einen eigenen Thread. Außerdem Abstands-Kontrollen und vor Allem eine gesellschaftliche Ächtung der Raserei, ähnlich dem Rauchen.Volle Zustimmung!

Es drängt sich die Frage auf, weshalb unsere Politikdarsteller gegen die Meinung der Bevölkerungsmehrheit ein Tempolimit (als letztes Land in Europa!) vehement ablehnt...

@Klaus: Du hast es mit deiner Analyse sehr gut beschrieben, woran es hauptsächlich fehlt.

Es ist aber trotzdem nur eine Theorie, mehrere Fahrzeuge auf der Beschleunigungsspur konsequent vermeiden zu können. Da fehlt einerseits in der Aufzählung noch das ständig gewachsene Verkehrsaufkommen und andererseits braucht nur der Vorderste "vergessen", angemessen auf's Gas zu treten, wie es der Name Beschleunigungsspur verdient und schon ist so eine Situation ziemlich schnell gegeben.

Es liegt hier aber keine drastische Ignoranz einer angemessenen Fahrweise vor, wie es in anderen Fällen massenweise vorkommt und worum es hier im Thread eigentlich gehen sollte.

Leute, die unfähig sind, sich angemessen schnell auf der Autobahn einzuordnen, gibt es leider zuhauf und da erlebt man es durchaus, dass die Beschleunigung wieder zurückgenommen wird und man als Hinterherfahrender trotz eigentlich deutlich ausreichenden Abstands auf einmal dahinter "klebt".

Um so eine Crux wieder auflösen zu können, braucht es ab und an auch einmal die Mithilfe der auf der Autobahn befindlichen Fahrzeuge, auch wenn sie offiziell dazu nicht verpflichtet sind.

Und wie schon gesagt, wer die "Beschleunigungsspur" bei der Auffahrt Frasdorf kennt, der wird verstehen, was ich meine. Da hat man bereits als einzelnes Fahrzeug ohne Mithilfe der Ankommenden ein Problem!

eppf

Servus.

Haehnchen schrieb:
...gegen die Meinung der Bevölkerungsmehrheit ein Tempolimit (als letztes Land in Europa!) vehement ablehnt...
Das Hervorgehobene halte ich nach wie vor für ein populistisches Gerücht.


Grüße ~Shar~

Haehnchen schrieb:

Es drängt sich die Frage auf, weshalb unsere Politikdarsteller gegen die Meinung der Bevölkerungsmehrheit ein Tempolimit (als letztes Land in Europa!) vehement ablehnt...
ich bin sicher diese frage kann jeder denkende bürger im in & ausland beantworten!
wenn die KFZ-wirtschaftsleistung so hoch wie in D ist - ist auch der rest des landes davon sehr abhängig und zwar in fast jeder weise - nur auf dauer wird es so sicherlich nicht klappen...
ein umdenken der ceo´s wird - von diesen - alleine schon als selbstzweck solange wie möglich verhindert werden...
und politiker waren schon immer nur handlanger und befehlsempfänger...

@Shar:
Dazu bräuchte es einmal eine neutrale Volksabstimmung.
Beide Seiten reklamieren für sich, die Mehrheit zu sein und beide Seiten haben es schon mehrmals in einer "repräsentativen" Umfrage "belegt".

Bei der Durchführung so einer Umfrage braucht es nur wenig Kreativität, um auf das gewünschte Ergebnis zu kommen.

Dazu müssten wirklich einmal neutrale Fakten auf den Tisch gelegt werden. Nur mal ein Gegenbeispiel: Wenn man eine Abstimmung durchführen würde, wer der Meinung ist, dass der Diesel auch heute noch mindestens 10% weniger CO2 emittiert als der Benziner, dann würde diese Meinung garantiert noch vorne liegen, obwohl sie erwiesenermaßen nicht zutrifft.

Um die Fakten bezüglich des Tempolimits auf den Tisch zu bekommen, müsste man allerdings etwas tun, was das Verkehrsministerium komplett verweigert, nämlich einen begrenzten Feldversuch. Ohne diesen Feldversuch können beide Seiten weiterhin das Blaue vom Himmel lügen, ohne dass die Unwahrheit bewiesen werden kann.

@PeterAL:
So wie sich die Autoindustrie bezüglich ihrer Wirtschaftskraft hinstellt, ist nicht wenig Überbewertung im Spiel. Vor allem ist doch eines gewiss. Das Thema Tempolimit ist das allerkleinste Problem für unsere Autoindustrie, wenn man den unweigerlich auf sie zukommenden Wandel bei der Antriebsart ansieht.

eppf

schwarzvogel schrieb:
Klugscheißmodus an:
Man kann i.d.R. die Auffahrten einsehen und trotz Vorfahrts"recht" den Fuß prophylaktisch vom Gas nehmen, wenn der Spurwechsel nach links nicht möglich ist.
mfG schwarzvogel

Prophylaktisch mache ich das nicht, das führt nur zur Verunsicherung beim Auffahrenden, ob er nun reingelassen wird oder nicht. Außerdem möchte ich nicht ständig mein Gespann abbremsen und wieder beschleunigen, sondern gleichmäßig mit dem Tempomaten dahinrollen. Das schont Umwelt, Material und Nerven gleichermaßen.

Servus.

@eppf: Danke für die neutrale und objektive Antwort. Ich stimmte dir zu, nur der "begrenzte Feldversuch" ist konsequenter Weise auch nur begrenzt verwertbar, dürfte aber je nachdem, wie und wo durchgeführt, erste belastbare Einschätzungen liefern können.


Grüße ~Shar~

Der Feldversuch ist kein Allheilmittel, das ist klar. Aber ohne jegliche Vergleichsbasis kommt man nie auf einen grünen Zweig.

Wobei man aber einen Punkt in der Abschlussbewertung immer stärker einfließen lassen muss, nämlich die Ökologie. Da gehört einerseits bewertet, ob man es sich heute wirklich noch leisten kann, pro Jahr (geschätzt) 3 Mio. Tonnen CO2-Einsparpotenzial zu verschenken. Andererseits gehören dann auch die Schadstoffemissionen bei höheren Geschwindigkeit zwingend mitbestimmt.

Die Schadstoffbelastung, insbesondere durch NOx, neben der Autobahn und im Fahrzeuginnenraum, gehört in Abhängigkeit von erlaubter Geschwindigkeit und Verkehrsdichte bestimmt und hier könnte sich zeigen, dass die Autoindustrie noch viel mehr Leichen im Keller hat, als man derzeit glaubt. Mich würde es nicht wundern, wenn die ganze Dieselflotte spätestens ab Geschwindigkeiten von 150kmh durchgängig einen 4-stelligen NOx-Ausstoß pro km hat, weil alle Reinigungssysteme komplett abgeschaltet werden.

Eigentlich wäre es eine ganz logische Erkenntnis, dass die Reinigungssysteme bis zu der Geschwindigkeit funktionieren müssen, die man legal fahren darf und im Falle von D heißt das nun mal Vmax. Ich vermute einmal, bei Einführung einer derartigen Bestimmung würden die Hersteller um ein Tempolimit betteln, weil sie sich sonst nicht mehr zu helfen wissen.

Vermute steht hier absichtlich in Fettschrift, weil uns bei der Verweigerungshaltung bezüglich einer objektiven Klärung nichts anderes als Vermutungen übrigbleiben.

eppf

Shar schrieb:
Servus.

Haehnchen schrieb:
...gegen die Meinung der Bevölkerungsmehrheit ein Tempolimit (als letztes Land in Europa!) vehement ablehnt...
Das Hervorgehobene halte ich nach wie vor für ein populistisches Gerücht.
Immerhin knapp 60 Prozent der Befragten sprechen sich auch für ein generelles Tempolimit auf Autobahnen aus.

Sogar das höchstkontrovers diskutierte Tempolimit auf Autobahnen findet eine Mehrheit: knapp 60 % sprechen sich dafür aus.

Eine knappe Mehrheit der Deutschen (52 Prozent) befürwortet ein Tempolimit von 130 Stundenkilometern. Das zeigt eine repräsentative forsa-Umfrage1 im Auftrag von CosmosDirekt, dem Direktversicherer der Generali in Deutschland.

Also kein Gerücht. Objektiv betrachtet zumindest...