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Haben Sie schon Ihr 9-Euro-Ticket für Juli?
ESWE Verkehr erinnert die Fahrgäste in Wiesbaden: Das 9-Euro-Ticket für Juni läuft am Donnerstag ab, ab Freitag, 1. Juli, gilt wird ein neues Ticket benötigt. Insgesamt hat ein Drittel der Wiesbadener:innen ein 9-Euro-Ticket gekauft. Viele Fahrgäste nutzen es für Wochenendausflüge.
www.wiesbadenaktuell.de/nachrichten/news...icket-fuer-juli.html

LG
Klaus

Am Freitag war ich in Berlin auf der ILA und habe es sehr geschätzt, mit der gleichen Fahrkarte mit der ich in München zum Flughafen gefahren bin auch in Berlin fahren zu können. Dass man ganzdeutsch fahren kann ohne sich mit den Unzulänglichkeiten und Undurchsichtigkeiten unzähliger Tarifsysteme, Fahrkarten und Tarifgrenzen auseinandersetzen muss ist der wahre Gewinn dieses Tickets!

Damit es gegenüber dem Auto mithalten kann darf halt der Preis nicht zu hoch sein. Bei einem 365€ Ticket wäre ich noch dabei. Und gerade ein Jahresticket hätte den Vorteil, dass man einmal zahlt und es nur einmal weh tut und man sich so nur einmal Gedanken über die Kosten macht. Danach gewinnt der ÖPNV, weil dann keiner mehr Kosten und ÖPNV miteinander verbindet. Man fährt einfach wenn es geht weil es ja eh die günstigste Möglichkeit ist.

Habe am Freitag auch in München zu schätzen gelernt, dass der Lufthansa Express Bus zum Flughafen auch inklusive ist nachdem mal wieder S-Bahnchaos am Morgen war. So macht ÖPNV Sinn.

Sehr symptomatisch für das Politikversagen in der Verkehrspolitik der letzten Jahrzehnte angeht ist was im Werdenfelser land passiert. Ex-CSU-Autominister Dobrindt hat sich noch vor ein paar Wochen zur Eröffnung des nächsten der milliardenteuren Straßentunnel nach Garmisch feiern lassen damit man noch schneller und stauärmer mit Vollgas auf der tempolimitfreien A95 nach München heizen kann.

Parallel dazu verrottet die Bahn. Das Zugunglück bei Farchant scheint wohl auf Gleisverwerfungen zurückzuführen zu sein und die Nebenstrecke nach Oberammergau taugt nicht einmal als Transportmittel für die Passionsspiele.
Genau wie es sich die Autolobby vorstellt. Die tiefschwarzen CSU-Autominister haben erfolgreich ganze Arbeit geleistet!

www.sueddeutsche.de/bayern/oberammergau-...enfelsbahn-1.5610960


Von Zugfahrten wird abgeraten

Die Zweigstrecke zwischen Murnau und Oberammergau ist ein Paradespiel dafür, wie die Bahn ihre Infrastruktur verkommen lässt.

Uff, danke für diesen Link.

Daraufhin habe ich mal weiter gesucht, ob es schon genauere Infos zur Unfallursache gibt und ich stieß dabei zufällig prompt auf die Meldung, dass bis morgen auch die Strecke Gmund-Tegernsee aus Sicherheitsgründen gesperrt ist.

Da wäre ich wieder schön baden gegangen, mit meinem Vorhaben, mich bei einer Wanderung mit ehemaligen Kollegen ab Tegernsee einzuklinken und dabei die "BOB" zu nutzen. Da werde ich wohl doch das Auto nutzen müssen.

eppf

Andi_mit_i schrieb:
Das Zugunglück bei Farchant scheint wohl auf Gleisverwerfungen zurückzuführen zu sein Also eine Gleisverwerfung mag ja befahrbar sein.
.... und dann gilt bis zur Behebung der Verwerfung eine Geschwindigkeitsbegrenzung zur Sicherung des Betriebes ? Oder schlimmstenfalls eine Sperrung ?

Wurde denn die tolerierbare Geschwindigkeit vorgeschrieben? Offenbar nicht, oder zu großzügig, oder der Lokführer hat sie nicht eingehalten.

Fazit: Menschliches Versagen an irgendeiner Stelle. Nicht technisches Versagen.
Soweit meine Gedanken dazu. Hybridfan5

Die Gleisverwerfung ist nur eine Vermutung. Erkannt wurde sie ja nicht.

Deshalb gab es auch keine Geschwindigekeitsbeschränkung. Der Lokführer hat sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit gehalten.

Hybridfan5 schrieb:
Fazit: Menschliches Versagen an irgendeiner Stelle. Nicht technisches Versagen.Natürlich ist es eigentlich immer menschliches Versagen, wenn z.B. die vorgeschriebene Streckenpflege nicht ausreichend war.

Bloß wenn diese nicht ausreichende Streckenpflege von ganz oben kommt, wird man im Gegensatz zum "kleinen" Bediensteten Lokführer oder Fahrdienstleiter keinen Schuldigen ermitteln.

Das war dann höhere Gewalt oder wie es der Betreiberchef des Kugelhaufenreaktors in Hamm-Uentrop seinerzeit als Entschuldigung sagte: "Manchmal kann man gar nicht so blöd denken, wie es kommt"

Im Prinzip ist es höchstwahrscheinlich ein Generalversagen der Politik, die wie zuvor schon ausgeführt, der Bahn keinerlei Prio einräumte und nur der Autolobby den Bauch pinselte. Da gibt es halt per Definition keinen Verantwortlichen. Wäre dagegen der Lokführer auch nur um 5kmh schneller als erlaubt gefahren, hätte man ihn am Wickel.

So wie derzeit viele Strecken mit teilweise abstrus niedrigen Höchstgeschwindigkeiten belegt oder ganz gesperrt werden, scheint man aber tatsächlich kalte Füße zu bekommen.

Vor diesem Hintergrund denke ich mir immer, Gott sei Dank haben wir den Atomausstieg beschlossen und hoffentlich wird dieser nicht mehr umgekehrt. Wenn da nämlich Abhilfemaßnahmen so aussehen, dass man bei in die Jahre gekommenen Meilern sicherheitshalber das Notkühlwasser vorheizt, blickt man in einen Abgrund.

eppf

Es läuft für das 9€ Ticket und den ÖPNV besser als man vorher erhofft hat. Damit wird es immer schwerer eine wie auch immer geartete Fortführung dieses Tickets zu verhindern.

www.zeit.de/mobilitaet/2022-06/neun-euro...rkarten-weniger-stau

21 Millionen Menschen kaufen im Juni 9-Euro-Ticket

Im ersten Monat hat das 9-Euro-Ticket die Erwartungen der Verkehrsunternehmen übertroffen. Zugleich wurden in vielen deutschen Städten weniger Staus registriert.


Man kann jetzt sicher auch rechnen anfangen wieviel Defizit es am Ende sind, schließlich sind die Einnahmen ja auch relativ beträchtlich. Wenn man auf ein 365€-Jahresticket (=30€-Monatsticket) geht, wären die Einnahmen beim dreifachen, wobei natürlich nicht mehr soviel solch ein Ticket kaufen. Es gibt sicher irgendwo ein Optimum von Preis und Nachfrage, das über dem des aktuellen Tickets liegt.

Und der ÖPNV hat damit eh schon gewonnen, weil er auf einmal in aller Munde war. Letztendlich war es ein kluger Schachzug mit langfristigen Effekt seitens der Grünen was man vom FDP-Tankrabatt nicht wirklich sagen kann.

Aus obigem Link:
ist damit die vorher von der Branche kalkulierte Zahl von 30 Millionen Tickets pro Monat nicht nur erreicht, sondern sogar leicht überschritten
[....]
ging in 23 von 26 untersuchten Städten das Stauniveau im Vergleich zur Zeit vor Einführung des Tickets zurück.
[..]
Mittlerweile lässt sich jedoch in fast allen untersuchten Städten in Deutschland ein positiver Effekt auf den Verkehrsfluss feststellenTja....
Wie viele von den 21 Mio. besitzen ein Auto ?
Wie viele von den 21 Mio. nutzen das Ticket nur am WE ?
Wie weit ist die durchschnittliche Fahrstrecke der genutzten Tickets ?

Ich bin noch nicht überzeugt, dass der PKW Verkehr weniger wurde. Man kann ja weiterhin das Auto parallel zum Ticket nutzen. Viele legen einfach einmal 9,- € im Monat für Ausgaben zusätzlich drauf.
Gruß Hybridfan5

Ich auch nicht. Wie sieht denn die Auslastung der Züge im Moment aus?

Deutsche Bahn, über die ein Großteil der Fahrkarten verkauft worden ist, spricht von einem Fahrgastzuwachs von zehn bis fünfzehn Prozent im eigenen Regionalverkehr
[..]
vergleicht das Unternehmen den Juni dieses Jahres mit der Nachfrage von Ende 2019 Geringe Aussagekraft. Hybridfan5

Habt ihr die Nachrichten zur 2. Stammstrecke in München mitbekommen?

Da bahnt sich an, sogar S21 bzw. BER zu toppen, was Kostensteigerung und Fertigstellungsverzögerung betrifft.

Geplant waren 2 Mrd. EUR, bei Fertigstellung 2026, jetzt reden man über 7.2 Mrd. EUR, bei Fertigstellung 2037. Nein letztere Zahl ist kein Druckfehler!

eppf

Kostenexplosion bei 2. Stammstrecke - Minister kritisiert Bund

Die Kosten der 2. S-Bahn-Stammstrecke könnten explodieren: Laut Bayerns Verkehrsminister Bernreiter könnte sie statt 3,8 bis zu 7,2 Milliarden Euro kosten. Die Fertigstellung könne bis 2037 dauern. Scharfe Kritik übt er an Bundesminister Wissing.
www.br.de/nachrichten/bayern/wohl-teurer...-in-muenchen,TAAiw1a

LG
Klaus

Hybridfan5 schrieb:

Ich bin noch nicht überzeugt, dass der PKW Verkehr weniger wurde.

Wo steckt jetzt mehr Wahrheitsgehalt dahinter, in deiner Überzeugung oder in den Zahlen von TomTom?

Hier gibt's noch einen SZ-Artikel über den Einfluß auf den Münchner ÖPNV:
www.sueddeutsche.de/muenchen/9-euro-tick...bahn-busse-1.5611665

Daraus:
Unter der Woche hat das Neun-Euro-Ticket die Zahl der Bahn-Fahrgäste um etwa zehn Prozent erhöht.

Sie schreiben dass sie natürlich nicht wissen was dahintersteckt, aber würde natürlich zusammenpassen, dass die Straße dann etwas leerer wird.