Priusfreunde.de

Zitat:
Nach Brandbrief von Lutz
Scheuer rückt bei Bahnmisere in Fokus

Die schwierige Lage der Bahn lässt Rufe nach politischen Konsequenzen laut werden. SPD und Grüne verlangen von Bundesverkehrsminister Scheuer, sich mehr um den Staatskonzern zu kümmern. "Klare Kontrolle und Führung" sei nötig.
- www.n-tv.de/wirtschaft/Scheuer-rueckt-be...article20618478.html

Grüße, Egon

Der Staat solle dazu die Mittel für den Neu- und Ausbau der Schienenwege um eine Milliarde Euro auf 2,5 Milliarden Euro erhöhen.


=> Noch mehr Geld fuers Fass ohne Boden.
So wie man die gute DB kennt, gibt es da mächtig Luft nach oben. Wenn´s um was Ernsthaftes gehen soll, darf man da locker noch eine Null dahinter schreiben und mit einer Fertigstellung im nächsten Jahrhundert rechnen. Und das ist nicht mal sarkastisch gemeint.

shachtyor schrieb:
So wie man die gute DB kennt, gibt es da mächtig Luft nach oben. Naja, so pauschal ist es ja auch wieder nicht. Du magst vollkommen Recht haben, wenn es um Prestigeprojekte a la S21 geht, die man sich erst vorher mit Gewalt schönrechnen muss, damit sie zumindest zu Beginn einen Finanzrahmen aufweisen, der akzeptiert werden kann.

Das Problem ist leider, dass in Prestigeprojekten jede Menge Geld versenkt wird und wichtige Projekte, die wirklich etwas bringen würden, auf der Strecke bleiben.

Aber das ist eben kein Bahnproblem, sondern ein politisches.

Stell' dir vor, man würde endlich einmal verstärkt überfällige Elektrifizierungen angehen. Welches Interesse hätten da wohl hochrangige Politiker, bei deren Eröffnung vorstellig zu werden?

Wenn dagegen aber Daimler und Co. ein Concept-Car vorstellen, welches nicht ansatzweise auf den Markt kommen wird, dann lassen sich die höchsten Regierungsvertreter gerne neben Zetsche und Co. ablichten.

eppf

Neben dem Prestigeprojekt S21 habe ich als Pendler ein paar andere Bauprojekte mit der Beteiligung der DB erlebt. Ich weiß nicht, wie es mit dem finanziellen Rahmen aussah (kann es aber erahnen), aber zeitlich hat es sich in die Länge gezogen und bei einem der Projekte hat sich die Anbindung nach dem Bauprojekt sogar deutlich verschlechtert (stinklangsame S-Bahn Heilbronn-Mosbach, die teilweise schnelle Regio ersetzt hat und schlecht gefüllt ist).
Oder wenn ich mal daran denke, dass der S-Bahnhof Feuerbach, an dem ich arbeite, seit gut 3 Jahren "repariert" wird, nicht normal zugänglich ist und kein Ende in Sicht.

Ich sehe einfach keinen Ansatz, um davon auszugehen, dass die DB jemals irgendwas vernünftig und in einem akzeptablen zeitlichen und finanziellen Rahmen auf die Beine stellt.

Es geht immerhin um ein Unternehmen, dass es 2018 mitten in Europa nicht schafft, die Züge mit WLAN auszurüsten (und es anscheinend auch nicht als wirklich nötig sieht).

Wie kann man von einem Unternehmen, das nicht mal mit WLAN zurechtkommt, erwarten, dass es plötzlich in der Lage ist, tatsächlich aufwändige Projekte einigermaßen wirtschaftlich umzusetzen?

shachtyor schrieb:
Wie kann man von einem Unternehmen, das nicht mal mit WLAN zurechtkommt, erwarten, dass es plötzlich in der Lage ist, tatsächlich aufwändige Projekte einigermaßen wirtschaftlich umzusetzen?Ich will dir gar nicht widersprechen, dass bei der Bahn sehr viel im Argen liegt. Aber der Fisch stinkt nun mal vom Kopf und der oberste verantwortliche Kopf liegt hier in der Politik!

Wenn man hier tatenlos zusieht, wie weitergewurstelt wird, kann es natürlich nicht besser werden.

Es wurde doch schon oft geschrieben: Welchen Stellenwert bei uns die Bahn hat, erkennt man auch einfach daran, dass man selbst international verbindliche Vereinbarungen mit Füßen tritt, siehe Inntal- und Rheintal-Trasse.

Wenn dagegen beschlossen wird, die Autobahn Axx um eine Spur zu erweitern, rollen am Tag nach der Baugenehmigung die Bagger.

eppf

www.zeit.de/mobilitaet/2018-09/deutsche-...obleme-gueterverkehr


ZEIT ONLINE: Was läuft bei der Bahn überhaupt gut?

Böttger: Das Infrastrukturgeschäft von DB Netz – aber da erzielt die Bahn noch Monopolgewinne, weil die Regulierung der Trassenpreise über die Bundesnetzagentur nicht richtig funktioniert. Die Trassenpreise steigen weiter und würgen damit Verkehr auf der Schiene ab.

eppf schrieb:
[quote]shachtyor schrieb:


Wenn dagegen beschlossen wird, die Autobahn Axx um eine Spur zu erweitern, rollen am Tag nach der Baugenehmigung die Bagger.

eppf

So gesehen bei der A8 zwischen Stuttgart und Muenchen. Dauerte nur knapp ueber 20 Jahre, bis kapazitaetsgerecht ausgebaut wurde.

Natuerlich nicht gleich auf 4 Fahrstreifen pro Seite, nein, 3 reichen (nicht).

Zitat:
Weniger Verspätungen
Bahn setzt auf mehr Nacht-Baustellen

Bauarbeiten am Schienennetz sind ein Hauptgrund für Verspätungen bei der Bahn. Das Unternehmen will daher Reparaturen vermehrt nachts durchführen. Die Arbeitskosten würden durch Zuschläge steigen. Das könnte sich dann auf die Ticketpreise niederschlagen.
- www.n-tv.de/wirtschaft/Bahn-setzt-auf-me...article20622949.html

Grüße, Egon

TV-Bericht, ca. 45Minuten Video:
Patient Autobahn
Die Probleme unserer Fernstraßen
Staus und Baustellen ohne Ende, marode Brücken, Millionen von LKW und ungebremste Raser, die schwere Unfälle verursachen, verstopfte Rastplätze – der einstige Stolz deutscher Ingenieure gerät in Schieflage.
www.swr.de/odysso/probleme-der-autobahn/...97/qzpx0f/index.html

LG
Klaus

"gerät"? Ist! Schon länger...

cirr_s schrieb:
"gerät"? Ist! Schon länger...Auch mein erster Gedanke!

Das Fass ist doch bereits übergelaufen!

eppf

Woher soll das Geld zum Erhalt UNSERER Infrastuktur (=der Zukunft unserer Kinder) denn kommen?
Die Reste der Mittelschicht höher besteuern ?
Die Rente (Also unsere Zukunft) ist doch schon abgeschafft, für alle die Jünger als 45 sind. Die bekommen im Alter Harz4 Lebenleistungsrente, das ist 50€ mehr.

Großunternehmen möchte man nicht höher besteuern. Die Zahlen schon 1-3% vom Gewinn. Mehr würde Sie sicher umbringen, oder ins Ausland treiben , so hört man aus den Lobbykreisen.

Erben von Millionenbeträgen auch nicht. Wäre doch schade... oder ?
Kapitalertragssteuer... das hieße aber doch: die Guthaben derer, die mehr Zinsen bekommen, als sie Jemals ausgeben können, würden langsamer wachen.
...wäre auch Fies, oder ? (by the Way, diese Kapitalerträge muss auch jemand erwirtschaften, das Geld selbst kann bekanntlich nicht arbeiten, und dessen Besitzer hat auch nie gelernt selbst zu arbeiten)

Ebenso die armen Millionäre und Vorstandsmitglieder. Die üblichen Boni in Europa sind eh schon geringer als in den USA.

Bankenrettung (Auch z.B. die Deutsche Bank wurde vom Staat gerettet, nicht nur die Commerzbank) war ja auch nötig, damit die Zocker-Gewinne nicht verfallen.
Man ist ja viel Risiko gegangen, um hohe Gewinne zu erhalten. Wer Riskiert kann verlieren. (meint man) Gelernt hab ich: wenn Die oben viel riskieren, dann verdienen sie entweder (nach Plan) z.B. durch hohe Zinsen an armen Griechen.
Wenn das Risiko aber zuschlägt (z.B. Griechenland > pleite) dann treten WIR als Bürger für dieses Risiko ein, und garantieren die riskanten Einlagen nebst den geplanten Gewinnen.

Die Griechenland-Rettung war nämlich keine. Griechenland geht am Stock, dem Staat wurde durch die Troika alles verkauft, was Gewinn brachte. Häfen, Flughäfen (z.B. an FraPort). Die Wasservoersorgung wurde auch teilweise privatisiert. (Zahlen die Bürger künftig mehr für) Die Renten sind auch weitgehend futsch.

Was man in Griechenland aber tatsächlich gerettet hat ist Geld:
Man hat dem Staat (unser)Steuergeld geliehen, damit er die Schulden an (private)Gläubiger mit Zins und Zinseszins zurückzahlen konnte. Der Staat ist jetzt noch weniger lebensfähig ist als vorher, unser Geld auf somit Jahrzehnte futsch... who cares. Wir sind nur (Millionen) Einzelschicksale, die man von ganz oben nicht sieht. Außerdem hat man uns nur Geld weggenommen, das uns zugestanden hätte, das wir aber nie in der Hand hatten. Darum hat's keiner gemerkt (Infrastruktur, Renten). Die Besitzer der "auch Griechenland geretteten Milliarden" sehen sich regelmäßig und haben das Geld in der Hand!

Das man da neben meiner Rente, auch die Ausstattung der Schule meiner Kinder, und den Erhalt unserer Brücken, über die meine Kinder mal fahren sollten spart, ist doch Nebensache.

Schaut Euch die netten Yachten auf dem Mittelmeer und die Häuschen, z.B rund um St.Tropez an. Dann wisst Ihr: Unser Verzicht lohnt sich für das höhere Ziel. Und: von z.B. St. Tropez aus sieht man die deutschen Brücken auch gar nicht. Nicht mal vom Hubschrauber aus. Echt !

....ich muss mal kurz zum Kotzen....

...das hilft leider auch nicht...

frankenfrank schrieb:
Woher soll das Geld zum Erhalt UNSERER Infrastuktur (=der Zukunft unserer Kinder) denn kommen?Geld gäbe es genügend, wenn der politische Wille vorhanden wäre oder besser gesagt die Korruption nicht so um sich greifen würde.

Dabei geht es zunächst überhaupt nicht um ungleiche Steuersätze zwischen uns und anderen Ländern, um unterschiedliche Boni-Höhen etc.

Solange man an die Steueroasen und Briefkastenfirmen nicht rangeht, wird man immer Abermilliarden (eher Billionen) außen vor lassen. Da braucht man aber nicht unbedingt nur mit dem Finger auf Panama und Co zeigen.

Selbst die ach so strengen Amis leisten sich ihr Delaware.

Den ganzen Finanzweltsumpf trockenzulegen, ist leider eine Aufgabe, die nicht gelingen wird. Das kann nur mit einem kompletten Systemreset einhergehen, auf den wir aber sehr kräftig hinarbeiten.

Umso mehr ist es für mich unverständlich, wie unser Finanzminister nach wie vor absolut krampfhaft an der schwarzen Null festhält, dies sogar zu Zeiten von Negativzinsen für den Staat! Gleichzeitig verfällt unsere Infrastruktur mehr und mehr und wenn einmal das Geld nur noch bedrucktes Papier ist, haben wir gar nichts davon, auch keine instandgesetzte Infrastruktur.

Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen. Die ganze Welt außenrum macht Schulden, dass es nur so kracht und wir lassen gleichzeitig während einer Nullzinsphase unsere Infrastruktur verfallen, weil wir schwäbische Hausfrau spielen, als ob das international gesehen mehr als der Tropfen auf den heißen Stein wäre.

eppf

Es gibt auch viele positive Beispiele. Unser Kreis beispielsweise, der in dem letzten Jahrzehnt ein konsequentes Sanierungsprogramm für die Schulen gefahren ist und dennoch seine Schulden deutlich reduzieren konnte. Oder unsere Kreisstadt, deren Bürgermeister trotz hoher Investitionen den Haushalt saniert hat. Es müssen halt die richtigen Leute ans Werk und dann konsequent vor dem Sumpf aus Lobby und Elite geschützt werden!