Priusfreunde.de

Ich kann überhaupt nicht erkennen, dass dich irgendeiner Kommentator in Richtung AfD gestellt hätte...

Eine gesunde Portion Skeptizismus gegenüber Politik und Medien ist immer gut. Da habe ich ja gar nichts gegen. Aber man kann es auch übertreiben.

Beispiel:
Unsere Politik behauptet auch, wirtschaftliche Beziehungen zu einem Land namens "Finnland" zu unterhalten.

Soll ich jetzt die Existenz von Finnland anzweifeln, nur weil das von denen "da oben" behauptet wird? Ich war noch nie in Finnland.

Wie gesagt, gesunder Skeptizismus ist eine gute Sache. Dann sollte man den aber auch beidseitig anwenden und den Skeptizismus nicht hochkantig aus dem Fenster werfen, nur weil einem ein Blog im Internet begegnet, welches die eigene Meinung stützt.

Die Existenz von Bilefeld wird doch angezweifelt...

@Paramedic:
Mit den von Egon genannten Begriffen greifst du dein Gegenüber an, ohne daß ein Angriff nötig wäre. Damit bringst du ohne Not Aggressionen ins Spiel.
Die Reaktion "wenn ich nicht darf, wie ich will, dann will ich auch nicht!" hören wir nicht das erste Mal, es langweilt schlicht nur noch. Diskutiere, ohne den anderen Beteiligten (ob hier drinnen oder draussen auf der Straße) schon im Vorwege einen Stempel aufzudrücken oder verbal in die Ecke zu drängen, das ist fair und dann kannst bist du auch weiterhin in derartigen Diskussionen willkommen.

Timo

Nur ganz kurz weil ich gerade Mittagspause habe...

Paramedic schrieb:

- Klimaveränderung ist zyklisch

Es gibt mehr als nur eine und nur die wenigsten davon sind zyklisch.


- Im Mittelalter gab es Jahre in Europa, wo es 9 Monaten nicht geregnet hat und durch den Rhein man watten konnte.
- Im Mittelalter gab es Jahre, wo im Januar Apfelbäume blühten und Weintrauben im Juni reif waren. Da gab es noch keine Industrie und Menschen lebte auch nicht so viel in Europa.

Hier mal eine aktuelle Temperaturrekonstruktion der letzten 2000 Jahre. Und nein, dass hat nichts mit Michael Mann und Hockeystick zu tun.




ein einziger Vulkan Ausbruch die 10-100 fache Menge an CO2 und Feinstaub produziert, als Deutschland in mehreren Jahren.

Alle Vulkane der Welt zusammen erzeugen etwa 1/140stel der menschlichen Emissionen, größere Eruptionen eingeschlossen. Wobei selbst das eigentlich Teil einer Nullsumme ist, da Vulkane nur so viel Kohlenstoff ausstoßen, wie sie über Subduktion den Ozeanen gleichzeitig entziehen. Kohlenstoff zählt zu den Volatilen und ist im oberen Erdmantel nicht stabil.

Man kan fanatisch alles glauben, was man mag.

Der Vorwurf geht in beide Richtungen.

Ich war heute auf der Siemens-HV. Kaeser bettelte direkt darum, dass ich ihm die Entlastung verweigerte, auch wenn sich das erst in der 3. Nachkommastelle bei den Abstimmungsprozenten bemerkbar macht.

Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen. Eine seiner Rechtfertigungen für die Erfüllung des Vertrages, neben der vielfach genannten Vertragstreue, war die unglaubliche Aussage, dass die Mine in Einvernehmen mit der indigenen Bevölkerung angegangen wird.

Bei den folgenden Wortmeldungen sprach dann aber die anwesende Ureinwohnerin einen ganz anderen Klartext!

Kaeser gipfelte dann in einer Gegenantwort, dass sie zwar ihr Volk vertrete, aber nicht die Mehrheit ihres Volkes. Eine bodenlose Entgleisung.

Aber auch die ganzen Aktionärsvertreter äußerten weit verbreitet ihr Unverständnis, wie Siemens ohne Not bzw. ohne Prüfung des Sachverhalts, so einen Vertrag mit einem derart hohen Reputationsverlust eingehen konnte.

eppf

Wann wurde denn der Vertrag rechtskräftig unterschrieben?

Wo er recht hat hat er recht...

cirr_s schrieb:
Wann wurde denn der Vertrag rechtskräftig unterschrieben?Das genaue Datum kenne ich nicht. Es war aber jedenfalls nachdem Kaeser seinen Fahrplan zum klimaneutralen Siemens vorstellte und in jeder HV kundtat, wie wichtig Siemens die Klimafrage ist.

Das Netz schweigt sich leider über das genaue Datum aus. Man findet nur, dass Siemens im Dez. 2019 bestätigte, einen Liefervertrag für die Signaltechnik abgeschlossen zu haben.

Interessant ist auch noch der Hintergrund, wie die Ureinwohner übergangen wurden:
www.kritischeaktionaere.de/?na=v&nk=12-4a3e9baba0&id=39

Was Kaeser in seiner Rede sagte, ist hier zu sehen.
edge.media-server.com/mmc/p/mvd7yoiq/lan/de

Man gehe auf 35:10, da erzählt Kaeser, seit wann die Selbstverpflichtung zur Klimaneutralität eingegangen wurde.

Und ab 37:10 gibt er zwar zu, dass man das Gesamtbild des Auftrages nicht richtig gesehen hat, versteigt sich aber dann zur Aussage
"Richtig ist auch, dass die große Mehrheit, die große Mehrheit, der indigenen Bevölkerung das Projekt angenommen hat"

eppf

Gulfoss schrieb:
Wo er recht hat hat er recht...Alles korrekt bis zum letzten Punkt?

Sorry, mit der Aussage, CO2 sei ein Wertstoff, entwertet er sein ganzes Video. Dass es Vielfältigkeit braucht, streite ich gar nicht ab, aber wo zeigt er denn auf, was er dabei meint, wenn er gleichzeitig sagt, dass die Energiewende ingesamt unverzichtbar ist?

Dass es PV und Wind ganz alleine nicht richten können, ist auch mir klar.

Aber wie sieht denn momentan das Vorgehen aus?
Bei viel Wind laufen Kohlekraftwerke durch, Windräder werden angehalten. Bereits fertiggebaute, schnell regelbare Gaskraftwerke stehen dagegen dauerhaft still.

Solange man diese vorhandenen Gaskraftwerke zur Lastregelung in Verbindung mit der Windkraft nicht nutzt, weil alle KKWs per Definition durchlaufen müssen, ist keinerlei Ehrlichkeit im Spiel.

eppf

Was hat Pütz denn überhaupt (neues) gesagt? Ich habe nur gehört, daß man die Wende im Stromsektor mit Verstand angehen soll und das er in Rage ist, weil das nach seinem Empfinden nicht der Fall ist. Mich hätte auch seine Quelle "der Professor" interessiert und in dessen Publikation gestöbert. Wir wissen doch, daß man einem Professor nicht automatisch glauben kann, siehe Dieter Köhler und Thomas Koch.
Insgesamt für mich also recht wertlos, das Video.

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
Insgesamt für mich also recht wertlos, das Video.Ja, es ist deshalb wertlos, weil es wie viele andere auch nur Probleme aufzeigt, aber keinerlei Lösungen.

Immer nur zu sagen, was NICHT geht, ist wenig zielführend, auch wenn man eingesteht, dass es einen Wandel braucht.

Das ist dann nur Wasser auf den Mühlen derjenigen, die am liebsten alles so belassen wollen, wie es ist. Die lesen und hören dann nur den Teil der Aussagen, was alles nicht geht.

Was auch noch befremdlich ist, das Video ist so aufgezogen, was passieren würde, wenn quasi von heute auf morgen ein Komplettwandel vollzogen würde. Also von heute auf morgen 100% E-Mobilität, 0% Kohlestrom. Wir reden hier über eine Übergangszeit von mindestens 15 Jahren und als Ingenieur sollte man seiner Zunft schon zutrauen, in solchen Zeiträumen funktionierende Alternativlösungen aufzubauen, sofern es denn gewollt ist, das ist wohl die Hauptfrage.

Bei der CCS-Technik nimmt er es in seinem Video doch auch implizit an, obwohl hier noch extrem viele Fragezeichen bestehen und das vor allem auch nicht annähernd CO2-freie KKWs bedeutet. Damit kann man ein Braunkohlekraftwerk insgesamt etwas besser als ein modernes Gaskraftwerk (ohne CCS) hinbringen, sofern die Technik überhaupt funktionsfähig etabliert werden kann.

eppf

Zitat:
Verbrenner: adé! Solarkraft: hallo! So will Berlin das Klima retten

E-Autos für das Ordnungsamt, Dienstfahrräder für die Mitarbeiter und Photovoltaik auf den Dächern: Die Berliner Bezirke wollen sich beim Klimaschutz mehr anstrengen – wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergeben hat. Mancher Bezirk würde gerne mehr tun, fühlt sich aber von fehlenden Angeboten aus der Wirtschaft gebremst.
- www.tag24.de/nachrichten/klimaschutz-e-a...d-fahrraeder-1382718

Grüße, Egon

Oha, von Deutschland geht's jetzt schon auf "Berlin". Eine Nummer "kleiner" hatte man es wohl nicht gefunden?
Eine Stadt rettet das Klima.
Hmja

Und dann das EE wieder in den Himmel loben - wir haben hier sowohl live Werte, als auch die Instandhalter des örtlichen Solarparks vor Ort.
Ganz ehrlich, diese (ungeschönte!) Meinung will man nicht hören

Oha, - das geht jetzt vielleicht in den falschen Hals und tritt wieder eine Diskussion los.

Aber hier ist mal ein sehr interessantes wissenschaftliches(?) Papier aus 2012 zu den Langzeit Aussichten unserer CO2 Einträge und Vergleich mit dem Klima von bis zu 50 Millionen Jahre in Vergangenheit und bis 400 Tausend Jahre in die Zukunft.

Wer sich für wahrlich geologische Dimensionen und Zeiträume interessiert, dieser Artikel ist wirklich interessant zum Einlesen. Ich habe es schon länger gesucht, so auf wenige Seiten zusammengefasst. .

What Happens AFTER Global Warming?
www.nature.com/scitable/knowledge/librar...al-warming-25887608/

Quelle: the Nature Education (Knowledge Project)

Sehr interessant die "Ethischen Fragen". Nicht wie ihr denken könntet auf 2100 gemünzt, sondern weit, weit in die Zukunft geblickt. Die Kohle den fernen Nachfahren zu hinterlassen, um die unabwendbare (Erdachse, Orbit und so) Eiszeit per Climate Engineering zu überbrücken/dämpfen zu können...

Und an die "war immer schon" Fraktion gerichtet: Ja, der Mensch als Art/Gesellschaft wird selbst ein extremes Ereignis irgendwie überleben - und vielleicht sogar lokal für sich "ganz nett" finden, so ganz heimelig in Murmansk im Regenwald sitzend. Aber das setzt, wie der Artikel schön sagt: "freie Migration" voraus. Das fand nämlich "damals" durchaus statt. Aber da kannte der Mensch noch keine Staatengrenzen...ääh bzw. da gab es noch keine Menschen .

Viel Spass beim Lesen

Jean Pütz:
jean-puetz.net/07-02-2020-erderwaermung-falsche-massnahmen