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Klartext zum Klimawandel
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Umwelt-Themen, Vergleich von Antriebstechniken etc.
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THEMA: Klartext zum Klimawandel
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#579969
Aw: Klartext zum Klimawandel 26.01.2020 15:59 - vor 4 Jahren, 2 Monaten  
@helo

Ja, Lesch und Lesch reden über unterschiedliche Zeitscalen.
Nein, sie sind sich nicht einig und widersprechen sich ganz klar in der Bewertung des Menschlichen Einflusses auf das Klima und auf die Irreversibilität.

Die Originalvideos kenne ich schon.
Der eine Lesch redet von irreversibel, der andere zeigt, wie oft und krass sich das Klima in beide Richtungen gewandelt hat.

Der Meeresspiegel ist ein Beispiel dafür, was alles selbst dem Menschen passiert ist, ohne dass er was dafür konnte. Es konnte das Klima nicht ändern er konnte sich nur anpassen. Wenn man sich die jetzigen Trends anschaut, wird es noch ewig dauern, bis sich nennenswerte Änderungen einstellen. Auch jetzt, wo die vermeintliche Kriese schnell voranschreitet, sind die Trends beim Meeresspiegel relativ gemächlich.


Beim Punkt "Weltuntergang" kommen wir fast ein bisschen zusammen, wenn du ihn so weich formuliert.

Wäre es für dich ein "Weltuntergang", wenn wir (Menschheit) bei Technologie, Gesundheitswesen usw. auf das Niveau von 1880 zurückfielen?

Wäre es für dich ein "Weltuntergang" wenn wir im Sommer einige Tage hätten, in welchen wir eine Klimaanlage brauchen, um unseren Komfort zu behalten? Gleichzeitig wären die Winter mild und wir bräuchten kaum noch zu heizen? Mit demselben Energieaufwand könnten wir mit etwas Technologie alles beim alten lassen.

Ersteres klingt für mich um ein vielfaches gravierender. Solch eine Deindustrialisierung wird aber gefordert von denjenigen, die das 2-Grad-Ziel wirklich ernst nehmen (dem stimme ich technisch auch zu, Deindustrialisierung und Geburtenkontrolle sind die logischen nötigen Maßnahmen).

Wir haben im Moment reichlich Kohle und Öl. Wir haben also noch genug Energie und Zeit uns allmählich an die natürliche Knappheit anzupassen. In voreilendem Gehorsam ins Vorindustrielle zu fliehen ist gar nicht notwendig. Vor allem ist man vorindustriell Wetter und Knappheit viel stärker ausgeliefert, selbst wenn dieses selbst vorindustriell bliebe.


Nicht Gunnar behauptet, sondern er bezieht sich auf eine Wissenschaftliche Studie.


Wenn du also auch sagst, eine Deindustrialisierung ist nicht nötig und wir können mit Technologie und Wachstum dem Klimawandel begegnen, dann sind wir uns ja schon einig.
dukesim
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#579974
Aw: Klartext zum Klimawandel 26.01.2020 16:29 - vor 4 Jahren, 2 Monaten  
@Areon
Danke für diese interessanten Links. Das Windkraftanlagen für die Natur nicht unproblematisch sind ist bekannt, alle Auswirkungen noch nicht mal restlos erforscht und dennoch wird massiv ausgebaut. Einen erheblicher Anteil am Insektensterben scheint jedenfalls wahrscheinlich.
www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpo...ch,windkraft988.html
ex_Priuskater
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#579980
Aw: Klartext zum Klimawandel 26.01.2020 16:56 - vor 4 Jahren, 2 Monaten  
@Priuskater
Nicht nur das einzelne Windrad ist das Problem, sondern einfach die Leistungsdichte von Wind und PV.
Man muss so viel Fläche mit den Gerätschaften zustellen, bis man mal ein konventionelles Kohle- oder Kernkraftwerk ersetzt hat.
Es ist eben nicht so, das ein Park von 10...20 Windrädern ein solches Kraftwerk ersetzt, es sind ca. 4400 Windräder nötig, um ein einziges Kernkraftwerk zu ersetzen. Die Frage der saisonalen Speicherung kommt noch ontop.

www.tagesschau.de/ausland/strahlung128.html

Das zeigt mit welchem völlig fehlendem Realitätssinn Leute unterwegs sind.
dukesim
Beiträge: 847
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#579986
Aw: Klartext zum Klimawandel 26.01.2020 17:21 - vor 4 Jahren, 2 Monaten  
Also ganz ehrlich: von Kernkraftwerken halte ich nichts, aber auch gar nichts. Ungelöste Probleme bei der Gewinnung und Anreicherung des Uranerzes (guck mal wie viele Tote die Wismut gefordert hat, wie viele unheilbar krank sind), fehlende Sicherheit (sei es durch menschliche Dummheit oder aus Profitgier) und nicht zuletzt die völlig ungeklärte Entsorgung der Abfälle.

Eine Deindustrialisierung ist ganz sicher der falsche Weg, das ständige (dem Kapitalismus Wesenseigene) Streben nach immer mehr Wachstum, immer mehr Profit, muß aber beendet werden. Es zerstört die gesamte Natur, unsere gesamte Lebensgrundlagen, Klimawandel hin oder her. Es kann einfach nicht sinnvoll sein wenn alle 2-3 Jahre neue Haushaltsgroßgeräte (Weißware) angeschafft werden muß weil nichts mehr repariert wird, weil irgendein Centartikel schlapp gemacht hat. Viele andere technische Geräte verschleißen noch viel schneller, eine sinnvolle Verwertung findet auch nicht statt. All dieser Schrott wird mit viel Energie- und Rohstoffeinsatz hergestellt, oftmals unter unwürdigen Arbeitsbedingungen. Tonnenweise wandert Kleidung unverkauft in den Müll weil keiner mehr den Mist kaufen will. Warum wird das Zeug überhaupt produziert? Da sehe ich wirklich relevante Einsparungsmöglichkeiten in erheblicher Größenordnung die ohne einen Verlust an Komfort oder Lebensqualität realisiert werden können.

Deshalb langt mir diese „Klimabewegung“ bei weitem nicht aus, weil die gesellschaftspolitischen Ursachen nicht mal in Frage gestellt werden, weil der ganzheitliche Ansatz fehlt, weil keinerlei vernünftige, zukunftsfähige Konzepte erarbeitet werden. Wer hier Klimapanik verbreitet und gleichzeitig an einen grünen Kapitalismus glaubt, sitzt einem tödlichen Irrtum auf.
ex_Priuskater
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#579993
Aw: Klartext zum Klimawandel 26.01.2020 18:02 - vor 4 Jahren, 2 Monaten  
Deindustrialisierung ist vielleicht auch ein wenig zu hoch gegriffen:

Aber warum sollte man die Stahl und Aluminiumöfen ausgerechnet in Deutschland hinstellen?

Nimmt man sowas wirklich ernst, heißt das: Transportwege von Erz und Energiebereitstellung minimieren.

Ein Hochofen steht dann entweder neben einem Wasserkraftwerk oder in der Wüste wird Reinst-Silizium mit Solarstrom hergestellt und eben nicht in Deutschland mit subventioniertem Braunkohlestrom oder Atomstrom.

Und wenn im Mittelmeerraum mangels Wasser nichts mehr wächst, ist womöglich Mitteleuropa und Deutschland für Landwirtschaft besser geeignet, das mag einem gefallen oder nicht, aber der Wert von Nahrung könnte in einem solchen Scenario auch höher sein als ein paar Millionen Dieselautos.

Wenn wir das nicht wollen ist vor allem die deutsche Ingenieurskunst ernsthaft gefragt:

Macht es möglich, trotz knapper erneuerbarer Energie den Laden am Laufen halten! Geht nicht gibts nicht!
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#579997
Aw: Klartext zum Klimawandel 26.01.2020 18:32 - vor 4 Jahren, 2 Monaten  
Völlig richtig Deine Überlegungen, es wäre eine globale Zusammenarbeit zum Wohle aller Menschen erforderlich und es würde auch jedes Land, jedes Volk seinen gerechten Teil abbekommen. Die Erzeugung von Solarstrom ist in Deutschland mit Sicherheit weniger sinnvoll als in südlichen Ländern, warum sollte nicht Afrika, die Sahelzone und die Sahara, sowie etliche weitere lichtdurchflutete Wüstenregionen, zum Energielieferanten der Welt werden? Ergänzt durch Wasser- und Windkraft wo dies sinnvoll erscheint. Wenn die in den klimatisch dafür geeigneten Gebieten erzeugten Lebensmittel den selben Handelswert aufweisen wie Energie oder Industrieprodukte, so hat keines der Gebiete ein Nachsehen. Das wir von einer solchen Gesellschaft weit entfernt sind, vielleicht sogar weiter als jemals zuvor, ist leider auch eine Tatsache.
ex_Priuskater
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#579999
Aw: Klartext zum Klimawandel 26.01.2020 18:43 - vor 4 Jahren, 2 Monaten  
dukesim schrieb:
@helo

Ja, Lesch und Lesch reden über unterschiedliche Zeitscalen.
Nein, sie sind sich nicht einig und widersprechen sich ganz klar in der Bewertung des Menschlichen Einflusses auf das Klima und auf die Irreversibilität.

Die Originalvideos kenne ich schon.
Der eine Lesch redet von irreversibel, der andere zeigt, wie oft und krass sich das Klima in beide Richtungen gewandelt hat.


Im älteren Video geht es um die historische Entwicklung des Klimas über buchstäblich Millionenjahre-Zeiträume. Die Klimaänderungen um die es da ging waren offensichtlich auf Grund "natürlicher" Einflüsse, bzw. in ihren Auswirkungen auf die damaligen Lebewesen hier auf der Erde nicht "beeinflussbar".

Im neueren Video beschreibt Lesch erstmal "nur" die Rückkopplungen, die auch bei Erwärmung auf Grund natürlicher Einflüsse stattfinden. Wenn man den dort beschriebenen Effekten grundsätzlich zustimmt, dann kommt den dort genannten CO2 und Methan nochmals eine besondere Bedeutung zu.

Nur mal zur Erinnerung. CO2 setzen wir seit Pi-mal-Daumen ca. 300 Jahren in immer größer werdendem Maße durch das Verbrennen von Kohle, Öl und Erdgas frei. Davor (vor dem Beginn des Industriezeitalters) hatte die Menschheit für fossile Energieträger keine annähernd vergleichbaren Anwendungen. Und die fossilen Energieträger sind im wesentlichen entstanden als über Millionenlange Zeiträume vor hunderten Millionen Jahren abgestorbenes Material unter Hitze und Druck in besagte Vorkommen von Kohle, Öl und Gas umgewandelt wurde. Im Grunde handelt es sich dabei um auf natürliche Art der Umwelt entzogenes CO2.

Ähnliches gilt auch für Methan, dass entweder im Permafrostboden oder als Methanhydrat im Meer aus der Atmosphäre bislang herausgehalten ist.

Wie oben erwähnt: Der Rückkopplungseffekt ist grundsätzlich auch genauso bei einer natürlichen Erwärmung vorhanden. Aber während der Entstehungsprozess fossiler Energieträger (und damit das Entziehen von CO2 aus der Atmosphäre) natürlich war, ist es die Freisetzung desselbigen durch uns offensichtlich nicht. Korrekt?

Also verstärken wir den Rückkopplungsprozess wie es durch natürliche Prozesse nicht möglich ist. Korrekt?

Und da wir dadurch CO2 in die Atmosphäre entlassen, dass seit Millionenjahren inaktiv in fossilen Energieträgern gebunden war, erhöhen wir den Grad der Erwärmung, wie im neuen Video von Lesch beschrieben. Korrekt?

Dadurch erleben wir jetzt wie z.B. in Sibirien oder Alaska Permafrostböden zu tauen beginnen. Damit gelangt auch Methan in die Atmosphäre und trägt ebenfalls zum beschriebenen Rückkopplungsprozess bei. Auch korrekt, oder?

Also heizen wir den Erwärmungsprozess an, der in diesem Maße ohne unser Zutun so nicht stattfinden würde. Und wir haben eigentlich keine Ahnung wo das hingeht. Wäre es da nicht cleverer, jetzt wo wir diesen Einfluss unseres Handelns zu verstehen, erstmal auf die Bremse zu treten und mit dem CO2-Ausstoß aufzuhören?

dukesim schrieb:
Der Meeresspiegel ist ein Beispiel dafür, was alles selbst dem Menschen passiert ist, ohne dass er was dafür konnte. Es konnte das Klima nicht ändern er konnte sich nur anpassen. Wenn man sich die jetzigen Trends anschaut, wird es noch ewig dauern, bis sich nennenswerte Änderungen einstellen. Auch jetzt, wo die vermeintliche Kriese schnell voranschreitet, sind die Trends beim Meeresspiegel relativ gemächlich.

Ja, aber was ist wenn sich das durch unser Zutun auf einmal beschleunigt und wir reden nicht mehr über Jahrtausende oder über Jahrhunderte oder nur Jahrzehnte?

Die meiste Zeit in der Geschichte konnten Menschen wirklich nicht viel tun, wenn solche Entwicklungen sie betrafen. Aber heute haben wir einiges an technischen Möglichkeiten. Wesentliche Teile der Niederlande lägen heute unter Wasser, wenn die Holländer nicht so gut im Deichbau wären.

Nur wie hoch können wir Deiche bauen, bzw. wie tief kann im Extrem das Land hinter dem Deich liegen.? Und was wenn nicht nur ein relativ wohlhabendes Land wie die Niederlande sowas braucht, sondern das überall auf der Welt nötig wird? Und wenn das dann halt nicht funktioniert und ganze Landstriche dann unter Wasser stehen. Was passiert mit den Menschen dort? Und weil ich das Gefühl habe, dass Klimawandelskeptiker es immer gerne als erstes von der Seite betrachten: Wer bezahlt dann die daraus resultierenden Maßnahmen?



dukesim schrieb:
Beim Punkt "Weltuntergang" kommen wir fast ein bisschen zusammen, wenn du ihn so weich formuliert.

Ich glaube nicht, dass ich ihn "weich" formuliert habe. So sehen halt "echte Weltuntergänge" (und davon hat die Erde schon zahlreiche erlebt) für die Betroffenen aus. Nicht wie wir uns gerne im Hollywood-Stil vorstellen, wo halt der ganze Planet explodiert.

dukesim schrieb:
Wäre es für dich ein "Weltuntergang", wenn wir (Menschheit) bei Technologie, Gesundheitswesen usw. auf das Niveau von 1880 zurückfielen?
Du meinst, wenn "Puff" auf einmal alles was von einem Verbrennungsmotor angetrieben wird verschwinden würde? Ich mag wie ich lebe, 1880 wäre für eine Zeitreise als Besuch ok, aber danach würde ich gerne wieder zurück.

Aber ich bezweifle halt auch, dass ein konsequenter Wandel hin zu erneuerbaren Energien, alternativer Mobilität und grundsätzlich umweltschonendem Verhalten (was in vielerlei Hinsicht auch Klimaschonend wäre) uns auf das Niveau von 1880 zurückwerfen würde.

Mal ab davon, dass sowas immer noch Jahrzehnte bräuchte um umgesetzt zu werden.
dukesim schrieb:
Wäre es für dich ein "Weltuntergang" wenn wir im Sommer einige Tage hätten, in welchen wir eine Klimaanlage brauchen, um unseren Komfort zu behalten? Gleichzeitig wären die Winter mild und wir bräuchten kaum noch zu heizen?
Ok, warum denkst du das es bei diesen geringen Auswirkungen bleibt?
Hast du z.B. mitbekommen, dass in den letzten heißen Sommern die Landwirte bereits Ernteausfälle auf Grund der Trockenheit hatten. Oder das über sinkende Grundwasserspiegel oder begrenzte Trickwasservorräte berichtet wurde? Denkst du das bleibt alles auf dem Niveau, wenn der Mensch weiter die Erwärmung antreibt?

Es kann ja sogar sein, dass Ecken auf dem Planeten landwirtschaftlich nutzbar sind wo das heute nicht der Fall ist. Ehemaliger Permafrostboden etwa. Nur dumm das die gut ausgebaute Landwirtschaft da ist wo dann nichts mehr wächst und dort wo man jetzt anbauen könnte noch keine Infrastruktur dafür ist.

Die riesigen Waldbrände in Australien. Angenommen, die haben nichts mit globaler Erwärmung zu tun. Aber was wenn die globale Erwärmung dann doch voranschreitet? In welchem Maße kommt es dann wohl zu Waldbränden? Und nicht nur in Australien.

dukesim schrieb:
Mit demselben Energieaufwand könnten wir mit etwas Technologie alles beim alten lassen.
Aber der Energieaufwand den du meinst, heizt die Erwärmung weiter an.
Und Kohle und Öl sind nicht für die Ewigkeit. Warum weiter auf ein ohnehin totes Pferd setzen?

dukesim schrieb:
Ersteres klingt für mich um ein vielfaches gravierender. Solch eine Deindustrialisierung wird aber gefordert von denjenigen, die das 2-Grad-Ziel wirklich ernst nehmen.
Darf ich fragen wer das tut und wo?
Ich würde die Forderungen, z.B. nach Abschalten von Kohlekraftwerken nicht gleichsetzen mit Deindustrialisierung. Aber man darf dann auch nicht gleichzeitig den Ausbau von erneuerbaren Energien blockieren.

Gleiches gilt für den Wechsel hin zu alternativen Antrieben. Wenn z.B. die deutsche Autoindustrie nicht jahrzehntelang seine Kunden darauf getrimmt hätte, dass der PKW-Diesel das Nonplusultra ist, sondern wirklich in alternative Antriebe investiert hätte, dann wären sie jetzt nicht in der Situation wo sie im Hauruck-Verfahren auf E-Mobiliätät gehen müssen. Man stelle sich nur mal eine alternative Realität vor in der die deutsche Autoindustrie analog zu Toyota vernünftige Hybride entwickelt hätte, anstatt den Diesel zu pushen.

dukesim schrieb:
Wir haben im Moment reichlich Kohle und Öl. Wir haben also noch genug Energie und Zeit uns allmählich an die natürliche Knappheit anzupassen.
Wie gesagt Kohle und Öl sind eben nicht für die Ewigkeit. Wir wissen um die Klimawirksamkeit von CO2, aber wir wissen nicht wo das hinführt, wenn wir ungebremst weiter machen sie bis zum letzten zu verheizen.

dukesim schrieb:
In voreilendem Gehorsam ins Vorindustrielle zu fliehen ist gar nicht notwendig. Vor allem ist man vorindustriell Wetter und Knappheit viel stärker ausgeliefert, selbst wenn dieses selbst vorindustriell bliebe.
...
Wenn du also auch sagst, eine Deindustrialisierung ist nicht nötig und wir können mit Technologie und Wachstum dem Klimawandel begegnen, dann sind wir uns ja schon einig.

Das sind wir dann wohl. Ich weiß auch nicht wie du auf das mit der Deindustralisierung kommst.

Man muss halt die richtigen Prioritäten setzen.

Wenn für 20.000 Arbeitsplätze in der Braunkohle Milliardensummen bereitgestellt werden, damit dort in wenig ambitionierten 20 Jahren mit den Kraftwerken und Tagebauen Schluss ist, man aber ganz nebenbei genausoviele Arbeitsplätze in der Windindustrie vor die Hunde gehen lässt, weil man aktiv den weiteren Ausbau unmöglich macht, dann liegen die Prioritäten ganz klar falsch. Und nicht zum ersten Mal. Mit der deutschen PV-Industrie hat man es ja schon genauso gemacht.

Ich sehe unsere Zukunft eindeutig als eine technisierte. Aber um da hin zu kommen, muss man halt bereit sein zum Wandel. Da kommt man nicht hin, wenn man auf der Stelle tritt und alles macht wie bisher.
helo
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#580008
Aw: Klartext zum Klimawandel 26.01.2020 19:05 - vor 4 Jahren, 2 Monaten  
helo schrieb:
Und wir haben eigentlich keine Ahnung wo das hingeht. Wäre es da nicht cleverer, jetzt wo wir diesen Einfluss unseres Handelns zu verstehen, erstmal auf die Bremse zu treten und mit dem CO2-Ausstoß aufzuhören?
Da stimmen Dir vermutlich die meisten Menschen auf der Erde zu.

Andererseits sieht das jeder für sich persönlich wieder ganz anders und fährt dann doch ganz gerne seinem Auto zur Arbeit (weil bequemer) oder kauft im Supermarkt die günstigen Produkte. Im Zweifel will sich keiner einschränken, findet eine Ausrede und zeigt auf andere, die viel böser sind. So ist halt der Mensch. Ich bin auch ein Mensch und fahre mit dem Auto zur Arbeit. Meine Ausrede ist noch, dass der Toyota Hybrid weniger schädlich ist. Ist aber offensichtlich auch nur eine Ausrede, da die unbequeme zeitintensivere Fahrt mittels öffentlicher Verkehrsmittel auch möglich wäre. Bisher konnten meine Kinder noch als Ausrede hinhalten, weil ich rechtzeitig zu Hause sein muss. Ich hätte aber auch den beschwerlicheren Weg wählen können und ganz auf meine Arbeit verzichten können. Mit dem Gehalt meiner Frau wäre ich mit Einschränkungen auch ausgekommen.

Im Zweifel wird man Anhänger der Theorie der Existenz der Klima-Lüge und verneint alles. Bevor es die Anhänger der Existenz der Klima-Lüge gab, habe ich auch nicht glauben können, dass jemand ernsthaft behauptet, dass die Amerikaner nicht auf dem Mond waren. Als wenn diese mit einer solchen Lüge im kalten Krieg durchgekommen wären. Oder jemand ernsthaft an Chemtrails glaubt?

Insofern weiss ich jetzt, dass die Leute alles glauben, wenn sie es wollen.

Das Vorhandensein des Internets unterstützt solche Pseudo-Theorien. Per Google findet man sofort Gleichgesinnte und viele Ausreden. Vor 50 Jahren hätte man noch beschwerlich Gleichgesinnte finden müssen. Jetzt gibt man bei Youtube das Stichwort ein und man hat seine Bestätigung.

Dazu fällt mir der Song von Falko ein: Egoist
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#580009
Aw: Klartext zum Klimawandel 26.01.2020 19:08 - vor 4 Jahren, 2 Monaten  
Wenn Du die Geschichte der Menschheit betrachtest wirst Du leicht feststellen das die größten Notzeiten herrschten wenn das Klima kälter wurde. Das waren derartig schlimme Zeiten das sie teilweise in genetischen Besonderheiten zu erkennen sind, eine Urangst der Menschen darstellen. Jetzt erkläre mal uns Nachfahren das die Warmzeit eine Katastrophe wäre.
ex_Priuskater
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#580036
Aw: Klartext zum Klimawandel 26.01.2020 20:13 - vor 4 Jahren, 2 Monaten  
Priuskater schrieb:
Jetzt erkläre mal uns Nachfahren das die Warmzeit eine Katastrophe wäre.Ist es momentan nicht gerade so, dass Millionen unserer Nachfahren gerade versuchen, uns klarzumachen, welche Katastrophen eine Warmzeit nach sich ziehen würde?

Die heute bereits lebenden Nachfahren haben es nämlich bereits erkannt, dass sie in eine unschöne Zukunft rasseln werden und sie machen heute nicht anderes, als die wissenschaftlich anerkannte Faktenlage heranzuziehen.

eppf
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#580037
Aw: Klartext zum Klimawandel 26.01.2020 20:16 - vor 4 Jahren, 2 Monaten  
Für mich klingen manche Argumente so, als wenn man einem erblindeten Mensch dazu gratuliert, daß er sich nie wieder in seinem Leben eine Brille kaufen muss. "Und im Fernsehen läuft doch eh nur Schwachsinn!"

Timo
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#580042
Aw: Klartext zum Klimawandel 26.01.2020 20:50 - vor 4 Jahren, 2 Monaten  
@helo

Eine gewisse Rückkopplung ist das eine. Lesch neu geht es um Irreversibilität. Das ist ein Kern. Lesch alt hingegen erwähnt diesen Aspekt nicht, weil es sich dem wandelnden Klima widerspricht.

"Keine Ahnung, wo es hin geht" stimmt ja so nicht. Es ist laut Lesch alt bekannt, dass die warmen Zustände Stabil und es Flora und Fauna prächtig ging.

Du sagst "Zutun". Was man sich eingestehen muss: Unser Zutun ist gering. mittel- und langfristig wird es durch alles andere überlagert.


Ich schrieb gerade über die 4400 Windkraftwerke, die es braucht um ein AKW zu ersetzen. Jetzt kommst du mit E-Autos, dann brauchen wir noch mehr Strom. Wenn man dann noch elektrisch heizen muss und aufwendig Wasserstoff gewinnen muss, dann leuchtet dir hoffentlich ein, dass es zu einem gewissen Grad illusorisch ist, das innerhalb von 12 Jahren alles zu schaffen.

Die einzige Alternative hierzu ist den Verbrauch sehr massiv zu reduzieren. Also nicht ein kleine E-Auto fahren, sondern gar kein Auto fahren. Das sagt eigentlich jeder, der das mal durchgerechnet hat. Sowas wie ein Prius ist weit über dem Zulässigen. Man ist damit eigentlich ein ganz schlimmer Klimasünder bzw. Klimaleugner, selbst wenn man mit 3,2l/100km hinter dem LKW hängt (wie ich das häufig mache).

Eigentlich müsste man bei 2025 auf Netto-Null sein, was z.B. Extinction Rebellion fordert, welche als als einzige das tatsächlich Notwendige für das 1,5°C-Ziel fordern:
youtu.be/8S9fvrooXTE

Es tut mir leid, wenn dir das nicht so ganz klar war, das wir bereits das 1,5°C-Ziel deutlich reißen. Dem 2,0°C-Ziel wird es nicht anders ergehen. Man sieht deutlich, dass dazu ein scharfer Knick im Verlauf des CO2-Ausstoßes nötig ist, welchen wir technologisch nicht realisieren können (das Gegenteil ist richtig, die saisonale Speicherung, die wir nach dem Kern- und Kohleausstieg brauchen wird sehr aufwendig). D.h. wir brauchen einen gesellschaftlichen Knick in Form der radikalen Deindustrialisiereung. Das Gesundheitswesen muss auf ein Minimum reduziert werden, Urlaub ist nur mit dem Fahrrad und zu Fuß erlaubt.

Das ist die einzige Lösung für ein Problem, dass es meiner Meinung so in der Form gar nicht gibt. Es wird aber durch Lesch neu & Co total gehyped, ohne die Kehrseite hinrechend zu beleuchten.
dukesim
Beiträge: 847
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#580043
Aw: Klartext zum Klimawandel 26.01.2020 20:51 - vor 4 Jahren, 2 Monaten  
Also die wissenschaftlich anerkannte Faktenlage zukünftiger Katastrophen würde mich mal interessieren. Wäre mal was Neues, wissenschaftlich anerkannte Wahrsagerei
ex_Priuskater
Beiträge: 2539
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#580073
Aw: Klartext zum Klimawandel 27.01.2020 00:48 - vor 4 Jahren, 2 Monaten  
@eppf

...sorry das ich lache.

Die wissen das?
Woher denn?
Aus der Schule sicher nicht. Da ist ja freitags Keiner. Und wenn man mal realistisch betrachtet wieviel Unterricht regulär Aufgrund von Lehrermangel ausfällt...da bleibt nicht viel übrig.
Also kommt die Bildung bzw. das Wissen deiner Meinung nach her?

Wie fest das Wissen ist kann man an manch heiter anmutenden, aber eigentlich trauigen Videos im Netz sehen. Wo liegt Deutschland noch mal im Bildungsranking?

Die Jugend ist nur so schlau wie wir sie machen. Erzählen wir denen Blödsinn, dann glauben sie Blödsinn. Sind die paar Stunden in der Schule voll von hochmodernen wissentschaftlichen Erkenntnissen?
ex_TF104
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Letzte Änderung: 27.01.2020 18:25 von Shar.Grund: Voll-/Doppelzitat entfernt
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#580090
Aw: Klartext zum Klimawandel 27.01.2020 09:48 - vor 4 Jahren, 2 Monaten  
TF104 schrieb:
Die wissen das?
Woher denn?
Aus der Schule sicher nicht.
Die hören ganz einfach auf das, was die Wissenschaft in einem weit verbreiteten Konsens sagt.

Wieso um alles in der Welt soll man das anzweifeln, was Kohorten von einschlägig seit Jahrzehnten arbeitenden Wissenschaftlern darlegen, was zudem nach und nach über ebenfalls Jahrzehnte hinweg als richtig bestätigt wurde?

Dann könnte man ja gleich die ganze Bildung komplett anzweifeln, bis hin zum bekannten Video "Alternative Math".

Es geht nur noch um die Schwere der Auswirkungen, die noch offen ist, wobei aber selbst das best-case Szenario keine netten Aussichten ergibt.

Der einzige Grund, warum man in quasi allen anderen Belangen der Wissenschaft glaubt, aber eben nicht beim Klimawandel, ist die Unbequemlichkeit, die mit den Klimaaussagen einhergeht.

Würde man die Wissenschaft in anderen Belangen im gleichen Maße verleugnen, würdest du nicht vor einem Computer sitzen können und deine Beiträge verfassen!

eppf
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