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Radfahrer und Autofahrer
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Umwelt-Themen, Vergleich von Antriebstechniken etc.
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THEMA: Radfahrer und Autofahrer
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#627442
Aw: Radfahrer und Autofahrer 15.10.2020 16:23 - vor 3 Jahren, 6 Monaten  
Zitat:
Test: Sind Radwege breit genug?

Im ADAC Test lag Kiel an der Spitze, Mainz und Hannover waren Schlusslichter

Der Radverkehr in Deutschland hat von 2002 bis 2017 stark zugenommen. Das gilt nicht nur für die absolute Zahl der Fahrten, die von 25 auf 28 Millionen täglich wuchs.

Gleichzeitig drängen neue Zweirad-Varianten wie Lastenräder, Fahrräder mit Anhängern, Pedelecs und E-Scooter auf die Radverkehrsanlagen.

www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/tests/fahrrad/radwegbreiten/

Gruß Ulli
Vogtländer
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#628960
Aw: Radfahrer und Autofahrer 23.10.2020 14:54 - vor 3 Jahren, 6 Monaten  
Hier mal ein Erfahrungsbericht... Ein Monat täglich im Berufsverkehr radfahren. Wir wohnen im Speckgürtel von Augsburg, etwa 10km außerhalb der Stadt. Pendler-Ort mit gut 10.000 Einwohnern, fast nur Wohngebiet, kaum Radwege. Seit wir hier leben, fahre ich innerorts viel Rad - bisher aber meist zu verkehrsarmen Zeiten.

Seit September müssen die Kinder morgens um acht zu zwei verschiedenen Kindergärten - zu weit, um es wie bisher zu Fuß zu erledigen. Meine Frau ist dann mit dem Auto schon weg, daher habe ich mir einen Fahrradanhänger gekauft. Ich hatte keine Lust, für die Kinderbringrunde ein zweites Auto anzuschaffen.

Ich habe: vernüftig helle, funktionierende LED-Beleuchtung am Rad und am Anhänger, die ständig eingeschaltet ist, Anhänger in Signalfarbe mit zusätzlicher signalroter "Fahne". Für Autofahrer unerwartet schnell bin ich sicher nicht unterwegs, bei uns ist es hügelig und ich habe kein Elektrofahrrad. Ich bin nicht als "Kampfradler" unterwegs und zwischen Autos durchschlängeln ist mit dem Anhänger sowieso ausgeschlossen.

In der heute zu Ende gehenden Woche wurde mir täglich mindestens einmal die Vorfahrt genommen - und zwar so, dass eine Vollbremsung nötig war. Einmal musste ich abspringen und mit dem Rad zur Seite hechten (gottseidank waren die Kinder schon abgegeben und ich leer auf dem Heimweg).

Da war alles dabei:
2x ein Rentner, der meint, er habe mich schon gesehen, aber er habe als Auto doch Vorfahrt - und einfach stur auf mich draufgehalten hat.
Der Handwerker, der aus dem Beifahrerfenster mit Kollegen redet - und einfach losfährt, während ich an seinem stehenden Sprinter vorbeifahre und bereits auf Höhe der Fahrertür bin.
Die Opelfahrerin, die mich im Kreisverkehr knapp überholt und plötzlich "über mich drüber" rechts abbiegt.
Der Typ, der mir rückwärts aus einer Sackgasse entgegenkommt und stur in seine Rückfahrkamera schaut - meine Schuld, wenn ich ihm im Weg bin.

Ich gebe zu, ich baue langsam ein gewisses Verständnis dafür auf, warum manche Radfahrer arg grantig auf im Einzelnen lässliche Fahrfehler von Autofahrern reagieren und eben nicht denken "kann jedem mal passieren". Weil es täglich passiert.

Martin
Arthur Dent
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#628965
Aw: Radfahrer und Autofahrer 23.10.2020 15:13 - vor 3 Jahren, 6 Monaten  
Hallo Martin,

100% volle Zustimmung zu allen Deinen Punkten. Vor allem, dass man erst mal eine zeitlang als Berufspendler o.ä. mit dem Rad unterwegs sein muss, um die Problematik vollständig erfassen zu können.

Ich bin 10 Jahre lang täglich 2 x 25 km zur Arbeit geradelt. Und mindestens 2 x die Woche wäre ich wegen Kraftfahrern lebensgefährlich verletzt worden. Obwohl ich sehr gut sichtbar bin und immer defensiv fahre.

Man kann sich als Radler, obwohl man theoretisch gleichberechtigeter Verkehrsteilnehmer ist, nicht wie ein solcher verhalten, sonst wirds lebensgefährlich.

Nur ein Beispiel:

Ein Autofahrer käme auf einer vorfahrtsberechtigten Straße niemals auf die Idee, bei jeder Hofeinfahrt zu bremsen. Als Radler bleibt einem auf einem, ebenfalls vorfahrtsberechtigten, Radweg gar nichts anderes übrig. Da wird man sonst mit Sicherheit irgendwann umgefahren.

Für Autofahrer geht es bei dem Thema letztlich nur um Bequemlichkeit, beim Radfahrer ums eigene Überleben.

Wie soll man da die Leute weg vom Auto und hin zum Fahrrad bekommen, wenn man dann nur noch als Verkehrsteilnehmer dritter Klasse wahrgenommen wird?

Grüße
Thomas
ttha
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#628970
Aw: Radfahrer und Autofahrer 23.10.2020 15:22 - vor 3 Jahren, 6 Monaten  
Dann versuche Dich mal zur Abwechslung in einer Stadt wie Berlin als Fußgänger, da bist Verkehrsteilnehmer vierter Klasse, noch weit hinter den Radfahrern die glauben der Gehweg sei sowas wie ein Radschnellweg.
Okay, Berlin ist ein bisschen weit weg von Augsburg, aber in der Fußgängerzone Würzburg kann man auch erleben wie „rücksichtsvoll“ viele Radler so sind.

§1 der StVO scheint weitestgehend aus dem Bewusstsein sämtlicher Verkehrsteilnehmer verschwunden zu sein.
ex_Priuskater
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#628975
Aw: Radfahrer und Autofahrer 23.10.2020 15:42 - vor 3 Jahren, 6 Monaten  
ttha schrieb:
Ein Autofahrer käme auf einer vorfahrtsberechtigten Straße niemals auf die Idee, bei jeder Hofeinfahrt zu bremsen. Als Radler bleibt einem auf einem, ebenfalls vorfahrtsberechtigten, Radweg gar nichts anderes übrig. Da wird man sonst mit Sicherheit irgendwann umgefahren.
Ich bin nie so viele Kilometer gefahren, kann Euch aber gut verstehen. 2-3 Jahre verlief mein Radweg auf dem Bürgersteig über eine Ein- und Ausfahrt einer Tankstelle.
Oft sind es aber auch bauliche Mängel. So schlang sich damals der Radweg auf einem Abschnitt der Bruchköbeler Landstr. in Hanau um Bäume. D.h. bei angenommen 100cm Radweg-Markierung des Gehweges gingen bei einem 40cm-Alleebaum noch 20cm Radweg links vorbei und 40cm rechts. Diesen Teil musste ich aber nicht regelmäßig fahren.

LG
Klaus
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#628978
Aw: Radfahrer und Autofahrer 23.10.2020 15:49 - vor 3 Jahren, 6 Monaten  
Aus meiner Zeit als Augsburger Innenstadtbewohner kenne ich eher das umgekehrte Problem, als Priuskater schildert... die meisten Radwege (so vorhanden) waren schmal und nur mit einem weißen Strich vom ebenfalls zu schmalen Gehweg getrennt. Mit der Folge, dass einem ständig Fußgänger vors Rad laufen. Weil ihnen ein Kinderwagen entgegenkommt und der Gehweg auch zu schmal ist, haben die aber auch wieder wenig andere Möglichkeiten.

Das Problem hat zwei Seiten. Einerseits merkt man sich als Fußgänger und Autofahrer die Radler, die nerven - was die Wahrnehmung verzerrt, denn die Mehrheit fährt normal.

Andererseits ist die Verkehrsplanung für Radler echt Grütze. Ich verstehe, dass man in Versuchung kommt, sich seine eigenen Regeln zu machen, wenn die Verkehrsplanung einem das Leben so schwer wie möglich macht - in Ordnung ist es natürlich nicht.

Ein Beispiel:
Auf meiner Strecke zum Kindergarten starte ich im Ortsteil auf der Straße, eng, parkende Autos. Ab dem Ortsschild gibt es einen kombinierten Geh- und Radweg. Um den zu erreichen, muss ich auf die linke Straßenseite wechseln, während hinter mir die Autos aus dem Ort raus beschleunigen, denn der Weg ist nur auf einer Seite der Straße und soll für beide Richtungen genutzt werden.
Er ist so schmal, dass mir niemand entgegenkommen darf, der ebenfalls einen Anhänger hat, Lastenrad fährt oder Kinderwagen schiebt (zur Straße ist eine Hecke, zum Feld auf der anderen Seite ein 10cm hoher Bordstein). Bei jedem Fußgänger muss ich wegen des breiten Anhängers auf Schrittempo abbremsen. Am Ortseingang des Hauptortes wird es wieder ein reiner Gehweg, ich muss wieder die Straße queren.

Die meisten Fußgänger sind naturgemäß genervt, müssen zur Seite treten, damit ich weiterkann. Zügig vorwärts kommt man so nicht. Bleibe ich auf der Straße und nutze diesen Weg nicht, werde ich von den Autofahrern als langsames Verkehrshindernis wahrgenommen, angehupt und geschnitten. Verstehe ich auch ein Stück, es gibt ja nen Radweg.

Wo würdest Du fahren?

Spoiler: Ich nutze den Radweg, das ist sicherer, auch wenn es nervt und mich ausbremst. Sonst steckt irgendwann ein wildgewordener Transporter im Anhänger und macht meine Kinder platt.

Attraktiv macht man das Rad als Verkehrsmittel so nicht.

Martin
Arthur Dent
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#628992
Aw: Radfahrer und Autofahrer 23.10.2020 16:42 - vor 3 Jahren, 6 Monaten  
Wenn sich nicht mindestens 80% der Verkehrsteilnehmer „normal“ rücksichtsvoll verhalten würden, es gäbe nur noch Chaos. Problem: diese 80% fallen einem zu vllt 1% auf, aber die 20% Idioten fallen zu 100% auf, entsprechend ist die Wahrnehmung.

Es ist völlig egal ob ich mit dem Auto, dem Moped, dem Rad oder als Fußgänger unterwegs bin, ich finde stets Vertreter aus den anderen Verkehrsteilnehmergruppen die negativ auffallen. Ungünstige Verkehrsplanung verschärft die ganze Sache noch. München Laim, ein oller, langer Tunnel, eigentlich breit genug und daher in Fuß- und Radweg unterteilt. Problem: irgendwer kam auf die grandiose Idee das die Radler ihre Drahtesel irgendwo abstellen möchten und hat die Fahrradständer auf die Fußgängerseite gestellt, natürlich quer. Effekt: der verbleibende Fußweg ist keinen Meter mehr breit und die Fußgänger müssen stets auf den Radwegteil ausweichen. Wer sich sowas ausdenkt gehört mit Mistgabeln durch den Ort getrieben. Eine Baustelle verschärft die Situation derzeit noch. Auf einigen Metern gibt es keinen Radweg mehr, da ist eine Bretterwand der Baustelle. Tja, nur steigt eben kein Radler ab sondern der Großteil brettert über den Gehwegteil als gäbe es kein Morgen mehr. Auch der für diese Planung Verantwortliche müsste mit Mistgabeln ....
Solche Dummheiten erlebt man immer wieder, Jeder hier kennt solche Stellen die absolute Fehlplanungen sind.
ex_Priuskater
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Letzte Änderung: 23.10.2020 16:44 von ex_Priuskater.
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#628993
Aw: Radfahrer und Autofahrer 23.10.2020 16:43 - vor 3 Jahren, 6 Monaten  
Mir ist heute eine junge Mutter mit einem der gerade modernen Lastenbikes auf dem Gehweg (in der Spielstraße) mitten durch meine Schülergruppe mit Erstklässlern gefahren. Mittendurch! Und kein Wort der Entschuldigung. So ein Teil funktioniert echt gut als Räumschild. Ich frage mich langsam echt, ob manche Leute mit dem Rad fahren, weil sie schlichtweg zu doof für größere Gefährte sind...
schrubber
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Letzte Änderung: 23.10.2020 16:46 von schrubber.
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#628999
Aw: Radfahrer und Autofahrer 23.10.2020 16:55 - vor 3 Jahren, 6 Monaten  
Ich glaube eine der Ursache für die Auto-/Fahrrad Problematik ist tatsächlich die Verkehrsplanung.

Und das kommt meiner Meinung nach daher, dass das Fahrrad bisher eher als Freizeit- denn als Transportmittel gesehen wird.

Und daher wird eher den Radlern zugemutet Umwege zu Fahren und öfter Abbremsen zu müssen als dem Kraftverkehr.

Dabei ist das komplett unlogisch. Als Radler habe ich wesentlich mehr davon, wenn ich auf einer kurzen Stecke mit wenig Geschwindigkeitsänderungen voran komme als als mit dem PKW.

Im Auto sitze ich immer bequem und trocken, auf dem Rad nicht. Und im PKW kann ich ohne mich anzustrengen bremsen und beschleunigen, auf dem Rad nicht.

Aber die Verkehrsplanung der letzten Jahrzehnte (und eigentlich bis heite) war immer nur darauf ausgelegt, dass man mit dem Auto ungestört voran kommt.

Die meisten unserer Radwege sind nur dazu da, dass die Autos nicht von den Fahrrädern gestört werden. Besser wäre es, wenn sie so angelegt würden, dass man als Radler besser voran kommt.

Stattdessen ist man meistens deutlich langsamer und gefährdeter unterwegs, wenn man den Radweg statt der Straße nutzt. Zumindest hier im Augsburger Raum.

Grüße
Thomas
ttha
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#629004
Aw: Radfahrer und Autofahrer 23.10.2020 17:12 - vor 3 Jahren, 6 Monaten  
ergänzend wird meistens der Radweg dann noch irgendwo an den Fußweg hingeklemmt/abgezwackt, so dass hinterher beides zu schmal ist und sich beide Gruppen zwangsläufig in die Quere kommen. Während der Autoverkehr daneben auf vier Spuren fließt.

Zumindest in Bayern geht es rein um fließenden Autoverkehr, dem alles andere untergeordnet wird.

Id***, die hirnlos irgendwo durchpanzern, gibt es immer und unter allen Verkehrsteilnehmern. Wo das Lastenrad "chic" ist, sitzen sie dann eben oft da drauf (was es nicht besser macht... wenigstens haben Schrubbers Erstklässler gegen ein Rad bessere Überlebenschancen als gegen ein Auto).

Bei mir im "Ärzte-, Anwälte- und Ingenieurs-Vorort" Diedorf sitzt Klischee-Mutti nach wie vor im dicken SUV und es ist täglich spektakulär zu beobachten, welche Fahrmanöver die G-Klassen, Cayennes, Range Rover, Audi Q und Volvo XC-Modelle morgens vor den Kindergärten und der Grundschule machen. Auf mehreren Elternabenden wurde bereits diskutiert, dass die Parpklätze vor dem Haus zu schmal und zu wenige seien...

Die Anwaltsgattin drei Häuser weiter fährt ihr Kind täglich im weißen Range Rover zum Kindergarten (der, zu dem ich bisher zu Fuß gegangen bin - 400 Meter Strecke). Sie parkt meistens in der Bushaltestelle, weil sie ihre Karre nicht in die Parklücken kriegt.

Martin
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#629006
Aw: Radfahrer und Autofahrer 23.10.2020 17:13 - vor 3 Jahren, 6 Monaten  
Die Blödheit, insbesondere der jungen Internetgeneration und von anderweitig vereinsamten Menschen nimmt leider auch immer weiter zu.

An einer Kreuzung mit einer Ampel HINTER der Kreuzung, aber Aufstellinie vor der Kreuzung (Hier bitte die Satellitenansicht auswählen. Straßenansicht ist ebenfalls vorhanden.) meinten bereits 2 Personen aus der o.g. Gruppe, sie können bei rot aus Südwesten über die Kniprodestraße kommend die Aufstellinie nach Anhalten bei rot frei überfahren und nach links (Nordwesten) in die Hanns-Eisler-Straße bei rot abbiegen, "weil sie auf der Hauptstraße seien und für sie deshalb das Rot nicht gilt"!

Rechtsabbiegen bei dieser Konstellation ist unter dt. Hochschulprofessoren für öffentliches Recht umstritten. Das Argument für Rechtsabbiegen bei rot in dieser Konstellation geht davon aus, daß die Fahrbahnmitte der querenden Straße nicht überfahren wird und sich die Haltelinie für den Geradeausverkehr hinter der Kreuzung befindet.

Linksabbiegen mit Kreuzen der Mitte der querenden Straße ist aber ein absolutes No-Go.

Daß hier das Rot für Radfahrer grundsätzlich "nicht gilt" und Radfahrer gern auch den südöstlichen Bürgersteig der Kniprodestraße entgegen der Fahrtrichtung des Autoverkehrs befahren und dabei auch am Stedingerweg und 100 m nordöstlich am Altenescher Weg voll durchziehen, da sie ja "auf der Hauptstraße" sind, sei nur am Rande erwähnt.
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#629012
Aw: Radfahrer und Autofahrer 23.10.2020 17:31 - vor 3 Jahren, 6 Monaten  
ttha schrieb:
...
Und das kommt meiner Meinung nach daher, dass das Fahrrad bisher eher als Freizeit- denn als Transportmittel gesehen wird.
...

das glaube ich auch .... allerdings gilt das nicht nur für die Verkehrsplaner, sondern auch für sehr viele Radfahrer in einer gewissen Altersspanne (U30 und Ü50) und/oder "Dorfbevölkerung".
Ich sehe jedenfalls z.B. sehr selten Radfahrer an einem querenden Zebrastreifen anhalten; oder hinter einem Hindernis, das sich auf der eigenen Seite befindet; oder an einer Ampel, bei der es noch einen Fussweg gibt, über den man "abkürzen" kann; oder beim Einbiegen in den Kreisverkehr; oder ...
Insgesamt kann ich das hier:

ttha schrieb:
...
Und daher wird eher den Radlern zugemutet Umwege zu Fahren und öfter Abbremsen zu müssen als dem Kraftverkehr.
...

... aus meiner Erfahrung nicht bestätigen.
Jedenfalls in Innenstadt und/oder Wohngebieten wird um alles herumgekurvt, um das man kurven kann - bloss nicht bremsen und schon gar nicht anhalten. Als Autofahrer muss ich übrigens auch ziemlich oft langsamer fahren, abbremsen oder gar anhalten, weil andere Verkehrsteilnehmer (Autos, Fahrräder, Fussgänger, ...) nicht aufpassen oder bewusst Regeln ignorieren (kann ich ja gar nicht unterscheiden) - und schon öfter musste das auch mal jemandfür mich tun.

Letztlich gehört zur rücksichtsvollem Fahren auch das Rechnen mit und Reagieren auf Fahrfehler anderer und ein vermiedener Unfall ist immer besser als einer, bei dem man im Recht war.

Gruß

PMueller
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#629013
Aw: Radfahrer und Autofahrer 23.10.2020 17:32 - vor 3 Jahren, 6 Monaten  
Wir können uns jetzt gerne weiter Einzelfälle aufzählen und Beispiele bringen, wo sich jemand aus der einen oder anderen Gruppe daneben benommen hat. Und uns schöne Formulierungen wie "die Blödheit der jungen Internetgeneration nimmt zu", die ich auch auf mich beziehen und falsch verstehen könnte, ausdenken. Wobei, ganz so jung... egal.

Darum geht es gar nicht.

Mir ging es mit dem Start in diese Diskussion darum, dass die Verkehrsplanung Radfahrer oft systematisch und absurd benachteiligt. Und dass man sich aus der Autofahrerperspektive gar nicht darüber klar ist, wie extrem und gefährlich es täglich zugeht.

Dabei sind wir uns eigentlich alle darüber klar, dass es aus diversen Gründen (Platz, Lärm, Energieaufwand unabhängig von der Antriebsart) nicht möglich sein wird, allen Verkehr motorisiert und im PKW zu erledigen.
Ein gut ausgebauter Radverkehr ist daher im Interesse jedes Autofahrers. Wer das Auto braucht, möchte fahren und nicht im Stau stehen, und er braucht einen Parkplatz am Ziel. Jeder Rad- statt Autofahrer macht Platz auf der Straße und einen Parkplatz frei. Wer schon mal in autogerechten Städten der USA war, weiß, warum die nicht lebenswert sind und trotzdem im Stau ersticken.

Wer sich im Verkehr absichtlich danebenbenimmt, disqualifiziert sich selbst.

Und jetzt... verabschiede ich mich bis morgen aus dem Forum und mache den Wocheneinkauf. Mit dem Auto.

Martin
Arthur Dent
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#629015
Aw: Radfahrer und Autofahrer 23.10.2020 17:34 - vor 3 Jahren, 6 Monaten  
Fahr schön vorsichtig, gerade am Freitag ist oft übler Verkehr und am Ziel der Parkplatz die Hölle.
ex_Priuskater
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#629026
Aw: Radfahrer und Autofahrer 23.10.2020 18:42 - vor 3 Jahren, 6 Monaten  
PMueller schrieb:
Jedenfalls in Innenstadt und/oder Wohngebieten wird um alles herumgekurvt, um das man kurven kann - bloss nicht bremsen und schon gar nicht anhalten. Als Autofahrer muss ich übrigens auch ziemlich oft langsamer fahren, abbremsen oder gar anhalten, weil andere Verkehrsteilnehmer (Autos, Fahrräder, Fussgänger, ...) nicht aufpassen oder bewusst Regeln ignorieren (kann ich ja gar nicht unterscheiden) - und schon öfter musste das auch mal jemandfür mich tun.
Da haben wir uns missverstanden. Ich habe mit meinem Kommentar auf die Wegführung abgezielt, nicht auf das Verhalten der Verkehrsteilnehmer.

Radwege werden, zumindest bei uns in der Gegend, sehr oft so geführt dass man eine deutlich längere Strecke fahren muss um ans Ziel zu kommen als wenn man das Auto nimmt.

Letztlich gehört zur rücksichtsvollem Fahren auch das Rechnen mit und Reagieren auf Fahrfehler anderer und ein vermiedener Unfall ist immer besser als einer, bei dem man im Recht war. Da bin ich ganz bei Dir. Und genau so fahre ich auch.

Nur dass ich mich dadurch beim Fahrradfahren gegenüber den Autofahrern permanent benachteiligt fühle. Denn ich muss als Radler auf deutlich mehr Gefahren achten also der Autofahrer, dem die allermeisten Gefahren schon alleine aufgrund der Verkehrsführung aus dem Weg geräumt wurden.

Arthur Dent schrieb:
ir ging es mit dem Start in diese Diskussion darum, dass die Verkehrsplanung Radfahrer oft systematisch und absurd benachteiligt. Und dass man sich aus der Autofahrerperspektive gar nicht darüber klar ist, wie extrem und gefährlich es täglich zugeht.Genau so ist es.

Grüße
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