Priusfreunde.de

Seit drei Jahren dreht sich dieser Thread im Kreis. Selbst das schönste Karussell sollte mal zum Stillstand kommen und abgeschalten werden...

Richtig es dreht sich im Kreis. Aber warum das Karussell anhalten, solange es allen Fahrgästen gefällt?

Ich fasse mal meine Position zusammen. Wichtig ist, jeder Verkehrsteilnehmer sollte sich in die Lage des anderen versetzen können. Deswegen sollte jeder im Idealfall auch mal die jeweils andere Fahrzeugspezies gefahren sein und erlebt haben. Konfrontation bringt, außer verhärteten Fronten, nichts.

Grüße, yarison

KSR1 schrieb:
[quote]

Idioten benehmen sich wie Idioten. Egal ob mit dem Rad oder dem Auto unterwegs.

LG
Klaus

Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen! Habe als Verkehrsteilnehmer schon so viele bekloppte, egoistische, agressive und leichtsinnige Verkehrsteilnehmer erlebt und es werden immer mehr! Die Ellenbogengesellschaft gibt es überall und für mich spielt es keine Rolle, wie die Leute unterwegs sind. Ich könnte da überhaupt nicht unterscheiden welche Gruppe mit welchem Verkehrsmittel da rücksichtsloser ist! Neu hinzu begrüßen können wir jetzt noch die E-Scooter!

Vielleicht kann dieses gemeinsame neue "Feindbild" die Radfahrer und Autofahrer ja einen!?


Wenn ich mal schneller auf dem Radweg unterwegs bin, habe ich immer die Angst das Leute aus ihren Gründstücksausfahrten kommen und nicht mit einem Biker über 30km/h rechenen!

yarison schrieb:
Richtig es dreht sich im Kreis. Aber warum das Karussell anhalten, solange es allen Fahrgästen gefällt?


Nunja, den Fahrgästen scheint die ewige Dreherei über zu sein, so wie in diesem Karussell auf andere abgek*tzt wird.

Ich bewerte das ähnlich unserem Tempolimit-Thread. Solche Themen polarisieren stark, mancher fühlt sich von der jeweiligen Gegenmeinung provoziert. Die Diskussion als solche wird nicht zu Ende sein, so lange das Problem besteht.

Als Autofahrer finde ich das Verhalten mancher Radfahrer befremdlich und mitunter gefährlich, nicht selten hirnverbrannt bis lebensmüde. Als Radfahrer geht es mir mit dem Verhalten mancher Autofahrer ganz ähnlich. Ich sehe das Problem daher weniger im Verkehrsmittel als in der Verkehrsdichte.

Noch ein anderer Blickwinkel: Letzten Freitag stand ich mit dem Fahrrad vor der Absperrung einer Baustelle quer über die rechte Fahrspur, mitten in der Stadt (LU-Oggersheim Hans-Warsch-Platz, falls jemand die Stelle kennt). Ich lugte vorsichtig auf die dort nur einspurige Fahrbahn. In genau diesem Moment kam dort ein Linienbus entgegen, dessen Fahrer mich plötzlich sichtete und sofort voll in die Eisen stieg.

Dann warf er mir einen vernichtenden Blick zu und fuhr kopfschüttelnd wieder an. Ich bin mir überhaupt keiner Schuld bewusst - ich stand, schaute und wartete, die Notbremsung war völlig unnötig. Gut vorstellen kann ich mir aber, dass der Busfahrer einfach automatisch davon ausging, dass ich (ein Radfahrer) todesmutig hinter dem Bauzaun hervorschießen und ihn schneiden werde. Wer weiß, was der in der Großstadt jeden Tag so alles erlebt.

Grüße, Egon

Egon schrieb:
Ich bewerte das ähnlich unserem Tempolimit-Thread. Solche Themen polarisieren stark (...) Als Autofahrer finde ich das Verhalten mancher Radfahrer befremdlich und mitunter gefährlich, nicht selten hirnverbrannt bis lebensmüde. Als Radfahrer geht es mir mit dem Verhalten mancher Autofahrer ganz ähnlich. Ich sehe das Problem daher weniger im Verkehrsmittel als in der Verkehrsdichte.
Ich halte die Verkehrsdichte zwar ebenfalls für einen (Mit-)Grund für die allgemeine "Verrücktheit" vieler Verkehrsteilnehmer, habe aber zur Problematik Radfahrer vs. Autofahrer eine andere Meinung:

Im Vorwege der Olympiade 1936 verbannten die Nazis den Radverkehr von den Fahrbahnen. Durch sog. "Radwege". Von da an bestand Verkehrspolitik praktisch ausschließlich aus der Verbesserung der Infrastruktur für den motorisierten Individualverkehr, also dem AUTOverkehr. Sowohl Rad-, als auch Fußverkehr wurden systematisch an den Rand verdrängt. Das ist bis heute fast unverändert der Fall.

Erst in jüngerer Zeit beginnt ein Umdenken. Immer mehr Radfahrer gewinnen an Selbstbewusstsein und lehnen sich zunehmend gegen den dominmierenden Autoverkehr auf. Die Autofahrer kommen damit nicht klar. Man nimmt ihnen etwas, das ihnen über Jahrzehnte allein gehörte: Die Fahrbahn.

1987 wurde im Rahmen der sog. "Fahrradnovelle" die pauschale Radwegebenutzungspflicht abgeschafft. Radwege mussten nur dann noch benutzt werden, wenn eines der oben erwähnten Schilder dies vorschrieben. Zu guter Letzt gab es dann das Bundesverwaltungsgerichtsurteil Urteil vom 18.11.2010 (BVerwG 3 C 42.09), welches Vieles verändert hat.

Der, mit Verlaub, ziemlich dämliche Satz: "Wenn alle mehr Rücksicht aufeinander nähmen, dann..." hat objektiv nur dann eine Berechtigung, wenn als Basis für Rad- und Autofahrer die gleichen Grundbedingungen gelten. Genau das ist nicht der Fall! Dem MIV wird die weitaus meiste Verkehrsfläche zugestanden, die Ampelschaltungen sind ausschließlich auf ihn optimiert, usw., usw.

Vielleicht sollte man es einmal so sehen: Die Radfahrer lehnen sich nach Jahrzehnten der Unterdrückung gegen den dominanten Autoverkehr auf, vergleichbar einer unterdrückten Völkergruppe oder ähnlichem. Ist das nicht verständlich?

Gestern war anscheinend Tag der Geisterradler. Jugendliche, sprich "Pubertiere" nebeneinander entgegenkommend, die meinten sich einen Spaß daraus zu machen, mir nicht auszuweichen (hätte in den Grünstreifen fahren müssen)...

Zitat:
Verkehr
München bekommt bessere Radwege

Der Münchner Stadtrat hat sich den Forderungen aus zwei Rad-Bürgerbegehren mit deutlicher Mehrheit angeschlossen. Ziel des sogenannten Radentscheids waren etwa breitere, deutlich zu erkennende Radwege, mehr Sicherheit für Radler und ein Radlring um die Altstadt. Die Ziele des Radentscheid-Begehrens sollen bis zum Jahr 2025 umgesetzt werden. Eine Projektgruppe widmet sich dem Altstadtradlring.
- www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-ra...t-mehrheit-1.4537436

Grüße, Egon

Ähm...
Ein 55 Jahre alter Mann aus Mainz fuhr am Samstagnachmittag mit seinem Rad die Anne-Frank-Straße in der Siedlung Klarenthal entlang. Ebenfalls war ein Autofahrer von der Goerdelerstraße kommend, in Richtung Flachstraße unterwegs. Beiden Verkehrsteilnehmer hatten sich auf der Anne-Frank-Straße mehrfach gegenseitig überholt.
In Einmündungsbereich zur Fachstraße kam es zu einem Fahrmanöver des Pkw-Fahrers, durch das der Biker zu Fall kam.

www.wiesbadenaktuell.de/startseite/news-...t-fahrradfahrer.html

LG
Klaus

Zitat:
Radler stürzt beim Ausweichen: Autofahrer muss mithaften
- www.t-online.de/auto/recht-und-verkehr/i...-muss-mithaften.html

Grüße, Egon

Haehnchen schrieb:
Die Radfahrer lehnen sich nach Jahrzehnten der Unterdrückung gegen den dominanten Autoverkehr auf,Wer den Film Männer auf Rädern, Tragikkomödie, BRD, 1993 kennt, weiss, dass bereits vor 1993 Auto's Radwege zuparkten und ggf. mit einem massiven Bügelschloss der Aussenspiegel demoliert wurde.
gruscharode.de/maenner-auf-raedern/
www.fratelli-cycle.de/shop/maenner-auf-raedern.html

Mit knapp 40 Tsd km HSD Fahrleistung erlebe ich ebenso viele "sich nicht an Regeln haltende" Autofahrer wie ggf. andere Priusfreunde Radfahrer. Die Art der Delikte nehmen sich nicht viel. Z.B. Fahren ohne Licht.

Gruß Hybridfan5

P.S.:
schrubber schrieb:
an nassen Tagen mit zusätzlichen Bremsstreifen bis zum Nacken hoch versehen.Schmutzstreifen in Reifenbreite vom Dreck der Fahrbahn.
Das wollen i.d.R. auch die Radfahrer nicht. Lässt sich aber nicht immer vermeiden. Das unangenehmste ist nicht die Optik der Kleidung, sondern das Unsichtbare. "Experten" wissen wovon ich rede.

Heute hätte es bald wieder geklappt mit einer neuen Fahrertür bei einer Fahrt nach Elbingerode.
Geparkt hinter einer Kreuzung auf der Hauptstraße am Straßenrand dafür vorgesehenem Parkplatz.
Wir wollen gerade aussteigen, da kommt eine Person, weiblichen Geschlechts ca.18 Jahre aus der Nebenstraße geschossen, biegt in unsere Richtung ab und fährt an meiner ca.15 cm geöffneten Tür in Ausnutzung der Parkplatzmarkierung haarscharf vorbei, fährt quer über die Straße in Ausnutzung einer Einfahrt (abgesenkter Bordstein) auf den Fußweg und verschwindet auf Nimmerwiedersehen.
Mir ist jetzt noch schlecht, denn ich hätte sie aufgrund der Bebauung nicht sehen können und war mir auch sicher, da ich weit genug auf dem Parkplatz stand.
Man sollte immer mit solchen Chaoten rechnen, die sich einen Dreck um Regeln kümmern.

MfG Harzbube.

Haehnchen schrieb:
kurzer schrieb:
"mensch, wir haben hier extra so einen schönen radweg gebaut, und du fährst auf der straße?"Ist deiner Meinung nach die vermeintliche "Schönheit" eines Radwegs das einzige Kriterium, wonach ein Radfahrer entscheiden sollte, ob er ihn benutzt?

"aber ist das nicht etwas unfair, den anderen gegenüber?"Was genau soll deiner Meinubg nach daran unfair sein?

da wusste ich dann auch kein gutes wort mehr und gab kopfschüttelnd wieder gas.Über deine Ansicht kann ich wiederum nur den Kopf schütteln...
Was hat dich denn an dem Radfahrer so sehr gestört? Du konntest doch anscheinend einfach an ihm vorbei fahren.

Nur mal zur Kenntnis: Radwege müssen nur dann benutzt werden, wenn die durch Verkehrszeichen 237, 240 oder 241 als benutzungspflichtig ausgewiesen sind. Ungeachtet dessen, darf man als Radfahrer auf die Fahrbahn ausweichen, wenn der Radweg unzumutbar oder unbenutzbar ist (Glasscherben, zugeparkt etc.).

über was du dich so alles aufregst... es geht hier nicht um recht oder unrecht, sondern um sozial und asozial. der radweg ist asphaltiert und einwandfrei. keine flicken, keine äste. kaum mal ein radler, auf 10km nur zwei stellen, wo man probleme bekommen könnte. sehr viel angenehmer und sicherer zu fahren, als mit 100 im cm abstand vorbei sausende autos zu ertragen. oder angehupt zu werden, weil mal wieder 3 autos bis auf 20 runterbremsen mussten, weil gegenverkehr kam.

es ist also zuallererst mal dumm, auf der straße zu fahren. zusätzlich ein ärgernis für alle behinderten und risiko in vielerlei hinsicht. einen vorteil kann ich nicht ausmachen, womit ich absicht und somit im wortsinne asoziales verhalten unterstellen muss.

es muss doch jeder Radler selber wissen ob er auf einem Radweg fährt der nicht Benutzungspflichtig ist, der kann das frei wählen. Entscheidungskriterien währen für mich z.B.

- wieviel Verkehr ist auf der Strasse? (danach wird sich auch entscheiden ob der Radweg Benutzungspflichtig ist oder nicht)

- wie schnell fahr ich als Radfahrer auf der Strasse (15 od. 40km/h)?

- Radweg mit Einmündungen auf der rechten Seite (Waldwege, oä), bergab - hohen geschw.?

- Radweg für beide Richtungen (Linker Radweg)
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als Autofahrer nehme ich das so hin wenn ein Radler auf der Strasse unterwegs ist (die paar Sekunden Zeit habe ich immer, deswegen aufregen??? hö, im Fall der Fälle gebe ich dem gerne Vorrang) - damit habe ich 0 Probleme (fahre ja auch selber viel Rad) mit weitem Abstand langsam vorbei, ggf Gruß mit Blinker - Daumen hoch...gute fahrt.

RoRo schrieb:
- wie schnell fahr ich als Radfahrer auf der Strasse (15 od. 40km/h)?
Darf ich das so interpretieren: Wenn das Auto mit Delta 60km/h einschlägt, ist es ok, bei 80km/h gibt es leichte Schürfwunden?
als Autofahrer nehme ich das so hin wenn ein Radler auf der Strasse unterwegs ist (die paar Sekunden Zeit habe ich immer ...
Grundsätzliche Zustimmung. Aber bei einem parallel verlaufenden, intakten Radweg? Als Radfahrer käme mir die Idee nicht und als Autofahrer regt es mich auf. Ich pers. als Radfahrer wäre hier lieber mit 25km/h sicher unterwegs, als mit 40km/h auf einer Bundesstraße.
Btw., mit der Einstellung würde ich an der Mosel an manchen Tagen halt mit 10-25km/h mit dem Auto zur Arbeit fahren bzw nach Hause, je nach Schicht. Jeder muß sehen das er durchkommt. Aber das muß ja nicht mit spitzen Ellbogen passieren.

LG
Klaus