Priusfreunde.de

hirni schrieb:
kennt jemand eine gute Web-seite, wo detailierter beschrieben wird, wie genau diese DE-Hybride in den versch. Modi funktionieren ?
Eine Webseite nicht. Aber im Thread Es wurde ein Audi A3 Hybrid... habe ich viele gute Hinweise gefunden. Ein großes Danke dafür an "Gulfoss".

Grüße, yarison

Danke für den Hinweis.
Eine "fehlende" informative Internetseite ist mir auch schon aufgestoßen.
Als ich vor 14 Jahren erstmals an Prius gedacht habe, war es kein Problem sich über die Technik - damals ja gaaanz neu - zu informieren.
Beim VW-Konzern finde ich nur Selbst-Beweihräucherung - schaut wie gut wir sind !
mfG schwarzvogel

Egon schrieb:
Es hat sich leider genauso entwickelt wie dort vor 6 1/2 Jahren prognostiziert. Eigentlich noch schlimmer, denn dass nahezu alle Medien mitspielen und die nicht selten abschreckend hohen Realverbräuche dieser Fahrzeuggattung in ihre Berichterstattung konsequent ausklammern oder verschleiern, war nicht unbedingt vorhersehbar. Es wundert mich aber auch nicht.
Der Gesetzgeber hätte ja schon längst die Reißleine ziehen und verlangen können, die Verbrauchswerte getrennt nach Antrieb (Verbrenner bzw. elektrisch) anzugeben. Dann wäre (hoffentlich) jedem klar, welche Schluckspechte da unterwegs sind. Stattdessen werden irgendwelche Strafmaßnahmen für Lademuffel (wie soll das bloß gehen?) aufgerufen. Auch das ist Staatsversagen im Automobilsektor.

Es ist für mich inzwischen ganz einfach zu beurteilen, ob ein Plug-in Hybrid was in Bezug auf Effizienz und niedrigen Energieverbrauch was taugt. Der verbaute Antriebsstrang liefert das erste Unterscheidungsmerkmal. Handelt es sich um ein HSD oder um einen konventionellen Verbrenner, also kein Hybridkonzept. Hier unterscheide ich ganz klar in 1. PLUG-IN HYBRID und 2. PLUG- IN Verbrenner. Die 2. Gruppe ist mE. ungeeignet, um bei der Erreichung der Klimaziele hilfreich zu sein. Hier lohnt sich aus meiner Sicht nicht mal eine Probefahrt. Die 1. Gruppe ist leider mit sehr wenigen Modellen auf dem Markt vertreten. Leider verträgt sich auch SUV nicht mit effizienten Energieberbräuchen.

Warum vertragen sich Effizienz und SUV nicht?

Der RAV4 beweist das es gehen kann.

Wenn man etwas schönrechnen muss dann spielt die Fahrzeuggattung keine Rolle. Ein herkömmliches Fahrzeug wird als PlugIn Hybrid um so besser je größer die nicht berechnete Energie aus dem Akku ist.

Die üblichen 100km Verbräuche sollte man schon beibehalten, allerdings sowohl den reinen Kraftstoffverbrauch auf die 100km strecken und auch den Energieverbrauch auf 100km. Die Kobination aus beidem ist eher einfach nur eine Zahl.
Wer einen PlugIn richtig nutzen kann, der kommt was den Kraftstoffverbrauch angeht sogar besser weg.
Also wer sowohl eine (womöglich kostenlose) Ladung an Arbeitsplatz und zu Hause realisiert der wird sogar rechnerisch besser dastehen.
Wer für Strom voll zahlen muss der sollte wissen wie effizient der Stromverbrauch ist.

TF104 schrieb:
Warum vertragen sich Effizienz und SUV nicht?

Der RAV4 beweist das es gehen kann.Man sollte vielleicht nach notwendigen und nicht notwendigen SUVs, also SUVs um des SUVs Willen unterscheiden.

Ich bemühe da immer das Beispiel Touran vs Tiguan, wo letzterer mit ca. 10% mehr Verbrauch "glänzt", trotz deutlich weniger Nutzraum bei ziemlich genau gleicher Fahrzeuggröße.

Weil du auch den RAV4 ansprichst. Man kann leider nur darüber spekulieren, wie viele Leute anstelle zum RAV4 zu einem Pendant als Van greifen könnten, der ebenfalls als HSD daherkommt und einen gleichwertig großen Nutzraum im Innern bietet.

Ich schrieb bewusst "könnten", weil leider in vielen Köpfen der SUV-Wunsch zu sehr ausgeprägt ist.

Das ganze SUV-Thema auf die häufig gewünschte höhere Sitzposition zu beschränken, ist außerdem auch recht wenig zielführend. Die Leute wollen halt oft aus Prinzip einen bulligen SUV haben mit auch möglichst bulligen Reifen. Damit werden eben die o.g. 10% Effizienz unnötig verbraten.

Diese 10% gelten sicherlich auch für den RAV4, im Vergleich zu einem Van mit gleichem Nutzraum, ähnlich hoher Sitzposition, aber merklich kleinerer Bereifung.

In diesem Zusammenhang ist es leider doppelt dämlich, wenn durch die unsägliche R101-Norm besonders viele SUVs als Plugins auf den Markt drücken, die sich die Hersteller als reine Verbrenner wegen der CO2-Strafzahlungen nicht mehr erlauben könnten.

Und da wird es dann wohl genauso kommen, wie bei den "Normal-PKWs", wo der Prius und der IONIQ der Fels in der Brandung unter den PHEVs sind, was den Verbrauch nach der E-Reichweite betrifft. Bei den SUVs wird es der RAV4 sein, neben dem bereits erhältlichen Outlander und alle anderen PHEV-SUVs werden nach 50km E-Reichweite (sofern sie überhaupt geladen werden) wie eh und je weitersaufen. Wie soll da der Praxisverbrauch über alle Fahrzeuge jemals nennenswert sinken? Da müsste der Anteil an verkauften BEVs schon sehr gut anspringen, um das zu kompensieren, was der SUV-Boom kaputt macht.

Wenn man nicht den Umstieg in die Richtung schafft: "SUV nur da, wo auch benötigt", sehe ich schwarz.

Die negativen Folgen der R101-Norm könnte man mit einem Federstrich massiv entschärfen. Man müsste nur verfügen, dass in den Genuss dieser Norm nur Fahrzeuge kommen, die bei sagen wir einmal spätestens 150kmh abgeriegelt werden müssen.

eppf

Warum immer dieses auf SUV gehacke? Wenn ich 40-50.000€ für ein Auto ausgebe muss es mir auch zu 100% gefallen, ob das Teil nun 10% mehr verbraucht oder nicht wäre da erstmal egal. Wenn es um eine reine Vernunftentscheidung geht ist das vielleicht was anderes. Bevor ich einen Pempasbomber fahre würde es ein SUV oder ein Crossover wie ja die kleineren davon heißen.

Thomas

GT24 schrieb:
Warum immer dieses auf SUV gehacke? Wenn ich 40-50.000€ für ein Auto ausgebe muss es mir auch zu 100% gefallen,...Traust du der Autoindustrie wirklich so wenig Kreativität zu, ansprechende Autos bauen zu können, die weniger bullig daherkommen?
... ob das Teil nun 10% mehr verbraucht oder nicht wäre da erstmal egal. Das ist eben für die Umwelt gar nicht egal, so wie der Verkehrssektor hinter seinen CO2-Zielen gnadenlos hinterherhinkt. So nach dem Motto "wir verfehlen unsere Vorgaben in der Praxis meilenweit, aber Hauptsache, den Leuten gefällt es."

Wenn "schöneres" Design mit 10% mehr Energiebedarf erkauft werden muss, dann läuft bei der Autoentwicklung etwas aber sowas von falsch.

Auch dir sollte eines klar sein, sollte es tatsächlich so weit kommen, dass SUVs durchgängig einen negativen gesellschaftlichen Ruf haben, macht die Autoindustrie schneller den Adenauer ("Geschwätz von gestern") als du piep sagen kannst. Dann werden fortan windschnittige Formen in leichterer Bauweise propagiert und die Werbung wird dafür sorgen, dass es die Leute genauso lieben werden, wie heute die dicken SUVs.

Bei der Aussage, die Hersteller verkaufen nur das, was die Kunden haben wollen, wird immer sehr gerne der Begriff "Werbung" übersehen, wo man die Kunden genau dorthin lenkt, wo man sie haben will! Das trifft bei der Autobranche besonders stark zu.

eppf

Du hast ja nicht Unrecht. Aber zum einen fahre ich selbst ja schon HSD u. somit zur Zeit eine Möglichkeit das Recht verbrauchsarm zu erledigen und zum anderen wie gesagt ist es in dem Beispiel ja viel Geld. Da muss es gefallen. Ob es da nun ein HSD SUV oder BEV SUV wäre mir nicht so wichtig.


Thomas

Es soll auch Kunden geben, die statt der Werbung eigenen Vorstellungen vom automobilen oder sonstigen 'Glück' folgen. Mag sein, dass das nur wenige sind und sich die Masse triggern, leiten und lenken lässt durch verheißungsvollen Werbesprech- und Bild/videomaterial. Dann bleibt ihnen keine andere Wahl, als jedem neuen hippen Trend zu folgen, was auch immer er dann gerade ist oder sein wird. BEV, Plug-In, SUV, Crossover, you name them. Schön, wenn Werbung und eigene Vorstellungen deckungsgleich sind oder werden. Auseinanderhalten, was zuerst da war und den größeren Einfluss auf die Begehrlichkeit und letztlich den Kaufentscheid ausübte, lässt sich im Nachhinein dann meist nicht mehr. Ich vermute die Werbung als ausschlaggebenden Faktor bei deren Follower durch 'künstlich' geschaffene Bedürfnisse und kaum bis nicht aus Notwendigkeit. Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit. Fragt sich nur, worin diese besteht. Die Antworten darauf werden sehr unterschiedlich sein.

Werbung ist für meine Kaufentscheidung völlig uninteressant. Mein eigenes Benchmark ist zu 100% für meine Kaufentscheidung maßgebend, und das liegt aktuell bei einem Max. Energieverbrauch im langfristigen Alltagsmittel von 24 kWh/100 km und 4,50 €/100 km. Diese obere Schmerzgrenze unterschreite ich mit meinem P4PHV aktuell und liege nach 50.000 km und 3,5 Jahren bei 3,80 €/100 km. Ein Fahrzeug, welches diese Werte erreicht, kommt bei einer Kaufentscheidung in die engere Wahl. Vieles Spaß beim suchen.

Der Staat müsste hier halt lenkend eingreifen und dürfte solche Pseudo-Normen wie R101 erst gar nicht zulassen.

In meinen Augen fehlt nach wie vor eine progessiv gestaltete Erstzulassungssteuer auf Basis des Praxisverbrauchs im reinen Verbrennerbetrieb, den E-Anteil bei PHEVs würde ich hier gar nicht berücksichtigen, bei einem E-Betrieb mit 25kWh/100km, was bei vielen deutschen PlugIns durchaus real ist, reden wir bei einem Strommix von 400g/kWh, den wir in den nächsten Jahren erst noch erreichen müssen, über 100g CO2 pro km! Selbst das wäre immer noch jenseits der heutigen 95g-Grenze!

Für wirklich benötigte SUVs, die man auf Allradgelände tatsächlich braucht, bzw. deren Transport- und Zugfähigkeit benötigt wird, könnte man die Brücke zu einer Minderung dieser Zulassungssteuer dadurch bauen, dass sie z.B. auf 140kmh begrenzt werden müssen, damit schaffen sie auf alle Fälle noch die vorgegebene Richtgeschwindigkeit von 130kmh.

Ich glaube kaum, dass sich jemand einen Cayenne Turbo kaufen wird, der auf 140kmh begrenzt ist, nur um sich dadurch einen 5-stelligen Zulassungssteuerbetrag infolge von 15l Praxisverbrauch zu ersparen .

Wenn man wollte, könnte man durchaus in die richtige Richtung lenkende Vorgaben machen, aber der Wille ist halt kein bisschen vorhanden, zumindest hier in D.

Diese Regeln würden schlussendlich kein bisschen dazu führen, dass Autofahren weniger Spaß macht (ein komplett eigenes Diskussionsthema), es wäre nur etwas anders, an dem man genauso Gefallen finden kann.

Dazu fällt mir sofort der treffende Slogan von Opel ein: "Umparken im Kopf"
Dieser Slogan beschreibt es anschaulich mit 3 Wörtern!

eppf

Herbert schrieb:
Werbung ist für meine Kaufentscheidung völlig uninteressant. Mein eigenes Benchmark ist zu 100% für meine Kaufentscheidung maßgebend, und das liegt aktuell bei einem Max. Energieverbrauch im langfristigen Alltagsmittel von 24 kWh/100 km ...Vollkommen logisch, dass für dich die Werbung uninteressant ist. Solche Fahrzeuge, wie du sie (vollkommen zurecht) haben willst, werden nämlich gar nicht ernsthaft beworben.

Höchstens nach der Devise:
So etwas haben wir auch (wenn's denn stimmt), aber wir würden uns freuen, wenn euch der Verkäufer vor Ort noch auf eine andere Schiene lenken könnte.

eppf

So in etwa auch meine Aufwendungen für Benzin mit dem HEV-Gegenstück auf nunmehr 70.000km im 4,5 Jahren, die logischerweise sehr stark an den Benzinpreis gekoppelt sind, der sehr günstig gewesen ist in den vergangenen Jahren. 4,50€ ist eine niedrige Benchmark, die ich selten riss, wohl aber sehr häufig unterbot. Mir ist aber bewusst, wenn die Spritpreisspirale ihren Weg nach oben findet, es unweigerlich ein leichtes sein wird, sie häufiger zu überwinden. 10 bis 15kWh auf 100km für einen BEV fände ich akzeptabel. Darüber nicht. Auch beim Strompreis ist das letzte erhöhende Wort noch lange nicht gesprochen, um das Klima zu retten.

@Herbert, 3,80€ ist schon echt der Hammer. Komme nur auf 4,28€ und dachte das wäre schon gut.

Thomas