Priusfreunde.de

Eine löbliche Ausnahme ist der ADAC, der das zumindest im Text sehr genau aufschlüsselt.

Beispiel X5 45e

www.adac.de/_ext/itr/tests/Autotest/AT59...xLine_Steptronic.pdf

Der reine Stromverbrauch liegt bei 41,4 kWh/100 km (inklusive Ladeverluste) – selbst für einen Plugin-Hybriden in dieser Größe sehr viel, für ein reines Elektrofahrzeug wäre das inakzeptabel. Fährt man im Hybrid-Modus (Batterie leer oder Ladung wird
gehalten), ergibt sich ein Kraftstoffverbrauch von durchschnittlich 10,7 l Super pro 100 km. Dabei liegt der Konsum innerorts bei 9,3 l/100 km, auf der Landstraße bei 10,4 l/100 km und auf der Autobahn bei sehr hohen 12,4 l/100 km. Kombiniert man die elektrische Strecke mit der Hybrid-Strecke und startet bei vollgeladener Batterie, verbraucht der X5 45e auf den ersten 100 km 20,9 kWh (Strom) und 5,4 l (Super). Damit verbunden ist eine CO2-Bilanz von 264 g/km – 149 g/km für Kraftstoff- und 115 g/km für Stromverbrauch (Basis deutscher Strommix von 548 g/kWh, veröffentlicht 10/2018, gültig für das Berichtsjahr 2019). Im ADAC Ecotest gibt es im CO2-Kapitel lediglich zwei von 60 möglichen Punkten.

Eine löbliche Ausnahme, in der Tat. Leider höchst selten, vielleicht sogar die einzige in der Medienlandschaft?

Übrigens: Beeindruckende Zahlen. Ich ahne, mit welch grandiosen Normverbrauchsangaben dieser X5-Plugin beworben wird.

Grüße, Egon

Mal ein Pro für Artgerechte Haltung eines Plugin. Habe die 3000km mit dieser Tankfüllung geknackt und noch 270km im Tank.

Thomas

Ja, mit dem richtigen Auto und Fahrern, die das wollen, geht's!

Auf mittlerweile 8500km haben wir insgesamt nicht mehr als 75l Benzin verfeuert und einen el. Schnitt von knapp 13kWh/100km erzielt, wobei wir derzeit ganz selten über 10kWh/100km kommen.
Morgen steht allerdings eine Fahrt über den Arlberg an, danach muss ich bestimmt mal wieder tanken.

Ich bin ein Plug-In Befürworter und deswegen bereits mehrfach hier mit einigen Pauschal Plug-In Feinden zusammengerasselt. Egon, normalerweise ein Plug-In Gegner, beschreibt in seinem letztem Beitrag die Problematik aber sehr gut und sachlich: Da sind

- Fachredakteure(?), die planlos ECE R101 Normangaben mit ein paar BC Daten kombinieren und eine wertlose Pseudoinformationsblase steigen lassen.
- Premiumhersteller die gnadenlos auf den ECE R101 Prüfzyklus optimieren und sich damit den Flottenverbrauch schönrechnen.
- Konzeptlose Politiker die sich von Lobbyisten einlullen lassen.

Statt dem unrealistischen ECE R101 Prüfzyklus gehören endlich die Verbrauchsdaten mit leerem Akku und der rein elektrische Verbrauch publiziert. Dann kann sich jeder ausrechnen, wo er mit seinem individuellen Fahrprofil landet.

Der P4 Plug-In erreicht sowieso fantastisch niedrige Werte. Die Hyundai, Nissan, VAG… Teilzeitstromer, z.B. der A3 e-tron, Golf GTE etc. erreichen auch bei leerem Akku passable Praxiswerte. Mit dem Passat GTE sind bei leerem Akku um und unter 5 l/100km erreichbar. Corona bedingt ist meine Lademoral zur Zeit schlecht und der Langzeitverbrauch zeigt aktuell 4,9 l/100km + 2,1kWh/100km. (Ich hoffe, das verschiebt sich bald wieder in Richtung eines höheren elektrischen Anteils.)

Auf der anderen Seite gibt es – leider – die Verbrauchsmonster unserer Premiumhersteller, deren ECE R101 Werte sich zwar nur unwesentlich unterscheiden, die aber irrsinnig hohe Praxisverbräuche haben und bei denen zurecht der Alibicharakter angeprangert wird. Gerade wurde der Mercedes GLS, den es auch mit Plug-In Hybrid Antrieb gibt, mit dem Goldenen Geier 2020 ausgezeichnet (Klick!).

Zur Frage von Egon:
Egon schrieb:
Ich ahne, mit welch grandiosen Normverbrauchsangaben dieser X5-Plugin beworben wird.
BMW X5 xDrive45e: Kraftstoffverbrauch in l/100 km (gewichtet kombiniert): 2,0-1,7. Quelle

Je nach Eingabe errechnet der Plug-In Verbrauchsrechner für den aktuellen BMW X5 xDrive45e 7,6 bis 9,8 l/100km bei leerer Batterie. Das ist zwar informativer, aber eben auch weniger werbewirksam.

Grüße, yarison

An der Spitze der verbrauchsärmsten Fahrzeuge liegt sicher in seiner Klasse der Prius 4 plug-in solar, also meiner. Deshalb habe ich heute die BC-Werte einmal ausgelesen, und zwar für ein Jahr und ca. 15.000 km:

Stromverbrauch im Durchschnitt je 100 km: 13,12 kWh zzgl. Ladeverluste.
Benzinverbrauch im D.: 0,68 ltr. E5. Das sind 5,6 gr. CO2/km. Für den Strom brauche ich kein CO2 anrechnen, ich habe Ökostrom.

Das ist die Messlatte für die europäischen Hersteller. Die werden sie aber mit ihrer Technik nicht erreichen können, zu groß sind die Schleppverluste im System. Im Winter noch mal schlechter. Ob der neue RAV4 auf die Werte des PIP annähernd kommt, wird interessant. Das würde bedeuten, dass das Fahrzeuggewicht nachrangig ist.
Und noch etwas:
zur Verringerung meines persönlichen Verbrauchsprofiles habe ich zwei neue Wegebegleiter mir angeschafft: einen BMW X2City E-Roller und einen Honda Roller SH125i. Der kleine E-Rollator braucht für 20 km Reichweite nur Strom für vielleicht 15 Cent. Der Honda hat jetzt 4-Ventil-Technik und Start-Stop und kommt mit 2,2 ltr. Sprit aus, also 30% weniger als der alte.

Der E kann seine Lenksäule einklappen und ich kann ihn bei umgelegter Sitzbank mit dem Vorderrad zwischen Mittenablage und Sitzen einzwicken und lege noch einen Holzklotz zur Stabilisierung unter, damit er auch in Kurven nicht umkippt.
Ich kann mich nur ärgern, dass es solche Maschinen nicht schon früher gegeben hat. Vielleicht baut Toyota auch mal solche geile Geräte. Absolut empfehlenswert!

Plug-in-Hybride

Der E-Auto-Boom, der keiner ist

Stand: 15.07.2020 06:45 Uhr

Endlich scheinen die Deutschen ihre Scheu vor Elektroautos abgelegt zu haben. Trotz Corona wurden seit Jahresbeginn so viele batteriegetriebene Fahrzeuge verkauft wie nie. Doch der Boom entpuppt sich als Mogelpackung.

Von Notker Blechner, boerse.ARD.de

Die Autoindustrie jubelt über die E-Revolution. In den ersten sechs Monaten wurden nach Schätzungen des Verbands der internationalen Kfz-Hersteller (VDIK) über 90.000 batteriegetriebene Fahrzeuge verkauft. Ein Plus von 90 Prozent! Selbst in Corona-Zeiten stiegen die Neuzulassungen von E-Autos, während der Absatz von Fahrzeugen mit Verbrennern regelrecht einbrach. Der im Rahmen des 750-Milliarden-Euro-Konjunkturpakets aufgestockte Umweltbonus hat im Juni die Nachfrage nach Stromern weiter beflügelt. Es gibt schon über 200.000 Anträge für die Prämie.

Zwitter zwischen Verbrenner und E-Mobil

Treiber des Booms sind so genannte Plug-in-Hybride, Verbrenner mit E-Antrieb. 
...
Die Bundesregierung fördert seit Juni die Plug-ins noch massiver - mit 5.625 bis 6.750 Euro - unter der Annahme, dass sie nur 50 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Hinzu kommen steuerliche Anreize über die Dienstwagenbesteuerung. Laut Norm verbraucht ein Plug-in nur zwei bis drei Liter pro 100 Kilometer.

Verbrauch viel höher als die Norm

Das ist reine Theorie! In der Praxis dürfte der Normverbrauch viel höher ausfallen.
...

Staatlich subventionierter Klimabetrug?
...
www.tagesschau.de/wirtschaft/boerse/e-mobilitaet-105.html

Die Neuzulassungen von E-Autos steigen vor allem deshalb, weil man alle Benziner und Diesel, die zusätzlich einen zusätzlichen Mini- oder MildHybrid Anteil oder auch nur eine etwas größere Lichtmaschine, sogenannte Riemenstartergeneratoren (RSG) haben, zu den batteriegetriebenen E-Autos zählt.

Wie oft wird diese UK oder Niederlandstudie denn eigentlich noch wiederholt? Die Diskrepanz zwischen Norm- und Realverbraucht ist zwei bis drei Mal höher, weil sich die Lobby eine vollkommen unrealistische Norm ausgedacht hat.
Und wenn Experte Bratzel meint, durch das Gewicht der zusätzlichen Batterie verbraucht ein Plug-In zwangläufig mehr Sprit als ein moderner Benziner oder Diesel, dann glaubt er auch sicher daran, das Hybrid sowieso nur im Stadtverkehr funktioniert.
Wenn Fahrer „aus Bequemlichkeit“ nicht laden, dann schlagen Politiker vor, "Lademuffel" zu bestrafen. Natürlich müssen Anreize zum "mehr Laden" geschaffen werden. Aber da macht es sich die Politik sehr einfach, wenn nichts außer Bestrafung einfällt. Vielleicht könnte man auch das Laden durch eine höhere Dichte an Lademöglichkeiten und einfachere und faire Abrechnungsmethoden bequemer machen? Man könnte auch daran arbeiten, endlich den Rechtsanspruch auf das Einrichten einer Ladestation im Wohnungseigentumsgesetz zu aktualisieren und die Beantragung/Genehmigung von Ladestationen vereinfachen.

Grüße, yarison

Egon schrieb:
Eine löbliche Ausnahme, in der Tat. Leider höchst selten, vielleicht sogar die einzige in der Medienlandschaft?

Übrigens: Beeindruckende Zahlen. Ich ahne, mit welch grandiosen Normverbrauchsangaben dieser X5-Plugin beworben wird.

Grüße, Egon

Genau dies, die Kennzeichnung als (Teilzeit) E-Auto lassen tatsächlich effiziente Hybride alt aussehen. Am Stammtisch dann die (falschen) Testwerte und schwupps...was bringt Hybrid? Mein Hybrid ist effizienter!

Wer es durchschaut, der sieht im PlugIn einen Blender!
ABER trifft das auf die Technik von Toyota zu?
Blender? Sicher nicht...

Wieso sollte ein Plugin ein Blender sein? Die Idee dieser Technik ist gut, nur muss man die Technik auch verstehen bzw. richtig nutzen. Der Sinn eines Plugin ist doch so oft wie möglichst zu laden. Selbst wenn der Plugin ein SUV ist bedeutet das doch nicht das es schlecht ist, solange er Artgerecht gehalten wird.
Dieses Schwarz u. Weiß denken führt doch meist zu nix. Es müssten einfach größere Akkus in den Plugin und eine Zeitgemäße schnelle lade Möglichkeit.

Thomas

"Blender" sind diejenigen PHEV-Modelle, die man alle paar Zehn Kilometer mit Strom beladen muss, weil sie ansonsten hemmungslos Sprit schlucken. Das sind die gleichen, die auch durch einen unangemessen hohen Stromverbrauch im EV-Modus auffallen oder im Hybrid-Modus trotz aktivem Verbrenner in Nullzeit ihre Traktionsbatterie leer saugen.

Leider trifft diese Beschreibung auf enorm viele PHEV-Modelle zu und nur auf wenige nicht. Besitzer letzterer müssen sich nicht angesprochen fühlen. Selbst hier im Forum wird das nicht immer auseinander gehalten, außerhalb unseres Forums und in den Medien schon gleich gar nicht.

Der Sinn der Übung, also wie und mit welcher Zielsetzung das alles passiert ist, kann im Eröffnungsbeitrag dieses Threads nachgelesen werden. Man könnte ihn auch mit "Mehr konventionelle Spitschlucker dank Alibi-PHEV-Energiefressern" betiteln. Ein Meisterstück der Automobilindustrie.

Es hat sich leider genauso entwickelt wie dort vor 6 1/2 Jahren prognostiziert. Eigentlich noch schlimmer, denn dass nahezu alle Medien mitspielen und die nicht selten abschreckend hohen Realverbräuche dieser Fahrzeuggattung in ihre Berichterstattung konsequent ausklammern oder verschleiern, war nicht unbedingt vorhersehbar. Es wundert mich aber auch nicht.

Grüße, Egon

Egon schrieb:
"Blender" sind diejenigen PHEV-Modelle, die man alle paar Zehn Kilometer mit Strom beladen muss, weil sie ansonsten hemmungslos Sprit schlucken.

... vielleicht off-topic - vielleicht nicht:

kennt jemand eine gute Web-seite, wo detailierter beschrieben wird, wie genau diese DE-Hybride in den versch. Modi funktionieren ?
Ich werden den Eindruck nicht los, dass diese Teile ausser im EV-Mode immer mehr verbrauchen als ein reiner Verbrenner ...

GT24 schrieb:
Wieso sollte ein Plugin ein Blender sein? Die Idee dieser Technik ist gut, nur muss man die Technik auch verstehen bzw. richtig nutzen.Man sollte es vielleicht von einer ganz anderen Seite betrachten. Wozu braucht ein Plug-In einen zum reinen Verbrenner unverändert leistungsstarken ICE, wenn dessen Betrieb die Ausnahme sein soll, falls die E-Reichweite nicht reicht?

Vor diesem Hintergrund dürfen die allermeisten Plug-Ins durchaus als Blender bezeichnet werden, weil sie keinerlei Synergieeffekte aus beiden Welten aufweisen, wie es im Gegenzug z.B. beim Toyota-HSD oder beim Ioniq der Fall ist.

Überall dort, wo die elektrische Leistung draufgesattelt wurde, anstelle den Verbund aus ICE und E-Motor auf bisherigem Leistungsniveau zu belassen, ist die Bezeichnung Blender aus umweltpolitischer Sicht eigentlich noch untertrieben und so etwas ist auch keine gute Idee.

Auch wenn es von deutschen Herstellern nicht nur die absoluten Spritfresser-PHEVs gibt, wie z.B. der zuletzt genannte BMW, auch ein Passat oder Golf GTE könnte insgesamt merklich sparsamer sein, wenn man die Synergien aus beiden Welten konsequent nutzen würde. Dazu braucht es nicht zwingend eine komplexe HSD-Entwicklung wie von Toyota, welche die hiesigen Hersteller komplett verweigerten, Hyundai macht es wie gesagt mit dem Ioniq vor, wie es auch noch anders geht.

Im Prinzip stellt sich die PHEV-Landschaft wie folgt dar: Jedes PHEV-Modell, das nicht gleichzeitig auch als HEV-Modell angeboten wird, ist ein Blender! Wenn man nämlich ernsthaft daran interessiert wäre, die breite Masse ohne eigene Lademöglichkeit mit effizienten Hybridfahrzeugen zu bedienen, müsste es diese HEV-Pendants ohne Stecker zu kaufen geben.

eppf

GT24 schrieb:
Wieso sollte ein Plugin ein Blender sein? Die Idee dieser Technik ist gut, nur muss man die Technik auch verstehen bzw. richtig nutzen.

.. und die Umsetzung muss gut sein.

Die meisten Plugins nutzen jedoch das Sparpotenzial eines Hybriden bei leerem Akku überhaupt nicht.

Dass das grundsätzlich möglich ist sieht man am Prius Plugin, am Ioniq Plugin und nun auch am leistungsstarken RAV4 Plugin.

Hi,

wie man hier sehen kann (wenn man möchte) lag ich mit den Mitsubishi Outlander PHEV auch nahe an, wenn vielleicht nicht sogar unter die Werksangabe.

Es gab ein Mitglied des französischsprachige Forum im Prius Touring Club (der jetzt RAV4 HSD fährt) der sogar Probleme damit hatte, dass der Outlander nach x km/Monate einfach den Verbrenner anwirft um die ganze Mechanik am Leben zu halten.