Priusfreunde.de

Micha schrieb:

Wenn man was ordentliches gelernt hat und Arbeit hat, dann kann man sein Geld doch für sein "Wunschauto" ausgeben. Man gibt doch sein verdientes Geld sowieso für irgendwas aus – wenn nicht, dann ist man selbst schuld.

Bei vielen Menschen, die ein Auto kaufen , ist es gar nicht ihr Geld, sondern geliehenes, das sie dann mühsam oder nicht über Jahre abstotternd zurückzahlen. Der Begriff "ordentlich" im Zusammenhang mit Arbeit verwirrt. Gibt es unordentliche? Arbeit schon....

Ob man sein Geld stets auch wieder für irgendwas "heraushaut" oder nicht lieber einen Gutteil davon zurücklegt, hängt wohl stark davon ab, wie es um die eigene finanzielle Situation beschaffen ist, beispielsweise Beamter, unbefristeter Angestellter mit unendlichem Geldfluss zu Lebzeiten sein versus Freinberufler, der von der Hand in den Mund als Tagelöhner lebt. Wenn's gut läuft mal mit Geld geflutet, dann sich zeitstreckenweise in einer Beschäftigungsflautenwüste vorfindend.

Wer sich wie wovon ein Auto kauft, zudem noch welches, ob suvover-oder kleinstwagenunterdressed, ist mir ziemlich einerlei. Nur eben nicht beim eigenen. Da fahre ich den Wagen, den ich für die Kohle, die ich für's Autofahren ausgeben will, am besten von allen finde. Das dürfte in den Augen von Autokäufern auch bei ihnen der Fall sein, wohlwollend unterstellt, medien- werbungs- und gesellschaftsgetrieben dabei hin oder her. Der SUV wird da gern heutzutage "berechtigt" oder nicht vor diesen getriebenen Karren gespannt und verkauft sich gut, Grund genug für seine Hersteller ihn rund um die Uhr in immer neuen Segmenten und Fahrzeugklassen auf den Markt zu bringen, um geweckte und geschürte Bedürfnisse der verlockten, ja vielleicht sogar reingefallenen, auf den Leim gegangenen Kunden zu befriedigen.

Wisedrum

Micha schrieb:
Der Haß auf SUVs ist m.E. vor allem neidgetrieben.Solche Thesen stammen vor allem von Leuten, denen die Argumente ausgegangen sind. Glücklicher Weise gibt es auch genügend Leute, die sich kein SUV anschaffen, obwohl sie sich locker einen leisten könnten.

Jeder von uns liegt an irgendeiner Position der Einkommens-/Vermögensskala. Wer nicht zu den obersten 5 Prozent gehört, freut sich vielleicht über die vielen anderen Dinge, die er sich leisten kann - weil er bewusst kein großes, teures Auto fährt. Schon mal darüber nachgedacht?


bgl-tom schrieb:
Ich stelle eher die These auf, dass SUV-Verweigerer eher einen (vermutlich aussichtslosen) Kampf gegen die Ignoranz führen.Dem könnte ich mich anschließen.

"Solche Thesen stammen vor allem von Leuten, denen die Argumente ausgegangen sind."
Ach, Argumente habe ich noch genug, aber mittlerweile ist der Klimaschrank auf die eingestellte Temperatur gelaufen und ich muß wieder arbeiten, statt mich im Forum rumzutreiben.

Entscheidend ist ja "was hinten rauskommt".
D.h. wie viel Energie verbraucht man insgesamt.

Wo jetzt der wirkliche Vorteil eines Camry Hybrid mit 4,88m Länge, 4,3 L/100 WLTP Verbrauch, etwa 5,5 L Realverbrauch) gegenüber einem RAV4H (4,60 Länge, 4,4 L/100km WLTP und etwa 5,5 L Realverbrauch)ist, hat mir hier noch niemand beantworten können.

Und wenn man dann mit dem Camry 20.000km pro Jahr fährt und mit dem RAV4H lediglich 12.000km, hat sich meine Eingangsbemerkung wohl geklärt.

Wenn man den Energieverbrauch reduzieren will muss man diesen generell höher besteuern , aber nicht nur ein neues Feindbild.

Um aber wirklich Erfolg zu haben muss man weltweit ansetzen und daran scheitert es.

Gruß Jörg

Einen RAV4 oder auch den baugleichen Lexus NX würde ich mit ihrer normalen Größe und dem Gewicht von unter 2 Tonnen noch nicht zu den wirklich problematischen SUV zählen, aber dieser "Wer-hat-den-Größten"-SUV-Wahn ist ein totaler Irrweg. Stell doch einfach mal einen RAV neben den neuen BMW X7 oder Mercedes GLS, der wird bestimmt total niedlich aussehen. Braucht es wirklich einen Koloss von über 2,5 t und dem Format einen Kleinlasters, um eine einzelne Person mit einer Aktentasche als Gepäck ins Büro zu transportieren?

Wenn diese Kolosse dann auch noch regelmäßig 2 Parkplätze belegen, weil einer allein zu klein ist, oder wie bei uns in der Altstadt üblich, die SUV-Fahrer die Parkplätze schon gar nicht mehr ansteuern, sondern einfach die halbe Straße blockieren, dann könnte ich platzen.


Mit Neid hat das wenig zu tun, leisten kann ich mir das auch und hatte selbst schon nach dem NX geschaut, aber ich sehe es als total unnötig und übertrieben an, wenn es unbedingt der 3-Liter-Diesel in einem Schlachtschiff sein muss, um damit täglich die Kinder 5 km in die Schule zu fahren.

udv.de/download/file/fid/7337/110928_suv_praes.pdf

-bei Unfällen zieht der pkw den kürzeren, das Gefühl trügt nicht.

marwin220 schrieb:
Wo jetzt der wirkliche Vorteil eines Camry Hybrid mit 4,88m Länge, 4,3 L/100 WLTP Verbrauch, etwa 5,5 L Realverbrauch) gegenüber einem RAV4H (4,60 Länge, 4,4 L/100km WLTP und etwa 5,5 L Realverbrauch)ist, hat mir hier noch niemand beantworten können.
Der Vorteil ist, es ist kein SUV.
Ich kann mich mit SUVs nicht anfreunden, ich komme mir vor als ob ich einen Lieferwagen fahre. Ich mag lieber flache Autos.

Ist also eher ne Geschmacksfrage. Davon ab hat das flache Fahrzeug natürlich auch eine bessere Fahrdynamik. Da macht das fahren mehr Spaß.

Vorteil des SUVs ist die hohe und gerade Sitzposition (also das was ich eigentlich nicht mag), das sorgt für eine bessere Sicherheit im Fahrzeug und man hat eine bessere Übersicht. Außerdem kann man einfacher ein- und aussteigen. Deshalb verkaufen sich die Dinger so gut.

Übrigens die Verbrauchswerte die du aufzählst sind nicht korrekt.
Beim Camry sind es 4,4l NEFZ und 5,3l WLTP. Ich meine der RAV4 ist bei 4,8l NEFZ aber da bin ich mir nicht sicher.
Das flachere Fahrzeug müsste einen besseren CW-Wert und damit vor allem auf der Autobahn auch Verbrauchsvorteile haben. Aber das ist Theorie. Die 180kmh Topspeed werde ich auf wenn es geht (freie Bahn) sicher ausfahren, so lange man noch darf.

Wenn SUV, ist der RAV4 eine durchaus vernünftige Wahl. Die Ausstattung (Lounge) ist besser als beim Camry, er hat Allrad (optional) und viel teurer ist er auch nicht. Die Entscheidung für einen Camry fällt also eher aus emotionalen Gründen wenn man keinen SUV haben will.
Wenn man ihn mit anderen Limousinen der oberen Mittelklasse vergleicht, steht er trotz des sinnvolleren Antriebs in Preis/Leistung ganz gut da. Einzig die Versicherungseinstufung ist frech.

Vogelsberger schrieb:
Einen RAV4 oder auch den baugleichen Lexus NX würde ich mit ihrer normalen Größe und dem Gewicht von unter 2 Tonnen noch nicht zu den wirklich problematischen SUV zählen,

Ja, so sehe ich das auch.

Ein RAV4H ist kleiner als ein Mittelklasse PKW (BMW, Audi, Mercedes usw) und verbraucht einiges weniger.
Auch die typischen SUV (Tiguan, Ateca, Opel) verbrauchen mit den üblichen 120 bis 150 PS Motoren weniger oder gleich viel wie die o.g. Mittelklasse.

Ein Mercedes GLS oder BMW X7 mit > 300PS sind Statussymbole.
Aber ob diese nun 100.000EUR oder 120.000 EUR (mit SUV Steuer) kosten interessiert diese Klientel nicht wirklich.

Ich finde viel wichtiger:
Reduzierung der vielen tausend Kohlekraftwerke weltweit,
Reduzierung des Güterverkehrs auf der Strasse,
Reduzierung des Schiffsverkehrs
Reduzierung des Flugverkehrs
Reduzierung von Tierhaltung
Stoppen der Baumrodungen weltweit
und noch einiges mehr.

Da hat die Politik noch viele Jahre zu kämpfen.

Gruß Jörg

Marcel21 schrieb:
[b]

Die Entscheidung für einen Camry fällt also eher aus emotionalen Gründen wenn man keinen SUV haben will.


Das kann ich nachvollziehen.
Aber rein aus Umweltsicht generell gegen SUV zu sein nicht.

Ich warte noch auf eine Plug-in Variante, um dann per Tesla Solar Dach und Redox- Flow Batterie zumindest den Kurzstreckenverkehr ohne Schadstoffe zu fahren.

Gruß Jörg

bgl-tom schrieb:
TF104 schrieb:
Mein (aktuelles) SUV ist das sparsamste und effizienteste Fahrzeug was ich je besessen habe.
Der normale Kompakte hat einen höheren Durchschnittsverbrauch als mein böses SUV. Natürlich muss man dafür die Herstellung zusätzlicher Komponenten wie dem Akku hinnehmen.
Ich weiß nicht was du genau fährst, klingt aber nach Hybrid-SUV. Dann wird dein gesunkener Verbrauch allerdings nicht auf die SUV-Form zurückgehen, sondern auf den Hybridantrieb. Jede Wette, dass ein Kompakthybrid noch sparsamer wäre...

Ja sicher rede ich vom RAV4Hybrid.
Und sicher wäre ein Kompakter noch sparsamer. Keine Frage. Aber leider kann dieser eben keinen Wohnwagen ziehen. Das möchte ich schon mit einem herkömmlichen Kompakten nicht. Reinweg vom Fahrverhalten.
Deshalb ist dieser Wagen der für mich bezahlbare Kompromiss.
Der Zweitwagen sollte ein Hybrid werden. Am Liebsten ein Auris. Leider NULL Treffer innerhalb unseres Budgets mit uns wichtiger Ausstattung (LED oder Xenonlicht) im vertretbaren Umkreis (150km).
So wurde es ein sportlicher Kompakter. Leider nimmt der deutlich mehr Kraftstoff als der RAV4.

marwin220 schrieb:
Ich finde viel wichtiger:
Reduzierung der vielen tausend Kohlekraftwerke weltweit,
Reduzierung des Güterverkehrs auf der Strasse,
Reduzierung des Schiffsverkehrs
Reduzierung des Flugverkehrs
Reduzierung von Tierhaltung
Stoppen der Baumrodungen weltweit
und noch einiges mehr.


whataboutism ist echt nicht totzukriegen

Wer meint, mit der Erledigung von Kleinkram eine weltweite Krise erledigen zu können, sollte in die Politik gehen.

Ungeachtet des whataboutism: Die Aufzählung von marvin220 spiegelt leider die ganz großen Klimakiller wider. Einer fehlt allerding noch: Das Militär. Und die globale Kriegsmaschinerie ist nicht nur Klima-, sondern auch Umweltkiller. Und was für einer! Komisch, dass dies in unseren Leitmedien noch nie ein Thema war. Es ist schlichtweg tabu. Warum wohl?

Und jetzt die alles entscheidende Frage:

Welcher Politiker, egal aus welchem Land, wird allen Ernstes den Versuch starten, auch nur einem einzigen der aufgezählten Klimakiller eine wirkliche Reduktion zu bewirken - und das auch noch recht bald?

Antwort: Keiner! Der tiefe Staat würde umgehend dafür sorgen, dass er "weg vom Fenster" wäre. Ein bisschen an den Stellschrauben zu drehen ist erlaubt, ja sogar erwünscht, weil es den Anschein erweckt, es würde etwas getan. Die Leute sind beruhigt. Wirklich effektive Maßnahmen sind dagegen tabu. Da hilft auch Greta nicht.

Genau deshalb rennen wir mit offenen Augen geradewegs in den Abgrund. Ein HALT wird es nicht geben.

Aber das ist natürlich nur meine, völlig unmaßgebliche, Meinung...

Ich weiss nicht, bei mir hört die gedämpfte Sympathie langsam auf. Toyota und Hybrid hin oder her, aber das ist schon langsam "vorgestern" dieser Sprech:

Toyota RAV4: Man kann eben nicht ein ganzes Leben nur lustig sein

www.derstandard.at/story/2000107068739/t...zes-leben-nur-lustig

Schwer und staatstragend fühlt sich der RAV4 im Fahrbetrieb an, solide, seriös. Ist schließlich auch mit 4,6 m Länge kein kleiner, kein kompakter SUV mehr wie einst, 1994, als jung und frech und im Kleinwagenformat (3,72 m; vgl. Yaris heute: 3,94 m) Toyota die Konkurrenz vorführte.

Die Optik ist auch martialisch geworden, wie die großen Volvo SUVs. Den ganz alten RAV-4 finde ich übrigens noch ganz sympathisch. Am Bahnhof steht immer einer rum. Das wäre die andere Alternative nach dem Prius-2. Back to V1.0 mit einem soliden japanischen Klassiker, den die kleine Werkstatt nebenan warten kann.

Entdeckt und geschrieben von Vogtländer.


Zitat:
Umweltschützer fordern Verkaufsstopp von neuen SUV-Modellen

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat einen Zwölfpunkteplan für eine umweltfreundlichere Automobilindustrie vorgestellt. Darin fordert sie unter anderem ein Verkaufsstopp von besonders klimaschädigenden SUV-Modellen und von der Politik entsprechende gesetzliche Vorgaben. "Da die Autokonzerne von sich aus nicht umsteuern, fordern wir die Bundesregierung auf, den Ausstieg aus dem Verbrenner 2025 zu beschließen und so ein klares Signal an die Autokonzerne zu senden", sagte Barbara Metz, stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH.
www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2019-...ngsstopp-klimaschutz

Gruß Ulli