Priusfreunde.de

China hat 20 Jahre später als Europa/USA mit dem Massen CO2 los gelegt. Europa müsste dieses Ziel für 2040 ausrufen - verbindlich (d.h. jeder Staat einzeln und nicht die in Brüssel, die können nur "empfehlen und zureden")!

Nur um das in Relation zu setzen.

Aber wie auch immer: Nicht Jahreszahlen sind relevant, sondern Restbudgets. Das kennt jeder Mathematiker: Das Flächenintegral zählt . Aber Politik ist halt schlecht in Mathematik - oder das Volk(?) ...

Mich stört noch das mit der "Klimaneutralität". Das klingt nach Buchungstricks. Hoffentlich werden anständige Standards weltweit gefunden wie man Negativemmissionen physikalisch korrekt einrechnet. also Baumbepflanzung, Langstreckenflugverkehr/schiffsverkehr, etc.

Trotz allem, immerhin scheint das Szenario: weiter so wie bisher bis 2300 vom Tisch. Für 1,5 grad wirds nicht reichen, aber vielleicht vermeiden wir +6 Grad (Heißzeit).

Zitat:
"Möglichst vor 2050"
Altmaier: EU schneller klimaneutral machen

Was den CO2-Ausstoß angeht, hat die EU bereits ehrgeizige Ziele. Doch nun macht die Bundesregierung weiter Druck, noch schneller als geplant klimaneutral zu werden. Wirtschaftsminister Altmaier sieht für seinen Plan "große Unterstützung" in der EU.
- www.n-tv.de/politik/Altmaier-EU-schnelle...article22082200.html

Grüße, Egon

So ehrgeizig sind sie eigentlich gar nicht, wenn man genau hin schaut. und wenn man deas Erforderliche anschaut, dann noch weniger.

erstens: die Basis (für minus 60%) ist 1990. Wäre sie Stand 2019, ist die Reduktion nur noch 40%.

Davon abzüglich das CO2 Minus, das Europa durch Auslagerung der Produktion nach China ab 1990 erreicht hat. Aber wir kaufen das Zeugs:
Also müsste das runter vom Vorteils Buget: bleiben 20% echter Reduktion.

Davon abzüglich alle nicht mit eingerechneten CO2 Erzeuger, die Europäer zu verantworten haben, die aber nirgends angerechnet werden (ich spreche von 2019) - Flug-/Schiffsverkehr Personen und Warentransport.

Bleiben 10%

Und das in 15 Jahren (2035)

Und das ohne Budget. Wenn's dumm läuft also bis 2034 weiter so - oder sogar zwischendurch höher) und 2035 dann 10% weniger.

Und das wird durch versteckte Erwärmungseffekte auch noch aufgefressen (sauberere Luft - mehr Einstrahlung, Kippeffekte wie keine Polareiskappe, permafrost-verfaulerei).

Wann stellt sich ein Europäischer Politiker endlich hin und sagt klipp und klar: "Bürger! Das 1,5 Grad Ziel könnt ihr vergessen. Paris ist tot. Mit unseren Maßnahmen streben wir +2,5 an, mehr ist einfach nicht drin. Steht dazu und bereitet Euch vor! Zaubern können wir auch nicht. Wir verbeugen uns und entschuldigen uns ewiglich vor der Geschichte! Mögen uns unsere Nachkommen nicht verdammen!"

erstens: die Basis (für minus 60%) ist 1990. Wäre sie Stand 2019, ist die Reduktion nur noch 40%.
... und in der Differenz steckt auch noch die fast komplette Deindustrialisierung Ostdeutschlands.

Also: außer Energiesparlampen und Autos, die 1 bis 2 Liter innerhalb von 30 Jahren weniger verbrauchen - Änderung NULL! Nach uns die Sintflut.

Zu höherem CO₂-Ausstoß tragen dagegen zusätzlich bei:

- weiterer Abbau des ÖPNV als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge
- Billigflüge
- höhere Reisetätigkeit durch höheren Rentneranteil
- weitere "Flexibilisierung" der Arbeit (vor Corona) mit immer längeren Anfahrtswegen für immer mehr, teilweise für mehrere Jobs
- mehr Stromverbrauch durch noch mehr Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik
- neben der Auslagerung von Produktion die neuen Transportwege, auch durch Lieferungen nach Hause

Man muss schon anerkennen, die Politiker tun was sie können in unserem demokratschen System (sonst wären andere gewählt worden), was wir ja anscheinend alle beibehalten wollen.

Nur sollte man die Cohones haben und klipp und klar sagen, daß es nicht die Pariser Ziele sind, die man zu erreichen trachtet, nicht mal die Worst Case Ziele (2 Grad). Meinentwegen kann man sich zusammensetzen und neu ausrechnen wo man landet mit den bisherigen Beschlüssen und -Rahmen. Vielleicht macht der anstehende IPCC Report 2021 (AR6) das - hoffe ich sehr, mal eine solide Grundlage auf Basis der neuesten Wissenschaftserkenntnisse - da ist ja einiges hinzu gekommen die letzten 6 Jahre seit dem letzten großen Report (AR5).

Mein Laien Bauchgefühl sagt mir: +2,5 Grad (jedenfalls mehr als 2,0 und noch nicht armagedone +6,5 Grad). Aber mit allen Ankündigungen, jetzt Europa, China, noch wer? Indien? - Wo steuert man hin, nach den neuesten Modellen. Es ist dankenswerterweise klar nicht mehr Business as Usual bis 2100 und danach. Aber eben nur eine mäßige Reduktion von heutigen Leveln des CO2 Eintrags. Echte Zero Carbon Welt vielleicht bei 2130, wenn auch das letzte verbrennungsgetriebene Flugzeug, das letzte Schiff, das letzte Erdgaskraftwerk verschrottet ist. Und keine Waldbrände mehr und keine Torfbrände in der Tundra - was schwirig wird in einer heißen, trockenen Zukunft - die jetzt schon fest programmiert ist (heute sehen wir erst unsere Sünden aus/bis 1990, eigentlich die Sünden unserer Väter/Mütter; unsere eigenen Sünden sehen wir dann ab 2050)...

Man muss schon anerkennen, die Politiker tun was sie können...
... ja, reden nd jede unverantwortliche Untätigkeit 1 Jahr vor den nächsten Wahlen als Erfolg verkaufen!

Machen andere aber auch, s. Marktführer bei Elektromobilität oder Staatschefs von "befreundeten" Ländern bei derzeit über 200.000 Corona-Toten.

Zitat:
Emissionssenkung um 60 Prozent
EU-Parlament verschärft Klimaziel

Es war eine knappe Mehrheit: Die Emissionen sollen in der EU bis 2030 um 60 Prozent sinken, fordert das EU-Parlament - und geht damit über bisherige Pläne hinaus.
- www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimaw...b7-905a-75d295c44812

Grüße, Egon

Yo, das mein ich : "knappe Mehrheit". Immerhin ist es das Parlament - also ausnahmsweise (im EU Konstrukt) mal gewählte Leute, also halbwegs repräsentativ für die Bevölkerung. - der EU!

25€/t ab 2021 bis 55€/t 2025 vom Bundestag beschlossen:
www.n-tv.de/der_tag/CO2-Abgabe-beschloss...article22086643.html

Parallel sollen bestimmte Industriezweige mit besonders hohem Energiebedarf, die zudem im weltweiten Wettbewerb stehen, von den Kosten entlastet werden.

I like. Ich zahl 7ct mehr pro Liter Super (für den Anfang, 2021) und die Großen können CO2 ballern. Schon beim Strom hat es ja gut geklappt und der Wähler - ist einfach doof.

NOT!

kann eigentlich einer schlüssig darlegen warum Pellet's o.ä welche da zum großen Teil ungefiltert verheizt werden NICHT mit bepreist werden?

gruß thomas

Weil Biomasse per Definition als CO2-neutral gilt.

Warum das (leider) so ist, ist hier ab Seite 5 (“Origins of the Accounting Error”) etwas erläutert:

www.eea.europa.eu/about-us/governance/sc...enhouse-gas/download

super... vielen dank!

dann wundere ich mich das wir nicht wie nach dem krieg und manche schweden mit holz-vergaser fahren... wäre doch gut für die umwelt...

schon bitter alles...

gruß thomas

Weil Holzpellets eben GAR NICHT CO2 neutral sind.
Macht man die aus 'Kahlschlag' erhält man am Ende eine Steppe, wo Wald war.

Nur Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ist einigermaßen CO2 neutral. Das ist aber zu teuer und wäre auch nicht in den Mengen Verfügbar.
Dann dürfte man ja nur verkaufen, was JETZT GERADE nachwächst.
Man verkauft aber in 10 Jahren, was in 300 Jahren gewachsen ist.

....gibt auch bessere Quartals Zahlen.

Das von mir verlinkte Paper der europäischen Umweltbehörde legt das auch klar dar.

Selbst wenn man nur “nachhaltiges“ Holz verwenden würde, also nur so viel wie aktuell auch gleichzeitig nachwächst, macht man damit den “Speichereffekt” kaputt.

Soll heißen, bestehende alte Bäume zu fällen um gleichzeitig junge neue dazu zu packen würde zwar oberflächlich betrachtet das CO2-Level gleich halten. Allerdings entfällt dabei dann das zusätzliche Wachstum und damit weitere Speicherung von CO2, welche der Wald ohne die Holzentnahme noch gemacht hätte.

Gepaart damit, dass Holz energetisch wesentlich ineffizienter als Öl oder gar Gas ist, ist es rechnerisch am Ende sogar besser fürs Klima, die Bäume stehen und wirklich weiterwachsen zu lassen und die fossilen zu verbrennen, als Holz zum Heizen, den Bestand aber auf gleichem Level zu halten:

franzjosefadrian.com/brennholz-rechenfehler/2/

Idealerweise müssen wir eigentlich weg von den fossilen Brennstoffen UND dafür sorgen, dass mehr Holz (Biomasse) zuwächst als entnommen wird. Aktuell machen wir beides falsch: Wir verbrennen weiter fossile Rohstoffe UND der globale Waldbestand sinkt immer weiter. Würden wir jetzt versuchen, einen großen Teil der fossilen Energiegewinnung durch Biomasse zu ersetzen, hätten wir in kürzester Zeit nirgends mehr einen Wald.

Die wirklich CO2-neutrale Lösung, die uns innerhalb dieses Jahrhunderts das 2 Grad-Ziel erreichen lassen kann, können nur echte erneuerbare wie Wind-, Solar- und Wasserkraft sein. (Und eventuell Kernkraft, die allerdings wieder ihre ganz eigenen Probleme mit sich bringt). Wer weiß... vielleicht schaffen wir den Traum von der Kernfusion wirklich noch wahr werden zu lassen. Bis dahin müssen wir uns aber mit dem Ausbau der Erneuerbaren ranhalten.