Priusfreunde.de

Wir hatten uns letztens übers Wochenende mal einen Cabrio bei Sixt ausgeliehen, weil ich einfach mal wissen wollte wie das ist.
Ich hatte zwar das preiswerteste Modell gebucht aber das Upgrade auf einen BMW 240i M (?) "mitgenommen".
Über 300 PS - auch mal ein Erlebnis (320? 340? 380? weiß nicht mehr).

Damit sind wir dann über die Landstraßen durchs Weserbergland gezuckelt.

Aber witzigerweise habe ich gemerkt: Schnell zu fahren ist einfach nicht (mehr) meins. Früher fand ich das toll und hat mir Spaß gemacht - jetzt ist das für mich nur noch negativer Stress.
Auf den Landstraßen (mir unbekannt, hügelig & kurvenreich) wurden wir massenweise überholt, weil mir 60-80 km/h schon schwer ausreichend waren.
Und am Ende mal Autobahnvollgas gegeben - habe ich auch abgebrochen irgendwo jenseits der 200 (was ziemlich schnell erreicht war ).

Nee nee neeeee .... das ist alles nichts mehr für mich, seit ich das "Cruisen" für mich entdeckt habe.
100 - 120 reicht mir vollkommen.

Gruß

PMueller

Geht mir ähnlich. Vor meinem P4 hatte ich ja ein halbes Jahr lang ein Tesla Model 3 LR (0-100 in 4,4 Sekunden). Auf der Autobahnauffahrt mal aufs Spaßpedal zu pressen hat schon Laune gemacht, wird aber schnell alt.

Selbst mit dem Tesla bin ich auf der Autobahn grundsätzlich Tempomat 120-130 gefahren, auch auf Landstraßen im Zweifel lieber langsamer als schneller. Strich 100 nach Tacho war dort für mich das Maximum, egal wie viel Motorleistung an der Achse liegt. Auch da wurde ich oft von anderen Autos überholt, aber sollen sie halt machen.

Aber überholt wird man auch innerorts ständig, obwohl man genau 50 km/h fährt, nur damit der Überholende dann nicht allzu selten vor einem an der roten Ampel steht. Ich frage mich immer, ob die Leute das nicht irgendwann mal merken, dass sie so kaum einen Deut schneller voran kommen.

marratj schrieb:
...mal aufs Spaßpedal zu pressen hat schon Laune gemacht, wird aber schnell alt....
Also den Spaß am Beschleunigen kann ich schon noch nachvollziehen. Mal statt zu "überholen" einfach mal "vorbei hüpfen" war schon ein Erlebnis.
Aber mir war auch da schon der BMW zu krass - dann noch mit Heckantrieb; das "ruckelte" doch schon ziemlich und ich musste echt aufpassen, dass ich die Kontrolle behielt.
Auch nach fast 2 Jahren packe ich einmal im Monat bei meinem Corolla mal den "Sport"-Modus aus und drücke einfach mal drauf. 200m Grinsen (ich bin genügsam) ... und dann wieder zurück in ECO und auf Cruisen.

ABER das "schnell Fahren" finde ich echt reizlos und stressig. Auch früher - als ich noch schneller gefahren bin - habe ich das nicht aus Spaß gemacht, sondern mehr aus einem inneren Druck heraus, keine Zeit zu verschwenden.
(Was natürlich Quatsch ist, aber bestimmte Dinge lernt man eben erst mit der Zeit)

marratj schrieb:
...Aber überholt wird man auch innerorts ständig, ....ob die Leute das nicht irgendwann mal merken, dass sie so kaum einen Deut schneller voran kommen.
ich glaube, das wird eher nicht passieren - die Leute regen sich halt einfach zweimal über die "Verschwendung ihrer Zeit" auf: Erst durch den Schnarcher und dann noch über die rote Ampel (die man vielleicht noch bei grün "geschafft" hätte, wenn da nicht der Schnarcher einen ausgebremst hätte ).


Gruß

PMueller

Im Gegensatz zu früher ärgere ich mich nicht darüber, dass der vor mir die Ampel geschafft hat und ich nicht.
Wieder eine Gelegenheit denen hinter mir zu zeigen, wie man bei Grün anfahren könnte, hätte man nicht dieses Start/Stopp-Dingens oder diesen Knüppel, an dem rumgefuhrwerkt wird.
Und tschüss - hin und wieder brauch man das auch mal

Ich fahre nach Tacho mit 53 durch die Ortschaft und beschleunige erst am Ortsausgangsschild, auch wenn der hinter mir schon längere Zeit fast schon anschiebt. Dann aber lasse ich ihn im Rückspiegel schnell kleiner werden.

Gruß
Helmut

Wildwechsel gibt's zwar immer, aber da die Wahrscheinlichkeit gerade wieder deutlich steigt (Überlappung von Dämmerung und starkem Verkehrsaufkommen)...

Denkt dran - es ist keine Schande 80 km/h auf der Landstraße zu fahren, auch "Strich Tacho". Auch nach meiner Meinung auf den _allermeisten_ deutschen Landstraßen ohnehin die sinnvollere Maximalgeschwindigkeit.

Auf meiner Pendelstrecke wechselt es ständig zwischen 70 und 100,also kommt bei mir Tempomat 75 rein und gut ist. Auf den 100er Strecken ist überholen gut möglich. Jedoch scheint derzeit irgendwas dafür zu sorgen, dass immer mehr Leute einfach hinter mir bleiben.

PMueller schrieb:

ich glaube, das wird eher nicht passieren - die Leute regen sich halt einfach zweimal über die "Verschwendung ihrer Zeit" auf: Erst durch den Schnarcher und dann noch über die rote Ampel (die man vielleicht noch bei grün "geschafft" hätte, wenn da nicht der Schnarcher einen ausgebremst hätte ).

Ich habe erst am Samstag einen solchen "Schnarcher", relativ entnervt, dann doch noch überholt.

Wie schnell der gefahren wäre, war mir eigentlich egal. Zeit habe ich fast immer genug, wenn ich am Steuer sitze. Das dauert immer solange es eben dauert, gross was ändern kann man eh nicht, und ein PIII ist ein bequemes Fahrzeug, worin es sich in relativer Ruhe und Gelassenheit aushalten lässt, was es eben bis ans Fahrtziel auszuhalten gibt.

Nur, wenn man schon zwei Stunden unterwegs ist, aus dem vierten Geschäft rauskommt im zweiten Ort, und die Fahrten bis da hin immer solche Schnarcher vor sich hatte, die prinzipiell zu langsam fahren - was nicht das schlimmste ist - und immer, aber auch wirklich ausnahmslos unmotiviert ungleichmässig, so dass man ständig am Abstand und Geschwindigkeit anpassen ist, auch dann, wenn es mal 2km lang bei den selben 80km/h auf freier und vornehmlich linealgerader Strecke bleibt, dann ist das einfach unnötigerweise anstrengend und nervig. Zumal ich der bin, der, nur schon aus Eigenschutz, immer Abstand hält, denen hinter mir aber weder klar ist, dass ich nichts für die ungleichmässige und somit letztlich gefährliche Fahrweise kann, noch, dass Abstand wichtig ist.

Letztlich hab ich den also doch überholt, auf einer geraden mit 80er-Limit, wo der Mann gerade mal gute 70km/h erreichte, nachdem er vorher innerorts im sechziger bei leerer Strasse grade mal knappe 40km/h schaffte, die aber bis 55km/h hochzog, nur um dann abermals vom Gas zu gehen.
Just in dem Moment, als er den Blinker im Rückspiegel sah, trat der aufs Gas und zog dann auf etwa Tacho 100km/h hoch, während ich den überhohlte. Damit ich noch vor dem weit entfernten Gegenverkehr vorbeikam, hatte ich am Ende 114km/h drauf, nur damit der danach wieder weiterschlich.

Solche Arschlöcher gehören samt ihres Fahrzeugs zum Würfel gepresst oder erschossen!

Wenn man nicht überholt werden will, gibt man gefälligst Gas, bevor sich selbst geduldige Fahrer wie ich dazu genötigt fühlen, zu überholen!

Mir ist so eine verträumte Fahrweise selber auch schon passiert. Das ist weder irgendwie schlimm, noch grundsätzlich verboten. Nur reagiert man dann nicht verkehrsgefährdend, wenn man überholt wird!

Solche Überholmanöver haben rein gar nichts mit einem erhofften Zeitgewinn oder dem Drang nach mehr Geschwindigkeit zu tun, sondern schlicht damit, gleichmässiger und damit entspannter und sicherer (weil weniger unvorhersehbare Fahrmanöver nötig sind) unterwegs zu sein. Es ist schlicht nervenschonender, wenn man auch mal zwischendurch den Tempomaten nutzen kann, und nicht ohne Unterlass neu einschätzen muss, ob der Sicherheitsabstand noch passt, weil der Vordermann ständig und grundlos die Geschwindigkeit stark variiert.

Solche Arschlöcher gehören samt ihres Fahrzeugs zum Würfel gepresst oder erschossen!
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Grüße, Egon

bluedog schrieb:
...
Nur, wenn man schon zwei Stunden unterwegs ist, aus dem vierten Geschäft rauskommt im zweiten Ort, ....
Das trifft's ganz gut: Entspanntheit kann man sich vornehmen - ist aber immer von eingen Rahmenbedingungen (die tw. nichts mit Verkehr zu tun haben) und "Dauer"/"Anzahl" ab.

bluedog schrieb:
...auch wirklich ausnahmslos unmotiviert ungleichmässig, ....
Just in dem Moment, als er den Blinker im Rückspiegel sah, trat der aufs Gas ...nur damit der danach wieder weiterschlich....

Ohja - da bin ich ganz bei dir.
Sowas geht mir auch schwerst auf die Nerven (obwohl der adaptive Tempomat schon einiges entschärft).
Ich vermute, dass dieses "ich gebe Gas, wenn ich überholt werde" gar nicht mal unbedingt damit zu tun, hat, dass die nicht überholt werden wollen. Nach meinem Eindruck gibt es einfach eine Menge Leute, die sich überhaupt nicht bewusst sind, wie schnell sie fahren und fahren dürften/sollten. Meine Nachbarin (mit der ich jahrelang zur Abreit gependelt bin) war auch so ein Typ. Die fuhr dauernd "nach Gefühl" - meist viel zu lange mit dem "alten Tempo" (1-2 km nach dem Ortausgang noch 55/60; 700m nach dem Ortseingang noch 60-70).
Man sieht ja auch immer wieder Leute, die vor "Blitzern" stark abbremsen, obwohl sie schon vorher nicht zu schnell waren.

Nunja - und wenn die dann sehen, dass sie überholt werden, werden sie "geweckt".



Gruß

PMueller

Ein dickes Danke für die letzten Beiträge!

Am liebsten sind mir die Spaßvögel, die innerorts kilometerlang mit Tacho 50 (also reell 46-48) rumjuckeln und dann am Ortsausgang, wo man eigentlich zum befreienden Überholmanöver ansetzen wollte, wie irre aufs Gas steigen und auf jenseits von 100 beschleunigen. Und im nächsten Ort hat man die ***** wieder vor sich kleben.

Und von denjenigen, die einfach nicht die Geschwindigkeit halten können, stattdessen ständig zwischen Beschleunigen und Verzögern pendeln, fang ich am besten gar nicht erst an, das macht mein armes Herz nicht mit.

Was diejenigen betrifft, die beim Überholtwerden plötzlich Gas geben: ich hab kürzlich die Theorie gelesen, daß diese Autofahrer sich im Recht fühlen und den Überholenden so zurechtweisen möchten, zB weil der ihrer Meinung nach zu schnell fährt. Daß dieses Verhalten aber rechtswidrig ist, wissen scheinbar viele nicht. Das kann sogar richtig übel enden, wenn es deswegen zu einem Unfall kommt.

Mir selber ist es sogar einmal passiert, daß ich wegen eines solchen Oberlehrers (deutlich unter Limit auf der Landstraße) ein Überholmanöver abbrechen musste, weil der plötzlich genauso stark wie ich beschleunigt hat und der Gegenverkehr immer näher kam.
Aus einem völlig normalen Manöver wurde so mutwillig eine brenzlige Situation, weil Harald Dickschädel keinen Prius vor sich dulden wollte. Solche Typen möchte man bei nächster Gelegenheit direkt aus dem Auto zerren und sie an ihre eigene Vergänglichkeit erinnern.

Timo

Ich frage mich, was hier einige machen würden, wenn sie wie ich an der Untermosel pendeln müssten. Morgens früh wird man auch in Kurven überholt, obwohl man die erlaubten 100km/h fährt. Und tagsüber hat man fast immer jemanden vor sich, der sich nicht zwischen 50km/h und 70km/h entschieden kann. Diese Leute nennt man Touristen. Die schauen halt nur manchmal auf die Straße und bestaunen hauptsächlich die Weinberge der Terrassenmosel. Besonders bei schönem Wetter bringt überholen auch nichts, weil man 2 Kurven weiter ohnehin den nächsten Tourist vor sich hat. Da hilft nur: "Das Dschungelbuch" - Probier's mal mit Gemütlichkeit - Balu und Mogli

LG
Klaus

Ich würde- wenn möglich- versuchen 5min. früher aus den Haus zu kommen. Dann hättr ich es nicht eilig und könnte die herrliche Landschaft mitgenießen.

Genau das mache ich, wenn ich um die Mittagszeit zur Spätschicht fahre. Und nach der Frühschicht ist es mir auch egal, ob ich etwas später daheim bin. Zumal, wie wir wissen, das HSD unterhalb 70km/h auch wunderbar elektrisch gleiten kann.

LG
Klaus

@Klaus: Ich hab einige Jahre im "Alten Land" gewohnt, dem Obstanbaugebiet an der Elbe.

Mein Arbeitsweg - eine schmale, kurvenreiche und dank Deichbewehrung extrem unübersichtliche Dorfstraße - war dadurch besonders in der Blüte- und Erntezeit mit Besuchern und Landmaschinen geflutet. Ich habs jeden Tag gehasst.

Da gehts auch nicht darum, früher aufzustehen. Wenn man vor sich mal wieder einen silbernen Audi A4 mit Schmutzfängern sieht, dann kann man zu 90% davon ausgehen, daß man ihn die nächsten 10 Kilometer vor sich hat und mit ständigen, unplausiblen Bremsungen rechnen muss. Ich gebs ganz offen zu: dafür bin ich einfach zu ungeduldig, und das mit den Jahren eher schlimmer geworden.

Timo

Ich verstehe das es nervt. Aber es bringt nichts, sich darüber aufzuregen. Freundin mit Kindern, Auto mit Automatik haben mich gelassener gemacht und das HSD nochmal mehr. Das Leben ist zu toll und zu kurz, um seine Zeit mit "Hass" zu vergeuden. Gesund ist es auch nicht. Wobei man ja jagt, das Choleriker durch ihre Art einen gesünderen Kreislauf haben im Vergleich zu gelassenen Leuten. In jungen Jahren habe ich mit dem Kopf geschüttelt, aber inzwischen gebe ich dem damaligen Plakat der Gewerkschaft Recht: "lieber um 5 zuhaus, als um 4 im Krankenhaus".

LG
Klaus