Priusfreunde.de

Ich habe mal eine kleine Runde im aktuellen Honda Civic gedreht, dessen Tempomat bereits jetzt an die Verkehrszeichenerkennung gekoppelt werden kann und der dann automatisch die erlaubte Höchstgeschwindigkeit hält. Auf der Autobahn habe ich das System dann aktiviert. Ich war erschrocken, wie hoch die Fehlerquote dabei war, wie z.B. bei einem Autobahnkreuz, wo parallel zur Hauptfahrbahn eine durch Leitplanken abgetrennte Zufahrt verlief, auf der ein Tempolimit war, welches von den Kameras erkannt wurde. Der Tempomat hat nun vollkommen grundlos die Geschwindigkeit von den eingestellten 130 km/h auf die nebenan erlaubten 80 km/h verringert. Hätte man hier das System nicht einfach abschalten können, wäre ich vermutlich bis zum Sankt Nimmerleinstag weiterhin mit Tempo 80 unterwegs gewesen auf einem unbegrenzten Stück Autobahn, da das Tempolimit logischerweise nie aufgehoben wurde.

Wenn ein solches System verpflichtend in allen Autos verbaut werden soll, müsste man zuvor derartige Fehlerquellen, die es an jeder Ecke gibt, ausschließen. Auch die Verwendung von im Navi-Kartenmaterial hinterlegten Tempolimits dürfte keine Lösung sein, da hier nicht auf kurzfristige Änderungen oder vorübergehende Beschränkungen reagiert werden kann.

Da war die für Jahrzehnte in Japan angewendete Begrenzung sämtlicher Fahrzeuge auf 180 km/h, wie sie ja jetzt von Volvo auch kommt, ein deutlich sinnvollerer Ansatz, der auch technisch viel einfacher umzusetzen ist.

Ist bei Toyotas Safety-Sense besser umgesetzt.
Es ist dem Fahrer überlassen,ob man die erkannte Geschwindigkeit per Knopfdruck übernehmen will oder nicht.
Wahrscheinlich weiß Toyota selbst,das es mit ihrer Verkehrszeichenerkennung nicht weit her ist.

Jetzt, da es es wieder ein kleines Bisschen wärmer geworden ist, geht die Erkennung recht zuverlässig. Auf diesen ganzen 'autonomen' teuren Quatsch, so vorhanden, verlasse ich mich nicht. Brauch' diese 'Entmündigung' nicht.

Wisedrum

Vogelsberger schrieb:
Wenn ein solches System verpflichtend in allen Autos verbaut werden soll, müsste man zuvor derartige Fehlerquellen, die es an jeder Ecke gibt, ausschließen. Wie willst du solche Fehlerquellen, wie eben von dir beschrieben, mit einfachen Mitteln ausschließen?

Wenn die durch Leitplanken getrennte Abfahrt ebenfalls 2 Spuren hat, muss dort eine Geschwindigkeitsbegrenzung beiderseits ausgewiesen werden. Dies alles richtig zuzuordnen, ist für eine normale Verkehrszeichenerkennung eine unlösbare Aufgabe.

Das ist keine Schwäche der Verkehrszeichenerkennung, sondern das kann sie einfach nicht leisten. Dazu brauchst du Kamerasysteme, welche permanent den Straßenverlauf registrieren, wie bein einem autonom fahrenden Auto.

eppf

Erkennung nur durch Kameras geht ohnehin nicht.
Das Schild kann ja auch mal verdeckt sein,durch Schnee oder was auch immer.
Wenn dann geht es nur durch das Navigationssystem,das aber permanent in Echtzeit auf den allerneuesten Stand sein muss.
Vielleicht ist das mit dem umstrittenen 5G möglich.

eppf schrieb:
Wie willst du solche Fehlerquellen, wie eben von dir beschrieben, mit einfachen Mitteln ausschließen?

Genau das ist auch meiner Meinung nach mit einer Vorlaufzeit von nur 3 Jahren nicht leistbar. Die mir bekannten aktuellen Systeme sind dafür einfach zu schlecht und unzuverlässig, trotz der doch spürbaren Verbesserungen in den letzten Jahren.

Was ich aber erschreckend finde, ist dass sich auch jetzt schon manche Leute so auf diese Systeme verlassen, dass sie ihren eigenen Verstand ausschalten. Hatte kürzlich eine Diskussion mit einer Bekannten, die behauptete, an einer Stelle müsse ein Tempolimit gelten, weil ihr Auto das so anzeigt, dabei ist lediglich das vom Auto erkannte Schild mit einem Zusatz versehen (Begrenzung auf einer Strecke von 100m), der vom Auto nicht verwertet wird. Ihrer Meinung nach muss das Auto Recht haben, also das Tempolimit bis zum Ortsschild weiter gelten, weil man würde ja so Systeme nicht verbauen, wenn sie nicht 100%ig funktionieren würden...

Alles ganz einfach: analog, wie es bei der Bahn gemacht wird, legt man in die Mitte jeder Fahrbahn ein Kabel, das die nötigen Daten ans Auto sendet.

Jetzt sind wir hier aber vom eigentlichen Thema ganz schön abgekommen.

Vogelsberger schrieb:
Die mir bekannten aktuellen Systeme sind dafür einfach zu schlecht und unzuverlässig, trotz der doch spürbaren Verbesserungen in den letzten Jahren.Nein, es liegt nicht daran, dass die Systeme für Verkehrszeichenerkennung zu schlecht sind, sondern dass sie ohne weitere Systeme in Richtung autonomes Fahren die benötigte Leistungsfähigkeit gar nicht haben können!

Ein reines Verkehrszeichenerkennungssystem und sei es in ein paar Jahren noch so gut konstruiert, wird niemals alleine in der Lage sein, die zuvor beschriebenen Fälle richtig aufzudröseln.

Ebenso wird es unmöglich sein, die Beschilderung an den Straßen durchgängig so anzupassen, dass diese Fälle nicht mehr vorkommen.

eppf

Aus gutem Grund hat die Bahn ein Kabel zwischen die Schienen gelegt und die Loks nicht mit einem Erkennungssystem ihrer Schilder ausgestattet. Warum Informationen über den bisher üblichen optischen Weg transportieren, was anders deutlich besser geht? In der Informationsübertragung wäre das ein deutlicher Schritt rückwärts.

Sehr richtig, auf optischer Basis und rein Bildverarbeitung ist das Blödsinn.

Wenn, dann muss es pur technisch sein mit digitaler Kommunikation (verschlüsselt, sonst kommen lustige Spielzeuge auf grauen Märkten auf) zwischen Auto und Schild. Also ein Infrastruktur Projekt.

Aber so, aus der Hüfte geschossen, mit 1/2 Leistungsrücknahme nach 34 (TBD) Sekunden oder was immer VW, MB, Toyota da setzen würden...das würde zu unlustigen Situationen führen und ich rede nicht von zuckeln hinterm Trecker...

Zitat:
Nach Tempolimit-Debatte
Scheuer legt eigenen Klimaschutzplan vor

Tempolimit? Nein, danke. Höhere Spritsteuern? Nicht doch. Verkehrsminister Scheuer hat viele Klimaschutzideen abgebügelt. Nun hat er ein eigenes Konzept entwickelt. Es soll nicht wehtun, wird aber wohl teuer.
- www.spiegel.de/auto/aktuell/tempolimit-d...n-vor-a-1260282.html

Kunstvoll alles ausgeklammert, was tatsächlich etwas bringen könnte.

Mein Respekt vor Nicht-mehr-Doktor Scheuer wächst mit jedem Bericht, den ich über sein segensreiches Wirken - gemäß Amtseid zum Wohle des deutschen Volkes - lese.

Grüße, Egon

Also los, ihr Klimaschüler.
Nächsten Freitag einmal durchgängig Anti-Scheuer-Plakate!

Ich will diesen Typen wieder einmal so richtig ausrasten sehen und so wie man ihn kennt, tut er einem auch diesen Gefallen.

Ohne es zu bemerken, dass das Kopfschütteln über seine Person ein Maß annimmt, wie bei noch keinem anderen Politiker zuvor.

eppf

Sprit ist schon teuer genug !
Wie wäre es damit die künstlich hochgepushten Strompreise wieder auf Normalmaß zu schrumpfen ?
Einen Prius Fahrer der seinen Prius mit etwas mehr als 4 Litern bewegt bringt der Umstieg auf ein E-Auto kaum etwas.
In den USA wo der Strom spottbillig ist,ist das eine andere Sache,aber hier besteht ja kaum noch ein Unterschied ob ich mit einem sparsamen Hybrid oder E-Auto unterwegs bin.
Finanziell gesehen zumindest.

Civic2006 schrieb:
Sprit ist schon teuer genug !Nein, Sprit ist immer noch vergleichsweise billig!

Schau dir mal die historische Preisentwicklung von Benzin an, wie lange du pro Liter arbeiten musst, unter Bezug auf den historischen Durchschnittslohn.

Da liegen wir heute auf dem Stand der 70er und 80er Jahre, danach kam mal eine Phase, wo man mehr Liter pro Arbeitsstunde kaufen konnte. Unter Berücksichtigung des Verbrauchs, also nicht pro Liter, sondern pro 100km Fahrtstrecke bezogen, ist der Sprit aber definitiv langfristig billiger geworden, zumindest für diejenigen, die keinen Schluckspecht fahren.

Ich vergleiche es gerne mit dem Bierpreis in den Gaststätten .
Wenn der Benzinpreis genauso gestiegen wäre, wie der Bierpreis in der Gaststätte, wo ich mein erstes Bier kaufte und es mit dem heutigen Bierpreis DERSELBEN Gaststätte vergleiche, müsste bei gleicher Preissteigerung der Liter Benzin 2.20 EUR kosten.

Da es offensichtlich noch viel zu viele Leute gibt, denen der Verbrauch egal ist, bleiben eigentlich nur 2 Möglichkeiten, hier regelnd einzugreifen. Entweder man erhöht nach und nach den Spritpreis oder man belegt endlich einmal die Spritfresser mit einer kräftigen Neuzulassungssteuer, die richtig weh tut. Letztere Lösung würde ich eindeutig bevorzugen, aber nur dann, wenn der Beschiss beim Normverbrauch (insbesondere bei den Plug-Ins) sein Ende hat.

In Verbindung mit einem Tempolimit könnte diese Zulassungssteuer nochmals verstärkt regelnd wirken. Eine heftige Steuer zahlen zu müssen und trotzdem nicht mehr brettern zu dürfen, wird für viele Leute ein Punkt zu viel sein. Damit könnte das Tempolimit zu einem Effekt führen, der bis zu 1% unseres gesamten CO2-Ausstoßes in D ausmacht.

eppf

Egon schrieb:

Kunstvoll alles ausgeklammert, was tatsächlich etwas bringen könnte.
Grüße, Egon

Ich weiss nicht, eigentlich hat er alles ausgeklammert. Was bitte ist denn übrig? Ich lese im Artikel nur zwei Dinge:

- sparsamere LKW durch neue Mautgebühr
- hoffen auf EV Anteil bei PKW mit etwas Anreiz.

C'est ca! Hat SPOL tatsächlich nicht mehr Substanzielles in dem Papier gefunden? Die Schüler und Greta haben aber sowas von Recht, daß wir Erwachsenen eigentlich nix tun außer Blendwerk und nur labern .