Civic2006 schrieb:
Verkehrsgeschehen gesteuerte Tempolimits machen viel mehr Sinn und davon gibt es ja schon eine Menge Anlagen auf der Autobahn.
Gegen mehr solcher wäre nichs einzuwenden,...Doch da ist sehr viel dagegen einzuwenden. Auf die Schnelle fallen mir da folgende 2 Punkte ein:
1. Es werden vollkommen unnötig Millionen beim Fenster hinausgeworfen.
2. So wie diese Schilderbrücken üblicherweise ihre angestammte Aufgabe nicht erfüllen, kann man auch gleich darauf verzichten. Richtig funktionieren tun sie nur dort, wo mehr oder weniger Jahr und Tag dasselbe Limit angezeigt wird, damit wird die Geldschverschwendung gegenüber einem einfachen runden Schild erst so richtig zementiert.
Wenn ich ansonsten sehe, dass bei einem allgemeinen Verkehrsfluss, der schon unter 120kmh angekommen ist, immer noch freie Fahrt ausgeschildert ist, dann wird die Alibifunktion dieser Schilderbrücken erst so richtig erkennbar.
Ich habe noch keine variabel genutzte Schilderbrücke gesehen, die quasi vorausschauend vor einer sich abzeichnenden Verkehrsverdichtung sukzessive das Limit herabsetzt, um kritische Situationen beim Eintreten der Zähflüssigkeit zu vermeiden.
Höchstens dann, wenn es bereits gekracht hat und neben dem Limit gleichzeitig "Unfall" steht.
Ansonsten wird von einer Schilderbrücke zur nächsten ein Limit oder eine Aufhebung neu ausgewürfelt. Zufällig eine halbe Minute lang etwas weniger Verkehr und schon ist das Limit futsch, obwohl es so sicher ist, wie das Amen in der Kirche, dass es sich zwei Minuten später wieder stocken wird.
So wie die Schilderbrücken bei uns geschaltet sind, schaffen sie eher noch Probleme, anstelle sie zu lösen!
Auch wenn ich ungern Bild zitiere, aber Schilderbrücken bauen können wir anscheindend genauso "gut" wie Flughäfen:
Schilderbrücken kaputt
Vergiss es, diesen Mist flächendeckend einzuführen, wenn es eine ganz einfache andere Lösung gibt, die nichts kostet. Am Grundübel, nämlich dem immer mehr ausufernden Verkehrsaufkommen, können Schilderbrücken überhaupt nichts ändern, mehr als eine Symptombekämpfung können also weder Schilderbrücken noch ein allgemeines Tempolimit darstellen. Aber für eine Symptombekämpfung auch noch zusätzlich viel Geld beim Fenster rauszuwerfen, hat schon etwas von einem Schildbürgerstreich.
Außerdem lenkt diese Diskussion wieder einmal von der zwingend notwendigen CO2-Reduzierung ab und ich warte immer noch auf auch nur einen einzigen Gegenvorschlag, ganz egal aus welchem Bereich des Lebens, wo man sofort und ohne Aufwand ca. 0.5% des deutschlandweiten CO2-Ausstoß vermeiden könnte. Soviel zu den angeblichen Peanuts, die ein Tempolimit bezüglich CO2 bringen würde. Dies vor dem Hintergrund, dass es gerade der Verkehr ist, der seinen Einsparungsvorgaben mit Abstand am wenigsten nachgekommen ist.
eppf