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Egons Up in der Skoda Variante frisch getestet.

Die Erkenntnis im fragenden Fazit ist keine neue. Dass widrige Umstände wie niedrige Temperaturen und starker Gegenwind die Reichweite wie ein Eis in der Sonne schmelzen lassen, ebenso wenig. "Längere" E-Autofahrten wirken auf mich wie zu frühe Kalkulationsspiele mit der ihnen innewohnenden eigentümlichen Faszination, die im Test einen illustren Niederschlag findet.

Wisedrum

Falls du bei einer Regenfahrt (Scheibenwischer an) ein sporadisches Rattern hörst, das sind die Bremsbeläge, die er dann sporadisch kurz anlegt, damit die Scheiben trocknen und die Bremsleistung konstant bleibt.

Hallöchen allerseits,

auch aus den Philippinen herzlichen Glückwunsch an @Egon für dieses schöne, und schön farbige, Fahrzeug!!

Nach Durchlesen aller Beiträge fehlt mir nur eines: Das Fahrzeug hat weniger als 20.000 EUR gekostet - aber wie viel??

Ich bin auch positiv überrascht, welch intelligente Lösungen VW in ihren E-Autos verbaut haben, z.B. Segeln, fehlendes Kriechen nach dem Anhalten.

Egon schrieb:
Größtes Manko sind die kleinwagentypisch tiefen, flachen und kurzen Sitzflächen der Rückbank, die keine wirklich entspannte Sitzposition erlauben.
Ich dachte immer, dass es kleinwagentypisch ist, dass die Rücksitzflächen hoch montiert sind (also kurze Rückenlehne haben) und man deshalb als Erwachsener weit ausgefahrene Kopfstützen braucht.

krouebi schrieb:
Das Fahrzeug hat weniger als 20.000 EUR gekostet - aber wie viel?
Listenpreis 27.150 Euro, gekauft für 19.200 Euro mit Kilometerstand 2500. Von einem Autohaus-Mitarbeiter als Pendlerfahrzeug zwischen Wohnort und Arbeitsstätte genutzt und ausschließlich AC geladen. Es war das günstigste Angebot eines 36 kWh-Ups in Farbe im Netz. Als Neuwagen wäre er (oder ein e-Golf in Basisausstattung) nach Abzug der Förderung nicht nennenswert teurer gewesen, nur eben mit dann völlig unkalkulierbarer Lieferzeit.

Das ist etwas, das mir immer wieder auffällt: Bei E-Autos in Deutschland liegen zwischen angeblicher oder scheinbarer Verfügbarkeit, Bestellbarkeit und tatsächlicher Lieferbarkeit oft Welten. Mehrere Modelle unterliegen einem faktischen Bestellstopp, der aber nicht immer (wie beispielsweise beim Schwestermodell Seat Mii sowie beim e-Golf) klar kommuniziert wird.


Wisedrum schrieb:
zu frühe Kalkulationsspiele
Das ist die vorherrschende Meinung, nicht nur in Deutschland.

Ich erlebe es anders. Als glücklicher Besitzer mehrerer Steckdosen steige ich jeden Morgen in ein geladenes Auto ein. Das ist einfach Superklasse und führt dazu, dass ich mir im Alltag weniger Gedanken um das Thema "Nachtanken" machen muss als die Fahrer eines Autos mit einem Verbrennungsmotor.

Ich weiß, das ist schwer zu glauben, weil man doch immer soviel anderes liest. Die Reichweitenangst... und der Winter... unser tolles Tankstellennetz... die Medien... der Stammtisch... Aber es ist trotzdem so. Nach drei Jahren E-Auto darf ich mir dieses Urteil erlauben.

Wer das mangels elektrifiziertem Stellplatz aber nicht so machen kann, jeden Tag über 400 Kilometer ohne Pause am Stück fahren muss (machen das eigentlich viele?) und zudem keinen Tesla kaufen möchte, ist mit einem E-Auto nicht gut bedient. Das ist der andere Teil der Wahrheit und muss immer dazu gesagt werden.


bgl-tom schrieb:
Ich dachte immer, dass es kleinwagentypisch ist, dass die Rücksitzflächen hoch montiert sind (also kurze Rückenlehne haben) und man deshalb als Erwachsener weit ausgefahrene Kopfstützen braucht.
Ja, die braucht man in der Tat. Das steht aber nicht unbedingt im Widerspruch zu einer nicht sehr hoch positionierten Rückbank-Sitzfläche, wenn das Auto insgesamt eher klein ist.

Der e-Up ist für vier Erwachsene zugelassen und die gehen besser rein als erwartet. Auch sind weder Fahrwerk noch Antrieb damit sonderlich gefordert. Die Fuhre schiebt leise surrend ziemlich kräftig voran egal wie sehr sie beladen ist, reichlich Drehmoment sei dank. Und trotzdem ist das Auto nicht in erster Linie als Vier-Personen-Transporter konzipiert, was man schon alleine an der mageren Zuladung von nur 255 kg erkennt (330 kg inklusive Fahrer).

Ich bin auch positiv überrascht, welch intelligente Lösungen VW in ihren E-Autos verbaut haben, z.B. Segeln, fehlendes Kriechen nach dem Anhalten.
Ja, da hat sich jemand erkennbar ein paar Gedanken mehr gemacht und sie in praxisgerechte Lösungen umgesetzt. Insbesondere die Steuerung der Rekuperation, des voll automatisierten Kriechen/Nicht-Kriechen und der ebenso vollautomatischen Berganfahrhilfe ist richtig gut.


Gulfoss schrieb:
[...] Bremsbeläge, die er dann sporadisch kurz anlegt, damit die Scheiben trocknen und die Bremsleistung konstant bleibt.
Ein weiteres Gimmick, da schau her. Die Steuergeräte sind offenbar voll davon. Er schaltet auch die Kofferraumbeleuchtung zeitgesteuert ab, das Radio hat sowohl auf UKW als auch mit dem regional oft lückenhaften DAB+ auffallend gute Empfangseigenschaften. Das Audio-System hat einen Linux-Unterbau, ist ziemlich flott und kann viel mehr als auf den ersten Blick erkennbar. Nur mal so nebenbei erwähnt.

Hat man die Lichtautomatik ausgeschaltet, werden die Skalen dunkel, sobald sich das Abblendlicht einschalten würde (aber nicht kann, weil die Automatik abgeschaltet ist). Die Zeiger bleiben aber hell erleuchtet. Eleganter kann man den Fahrer nicht darauf hinweisen, dass er vielleicht mal besser das Licht oder die Lichtautomatik einschalten sollte.

Und so weiter. Es sind eine Menge pfiffiger Ideen verbaut, die sich eigentlich in allen Konzern-Modellen und in ähnlicher Form auch in allen modernen BMWs finden. Alles Kleinigkeiten, nichts davon ist unbedingt notwendig. Aber vieles so einleuchtend, sinnvoll, alltagserleichternd und für Hersteller leicht zu realisieren, dass man sich fragt, warum das nicht alle so machen.

Ich habe dazu noch ein schönes Beispiel: In den meisten (allen?) Einfach-VWs mit dem hierzulande äußerst beliebten Steinzeit-Antrieb (Verbrenner mit Schaltgetriebe) ist serienmäßig eine Automatik verbaut, welche die Kiste einfach sofort wieder anwirft, nachdem man sie mangels Gefühl im Kupplungsfuß abgewürgt hat. Das ist genau so ein Ding: Sinnvoll, praxisgerecht, in den heute üblichen Fahrzeugen kein echter Aufwand und macht was her. Aber kaum ein Hersteller realisiert konsequent solche Kleinigkeiten in der Serie.

Grüße, Egon

Wenn man bedenkt, das der e-Up! und e-Golf schon seit 2014 bestehen, muss man zugeben, dass VW schon damals das Know-how hatte um sehr gute Elektro-Autos zu bauen.

Insbesondere der e-Up! zeigt, dass es nicht nötig ist, dafür eine ganz neue Platform zu entwickeln. Schon mit der kleinere Batterie war er als Zweitwagen fast perfekt. Mit der jetzt sehr gute Batteriekapazität und den 2-Phasen AC-Lader, reicht das Gebotene m.M.n. völlig aus. Auch als Erstwagen für junge Familien, die sich ein Bisschen Mühe machen wollen, sich dem Gebotenen anzupassen.

Schade, nur, dass VW es nicht schafft, oder nicht will, davon mehr zu produzieren, weil gerade solche Kleinstwagen sind es, die man für den Alltag braucht. Ich bin mir sicher, dass sie es könnten, und wenn der Umweltbonus nochmals erhöht wird, würden die Drillinge einen richtig grossen Absatz finden.

Wenn meine einer hat, kann man sich darüber nur freuen.

Auf jedem Fall kann man Hoffen, dass dieses Know-how sich in den angekündigten Modellreihen wiederfinden wird. Warum VW hier alles neu machen wollte, bleibt mir verborgen...

Jan

Egon schrieb:
Ich habe dazu noch ein schönes Beispiel: In den meisten (allen?) Einfach-VWs mit dem hierzulande äußerst beliebten Steinzeit-Antrieb (Verbrenner mit Schaltgetriebe) ist serienmäßig eine Automatik verbaut, welche die Kiste einfach sofort wieder anwirft, nachdem man sie mangels Gefühl im Kupplungsfuß abgewürgt hat.
Das kann Hyundai im i20 1.2 mit Schaltgetriebe auch. Das läuft so schnell und ruckfrei ab, als wenn sich der Verbrenner im HSD zuschaltet. Herr Winterkorn hatte die Marke ja auch gelobt.

Ein nettes Detail ist auch, daß sich der Heckwischer beim Einlegen des Rückwärtsganges automatisch einschaltet, wenn die vorderen Scheibenwischer laufen. Oder daß sich Fenster und Schiebedach öffnen/schließen lassen, indem man die entsprechende Taste auf der ZV-Fernbedienung gedrückt oder den Schlüssel im Türschloss gedreht hält. Oder daß sich die vergessene Innenbeleuchtung beim Verriegeln des Autos abschaltet. Details, die alle auch beim Up! funktionieren sollten.

Timo

Mister MMT schrieb:
Wenn man bedenkt, das der e-Up! und e-Golf schon seit 2014 bestehen, muss man zugeben, dass VW schon damals das Know-how hatte um sehr gute Elektro-Autos zu bauen.
Das habe ich mir auch schon gedacht. Wenn man die Ingenieure mal machen lässt (und sie nicht von den Controllern eingebremst werden), kommen echt gute Lösungen raus.

Schade, nur, dass VW es nicht schafft, oder nicht will, davon mehr zu produzieren, weil gerade solche Kleinstwagen sind es, die man für den Alltag braucht.
Ich denke, sie zahlen aktuell etwas drauf und wollen deshalb nur genau soviel bauen, wie zur CO2-Punktlandung notwendig sind. Ab Januar werden dann genug wieder vorhanden sein.

Timico schrieb:
Ein nettes Detail ist auch, daß sich der Heckwischer beim Einlegen des Rückwärtsganges automatisch einschaltet, wenn die vorderen Scheibenwischer laufen.
Das ist - Gott sei Dank - ein Feature, was ich beim e-Golf abschalten kann. Ich habe es gehasst, wenn der Heckwischer über eine verdreckte oder vereiste Scheibe raspelt, nur weil ich vorn wegen gesalzener Fahrbahn den Wischer aktiviert hatte (IIRC reichte dafür der Waschwischer auch schon).


Jetzt müsste VW nur noch bei BMW mal nachschauen wie die Blinker und Scheibenwischerhebel gebaut sind, damit man nicht aus Versehen den Regensensor aktiviert lässt und er Tage später aus irgend einem Grund heraus über die trockene, vielleicht sogar dreckige Scheibe schrubbt.

Das mit dem Regensensor kann Hyundai auch sehr gut * Ironie Off *

Ist die Regenautomatik an, wird bei start des Fahrzeugs erstmal ne Referenzfahrt vom Scheibenwischer gemacht.

Danke, Timo für die Aufzählung. Genau, das sind so die Kleinigkeiten die mir beim Umsteigen zwischen Fahrzeugen dieser beiden Konzerne auch ständig auffallen. Hinterleuchtete Tasten und Hebel vermisse ich beim Yaris auch . Oder die automatische Türverriegelung bei mehr als Schrittgeschwindigkeit. Dafür vermisse ich am GTE - in meinem Fall - Keyless. Das bietet VW nur gegen Einwurf kleiner Scheine, weswegen ich des Öfteren erfolglos am VW Griff rüttle.

bgl-tom schrieb:
Das ist - Gott sei Dank - ein Feature, was ich beim e-Golf abschalten kann.Sommers habe ich es aktiv und Winters – sobald Frostgefahr besteht – deaktiv. Konfigurierbar ist es doch ein schönes Feature!

Skoda fährt mit der Info vom Regensensor bei verschlossenem Fahrzeug sogar evtl. geöffnete Fenster und Schiebedach zu. Das macht VW (m.W.) nicht. Es könnte ja vielleicht mal nicht zuverlässig funktionieren. Da lässt man das Bit lieber ganz weg. Lässt sich aber sicher mit VCDS oder Carista etc. auch nachkonfigurieren. Alle Sensoren und Aktoren sind ja da.

yarison

Das mit der Türverriegelung kann Jeder außer Toyota.

Mein Regensensor veranlasst übrigens keine Probefahrt nach dem Neustart.

Timo

Dann hat Hyundai gelernt, beim i40 war es noch stand der Technik

Timico schrieb:
Das mit der Türverriegelung kann Jeder außer Toyota.
Timo
Toyota Europe, viele anderen Märkte können es.

Alleine der Corolla aus den USA, da kann man gefühlt alles konfigurieren, Corolla EU... nada.

Der UP "merkt" auch wenn ein Birnchen durchgebrannt ist. Egal ob Standlicht oder Bremslicht. ABER! er zeigt es nicht an. Steht nur im Fehlerspeicher