Egon schrieb:
Man darf sich schon fragen, warum alles rund um "Ionity" immer irgendwie mit dem Begriff "Abzocke" assoziiert ist, wenngleich dieses Mal mit umgekehrten Vorzeichen. VW hätte sicher eine kundenfreundlichere Lösung finden können.
Welche wäre das gewesen?
VW gehört nicht Ionity, sondern ist eines der vielen Unternehmen, die an der Gründung beteiligt sind. Nachdem VW gehört hat, dass eines der Erfolgsmodelle bei Tesla das Supercharger-Netzwerk ist, wollte man den ID.3-Kunden einen günstigeren Zugang anbieten als den abschreckenden Tarif, den die Ionity GmbH anbietet.
VW hat sich eben viel bei Tesla abgeschaut. Die bieten zwar keinen abschreckenden Tarif beim Supercharger-Netzwerk für andere Marken, sondern haben die Kunden gleich ausgeschlossen. Auch wenn andere Marken mittlerweile dank CCS dort auch laden könnten.
Dabei hat man neben der Software das Roaming mit anderen noch nicht im Griff, wenn Du das mit negativen Vorzeichen meinst...
Nein, das meinte ich anders und ich sehe auch die anderen Punkte anders. Die ganzen Vorgänge rund um Ionity - abseits der eigentlichen Netzwerk-Idee, die natürlich richtig ist - sind für mich ein rotes Tuch, weil sie die Elektromobilität schädigen. Das hat aber nichts mit VW zu tun und gehört auch nicht in den ID.3-Thread.
Welche wäre das gewesen?
Man kann auch akzeptable Konditionen bei Ionity anbieten, ohne dies zwangsläufig mit miserablen Konditionen bei sämtlichen anderen Ladesäulenbetreibern koppeln zu müssen. Wenn Roaminganbieter wie EWE das können, dann kann VW das auch.
So einfach ist das nicht. Bei vielen Roaming-Partnern ist es eine Misch-Kalkulation. Das stört es nicht, wenn man bei einzelnen Verlust macht, wenn das durch andere kompensiert wird. Die ersten Roaming-Partner wie Enbw sind mit günstigen Tarifen bei Ionity ausgestiegen. EWE wird m.E. auch aussteigen, wenn es für EWE in der Mischkakulation zu teuer wird.
Bzgl. Ionity sehe ich das generell anders. Es ist ein Ladenetzwerk als Konkurrenz zu Tesla, welches sich als GmbH selbst finanzieren muss. Der andere Weg statt immens hoher Gebühren wäre gewesen, dass Ionity-Ladesäulen für andere Firmen, die sich an Ionity nicht beteiligen, wie z.B. Tesla überhaupt nicht nutzbar gewesen wären. Also analog zu Tesla, die keine außer Tesla zulassen. Wäre das besser? Würdest Du das besser finden?
Schädigt Tesla im Umkehrschluss die Elektromobilität, weil an den Tesla-Superchargern nur Teslas dort laden können?
Mein größtes Problem mit den Ladesäulenanbietern ist nicht, wenn Einzelne hohe Preise verlangen, sondern eher, dass man an der Ladesäule die Preise nicht vor dem Laden angezeigt bekommt. Bei den heutigen Preisen für LCD-Displays und Mikrocontrollern könnte man das auch offline so realisieren, dass man den Preis vor Bezug angezeigt bekommt. Aber leider muss sich jeder selbst darum kümmern zu prüfen was es kostet.
Zunächst: Wer sein Ladenetz selbst finanziert kann damit machen was er will. Vorwürfe an Tesla laufen schon allein deshalb ins Leere, weil es im Vorfeld Angebote zur Kooperation gab. Es war aber niemand interessiert, also hat Tesla das auf eigene Faust für die eigenen Kunden durchgezogen - die richtige Entscheidung, wie wir heute wissen. Das muss nicht für alle Zeiten das letzte Wort gewesen sein; zu anderem ist man aber nicht gezwungen.
Wer hingegen sein Ladenetz auch aus Steuergeldern finanziert muss es allen zugänglich machen, das ist Bedingung für die staatliche Förderung. Anschließend eine Regelungslücke auszunutzen und Extremtarife aufzurufen, um unliebsame Kundschaft gezielt zu vergraulen und somit die Vorgabe soweit als möglich zu umgehen, ist kein akzeptables Geschäftsgebaren.
War man aus wirtschaftlicher Notwendigkeit dazu gezwungen so war das ganzen Projekt offensichtlich falsch kalkuliert. Die damit verbundene verheerende Aussenwirkung nimmt Ionity in Kauf und schadet so massiv der Elektromobilität als Ganzes. Das Unternehmen hat es damit geschafft, sich bei vielen Elektromobilisten selbst zu diskreditieren, bis hin zu Boykottaufrufen in Foren.
Zum Punkt Mischkalkulation / We Charge: Wenn die Voraussetzung für erträgliche Ionity-Konditionen eine hohe monatliche Grundgebühr plus hohe Gebühren bei allen anderen Anbietern ist, so ist das bestenfalls erschütternd. Ich kann dem beim besten Willen keine positive Botschaft entnehmen. Vielmehr verstärkt es den Eindruck, dass Ionity nicht auf einem gesunden Fundament aufgebaut wurde und steht.
Dem letzten Punkt (intransparentes Pricing) stimme ich gerne zu, auch hat er nichts mit einzelnen Anbietern zu tun. Das ist absehbarer Auswuchs einer generellen Fehlentwicklung, die sich mit einem Satz umschreiben lässt: Staatliche Regulierung und Förderung beim Aufbau von Ladepunkten dort, wo sie Schaden anrichtet und fehlende Regulierung dort, wo sie notwendig wäre.
Das weitgehend unregulierte Zusammenspiel zwischen Stromlieferanten, Backend-Anbietern und Ladestationsbetreibern führt zwangsläufig zu Intransparenz. Anders ausgedrückt: Die Politik hat es sehenden Auges vergeigt. Wenn man als Betroffener nicht vor jedem Ladevorgang eine Wissenschaft daraus machen möchte bleiben nur wenige Roaminganbieter als Workaround. We Charge, um den Bogen zum ID.3 zurück zu finden, gehört sicher nicht dazu.
Ja, die Aussenwirkung ist verheerend. Welche Schlagzeilen bleiben Petrolheads im Kopf? Die von/ueber Ionity. Sie lachen sich einen Ast bei 1,09EUR/kWh, weil jeder weiss, was eine kWh mit extrem vielen Steuern eingerechnet schon zu Hause kostet.
Ich verstehe auch nicht, warum VW nicht allen Kaeufern ihrer neuen MEB-Modelle eine Ionity-Karte mit brauchbaren Konditionen in die Hand gibt. Was waere der Schaden gewesen? Fast alle BEV-Fahrer laden ohnehin zu Hause, einfach weil es bequemer ist. So faellt es wieder deutschen Unternehmen auf die Fuesse, dass sie (im Gegensatz zu z.B. Amazon und Tesla) ab dem Start Gewinne erwirtschaften wollen, statt erst einmal zu investieren.
Als Student und bis viele Jahre danach habe ich mir immer uralte Kisten zum Spottpreis gekauft. Ich habe sie etwas aufpoliert, bin etwa ein Jahr damit gefahren und habe sie dann praktisch ohne Wertverlust wieder verkauft.
Seit ich es mir leisten kann, und das sind jetzt doch schon einige Jahrzehnte, kaufe ich mir die Autos neu. Geprägt durch mein Studium bin ich seit jeher am technischen Fortschritt interessiert und wechsle meist nach 3 Jahren, um "am Puls der Zeit" zu bleiben. Das brachte mich in den letzten Jahren vom CVT (MB A-Klasse 180cdi) über Mildhybrid (Honda CR-Z), dann Vollhybrid (Yaris) zum jetzigen Plugin. An den Wertverlust möchte man dabei nicht denken, es ist halt eine Art teures Hobby.
Und obwohl ich mir aus Altersgründen zuletzt vorgenommen habe, mein "Hobby" aufzugeben, juckt es mich schon wieder. Schließlich sind bald 3 Jahre um, und meine Vorsätze haben noch nie gehalten. Da ich in letzter Zeit nur noch (sehr) kurze Strecken unterwegs bin, fahre ich praktisch alles elektrisch, habe sozusagen "Blut geleckt" und liebäugle schon die längste Zeit mit einem ID.3.
Deshalb freue ich mich ganz besonders über jeden Beitrag, der über die noch vorhandenen Schwächen, vor allem des ID.3, insbesondere auch des Ladenetzes berichtet. Vielleicht hilft mir das ja doch, einmal einen Vorsatz einzuhalten und beim Prius zu bleiben.
-->Das "schädlich" würde ich so nicht stehen lassen, ich teste immer mal wieder 18650 Zellen, mittles eines Arduino der sie lädt <> entlädt und dabei die Kapazität in Wh misst.
Die größte Schädigung erhält ein Lithium Ionen Akku bei:
Platz1:
-Laden bei Temperaturen unter 5°C (bereits nach einmaligen Vorgang hat es die entnehmbare Kapazität um 10 % !) reduziert. Platz2:
-Hohe Entladeströme bei kaltem Akku auch hier ist eine zwar geringere aber doch durchaus messbare Alterung feststellbar.
Soweit ich weiß wird der Akku des ID.3 auf rund 10°C temperiert. Sprich ist die Außentemperatur bereits in diesem Bereich, fällt die Heizung weg.
Aber ich gebe dir Recht, es wäre sinnvoll wenn man dies evtl. bei kurzen Strecken deaktivieren könnte, evtl. dann mit reduzierter Motorleistung zur Schonung des Akkus.
Wenn ich direkt mit dem kalten Akku losfahre sieht man das auch, es dauert ein paar Kilometer, bis er die Zellen soweit erwärmt hat, das in der Balkenanzeige grafisch die volle Batterieleistung zur Verfügung steht.
Das HUD (noch ohne das Augmented Reality Update) habe ich derzeit abgeschaltet, der Tacho am Lenkrad sitzt für mich an so einer perfekten Position, dass ich das HUD gar nicht oder noch nicht benötige.
Die Bugs halten sich bei meiner Nutzung in Grenzen. Es ist momentan so wie mit einem betagten Rechner. Wenn man gleich nachdem Start wie wild überall herumklickt gibt es Fehler oder gar Abstürze.
Wenn man indes das System erst mal in Ruhe lässt (losfahren kann man ja sofort) dann hatte ich bis jetzt keine Probleme mit dem System.
Aber beim ID.4 (neuere Software) sieht man bereits einen deutlichen Fortschritt.
Die Steuerung der Wärmepumpe soll noch optimiert werden, es ist wohl noch der Parameter für "Heißgasabtauen" relativ konservativ eingestellt.
Sprich die Wärmepumpe schaltet relativ häufig auf den Abtauvorgang für den Kondensator, sprich das Funktionsprinzip wird umgekehrt, Wärme aus dem "Innenraum" bzw. Abwärme vom Antriebssystem wird zum Abtauen des Kondensators geführt.
seit 07/20 ohne Autogas und ohne Prius unterwegs Hybrid-Historie:
Yaris Style Selection White seit 07/20
Prius II, 03/07 bis 10/20, EXE, silber, ab km-Stand 42.000 auch auf LPG, hat immerhin 382.160 km gehalten
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Gulfoss schrieb:
Die Steuerung der Wärmepumpe soll noch optimiert werden, es ist wohl noch der Parameter für "Heißgasabtauen" relativ konservativ eingestellt.
Sprich die Wärmepumpe schaltet relativ häufig auf den Abtauvorgang für den Kondensator, ....
Hatt ich noch gar nicht so gelesen. Das wäre ja toll, wenn man das ohne HW-Änderungen hinbekommt. Bin gespannt.
Bei mir war die Wärmepumpe eigentlich gesetzt bis ich die Tests gesehen habe....
Das "schädlich" würde ich so nicht stehen lassen
Ausdrücken wollte ich: Ein überflüssiges kurzzeitiges Erwärmen von was-auch-immer ist stets mit Stress für alle beteiligten Komponenten verbunden, in diesem Fall inklusive des Akkus.
Wenn das Auto also bei jedem Start den Akku aufheizt, ist das keine gute Idee. Im Grunde muss er nur beheizt werden,
- bevor er geladen werden soll oder
- bevor er stark entladen werden soll (Autobahn, Gebirge) oder
- wenn es extrem kalt ist, was in unseren Breitengraden aber nur selten passiert.
In allen anderen Fällen hat man keinen Nutzen, dafür aber unnötigen Materialstress und unnötigen Stromverbrauch. Weil das keine neue Erkenntnis und bei VW sicher bekannt ist, dürfte eine entsprechende Änderung der Firmware nur eine Frage der Zeit sein.
Damit erzeugt man freilich ein anderes Problem: Woher soll das Auto wissen, ob der Akku geladen oder viel Leistung benötigt wird? Ein entsprechender Menüpunkt würde nur Fahrer ansprechen, die sich mit ihrem Auto näher befassen. Das werden nicht so viele sein. Ansonsten bleibt nur das Navi.
Richtig, die "Fußbodenheizung" (bis zu 6 kW) des ID.3 Akkus soll sich auf rund 30 °C erwärmen, worunter ich nicht wirklich einen thermischen Stress sehe.
Das mit dem Navi wäre eine Möglichkeit.
Immerhin macht er auch Vorschläge/Hinweise (Streckensperrungen etc.) wenn man das Navi gar nicht gestartet hat, da er sich merkt wenn man bestimmte Routen regelmäßig fährt.
Aber das "Problem" mit dem vorheizen besteht nur in der kalten Jahreszeit.
Da ich keine Kurzstrecken regelmäßig fahre, ist es für mich als Problem überschaubar.
Mir ist wichtiger, dass die Wärmepumpe den versprochenen Energievorteil liefert und das sehe ich bis heute noch nicht.
Heute Abend habe ich noch einen ID.3 Besitzer beim Einkaufen getroffen. Leider gibt es bei seinem ID.3 einige Probleme! So hat die 12 Volt Batterie ihren Geist aufgegeben, ein Relais spinnt und schnarrt öfters und es sind etliche Software Fehler aufgetreten - einmal geht dies und dann das nicht. Der Verbrauch erscheint dem Besitzer der First Edition auch sehr hoch...
Er hat sich trotz der Kälte ein bisschen an den Lader gehängt. Demnächst soll er wegen neuen Updates wieder in die Werkstatt!
Genauere Details werde ich beizeiten noch erfragen! Aber ehrlich gesagt war ich etwas entsetzt - eine neue Batterie bei einem nicht mal 6 Monate altem Auto...
Es würde mich nicht überraschen, wenn nur die Software defekt ist und der 12v Akku halt dadurch Tiefentladung wurde, das die dann in dem Zuge gleich mit getauscht wird, muß nicht heißen dass sie ursächlich defekt war.
Gibt's übrigens bei Kona's und taycan's u.a. auch.
"Batterylife" (Youtube) hatte das Problem auch, daß sein ID.3 eines Tages tot war, 12V-Batterie tiefentladen. Wenn ich mich recht erinnere, hatte das tatsächlich irgendwas mit der Software zu tun...hab zumindest das Video wiedergefunden, kann es selber aber jetzt nicht gucken:
07/03 - 03/12: Audi A2 1.4, EZ 04/02
03/12 - 05/13: Audi A2 1.4, EZ 11/04
05/13 - 04/19: Prius II Travel, EZ 11/08
04/19 - irgendwann: Ioniq Hybrid, EZ 02/18
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