Sehr spät, aber doch: Ich bin euch noch eine Zusammenfassung der Veranstaltung schuldig!
Mit Egon habe ist vereinbart, dass ich hier nur Neues stichwortartig zusammenfasse, schon allgemein Bekanntes findet sich in diesem Thread (Überschneidungen sind möglich!)
www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...tid=52&id=258201
- Sollte es Tesla gelingen in den nächsten Jahren ein Auto mit 5-600km Reichweite und kurzer Ladezeit zu entwickeln, so muss die langfristige Planung von Toyota (BEV bleiben in der Ecke Kleinfahrzeug, Nahverkehr, Kurzstrecke; Verbrenner bleiben noch länger in Verwendung, Bedeutung von HSD steigt, Wasserstoff-Brennstoffzelle wird marktrelevant) neu bewertet werden, Toyota ist jedoch keine Batterie bekannt, die dieses Versprechen in den nächsten Jahren einlösen wird können.
- Den HSD konnte Toyota noch alleine auf den Markt bringen, beim wasserstoffgetriebenen Auto braucht man jedoch Unterstützung von externen Partnern (Tankstelleninfrastruktur, H2-Produzenten, Politik, Verwaltung, Kunden). Aus diesem Grund gibt Toyota seine diesbezüglichen Patente für die nächsten 20 Jahre und teilweise länger frei (vgl. Tesla)
- Brennstoffzelle und Wasserstoff-Hochdrucktank sind für Toyota Schlüsseltechnologien und sind daher Eigenentwicklungen um technisches Know-how aufzubauen. Bereits beim Prius wurde so verfahren (Leistungselektronik, Batterie-Kooperation mit Panasonic)
- Zulieferer kommen erst später ins Spiel wenn Toyota die Technik beherrscht und genaue (Qualitäts-)Anforderungen geben kann.
- Es wurde bewusst kein großer SUV gewählt, sondern ein relativ kompaktes Auto mit seiner größeren Herausforderung bzgl. Bauteilgröße und –verbaubarkeit gewählt
- Leistungselektronik, E-Traktionsmotor und Akku sind Serienteile, Brennstoffzelle und H2-Tanks Eigenentwicklungen
- Der Mirai verfügt über zwei Wasserstoff-Tanks aus Kohlefaser, ausgelegt auf einen Betriebsdruck von 700 bar. Getestet sind sie auf einen Prüfdruck von 1400 bar, Chrashsicherheit/mechanische Belastung, Beschussfestigkeit und Feuer. Dazu gab es Fotos von den Tests und einen kurzen Film eines Heckaufpralls mit 70km/h und 80% Überdeckung, Blickwinkel von unten. Gewicht beider Tanks zusammen: 80kg
- Sensoren detektieren bereits geringsten Wasserstoff-Verlust, im Falle des Falles schließen sich Sicherheitsventile und das System wird abgeschalten.
- trotzdem in geringen Mengen austretender Wasserstoff kann sich nicht im Auto ansammeln, da der Mirai frei von nach oben geschlossenen Hohlräumen konstruiert wurde. (Wasserstoff ist leichter als Luft und würde sich z.B. in einem umgedrehten Trinkglas sammeln.)
- Wasserstoff ist mit zwei negative Begriffen verbunden: Der Hindenburg-Katastrophe und der Wasserstoffbombe. Da ein Gebrechen/Unfall mit der neuen Technik das Kundenvertrauen nachhaltig zerstören könnte (vgl. brennende Traktionsbatterien), wurde beim Mirai überdurchschnittlich hoher Wert auf Sicherheit gelegt.
- Auch die Effizienz einer Brennstoffzelle ist lastabhängig. Auch der Mirai arbeitet daher als Hybrid mit Lastpunktanhebung. (HSD)
- Hochvolt-Leistungselektronik wie im Prius zur Effizienzsteigerung. Ausnahme: Bei kalter Temperatur wird Spannung bewusst nieder gehalten: Höhere Stromstärken - mehr Widerstand - schnellere Erwärmung der Bauteile
- 2014 wurden Kältetests in Yellowknife (Kanada) gefahren. Der Mirai "sprang" auch nach 12h im Freien bei -30°C, die Brennstoffzelle lieferte bereits nach 70 Sekunden 100% Leistung.
- Der Mirai dedektiert automatisch Frostgefahr und pumpt rechtzeitig die Brennstoffzelle wasserfrei.
- Mirai: Auf 100km werden 0,7kg H2 mit 22m² Luft in 7l Wasser umgewandelt