Priusfreunde.de

Priusbastler schrieb:
Es gibt halt Hersteller wie auch Kunden die nicht auf Teufel komm raus in der Phase der

early Adopter dabei sein wollen!
Wie sähe der Prius 4 aus, wenn Toyota keinen Generation 1 Prius hätte bauen wollen? Wenn die Kunden nicht schon einige 1000 Prius 1 gekauft hätten und in gleicher Weise bei Erscheinen von Prius 2 argumentiert hätten "ich warte lieber noch, Generation 2 ist mir für eine so neue Technik zu heikel"? Genau, es gäbe keinen Prius und wenn dann mit dem bewährten Dieselmotor. Anderer Hersteller sind bei BEV bereits bei Gen.2 - die Generation die hier im Forum als bestes Auto ever gelobt wird, was durchaus seine Berechtigung hat.
Ich finde es erstaunlich, das hier Manche glauben, das man auf BEV übertragen gleich einen Prius Gen.4 aus dem Boden stampfen kann, einfach weil man es kann. Einfach so, weil es ja Toyota ist, kann man die Schritte 1-3 überspringen. Ich würde ja davon ausgehen, bildlich gesprochen, das man nach dem Versuch das zu machen eine Zerrung im Schritt hätte. Aber Glaube versetzt Berge. Mal ganz davon abgesehen, das der hier bekannte Prius 1 ja schon einen Antrieb Gen.2 drin hat, der hat mit dem ersten auch nicht mehr viel gemeinsam, außer der Karosserie drumherum.

LG
Klaus

Und wo sind sie denn, die Hersteller, die mit ihrem ersten BEV-Aufschlag gescheitert sind? Tesla hat ohne jegliche autobauerische Erfahrung sofort einen Erfolg gelandet, die VW-Erstlinge E-Golf und E-Up erfreuten sich bzw. erfreuen sich noch trotz "Reingefrickels" des E-Antriebs in eine dafür überhaupt nicht vorgesehene Plattform und trotz fehlender Ausstattungsdetails wie einer Wärmepumpe (die Toyota keine Probleme bereiten würde, da dort bereits länger in Serie als bei den meisten Konkurrenten, noch länger hat sie von den nennenswerten BEV-Herstellern m.W. nur Renault) auch in diesem Forum höchsten Ansehens, Hyundai hat mit dem Ioniq EV aus dem Stand einen nachhaltigen Erfolg gelandet. Dass diese Autos inzwischen angegraut wirken liegt wesentlich an den Fortschritten der Akku- und zugehörigen Kühltechnik, welche aber ohnehin wesentlich zugliefert wird und auch Wettberwerbern wie Toyota auf dem Markt zur Verfügung steht. Insofern gibt es keinen Präzedenzfall, der die Behauptung, mit einem Gen-1-BEV könne man nicht konkurrenzfähig sein, irgendwie belegt. Die einzigen nicht überzeugenden Gen-1-BEVs waren diejenigen der ganz frühen Technologieproponeten, die bspw. in Form des Renault Confluence einfacj vor Verfügbarkeit wirklich geeigneter Akkus auf den Markt kamen.

Priusbastler schrieb:
Hallo,

für Toyota spricht auch die Erfahrung seit 1997 im Bereich E-Antrieb!
Seit 1997 haben sie Erfahrungen mit einem elektrischen Hilfsantrieb*. Mit den ganzen Dingen, die ein BEV betreffen, hat Toyota keine Erfahrung (das Thema hatten wir schon in den Tiefen dieses Threads). Da hat selbst VW mehr Erfahrung, weil sie seit 2013 e-Up und e-Golf bauen und verkaufen.

*) Toyota hat dagegen viel Erfahrungen mit NiMH-Batterien, die in einem sehr engen SoC-Bereich gehalten werden. Sie haben Erfahrungen mit wann den Verbrenner einsetzen, wann den e-Motor. Sie haben Erfahrungen damit, wann den Verbrenner vorheizen, was machen bei für den winzigen Akku zu langen Bergabfahrten. Alles Erfahrungen, die bei BEV nichts weiterhelfen.

Das ist ein Basiswissen das sich in 1-3 Jahren in tollen BEV für uns alle zeigen wird.
Ich hoffe für Toyota, dass sie aktuell nur so tun als ob sie nicht wollten, sondern hinter den Kulissen schon intensiv sich mit BEV-Entwicklung beschäftigen. Denn sonst sind sie bald in den 1st-world-Ländern weg von der Spitze.

Siehe auch das aktuelle Garantieversprechen bei dem "BZ", 10 Jahre und 90% SOH!
Das ist schon einmal die richtige Richtung, um verlorenen Boden gut zu machen. Toyotas Kernkompetenz und Kernimage ist Haltbarkeit. Da müssen sie ansetzen. Hoffentlich ist die Garantie mehr wert als die von manchem koreanischen Hersteller, wo der Wagen ewig in der Werkstatt steht, weil man nicht weiß, wo das Problem ist, der Kunde allerdings in der ganze Zeit einen Leihwagen bezahlen muss.


Ich kann Leute verstehen, die keine early adopters sein wollen. Ich will auch kein Versuchskarnikel sein. Ich schätze aber ein, dass ich da eh nicht mehr dazu zähle, weder mit dem 2019 gekauften e-Golf noch mit dem Ioniq. Early adopters sind da schon eher Leute, die die Zoe 1 batteriegemietet oder die ersten Tesla gekauft haben.

Francek schrieb:
Tesla hat ohne jegliche autobauerische Erfahrung sofort einen Erfolg gelandet
Mit reihenweise getauschten Driveunits und Akkus. Wenn sowas oder Dinge wie Rapidgates unser Anspruch sind, nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.

LG
Klaus

Francek schrieb:
die VW-Erstlinge E-Golf und E-Up erfreuten sich bzw. erfreuen sich noch trotz "Reingefrickels" des E-Antriebs in eine dafür überhaupt nicht vorgesehene Plattform...
Die Plattformen waren dafür von Anfang an vorgesehen. Ganz anders bei Toyota, wo der PHEV-Akku in den P4 reingefrickelt und der Kofferraum halbiert wurde. Oder beim Auris 1, oder bei manchem Hybrid-Ford. Bei e-Golf, e-Up und Ioniq sind die Kofferräume nahezu normal nutzbar.

Die Kofferräume normal nutzbar.


KEIN Wunder, der gesamte Verbrenner und Tank ist ja auch weggefallen. Dafür fehlte die Reichweite, die ein Plug-In hat.

bgl-tom schrieb:
Ganz anders bei Toyota, wo der PHEV-Akku in den P4 reingefrickelt und der Kofferraum halbiert wurde. Oder beim Auris 1,

Das ist in meinen Augen mehr als ärgerlich dieses nachträgliche Aufgepfroffe und Reingeschustere. Es wirft für mich dererlei Autos komplett aus dem Rennen, egal was sie sonst zu bieten haben. Ein Kommentator unter einen P4 PHEV Video auf YT meinte, um Kritik daran entkräften zu können, wer braucht schon dieses nicht vorhandene Ladevolumen? Er nicht, aber diejenigen, die solche Platzmangelautos deswegen nicht kaufen.

Resi schrieb:
KEIN Wunder, der gesamte Verbrenner und Tank ist ja auch weggefallen. Dafür fehlte die Reichweite, die ein Plug-In hat.
Du meinst, Toyota könnte einen reinelektrischen P4 anbieten, macht das aber nicht, weil ... ähm?

Sorry, aber Autos ohen Kompaktklassekofferraum zu Preisen der Mittelklasse fallen aus meinem Beuteschema.

Resi schrieb:
Dafür fehlte die Reichweite,....
Die Reichenweitenproblematik, die für viele E-Autofahrer- und Aspiranten keine ist, wie mit einschlägig stets wiederholten und inzwischen bekannten Argumenten beteuert wird.

Ihnen muss man nicht zustimmen. Wenn mir ein Familienmitglied stolz erzählt, dass bald sein geleaster E-Mini Cooper geliefert wird, ich mir zwecks Aufschlauen ein paar Videos zu diesem BMW-Technikaufträger reinziehe, die auch das Thema "Reichweite" thematisieren, will man es und sie als solche bezeichnen, zucke ich verständnislos die Schultern und denke mir, so viel Kohle für so wenig? In guter Gesellschaft mit dem Honda-e und weiteren Shortrunnern. Das mögen andere gutheißen, not my cup of tea. Erst recht nicht im Winter und auf der AB, nachdem was ich sah.

Hängt alles von deinen Lademöglichkeiten und den zu fahrenden Strecken ab. Meine Strecken sind bis auf die wenigen Urlaubsfahrten alles nur Kurzstrecken. Für die Kurzstrecken reichen uns alle BEV mit >150km Reichweite, da wir bequem zu Hause oder im Büro nachladen können. Die Fahrzeuge stehen ja 23h am Tag eh nur rum.

bgl-tom schrieb:
Hängt alles von deinen Lademöglichkeiten und den zu fahrenden Strecken ab.

Du schreibst es. Worüber will man da schreiben bei den Möglichkeiten? Frei nach L. Wittgenstein, was es nicht gibt, darüber soll man nicht in die Tasten hauen.

Dass E-Mobilität nicht nur prinzipbedingte Vorteile hat, ist unstrittig. Ich verstehe also gut, dass es nicht für jeden passt.

Das ist aber nicht der Grund, weshalb Toyota jetzt Versäumtes aufholen muss. Ich bitte daher, beim Thema zu bleiben. Prinzipielles wird an anderen Stellen des Forums bereits intensiv diskutiert.

Grüße, Egon

Zitat:
Wasserstoff oder E-Mobilität?
Toyota: Der gute Ruf japanischer Autokonzerne steht auf dem Spiel

Japans Autobauer gelten als besonders innovationsfreudig. Doch auf CO2-Neutralität wollen sie sich, anders als Konkurrenten, nicht verpflichten. Das sorgt für viel Kritik.
- www.fr.de/wirtschaft/toyota-autobauer-ja...t-news-91195730.html
- www.nd-aktuell.de/artikel/1159747.toyota...t-auf-dem-spiel.html

Grüße, Egon

Wenn ich solche Artikel lese, weiß ich nicht, wie ernst es Toyota mit einer "Elektro-Offensive" ist:
insideevs.de/news/547850/toyota-mazda-subaru-verbrennungsmotor/

Wenn Toyota wirklich wollte, hätten die schon längst einen elektrischen Prius auf den Markt bringen können.

Habe mir heute mal den Hyundai Ioniq electric angesehen. Der wurde ja auch als HEV und und PHEV herausgebracht. Ein tolles und sparsames Elektroauto mit guten Platzverhältnissen und großem Kofferraum. Geht doch! Wäre der als reines Elektroauto konzipiert worden mit vernünftiger Reichweite und Ladetechnik, hätte ich sofort zugegriffen. 136 PS reichen mir völlig. Sparsam ist er auch. Leider ist die Batterie zu klein und damit für das einzige Gefährt in der Familie vom Radius zu eingeschränkt. Schade! Als Zweitwagen für die Stadt und den Umkreis: vollkommen ausreichend.

Ich habe mir inzwischen viele E-Autos angesehen und auch Probe gefahren. Hätte der e-Niro eine bessere Ladetechnik, ich hätte ihn schon vor zwei Jahren gekauft. Leider auch bei dem Nachfolger Fehlanzeige! Alles was darüber hinausgeht ist mir zu groß; SUV's mag ich eigentlich sowieso nicht. Bleibt nur das Tesla Model 3. Das hat viele Vorteile, für mich persönlich aber auch einige Nachteile.

Ein Kompaktauto im ID3-Format mit ordentlicher praktikabler Reichweite um die 500 km und schneller Ladetechnik sowie vernünftig funktionierender Software würde gehen wir geschnitten Brot, da bin ich mir vollkommen sicher. Mal schauen, was das Tesla Model 2 oder der Ioniq 3 bringen. Bis dahin bin ich inzwischen zu dem Schluss gekommen, meinen Prius PHEV vorerst weiter zu fahren.

Auf weitere Anküdigungen egal welcher Hersteller kann ich gerne verzichten.

Das Toyota als größter Autobauer "technologieoffen" bleiben muss für alle Märkte dieser Welt ist schon zwingend nötig. Aber in Europa hat man sich dank Hybridsystem einen großen Kundenstamm aufgebaut den man jetzt sukzessive wieder verliert mangels E-Autos. Kann ja gut sein, dass Toyota Europa langsam abhakt wie es Honda anscheinend schon getan hat.