Priusfreunde.de

@TF104:
Ich schrieb deshalb auch quasi in jeder Garage...
Das sollte übersetzt heißen, überall dort, wo man die Lademöglichkeit für ein BEV braucht.

Dazu braucht es auch nicht zwingend "DSL", also eine 11kW oder 22kW Wallbox, sondern in den meisten Fällen tut es auch ein "64k-Modem", also ein blauer CEE-Stecker mit 2.3kW. Nur sehr wenige Leute werden täglich mehr als 20kWh Strom in ihrem BEV verbrauchen und die werden ggf. mit ein bisschen mehr Aufwand ihre Wallbox installiert bekommen.

Wenn die Masse der Leute einmal gelernt hat, dass man zuhause vor Ort sein BEV einfach einstecken kann und selbst eine Schnarchladung über Nacht so gut wie immer für die Strecke des Folgetages reicht, wird keiner mehr der Fahrt zur Tanke, egal ob nun fossil oder Wasserstoff, nachweinen. Ganz im Gegenteil, diese lästige Pflicht ist dann Geschichte.

Zu den LKWs:
Mir ist nicht bekannt, dass Toyota große LKWs baut und damit meine ich solche, die bei uns die Autobahn verstopfen. Klein-LKWs, die sich im Umfeld von 50km bewegen, sind meiner Meinung nach durchaus auch als BEV sinnvoll.

eppf

Es geht nicht um DSL. Es geht darum das neue Infrastrukturen Zeit brauchen, selbst wenn man es will. Zwar braucht es nicht zwingend neue Hausanschlüsse aber wenn man rationell und ökonomisch an das Thema herangeht verbindet man sowas gleich mit Erdkabellösungen. Und spätestens dann brauchts auch eine handwerkliche Infrastruktur.
Und die ist schlichtweg auf Kante genäht.
Und bis zum deutschlandweiten Verbrennerverbot kann allein das schon knapp werden.
Da helfen noch so clevere Lösungen nicht wenn der Markt dies technisch nicht hergibt.

Ein Freund von mir hat einen kleinen Handwerksbetrieb. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede. Rund um den berliner Speckmantel mag es noch gehen aber danach werden Zusagen was Termine anderer Gewerke angeht immer schwieriger. Da man aber übergreifend planen muss...

Da kann man verordenen was man will. Das solltest du als Ossi doch wissen wie der Plan und wie die Realität war...genau darauf steuern wir mit einer Verbotspolitik drauf zu.
Und da wir hier ja Toyota den weltgrößten Automobilkonzern der Welt kritisieren, dürfen wir nicht vergessen das es sich bei den Plänen zur E-Mobilität um reinweg deutsche Pläne geht. Also nicht einmal europäisch übergreifend.
Selbst wenn wir also die 100% schaffen, an den Grenzen könnte es dann eng werden. Dann ist man ein engmaschiges Netz gewohnt, muss sich aber umstellen. So wie früher...

Im Jahr 2020 hat Toyota rund 9530000* Autos weltweit verkauft. Davon 77176* in Deutschland. Das entspricht 0.8% des Umsatzes. Für einen solchen Massenmarkt stellt Toyota alles um?
Klar ist auch woanders die Nachfrage da. Aber dennoch...wenn Toyota ab 2030 hier nichts mehr verkaufen darf...nun ja.

Toyota hat Busse und LKW die Wasserstoffbetrieben sind une eben keine riesigen Akkus brauchen und schon gar keinen dreckigen Diesel verbrennen am laufen. Und das sind die ganz dicken Dinger...

ecomento.de/2019/05/01/toyota-stellt-neu...stoffzellen-lkw-vor/

www.nzz.ch/mobilitaet/auto-mobil/toyota-...-mit-hino-ld.1548845

Aber auch so ist der Markt von Toyota und der Marke Hino ganz gut bedient:
www.hino.com/

Recht hast du allerdings, leider sieht man diese Fahrzeuge viel zu selten. Mein FTH hat deshalb einen zweiten Betrieb aufgemacht und verkauft dort Nissan. Die haben ja auch LKW. Und er hatte gute Kunden die privat Toyota fuhren aber für das Geschäft ausweichen mussten. Da haben sie dann aufwändig über Belgien die LKW organisiert. Als die LKW Flotte ausgetauscht werden sollte gab es diese Importmöglichkeit nicht mehr. Deshalb dieser Schritt.
Europa ist halt nicht der Markt für LKW bzw. der europäische Markt ist zu. Es gibt zuviele Hersteller die um Marktanteile kämpfen.

*Quelle statista.com

TF104 schrieb:
Es geht nicht um DSL. Es geht darum das neue Infrastrukturen Zeit brauchen, selbst wenn man es will. In sicherlich 90% der BEV-Anwendungsfälle hat die notwendige Infrastruktur aber folgenden Namen: Ein einphasiger 230V-Anschluss mit 10A Absicherung und das sollte doch wirklich flächendeckend bis zum Jahr 2030 zu schaffen sein .

Man muss ggf. auch manchen Leuten den Wind aus den Segeln nehmen, wenn sie meinen, nach 300km Fahrt müsse am nächsten Tag der Akku sofort wieder proppenvoll sein, selbst wenn sie nur 20km zur Arbeit fahren.

Wir werden ohnehin bei der Verteilung und Nutzung des Stroms zukünftig viel intelligenter vorgehen müssen, da spielen BEVs wohl vergleichsweise eine untergeordnete Rolle, wenn man auch die Menge an fossilen Brennstoffen für die Wohnungsheizungen massiv reduzieren will. Der jährliche Strombedarf für eine Wärmepumpe liegt geschätzt über doppelt so hoch wie für ein BEV mit 15000km Jahresfahrleistung, unter der Annahme, das es zu 100% zuhause geladen wird. Da kommt wohl in Summe der Faktor 3 heraus, wenn man die Fremdladungen wie z.B. auf Urlaubsfahrten mit einrechnet.

An das Stromnetz muss man also in sehr absehbarer Zeit ohnehin ran. Dass dies Zeit dauert, ist mir schon klar, aber wenn man das nicht angeht, sind wie gesagt die BEVs das kleinere Problem. Allerdings darf man jetzt nichts mehr verschlafen, in läppischen 24 Jahren (Thomsen würde sagen, in gut 1200 Wochen ) ist laut Plan Klimaneutralität angesagt, da ist jeder weitere Aufschub tabu.

Man bräuchte halt einmal eine Regierung, die anpackt und nicht nur darüber redet, was gemacht werden müsste. Ob es unter Baerbock oder Scholz geschehen würde? Keine Ahnung, ob sich erstere durchsetzen kann, oder zweiterer durchsetzen will. Dass es aber unter Laschet nicht passieren wird ist so gut wie sicher, weil dieser zweifelsfrei in der Hand der Großversorger ist. Wenn ich sehe, dass sich die Union zuletzt vor allem wegen der Mütterrente gestritten hat, dann haben diese beiden C-Parteien den Schuss überhaupt nicht gehört.

Der Infrastrukturaufbau für BEV-Ladung wird in diesem Zusammenhang gewiss viel billiger kommen, als eine breite H-Tankstellen-Abdeckung. Ich sehe für FCEV-PKWs keine Chance, außer man setzt sie mit Gewalt politisch durch, wie man es anscheinend in Japan vorhat.

eppf

eppf schrieb:
Der Infrastrukturaufbau für BEV-Ladung wird in diesem Zusammenhang gewiss viel billiger kommen, als eine breite H-Tankstellen-Abdeckung
Das mag in Mittel- und Nordeuropa und vielleicht sogar in ganz Europa gelten. In den USA mit ihrem in weiten Teilen völlig maroden Stromnetz wird man zur Beibehaltung bzw. gar erst Erlangung einer entsprechenden elektrischen Versorgungssicherheit bereits viel mehr Geld in die Hand nehmen müssen, sich das aber durchaus leisten können und vmtl. auch wollen, erhielte man doch als Nebeneffekt endlich auch mit Euopa konkurrenzfähige Versorgungssicherheit für den elektrischen Grundbedarf.
Die großen Automärkte der Zukunft aber heißen Indien, Pakistan, Ost- und Westafrika. Und da könnten in Anbetracht der bereits jetzt vollkommen unzureichenden und äußerst lückenhaften elektrischen Versorgungsnetzwerke die auf Fernstrecken deutlich geringeren Installationskosten einer Wasserstoffinfrastruktur durchaus interessant werden. Pipelines sind nunmal deutlich billiger als Stromtrassen und das Verteilnetz zu einigen tausend Tankstellen vielmals einfacher als eine Stromverteilung zu hunderttausend Ladesäulen. Ich denke, dass Toyota und Hyundai diese Märkte im Auge haben; für ihre doch vergleichsweise überschaubare domestische Kundschaft allein würden sie den defizitären technologischen Aufwand nicht längerfristig treiben.

Ähem und wo nehmen diese Länder den Strom für die Wasserstofferzeugung her?
Da kann man grünen Wasserstoff wohl knicken und kann gleich bei Verbrennern bleiben.

Außerdem stellst du dir die Wasserstoffverteilung im Vergleich zu Stromtrassen vielleicht ein klein wenig zu einfach vor.

eppf

Zumal die Wasserstoffinfrastruktur (Tankstelle usw.) auch nicht mit Haushaltsstrom betrieben werden kann - eine vorhandene Strominfrastruktur ist so oder so die Vorraussetzung.

eppf schrieb:
Da kann man grünen Wasserstoff wohl knicken und kann gleich bei Verbrennern bleiben.
Du hast die Strategie der Lobby verstanden.

Auch eine Art Shitstorm:

Toyotas neues Imageproblem: US-Promis wollen ihre Prius-Hybride loswerden

efahrer.chip.de/news/toyotas-neues-image...ide-loswerden_105369

...Dieser Bericht löste eine regelrechte Welle an Boykottschreie bei den Prominenten Prius-Besitzern aus, heißt es weiter. Unter dem Prominenten sind Namen wie Billy Baldwin und Rosanna Arquette, die nun planen, ihre Hybriden zu entsorgen. ...

Ich hatte das schon unter Presse verlinkt - auch der Gründe wegen, wirft das schon Schatten...

Ja, wenn das so stimmt, hat Toyota ordentlich Mist gebaut.

Weil?

Orientierst du dich an dem was Promis machen?
Klar ist der kostenfreie Werbeeffekt sicher da aber wer das als Laufentscheidung macht der hat ein Problem.

Es geht um Details im Artikel. Das (zeitweise, nun zurückgerudert) Engagement von Toyota bei fragwürdigen Initiativen und Organisationen in Kalifornien (nicht unähnlich dem was VW und Brüder hier so treiben).

Ich würde das nicht überbewerten, weil das oben verlinkte Medium für seine sensationsheischende Berichterstattung bekannt ist. Ich vermute, dass das in den USA weit weniger präsent ist als uns hier vermittelt wird.

Hier wird das Thema ebenfalls aufgegriffen:


Zitat:
Toyota: Spenden-Stopp für US-Wahlverweigerer

Toyota hat angekündigt, Spenden an Mitglieder des US-Kongresses zu stoppen, die gegen die Bestätigung des Wahlsiegs von Präsident Biden gestimmt haben. Das japanische Unternehmen sah sich nach dem Angriff von Leugnern des Wahlergebnisses aus dem Trump-Lager auf das US-Kapitol am 6. Januar mit Kritik an den Spenden konfrontiert.
- sumikai.com/nachrichten-aus-japan/toyota...sabgeordnete-296138/

Grüße, Egon

Zitat:
Toyota-Europe-Direktor
„Bisher ging das Spiel mit den E-Autos noch nicht ganz auf“

Toyota muss viel Kritik dafür einstecken, sich weiter für Technologieoffenheit stark zu machen. Die Japaner setzen später als viele andere Hersteller auf reine Elektromobilität und haben erklärt, weiter mehrere Antriebsarten intensiv voranzutreiben. Ferry M. M. Franz, Direktor bei Toyota Motor Europe, hat dies in einem von der Ladeinfrastruktur-Softwarefirma Has To Be veröffentlichten ausführlichen Interview nun noch einmal bekräftigt.
- ecomento.de/2021/08/17/toyota-europe-dir...noch-nicht-ganz-auf/
- www.leichtbauwelt.de/toyota-manager-nich...hnologie-versteifen/

Grüße, Egon

Auch wenn viele Argumente in dem Artikel stichhaltig sind, so würde es meiner Meinung nach nicht schaden, mal ein paar reine BEV für die treue Toyota Kundschaft zu entwickeln, bzw. anzubieten!
Allerdings mit neuester ladetechnologie...
...und nicht zu groß = teuer!

Der Kunde hat dann die Auswahl und kann dann immer noch entscheiden, was er möchte!

Gruß
Martin