Priusfreunde.de

hverheyen schrieb:
wildschweingroßer Waschbär?

in Tschernobil vielleicht, aber hier?

In Berlin ist jeder und alles verstrahlt

Toyota reagiert auf den RAV4 Elchtest

youtu.be/xSRCJFCmvTk
teknikensvarld.se/toyota-rav4-handles-th...est-after-an-update/

In Schweden schimpft sich das nicht "Elchtest" sondern "Kinderausweichtest" oder so ähnlich. Der "Elchtest" ist ein knallharter Chrashtest.

Das arme Tier....

Setz mal deine Brille auf!

Timo

SAAB hat diese Art Test schon in den 1970er Jahren durchgeführt, SAAB 99 und 900 hatten extra verstärkte A-Säulen damit es für die Insassen nicht zur Katastrophe kommt.
Beworben wurde das mit solchen "Schnittbildern" wo (blau dargestellt) die Verstärkungen zu sehen sind und der Seitenaufprallschutz in den Türen.

s1.cdn.autoevolution.com/images/news/gal...s-to-remember_32.jpg

Der Elchtest, und ich meine damit den so bezeichneten Ausweichtest, ist ja eine der Möglichkeiten, die Beherrschbarkeit von Autos in Notsituationen zu vergleichen.

Die beiden folgenden Tests von km77.com (spanisch, Untertitel kann man sich automatisch übersetzen lassen) ergeben beispielsweise folgende Ergebnisse für die Eingangs-, Mitten- und Ausgangsgeschwindigkeit des jeweils schnellsten fehlerfreien Versuchs (aber nicht nur die Geschwindigkeit als solche ist wichtig, sondern auch das Verhalten des Fahrzeugs während des Manövers wird kommentiert) :

Subaru Solterra: 73 / 61 / 42 km/h
BMW iX1 (2023): 72 / 62 / 44 km/h

Dabei bremsen die Eingriffe der Assistenzsysteme das Fahrzeug herunter. Mich würde in dem Zusammenhang interessieren, ob der Fahrer währenddessen von Gas geht, konstant auf dem Pedal bleibt oder versucht, durch Gas geben das Tempo möglichst hoch zu halten. Kann jemand etwas dazu sagen?

Wenn das ESP in den Regelbereich geht, spielt gleichzeitiges Vollgas keine Rolle. Die Motorleistung wird definitiv weggeregelt. Kann man sehr schön auf einer superglatten Kreisbahn ausprobieren. ESP regelt so lange, bis Lenkwinkel und Geschwindigkeit wieder zusammen passen. Notfalls bis Schrittgeschwindigkeit runter, wenn man das mit Sommerreifen testet. Alles natürlich im Rahmen der Physik. Wer viel zu schnell in eine Kurve reinbrettert, den rettet auch das ESP nicht mehr.

Schöne Zeitlupenaufnahmen übrigens. Besonders beim Solterra sieht man das heftige Untersteuern, das Auto schiebt wirklich extrem über die Vorderachse. Für solche "Stunts" ist er nicht gebaut. Der BMW ist beim Slalom deutlich stabiler, aber bekanntlich leidet bei dem der Komfort. So einen hohen Aufbau in Kurven stabil UND komfortabel hinzubekommen ist quasi unmöglich.

sportback schrieb:
Wenn das ESP in den Regelbereich geht, spielt gleichzeitiges Vollgas keine Rolle. Richtig, der Versuch, (fast) im Stand auf Schneeglätte umzudrehen, geht mit ESP nicht mehr, da kann man auf's Gas latschen, wie man will, es wird nicht angenommen.

eppf

Man beachte, dass der Solterra die etwas höhere Eintrittgeschwindigkeit in das Elch-Ausweichmanöver erlaubt als der iX1. Die maximal mögliche Eintrittgeschwindigkeit in ein stabil absolviertes Ausweichmanöver ist die für die Fahrsicherheit und Beherrschbarkeit interessante Größe. Dass der Solterra anschließend etwas weiter vom ESP runtergebremst wird, ist für alle praktischen Belange eigentlich irrelevant. Der Zeitverlust dürfte sich auf einige Sekundenbruchteile im ganzen Autoleben beschränken, da ja niemand sein Fahrzeug regelmäßig in solchen Grenzbereichen bewegt.

Weitere, wenn auch keine wirklich neue Erkenntnis: Der Grenzbereich zwischen "passt noch so gerade" und "Abflug" ist bei modernen Autos, ESP hin oder her, recht hoch angesiedelt, aber schmal. Was mit Tempo 72 durch einen kundigen Fahrer noch unfallfrei bleibt, ist bei Tempo 75 schon nicht mehr zu schaffen. Nach Walter Röhrl: Untersteuern (Solterra) ist, wenn du den Baum siehst, Übersteuern (BMW schiebt zwar auch tendenziell über die VA, kommt aber bei Lastwechsel mit dem Heck)wenn du den Baum hörst. Moral von der Geschicht: Man sollte wissen, wo der Grenzbereich ist, bis dahin sollte man das Auto auch beherrschen, sich aber von selbigem möglichst fernhalten. Und zu allem Überfluss treibt sich der Grenzbereich ständig woanders rum, abhängig von Straßenoberfläche (nass, feucht, Schnee, trocken) und Reifen (Sommer/Winter/GJR Reifen neu/alt, Profil, etc.)und natürlich Fahrzeug an sich.

Francek schrieb:
...da ja niemand sein Fahrzeug regelmäßig in solchen Grenzbereichen bewegt.Dem möchte ich die alte Binsenweisheit entgegenhalten: "Unverhofft kommt oft".

Ja, unverhofft kommt oft. Und dann ist es gut, wenn das Fahrzeug eine höhere Eintrittgeschwindigkeit in das kritische Ausweichmanöver hat (Solterra), jedoch irrelevant, dass es innerhalb des Manövers eine höhere Geschwindigkeit hält (iX1). Denn so oft kommt unverhofft doch nicht, dass sich die stärkere Abbremsung während des Manövers erkennbar negativ auswirken auf die Fahrzeugperformanz würde. Häufiger, nämlich wenn es denn wirklich so richtig unverhofft kommt, dürfte der stärkere Abbau kinetischer Energie sogar eher zum Vorteil gereichen.

Unverhofft kann zwar oft kommen, wenn aber die an den Tag gelegte Fahrweise sich nicht an die zuvor genannten 72kmh herantastet, wo es dann ab 75kmh kritisch wird, sondern man sich von Grund auf an solchen Stellen auf 50kmh oder knapp darüber beschränkt, wo es mit 72kmh auch noch ginge, dann sehe ich es nicht als angezeigt, den tatsächlich gegebenen Grenzbereich auch kennen zu müssen.

Ich möchte nicht wissen, was alles passieren würde, wenn jeder Autofahrer auf die Idee käme, einmal den Grenzbereich auszutesten, um diesen auch kennenzulernen.

Dass es Fahrzeuge gibt, die früher "abfliegen" als andere, liegt in der Natur der Sache und das ist auch nicht zu ändern. Der Elchtest ist dazu da, um gewisse Mindeststandards einzufordern.

Solange der "Normalfahrer" einen sehr nennenswerten Abstand zum Grenzbereich hält, ist alles in Butter und wenn ich sehe, welche "Fahrwerke" es früher gab und man da auch nicht abschmierte, dann hat sich dieser Abstand mit der Zeit gewiss deutlich vergrößert. Wenn jemand sein Auto als Sportgerät betrachtet, mag es anders aussehen, aber diese Leute sollten besser Strecken wie in der Eifel aufsuchen.

eppf