So, dann mal hier wieder ein neuer Erfahrungsbericht.
Dieses mal ging es zum 24h Rennen am Nürburgring. Für den RAV4H ja eine Premiere.
Gefahren wurde in je 2 Etappen.
In der ersten Etappe abseits der Autobahn A9 an der Abfahrt Dessau/Ost getankt (1.44€/L)da es dort teilweise erheblich günstiger ist als auf den Raststätten. Also ein Tipp, wer die A9 (Berlin-München)befährt der kann an dieser Abfahrt meist sehr günstig bei Esso tanken. Die Tankstelle liegt direkt neben der Autobahn und ist über die Einfahrt zum Gewerbegebiet gut zu erreichen, auch mit Wohnwagengespann.
Die Bedingungen waren sehr gut.
Sonnig, 24°C kein Wind, eher mäßger Verkehr.
Tempomat auf 100/105 gestellt und los.
Den Abstandsradar mit dem Gaspedal überlistet um nicht zu früh hinter den LKW herausziehen zu müssen und gut.
Ein herrlich entspanntes Fahren.Gut, es war auch recht wenig LKW Verkehr.
Am Hermsdorfer Kreuz auf die A4 gewechselt.
Ab dort dann im Sportmodus um einfacher zu beschleunigen.
Entspannt bis zum Tagesziel am Kirchheimer Dreieck.
Dort abgefahren und am CP gerastet.
Verbrauch auf dieser Strecke waren 12.2LHK. Ein sehr guter Wert. Manch 2.5l Benziner braucht dieses SOLO!
Vollgetankt (1.41€/L)bei Esso im Ort und los.
Ganz wichtig, wer am Kirchheimer Dreieck tanken muss, der sollte NIEMALS die Aral an der Autobahn wählen sondern rechts dran vorbei in den Ort fahren. Dort gibt es 3 Tankstellen (geradeaus linke Seite Esso, rechte seite Agip oder gleich rechts am Burger King die Shell)die gern mal 10ct/L günstiger sind!
Aber weiter auf die 2. Etappe bis zum Ring.
Da war es schon deutlich stressiger.
Berge, LKW und viel Verkehr...
Im Tempomat stehen 105 im Tacho 64...naja, also Lücke gesucht, geblinkt und im Sportmodus voll beschleunigt. Ruckzuck standen da dann auch die 100.
Tja, aber eben ein deutlich höherer Wert als am Tag zuvor.
Als wir am herrlich sonnigen Ring ankamen waren es eben gute 14LHK (die genaue Zahl weiß ich nicht genau, da es zwischen 13.9 und 14.1 pendelte je nach dem wie wir die Berge in der Eifel hochgefahren sind...).
Wer das Rennen verfolgt hat weiß ja das sich das Wetter eifeltypisch verhalten hat.
Wer die Eifel nicht kennt...man kühlt den Sonnenbrand vom Vortag mit (Regen)Wasser...von 27 auf 12 Grad ist schon eine Reise in eine andere Klimazone.
In dieser Region wird nur gutes und schlechtes Wetter unterschieden. Man schaut zur Nürburg. Ist sie zu sehen ist es gutes Wetter. Sieht man sie nicht ist schlechtes Wetter.
Interessant wird nach mehreren Stunden Dauerstarkregen ja der Zustand des Platzes.
Oben schönes grünes Gras (lang und rutschig)und unten drunter so 5- 10 cm aufgeweichter lehmartiger Boden. Man kann kaum laufen.
Aber alles kein Problem auch mit falschem Allrad (viele meinen ja es ist kein echter 4x4 weil nur elektrisch betrieben). Start->Ready->Fuß von der Bremse und los rollt die Fuhre.
Den Wagen angehängt und (da der Motor bzw. KAT warm war) lautlos vom rutschigen Gras durch den Schlamm auf die feste Fahrbahn gezogen...geil!
Achso, getankt hatte ich direkt an der berühmten Tankstelle an der Döttinger Höhe, da diese trotz DER VERANSTALTUNG DES JAHRES preislich zurückhaltend waren. 1.41€ gegenüber der ARAL in Adenau (1.44€)finde ich fair.
Dann die absolut problemlose Abreise.
Klar stockt es. Es müssen ja zig Fahrzeuge aus der Region verschwinden. Man wird reingelassen, man lässt rein, untypisch deutsch funktioniert dies dort bestens!
Dann ab zum Tagesziel Kirchheim.
Ab Koblenz immer weniger Verkehr, okay rund um Gießen mal etwas mehr und dann 60km vor dem Ziel...SAUWETTER.
Starkregen und Aquaplaning. Teilweise bis auf 60 runter!
Und der Verbrauch mal deutlich hoch. Teilweise bis 17/18LHK!!
Man glaubt nicht wie sehr der Rollwiderstand Einfluss hat!
Zum Glück wurde es kurz vor dem Tagesziel deutlich besser und so ging der Verbrauch auf 14.8LHK runter.
Nicht berauschend und mehr als erwartet aber es war halt zügig unterwegs und der nächste Tag sollte sparsamer werden. Denn wir fahren aus den Bergen.
So dachte ich...Vollgetankt (1.38€)und am nächsten Tag bei Hochsommer (27°C) ab nach Hause. A4 bis Hermsdorf und A9 bis...naja mal sehen, eventuell bis Dessau Ost. Laut BC würde es locker nach Hause reichen. Circa 60km wären da noch möglich aber man müsste...ach einfach los.
Entspannt und zügig lief es.
Die Berge die mich im Handschalter RAV zur Verzweiflung gebracht haben (welcher Gang ist es denn nun??)gibt es nicht mehr!
Okay, der RAV fängt halt an bis in den POWER Modus hochzudrehen aber er zieht. Locker. Ohne Mühe das Haus hinter sich den Berg hoch.
Aber nach ein paar Kilometern merkte ich immer gößere Unruhe im Gespann.
Wind!Böig und aus wechselnden Richtungen.
Während es in den ersten Kilometern noch relativ windstill war nahm der immer mehr zu. LKW und auch mein Gespann fingen an lustig wie Boote auf Wasser zu schaukeln.
Jetzt ist natürlich runter vom Gas angesagt.
Waren anfangs 105 (Tempomatwert= GPS 98)okay, so musste ich phasenweise bis auf 80 (GPS75) heruntergehen.
Verbrauch? 18LHK!!!!
Naja also etwas ruhiger gefahren und ab dem Hermsdorfer Kreuz aus dem Sport Modus raus. Sind ja keine großen Berge mehr zu bezwingen. Allerdings hatte sich die Tanknadel schon mehr bewegt wie erwartet. Aus 60km zu Hause sind 20 geworden...
Auf der A9 (manche nennen sie eine polnische LKW Kette von Nord nach Süd)war die Schaukelei tatsächlich weg. Aber irgenwie kam mir das Gespann lahm vor. Den Tempomaten zu deaktivieren war wie Bremsen. Wiederbeschleunigen war nur mit vollem (Normalmodus) oder fast vollem Power möglich.
Tja, offenbar hatte ich mehr als starken dauerhaften Gegenwind.
Und was heißt das? Auf dem Hinweg diese Etappe noch mit 12.2LHK gefahren standen jetzt über 15LHK im Display.
Da fallen mir immer diese Gespräche ein, wie "...mein Diesel immer nur 6Liter braucht...".
Hmm, wie zum Teufel setzen die das Wetter aus? Oder wie die Physik außer Kraft? Hane Diesel keinen Wind?
Es gibt ja eine tolle Formel wieviel man an Kraft braucht um eine Geschwindigkeit zu erreichen und wie sich die Verhältnisse ändern wenn man schneller will. Gilt die nur bei mir?
Egal wie die das machen, mein BC meldet ein Problem.
Nun reicht es inzwischen schon nicht mehr nach Hause.
Es wird schon mit der A9 Abfahrt in Coswig (10km Reserve)knapp.
Also dann doch 10km eher in Dessau abfahren.
Köckern rechts liegen lassen (die letzte Tankstelle an der Autobahn)und weiter.
Einige km später muss ich Coswig von der Liste streichen, denn aus 10km wurde 1km. Zuwenig...also -1km!
Also runter vom Gas!
Tempo 80 und es wurde mir immer wärmer. Sicher auch weil ich die Klima ausgeschaltet habe und so ohne Tempomat mit viel Gefühl über die Bahn gekrochen bin.
Ich denke es gab sicher viele polnische Kraftausdrücke von der Kette (siehe weiter oben) die sich nun links an mir vorbei schlängelte.
Aber der sensible Gasfuß zeigte Wirkung. Der Durchschnitt fiel so von dem 15 auf immerhin 14.7LHK. Nur wegen 20km/h langsamer. Auf den paar Kilometern (ca.10)wohlgemerkt.
Die rettende Tankstelle erreichte ich mit dann 12km Reserve und es gingen etwas über 46L in den Tank.
Als ich dann zu Hause ankam hatte ich über die gesamte Fahrt mit dem Wohnwagen folgende Werte:
13.5LHK Gesamtdurchschnittsverbrauch
18:05 h Fahrzeit
1175,2km Fahrstrecke
Natürlich ist dort die Fahrzeit etwas verlängert da man beim An und Abkuppeln im Gegensatz zum Verbrenner den Hybrid einfach an lässt. Ebenso sind die Solokilometer nicht erfasst. Aber ich denke diese 20 oder 30 km machen bei über 1000km kaum etwas am Verbrauch.
Was habe ich gelernt bzw an Erkenntnissen gewonnen?
Wind und Regen sind die größten Energievernichter.
Ich brauche einen 10L Reservekanister.
Mit Gasfuß ist man langsamer aber ökologischer unterwegs.
Der RAV hat mehr als genug Leistung in jeder Lage.
MeinDieselbrauchtimmernur6Liter Fahrer lügen.
Ich hoffe das nicht alle eingeschlafen sind.
Ach ja, am Sonntag in Kirchheim kam mir ein silberner RAV4H mit stuttgarter Nummer und Wohnwagen dran quer. Einer von Euch?