Priusfreunde.de

Apropos Rangieren, besonders mag ich, dass das HSD ohne Stillstand des Wagens im langsamen Betrieb per Joystick zwischen Vor-und Rückwartsfahren blitzschnell geschaltet werden kann, ohne mit der Bremse intervenieren zu müssen. Kenn' ich so von keinem anderen Auto. Very nice. Schreibt auch kein Tester drüber. Sehr hilfreich beim Wenden beispielsweise.

Wisedrum

Ja, noch so ein Alleinstellungsmerkmal der "aufgescheuchten Katze". Selbst der Startvorgang geht schneller als beim konventionellen Auto. Startknopf drücken, Wählhebel angeschnickt und los kann's gehen. Kein Öddelöddelöddel, Gang einlegen, evtl. noch Kupplung bedienen und dosieren. Nicht, dass man da auch Spaß dran haben kann,
aber so ein Hybrid vermittelt Spaß auf einer anderen Ebene. Muss man nur erkennen und sich drauf einlassen.

sportback schrieb:
Wie man es auch dreht und wendet, der Hybrid beschleunigt nun mal nicht so dynamisch wie ein engagiert gefahrener Handschalter oder Doppelkuppler mit Turbo. Ich glaube, du fällst ebenso auf den psychologischen Effekt rein, wie halt andere auch .

Wenn ich an meinen alten Avensis T25 mit 2.0er Benziner zurückdenke.
Der war offiziell mit 9.1s von 0 auf 100 angeben.

Wenn ich hier beim Landstraßenüberholen bei 60kmh in den 2. zurückschaltete, hatte ich gefühlt eine deutlich bessere Beschleunigung als mit dem 2.0er Hybrid.

Ausnahmsweise zitiere ich hier einmal ADAC-Messwerte:
Überholvorgang 60-100kmh mit Avensis: 6.1s
Überholvorgang 60-100kmh mit Corolla: 5.7s

Irgendwo muss jedenfalls der Unterschied zwischen 9.1s (Avensis) und 8.1s (Corolla) beim 0 auf 100 Wert herkommen und zwar von einem gefühlslosen Messgerät namens Stoppuhr.

eppf

Müßig über die Messwerte zu philosophieren. Der Avensis zählt nun mal nicht zur turbogeladenen Fraktion, die heute ja quasi Standard ist. Und ausschließlich um die ging es mir. Sauger sind nun mal nicht so durchzugsstark wie Turbos. Ohne die Daten parat zu haben, unterstelle ich einem 125PS DI-Turbo von VW/Audi "bessere" Werte als dem 1.8-er Hybriden. Nur sind diese Werte eher akademisch und fechten mich nicht mehr an, dafür habe ich die positiven Eigenschaften des Hybriden zu sehr schätzen gelernt. Und diese kommen in den Tests der Journaille regelmäßig zu kurz. Oder das standadisierte Testprogramm erfasst die Vorzüge des Hybridsystems erst gar nicht.

Meiner einer freut sich immer, wenn er mal einen Autotest über ein HSD-Modell zu lesen bekommt, in dem der Autor in der Lage ist, aus dem Schatten seiner sonstigen üblichen Verbrennererfahrungen zu steigen und sich dem Charme eines HSDs gegenüber aufgeschlossen zeigt. Ihm vielleicht sogar erliegt. Kommt nicht so häufig vor, aber es gibt solche Testberichte. Sogar über den Prius. Schmunzel.

Wisedrum

sportback schrieb:
Wie man es auch dreht und wendet, der Hybrid beschleunigt nun mal nicht so dynamisch wie ein engagiert gefahrener Handschalter oder Doppelkuppler mit Turbo.

Ja ne ist klar. Klingt als hättest du keine Ahnung von Automatikgetrieben.
Die alte Audi „multitronic“ ist nichts andres. Hier wurde es aber als dynamischer, Spritsparendes Automatikgetriebe beworben. „ Schneller als jeder Handschaltung“

Mir es es langsam egal, sollen Sie doch lästern über Automatik oder HSD mit Gummiband usw...

sportback schrieb:
Müßig über die Messwerte zu philosophieren. Der Avensis zählt nun mal nicht zur turbogeladenen Fraktion, die heute ja quasi Standard ist. Naja, wenn es um eine objektive Beurteilung geht, wie schnell man beschleunigen kann, zählen irgendwie schon die Messwerte .

Und da ist es einfach gewiss wie folgt:
Setze mehrere Leute in den genannten Avensis und lasse sie im 2. Gang bei 60kmh voll draufsteigen und z.B. bis 90kmh beschleunigen (geht ohne zu schalten), danach in den Corolla und vermutlich jeder wird dir sagen, dass der Avensis besser abgeht, was aber laut Stoppuhr nicht der Fall ist.

Turbolader sind natürlich noch mal etwas anderes. Dass hier mehr Beschleunigung vorhanden ist, bestreite ich nicht. So beschleunigt z.B. der 2008er Passat mit 2.0er Benziner und 150PS in 6.6s von 60 auf 100, ein 1.4er gleichen Baujahrs mit Turbo und nur 122PS in 6.4s.

Beide Autos werden aber gefühlt schneller abgehen, als der Corolla, obwohl dieser von 60 bis 100 nur 5.7s braucht.

Dass der 1.8er Corolla mit 122PS Systemleistung hier nicht ansatzweise mithalten kann, nicht nur gefühlt, sondern auch messtechnisch, ist kein großes Geheimnis. Dazu ist die Leistung des Verbrenners mit 98PS einfach zu gering.

eppf

Betrachte die Beschleunigung eines Fahrzeug nicht im Wettbewerb. Weder die meiner Motorräder noch die des Autos. Für sich gesehen empfinde ich ihr Beschleunigungs-und Durchzugsvermögen, von gelassen bis selten zügig genutzt, als völlig adäquat für meine Bedürfnisse. Ganz gleich was Messuhren aufzeichnen oder die gefühlte Subjektivität anderer Fahrer kommuniziert. Ein Fahrzeug dahingehend auszuquetschen, um ein paar Zehntel- oder ganze Sekunden einzufahren, vielleicht sogar andere abzuziehen, verträgt sich nicht mit meinem Fahrstil, der ganz anderes im Sinn hat, schreib', lange Haltbarkeit aller am Fahrprozess beteiligten Komponenten inklusiv der dafür aufzubringenden Geldmittel. Meine Definition von unendlichem Fahrspaß. Der 122PS neben einer entsprechenden Einstellung ist dabei sehr zuträglich und ihr behilflich.

Wisedrum

Wisedrum schrieb:
Betrachte die Beschleunigung eines Fahrzeug nicht im Wettbewerb.Um das ging es doch gar nicht, sondern nur darum, dass das HSD-Konzept nach wie vor ein deutlich geringeres Beschleunigungsvermögen fühlen lässt, als tatsächlich gegeben.

Dass man es nur äußerst selten nutzt, da rennst du bei mir offene Türen ein. Vom Leistungsvermögen her könnte ich auch problemlos mit dem 1.8er auskommen, der deutlich sanftere Lauf (ich weiß nicht, wie ich es mit einem Wort besser beschreiben kann) war bei mir der Hauptkaufgrund, verbunden mit dem NiMH-Akku.

Vielleicht schadet es auch gar nicht, wenn manche Autotester den HSD deshalb schlechtreden. Leute, die ohne ein Beschleunigungsgefühl nicht leben können, sind mit HSD ohnehin nicht kompatibel.

eppf

Wer Beschleunigung mit einem Mikrofon messen möchte, sollte soch das Ganze nochmal erklären lassen.

Aber klar: Die Dieselfahrer, die wegen hohen Drehmoments ihren Antrieb mögen, wird man mit einem (oftmals deutlich preiswerten) HSD nicht abwerben können. Wohl aber die, die am Diesel den niedrigen Verbrauch schätzen ....besonder die "Stadtfahrer" unter ihnen.

Gerde letztens noch gehabt:
- "Ah, Hybrid! Was verbraucht der denn so auf 100km?"
- "5L"
- "Das schafft mein BMW-Diesel auch fast, 5,5l."
- "Auch in der Stadt?"
- "ääääääh, ach so. Nein."
- "Und gab's den BMW auch für 28000€ neu?"
- "..."



Gruß

PMueller

Winterstadtfahrten mit dem Avensis T27 Kombi Diesel waren u.a. auch ein Grund zum HSD zu wechseln. Zwar ließ sich der Avensis auf Strecke recht sparsam fahren zwischen 5-6l, nur eben nicht bei Kälte auf Kurzstrecken. Der 2l Motor wurde logischerweise kaum warm, der Verbrauch schnellte nach oben.

Der 1,8l Motor im HSD nimmt in solchen Bedingungen auch einen Extrazuschlag an Sprit, dieser fällt aber viel geringer aus, als das beim Diesel der Fall gewesen ist.

Wisedrum

PMueller schrieb:
"Das schafft mein BMW-Diesel auch fast, 5,5l."Dann rechne noch mal 0,75 Liter drauf, wegen des höheren Energiegehalts des Diesel.

MfG Harzbube.

Servus.

Wisedrum schrieb:
...dass das HSD ohne Stillstand des Wagens im langsamen Betrieb per Joystick zwischen Vor-und Rückwartsfahren blitzschnell geschaltet werden kann, ohne mit der Bremse intervenieren zu müssen.
Womit du die Last und damit den Verschleiß auf einzelne Bauteile das Getriebe deutlich erhöhst, weswegen man davon Abstand nehmen sollte.
Beim Schalter geht das teilweise auch, davon wird aus genannten Gründen jedoch seit Jahrzehnten ebenso abgeraten.


Grüße ~Shar~

Fühlt sich jedoch sehr easy an und erweckt nicht den Eindruck, das HSD zu stressen, auf diese Art im Wechsel vor-und zurückzufahren. Kommt nicht so häufig vor.

Was empfiehlst Du denn, erst bremsen, Stillstand und mit getretenem Bremspedal den Joystick auf D oder R stellen, bevor der Wagen wieder in Bewegung gesetzt wird? Ist das fürs Planetengetriebe gesünder?

Wisedrum

Nach Shars wohlgemeinten Rat habe ich auch zu diesem Thema recherchiert und fand folgenden Thread mit folgendem Auszug zu beschriebenem Schaltprozedere aus einem anderen Forum:


forum-alternative-antriebe.de/index.php/topic,5932.0.html

Antwort 3:

...ich praktiziere das schon seit Jahren, also im Rollen, gerade beim Ein- und Ausparken, anstelle der Bremse nur zwischen D und R zu wechseln, Schäden hat es bisher nicht gebracht  (PII 221000km, AurisII TS 40000 km, und RX bisher 62000 km).

Was sollte auch Schaden nehmen? Im HSD gibt es keine Bremsbänder oder Kupplungen, die man überlasten könnte, einzig, wenn du bei höherem Tempo, z.B.80, von D auf R schalten würdest, würdest du MG1 überdrehen, aber das verhindert die Elektronik, und lässt den Wechsel ab einer bestimmten Geschwindigkeit nicht zu, sondern springt dann in N."


Wie zu allem kann man also auch hier geteilter Meinung sein. Oft praktiziere ich diese Art des Schaltens nicht (es ist während der 65.000km bisher gutgegangen, was nichts heißen will) und wenn, dann nur bei Schrittgeschwindigkeit und darunter. Vielleicht werde ich's in Zukunft bleiben lassen, obwohl von dieser vom HSD gebotenen Möglichkeit in bestimmten Situationen ob ihrer leichten Umsetzung ein hoher Grad von Verführung ausgeht. Bei einem Schaltwagen versuchte ich nie, so zwischen Vor und Zurück zu wechseln.


Wisedrum