Priusfreunde.de

Bernhard22 schrieb:
Bei der Anschaffung eines Hybrid Fahrzeuges geht es in erster Linie nicht um die geringeren Kosten, sondern um den geringeren Verbrauch.... und um den deutlich geringeren Schadstoffausstoß!

eppf

Zitat:

Dieses Gleiten bei extrem niedrigem Geräuschniveau ist beeindruckend. Ich gestehe, dass leise Motoren es sehr leicht haben, mein Herz zu erobern. Das, was die meisten Verbrenner akustisch absondern, brauche ich nicht aus dem Heise-Test

...und dem entspannten Gleiten oder Fahren . Neben Kosten- und Schadstoffaspekt nicht zu unterschätzen, meiner Meinung nach!

Viele Grüße
Benny

eppf schrieb:
Bernhard22 schrieb:
Bei der Anschaffung eines Hybrid-Fahrzeuges geht es in erster Linie nicht um die geringeren Kosten, sondern um den geringeren Verbrauch.... und um den deutlich geringeren Schadstoffausstoß!
Danke! Natürlich muss jeder für sich die Gründe für den Kauf eines HEV/PHEV/BEV haben dürfen - mir sind aber die beiden zuletzt erwähnten Punkte auch weitaus wichtiger, als die Geldfrage. Zumal ich mich immer frage, inwiefern ein Hybrid zum Geld sparen geeignet ist (bei der Anschaffung zahlt man fürs HSD, bei der Versicherung sind i.d. Regel die Prämien teurer, die Inspektionen kosten auch Geld - und Reparaturen sind heute scheinbar auch nicht mehr ausgeschlossen - siehe Antriebswelle). Klar - man zahlt (wie die Dieselfahrer) weniger an der Tanke bzw. muss nicht so oft tanken und die Steuer ist niedrig...

Aber für mich war das nie die Motivation für den Kauf eines HEV/des P4. Ein Benziner, der vor allem sauber und verbrauchsarm fährt, damit er die Umwelt deutlich weniger belastet als der Vorgänger - das war es, was ich haben wollte! Dabei ist es klar, dass es immer sauberere Alternativen gibt und in Zukunft geben wird...Aber, wenn man sich die Zulassungszahlen und Statistiken anguckt, ist ein P4 wohl doch schon recht fortschrittlich gegenüber dem, was die Masse kauft

Mal ne kleine Rechnung:
Dacia Logan MCV verbraucht lt. Spritmonitor 7.2l/100km Super:
Corolla 1.8L Hybrid als TS lt. Spritmonitor 4.7l/100km Super

Bei 15T km pro Jahr und 15 Jahre Lebensdauer ca. 225000km
CO2 Dacia : 2.3kg * 225000/100 * 7.2 = 38,1 Tonnen CO2
CO2 Corolla: 2.3kg * 225000/100 * 4,7 = 24,8 Tonnen CO2

d.h. der Corolla erzeugt in 15 Jahren ca. 14 Tonnen weniger CO2.

Nun gibt es seit kurzem diverse Möglichkeiten (ein paar wenige gute) mit denen man sein CO2-Fussabdruck dadurch kompensieren kann dass man in CO2-Einsparprojekte weltweit investiert.

Suche ich da die erst beste dann würde mich diese Kompensation z.B. bie (atmosfair) ca. 320 Euro kosten.

Der Preisunteschied der beiden Wagen ist sind aber 24800-7990 Euro = 16800 Euro.

Also wenn man persönlich das oberste Ziel hätte CO2 zu sparen und mobil zu sein kann man definitiv kein teures Auto kaufen und benutzt das gesparte Geld für Kompensation

Die Frage ist "Was kostet CO2 wirklich - hat es einen Preis."

Noch ein Beispiel:

Letztes Jahr bin ich mit meiner Familie 4-köpfig nach New-York geflogen für 5 Tage Kurzurlaub. Das hat genau 17.5 Tonnen CO2 verbraucht.
Wenn ich in den 15 Jahren nur ein einziges mal also mit meiner Familie auf diesen Kurzurlaub verzichte und stadtdessen in den Bayrischen Wald fahre habe ich genau das an CO2 gespart was ich mit einem Corolla gegenüber einem Dacia über 15 Jahre an CO2 sparen würde.

Ergo - allein durch Corolla Hybrid fahren wird man nicht zum Umweltschützer. Allein durch fahren eine konventionellen Verbrenners nicht zur Umweltsau.
Ich finde ein sparsames Auto muss sich "rechnen" dürfen.

hybrid_interesse schrieb:
Ich finde ein sparsames Auto muss sich "rechnen" dürfen.Dann darfst du aber nicht nur den CO2-Betrag laut atmosfair einrechnen, sondern auch den gesparten Sprit und das macht bei der von dir angenommenen Laufzeit nach heutigem Spritpreis über 8000 EUR aus!

Sollte zwischenzeitlich die CO2-Abgabe auf den Sprit kommen, dann werden da auch schnell einmal um die 10000 EUR daraus.

Außerdem ist es wenig zielführend, auch unabhängig von der Sparsamkeit auf Grund der Hybrideigenschaft einen Corolla mit einem Dacia Logan zu vergleichen.

Vor dieser Vergleichsauswahl steht doch so gut wie kein Mensch. Der übliche Vergleich lautet doch viel eher
- Corolla TS HSD vs. VW Golf Variant
- Corolla TS HSD vs. Ford Focus Turnier
etc.

Da ist dann der Spritverbrauchsvorteil im Vergleich zum Dacia etwas geringer, aber wir reden über einen ganz anderen Fahrzeugpreis. Genau hier stellt sich dann die Frage, ob die Leute bereit sind, den Hybridaufpreis zu zahlen.

eppf

Ja der Vergleich des Dacias mit dem Corolla wirkt zunächst absurd, zeigt aber deutlich dass auch der Corolla Hybrid kein umweltschonendes Auto ist. Es ist nur nicht ganz so schlecht wie andere.
Objektiv reicht es aber nicht aus, sich persönlich damit ein gutes Umweltgewissen zu geben - es ist aber ein guter Schritt.
(ich werde auch den Corolla TS Hybrid Country mit dem kommenden Golf 8 Variant und dem in 2020 erscheinenden Megane Hybrid vergleichen - ein Dacia wäre unter meinem Stand Anforderungsprofil )

Meinen Diesel habe ich mir vor 8 Jahren auch nicht wegen Kosten/Nutzen-Verhältnis gekauft. Er war damals der Motor der 1.5Liter/100km weniger verbrauchte als der Benziner und mit Euro-5 damals als "nun endlich" als sauber galt - was für ein Hohn inzwischen)

hybrid_interesse schrieb:
Meinen Diesel habe ich mir vor 8 Jahren auch nicht wegen Kosten/Nutzen-Verhältnis gekauft. Er war damals der Motor der 1.5Liter/100km weniger verbrauchte als der Benziner ..Also auch hier wieder eine weitgehend finanzielle Entscheidung, weil unter CO2-Aspekten nur noch recht wenig vom Minderverbrauch übrigbleibt und die unsägliche Minderbesteuerung des Diesels einen zusätzlichen Spareffekt mit sich bringt.

Würde die Mineralölsteuer für Diesel und Benzin proportional zum Brennwert erhoben, dann hättest du garantiert keinen Diesel gekauft, dafür hätte alleine das Preisschild an der Tanke gesorgt (Preissteigerung des Diesels um 32ct/l)!

Der Dieselmotor lebt so gut wie ausschließlich von seiner Subventionierung und solange diese besteht, haben es selbst Hybridmodelle wie der Corolla schwer, die entsprechenden Gegenakzente zu setzen.

Die Autofahrer denken nun mal durchgängig in der Maßeinheit Liter und nicht in Gramm CO2.

eppf

Auch wenn dieses Thema mittlerweile eigentlich einen eigenen Thread würdig wäre: ich habe 2006 den Prius gekauft, weil ich ein Fahrzeug suchte, welches weniger Benzin braucht als mein damals 14 Jahre alter Golf III mit 60 PS: den bin ich mit 6 - 6,5 Liter gefahren... aber da war halt auch keine sonderliche Technik drin, keine Servolenkung, keine Klimaanlage, keine Zentralverriegelung... ok, er hat einen Bremskraftverstärker und Radio... so herum ist vielleicht einfacher.

Wenn man die CO2-Bilanz aufstellen möchte, wie weit geht man? Die Batterien, der Mehraufwand für Antrieb usw. benötigen für die Entwicklung und Herstellung sowie die Förderung der Rohstoffe ebenfalls Energie... ok, die Fabriken, welche die Batterien produzieren, müssen auch erst gebaut werden... wenn man das weiter aufrollt, wird es sehr unübersichtlich, aber wahrscheinlich spielt das in der Bilanz nur noch ein Stück hinter dem Komma eine Rolle.

Welche Auswirkung auf den Verbrauch haben die ganzen Komponenten, die man hat, z.B. die Radarwarner (sollten im Milliwattbereich liegen, sobald sie in Betrieb sind), die Kamera usw?

Wenn ich an die Fahrt mit dem C-HR denke, der hat mir mit der höheren Sitzposition auch gut gefallen, aber halt die Rückbank ist eigentlich unnötig, nur wegen der Sicht. Die Sicht nach hinten ist bei dem generell schlecht und ohne Kamera? Hmmm... eigentlich eher gefährlich. Die Sicht beim Corolla ist nach hinten besser, aber weit weg von "gut". Warum baut man heute so? Ich habe nicht viele andere Fahrzeuge probeweise gefahren, aber mich so auf der Straße und Parkplätzen umgeschaut und irgendwie scheint es ein Trend zu sein. Die Idee, beim RAV4 den Rückspiegel auf Wunsch mit der hinteren Kamera zu kombinieren, ist ja auch nett, wenn man gut beladen hat. Warum gibt es das nicht beim Corolla? Ist ja immerhin ein Kombi, der einigermaßen leicht hoch beladen werden kann...

Wenn ich hin und wieder mal etwas in den Prius lade und rückwärts mit offener Kofferraumklappe und umgelegten Sitzen fahre... was man da alles sieht. Eigentlich schade, dass man so viel verdeckt....

Meine zwei Hauptskrupel auf den Corolla zu wechseln ist tatsächlich nur die Anhängerlast und ein wenig die Markentreuer zu Renault geschuldet mit nun 7+8 Jahre problemlosen Betrieb ohne jegliche Panne oder ernsthafter Reparatur. Vorallem der inhabergeführte Renault-Händler (Vater und 1 Sohn Verkauf, 2 Sohn Werkstattleiter, Mutter am Empfang) würde ich vermissen.

Der Toyota Tempel hier unterscheidet sich in nichts vom den Anzugträger-Verkaufsraum von Volkswagen - für mich selbst abschreckend.

Aber solch ein schlüssiges Konzept wie Toyota einen Hybrid-Antrieb zu nutzen hat keiner der Konkurrenz - bei weitem nicht..

Wenn ich jetzt sofort ein Auto kaufen müsste würde es wg. Umweltaspekten wohl der 1.8 Corolla TS - der 2.0er zwar verlockend aber lt. Spritmonitor wohl doch deutlich durstiger. Vermutlich trifft mich das Fahrverbot in meiner Gemeinde aber erst im Herbst 2020 (Übergangsfristen für Anwohner nicht eingerechnet) nach der lokalen Emmisionsplan. So habe ich noch bis Frühjahr Zeit auf den Golf8 Variant und den Megane Grandtour zu warten. Beide sollen in 2020 eine hybrid-Variante bekommen - der technische Vorsprung von Toyota werden die jedoch bei weitem nicht aufholen können - aber eventuell der Verbrauchsabstand verkleinern.

Muss doch mal demnächst meine verschobene Probefahrt mit dem Corolla nachholen.
Ich werde nun einige Monate nichts mehr kommentieren und erst wieder evtl. im Frühjahr nachfragen wenn meine Entscheidung bevorsteht. Danke an alle hier Anfragen geduldig beantwortet zu haben.

hybrid_interesse schrieb:
... der 2.0er zwar verlockend aber lt. Spritmonitor wohl doch deutlich durstiger. Dass der 2.0er bei spritmonitor derzeit um fast 0.7l höher rauskommt, hat aber garantiert damit zu tun, dass es im Gegensatz zum 1.8er auch einen nennenswerten Nutzeranteil gibt, der die erhöhten Fahrleistungen mehr oder weniger konsequent ausnutzt.

Wenn man sowohl beim 1.8er als auch beim 2.0er den Fokus auf eine spritsparende und vorausschauende Fahrweise legt, dann wird der Verbrauchsunterschied meiner Meinung nach garantiert kleiner als ein halber Liter sein.

Man sieht das auch an der Bandbreite bei spritmonitor, der 1.8er liegt zwischen 3.57 und 5.87l, der 2.0er zwischen 3.67 und 6.80l. Mit der nötigen Vorsicht im rechten Fuß bringt man den 2.0er nahe an den 1.8er heran, tritt man allerdings drauf, ist ein zusätzlicher Liter verbraten.

eppf

Der 1.8er reicht, um von A nach B zu kommen.
Der 2.0 kann auch Spaß machen. Und Spaß kostet.
Wenn man beide Wagen ähnlich schnell, eher sportlich bewegt, kann ich mir vorstellen dass der 2.0 aufgrund seiner höheren Leistungsreserven sogar sparsamer ist, weil man für gleichen Vortrieb weniger vom Motor abverlangt.

Ich persönlich würde nur den 2.0 kaufen wenn mir der Corolla nicht generell etwas zu klein wäre.

Die 0,7l Unterschied (im Durchschnitt) sind m.E. kaum der Rede wert, dafür kommt auch was wenn man mal Gas geben will. Will man eh nur langsam und möglichst sparsam fahren tuts natürlich auch der 1.8er und man kann sich den Aufpreis sparen.

Letzteres ist bei jedem Fahrzeug so. Das erklärt die große Brandbreite bei Verbräuchen innerhalb eines Modells.

Will man lieber gemäßigt zurückhaltend oder eher draufdrückend fahren. Bei 180PS statt 122PS ist die Versuchung vielleicht höher, sie auch alle hübsch abzufordern, warum kauft man sich sonst die stärkere Ausführung, um schleichend zu sparen? Auch. Der vielleicht höheren Laufruhe und einem niedrigeren Drehzahlniveau wegen? Eventuell auch das. Um sich kraftvoller sicherer zu fühlen? Ja nun. Abriegeln tut halt eh alles hybridmäßige bei Toyota spätestens bei echten 180km/h, falls diese Geschwindigkeit von Belang sein sollte. Genauso, ob es eine Rolle spielt, wie schnell dieser limitierte Speed und sämtliche vorher durchlaufenen beim Beschleunigen erreicht werden. Mal etwas langsamer oder fixer. Neben den eigenen vorhandenen finanziellen Mitteln für die Aufwendung von höheren Kosten und der Antwort auf die Frage, ob einem das alles wichtig ist, dürfte das den Ausschlag für die gewählte Motorisierung geben.

Wisedrum

Wisedrum schrieb:
Der vielleicht höheren Laufruhe und einem niedrigeren Drehzahlniveau wegen? Genau das waren meine Hauptgründe!

Auch wenn ich nie im Leben nochmals von einem HSD auf einen normalen Verbrenner zurückgehen würde, aber genau das teilweise hohe Drehzahlniveau war für mich beim HSD gewöhnungsbedürftig. Wenn man es von früher gewohnt war, mit dem Schaltgetriebe bei 60kmh den 6. Gang eingelegt zu haben (Corolla G6), dann ist man dem Drehzahlzeitalter schon längst entkommen.

eppf

Ich sehe zwei Unterschiede zwischen 1.8 und 2.0 Touring Sports:

1) Kleinerer Kofferraum beim 2.0, weil das untere Kofferraumfach voll ist.

2) Nickel- vs. Li-Ion-Batterie beim 1.8.

Frage mich als sehr langer Nutzer von Fahrzeugen, ob der Austausch einer Li-Ion-Battterie in 10-12 Jahren durch Falco ebenfalls so problemlos und kostengünstig möglich wäre, wie bei der Batterie im 2.0 !?

Gute Frage, dazu eine Gegenfrage, auch wenn es Fahrer gibt, die ein Abloosen nach x Jahren größer als 10 ihrer Hybridbatterie erleben, warum sollte man als langjähriger Nutzer stillschweigend davon aus gehen, dass irgendwann Teile oder die gesamte Hybridbatterie hinüber sind.

Habe auch vor, den Prius länger zu fahren und gehe nicht davon aus, auch wenn alles mit den Jahren verschleißt. Die Zeit wird mich lehren, was wann Phase ist.

Vielleicht gibt es in ein paar mehr Jahren schon Methoden und Wege, einen Lithium Ionen Akku halbwegs kostengünstig zu neuem Leben zu verhelfen im Worst Case. Oder hat sich Toyota dazu heute schon Gedanken gemacht?

Wisedrum