Priusfreunde.de

Bin kürzlich zu einer Berggaststätte gefahren. Normale ruhige Fahrt bergauf ca 20 Minuten mit 50-70 km/h. Aussentemperatur ca 15 Grad.
Die letzten Meter zur Gaststätte gingen wieder bergab ca 150-200 Höhenmeter.
Bei dieser Bergabfahrt ging der SOC auf 78,43% hoch (Anzeige laut Hybrid-Assistent). Die Temperatur der HV-Batterie war beim Abstellen des Fahrzeugs bei 41 Grad.
Nach 1,5 Std bin ich wieder gefahren. Die Anzeige der Temperatur der HV-Batterie war jetzt bei 64 Grad !! (SOC war noch bei 78,43%)
Es hat lange gedauert, bis die Temperatur wieder unter 50 Grad war, Lüfter lief deutlich hörbar.
Der Innenraum vom Fahrzeug war beim Einsteigen übrigens nicht besonders warm (Uhrzeit 18:40, Sonnenstand also eher niedrig)
Meldungen oder Probleme gab es aber nicht.
Ist so ein Temperaturanstieg nach dem Abstellen normal?
Was würde passieren wenn die Batterie noch wärmer ist beim Abstellen? (wird bei mir im Fahrbetrieb durchaus wärmer als 45 Grad, trotz ruhiger Fahrweise)

Logisch:
Die Batterie hat bei jedem Energieumsatz (laden und entladen) eine Wärmeentwicklung. Diese Wärme wird mit dem Lüfter abgeführt. Im Inneren der Batterie ist es deutlich wärmer, sonst würde die Wärme nicht nach außen diffundieren. (wo auch der Temp-Sensor sitzt).

Stellst Du nun ab, dann fehlt die Wärmeabfuhr und um die Batterie herum ensteht ein Wärmestau.

Über die zulässigen Temperaturen kann ich nichts sagen.

Das dauert eben seine Zeit bis die Wärme aus der Batterie beim Sensor angekommen ist, der halt irgendwo am Gehäuse liegt.

Wäre natürlich schon deutlich smarter, der Prius würde auch nach dem Abstellen in einem gewissen Zeitfenster nachkühlen, wenn es anhand der Messfühler geboten erscheint.

Dazu passt mein Erlebnis, das ich hier beschrieben habe:

www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...amp;id=472317#472320

Frufus hat mir dann geantwortet, dass der Lüfter bei Bedarf nach dem Abschalten weiterlaufen würde. Ich denke eher, dass dies nicht der Fall ist.

Ich habe jetzt in den letzten Tagen mal darauf geachtet: Im ScanGauge habe ich gesehen, dass der Lüfter auf Stufe 3 lief, dies kommt im Sommer sehr häufig vor, das Auto verhält sich dabei absolut normal, dabei liegt also keine Überhitzung vor. Habe erst mal noch Ready angelassen und habe mein Ohr an den Lüfter unter der Rücksitzbank gehalten: Ich konnte deutlich ein leises Lüfterrauschen hören und einen leichten Luftzug spüren. Habe dann Ready ausgeschaltet und habe sofort danach wieder nach dem Lüfter geschaut - er war jetzt abgeschaltet. Fazit: Zumindest im Normalbetrieb läuft der Lüfter nach dem Ausschalten von Ready nicht nach.

Das Erlebnis von BND und mir (siehe Link oben) deutet darauf hin, dass der Lüfter vermutlich generell gleichzeitig mit dem Ausschalten des Autos abgeschaltet wird, wodurch es in seltenen Einzelfällen auch zu einem Hitzestau kommen kann.

Denkbar wäre natürlich auch, dass sich verschiedene HSD-Modelle hier unterschiedlich verhalten - ich fahre einen 2012er Yaris Hybrid.

Prius 2 VFL
Heute 60km quer über den Westerwald an den Rhein gefahren. Verbrauch lt. Hybridassistent 3,60l/100km.
Auto abgestellt, Batterie 38°
Den ganzen Tag in der Sonne gestanden, Aussentemperatur 26-30°
Um 17 Uhr Batterie 34°
Zurück über den Westerwald, am Ziel Batterie 43°, Verbrauch 4,06l, Lüfter auf Stufe 2. Die letzten 3,5 km Bergabfahrt haben den SOC von 48% auf 70% erhöht.
Auto abgestellt, Lüfter läuft nicht mehr.
Nach 2 Stunden nachgeschaut, Batterie jetzt 54°

Es ist vielleicht besser, man lässt bei Sommertemperaturen am Ziel das Auto noch eingeschaltet und den Lüfter auf Stufe 6 laufen, um ein paar Grad zu drücken.

@heweni: Mit den 54° Temperatur bist Du nicht gefahren, Du hast nur nachgeschaut? Weißt Du, welche Lüfterstufe Du bei 54° hattest?

Wie würdest Du den Lüfter auf Stufe 6 laufen lassen? Mit Torque, ScanGauge?

Das Problem, dass es durch den nicht nachlaufenden Lüfter zu so einem Hitzestau kommt, dass das Auto bei der Weiterfahrt ins "Akku-Schonprogramm" umschaltet, so wie bei meinem obigen Link beschrieben, scheint doch sehr selten zu sein, sonst würden wir hier häufiger davon lesen.

Da müssen wohl schon einige Faktoren zusammen kommen (Sommer-Temperaturen + starke Rekuperation unmittelbar vor dem Abschalten und natürlich auch Weiterfahrt, bevor der Akku abgekühlt ist).

heweni schrieb:
Es ist vielleicht besser, man lässt bei Sommertemperaturen am Ziel das Auto noch eingeschaltet und den Lüfter auf Stufe 6 laufen, um ein paar Grad zu drücken.
Ich denke, bei HSD-Fahrern, die nicht die technische Möglichkeit haben, die Lüfterstufe selbst einzustellen, würde es auch reichen, das Auto unmittelbar nach einer rekuperationsintensiven Fahrt nicht sofort abzuschalten, sondern einfach noch einige Minuten in Ready stehen zu lassen. Schließlich läuft nach der Bergabfahrt vermutlich sowieso der Lüfter, wenn auch in geringerer Stufe. Da im Stand so gut wie keine Wärme im Akku entsteht, würde das vermutlich reichen.

Meiner Meinung nach wäre das auch nur sofort nach einer längeren, steilen Bergabfahrt nötig, nicht wie oben geschrieben, generell bei Sommertemperaturen (wenn die Akkus derart empfindlich wären, würden wir hier ständig von Problemen lesen).

Über die App Hybrid Assistant lässt sich beim Prius II MY 2006 die Lüftereinstellung steuern.
Dabei kann man auch die Batterietemperatur wann der Lüfter laufen soll gewählt werden, z.B. Lüfter an bei 36°C.
Hier mal Fotos der letzen Tage, wird die App oder der Prius ausgeschaltet läuft der Lüfter auch nicht weiter.




Gruß Ulli

Den Prius gibt es jetzt in der vierten Generation und in 2-3 Jahren kommt bereits die 5. .
Ich glaube wir können Toyota vertrauen was das Batterie-Management angeht.
Kann aber dennoch sicher nicht schaden wenn man selbst etwas hinschaut,aber ich persönlich habe mir noch nie wirklich Gedanken über die Batterietemperatur gemacht.

Denke auch, daß die bewährt Haltbarkeit ein Indiz dafür ist, daß toyotaseitig das gut "organisiert" ist. Würde die Batterie regelmäßig steuerungstechnisch verwahrlost überhitzen, würde sie ja nicht so klaglos unzählige Lade- und Entladezyklen aushalten.
Die App is ne nette Spielerei, quitschbunt.
Ich schätze das unkomplizierte am Hybrid, keine Ladedruckanzeige, keine Temperaturanzeige usw., funktioniert automatisch gut.
Wie Lift fahren: Knopf drücken und es geht.

muenchner schrieb:
@heweni: Mit den 54° Temperatur bist Du nicht gefahren, Du hast nur nachgeschaut? Weißt Du, welche Lüfterstufe Du bei 54° hattest?

Gefahren mit maximal 41° die dann nach Bergabfahrt vor Ziel bis auf 43° angestiegen sind. Auf Grund des Threadtitels wollte ich nach 2 Stunden nur nach der Batterietemperatur schauen, aber nicht weiterfahren. Die Batterietemperatur stieg also ohne zu fahren weiter an, obwohl die Aussentemp. langsam abkühlt.


Wie würdest Du den Lüfter auf Stufe 6 laufen lassen? Mit Torque, ScanGauge?
Der Lüfter lief während der Fahrt nur bis max. Stufe 2. Man kann ihn aber per Hybridassistant auf Stufe 6 zwingen, was dann deutlich zu hören ist. Im Stand auf Stufe 6 laufen lassen, verbraucht sichtbar viel Strom. Zu sehen am fallenden SOC.

Ich fahre den Wagen jetzt seit fast 14 Jahren und habe mir bisher nie Gedanken wegen der Batterie gemacht. Ich kann auch nicht sagen, dass die Batterie im Laufe der Zeit an Kapazität eingebüßt hätte. Vielleicht geschieht das aber auch so langsam, dass man es nicht bemerkt. Erst vor ein paar Wochen habe ich mir die App Hybridassistant mit dem Reporter installiert. Ein Wahnsinn, was der an Auswertungen ausspuckt. Ich muss damit auch mal den Batterietest machen.

Ich habe es weder mit dem P2 noch mit dem CT je geschafft, wegen Temperatur des Akkus eingeschränkten Vortrieb zu haben. Wenn, dann wegen zu hohem oder niedrigem SOC und daher nur kurze Zeit. Und ich habe bei Beiden nie gehört, daß der Lüfter nachläuft. Sobald der Wagen nicht mehr in Ready ist, geht der Lüfter aus. Auch wenn ich gerade bei 30° den Akku gut voll rekuperiert habe und der Lüfter vorher deutlich hörbar lief. Lüfterstufe weiß ich aber nicht und das ist nicht unbedingt allgemeingültig.
Das heißt aber auch nicht, daß das Thema bedeutungslos ist. Defekte Module waren bisher immer im mittleren Bereich des Akkus und teilweise sahen sie aufgekocht aus. Also wäre ein thermischer Kontext durchaus denkbar. Hier wäre aber auch denkbar, das durch korrodierte Verbindungen dem System die tatsächliche Temperatur nicht bekannt war. Zumal es soweit ich mich erinnere nicht an jedem Modul einen Fühler gibt.
Exaktes Wissen tun wir nicht. Ich sehe nicht wirklich einen Grund zur Sorge, aber unsinnig ist dieses Thema sicher auch nicht.

@heweni: Über den Westerwald an den Rhein? Also von der Dill aus? Fragt ein neugieriger gebürtiger Renneroder, der oft an Rhein, im Taunus und Westerwald unterwegs ist.

LG
Klaus

Hallo Klaus!
Ich fahre 1-2 mal die Woche von Daaden nach Bendorf.
Viele Grüße
Herbert

Danke Herbert! Ich fahre ein paar mal im Jahr von Rennerod nach Betzdorf an den Bahnhof. Da ich über die Lippe fahre (Siegerland Flugplatz) ist mir Daaden ein Begriff. Ach, Fußball habe ich gegen die früher auch mal gespielt.
Hier mal ein Verbrauchshistogramm vom P2 bei einer Fahrt nach Betzdorf (naturgemäß die letzten 30 Minuten, es dürften 40 Minuten gedauert haben und der Anstieg aus Rennerod fehlt somit). Mir ist wirklich in 10-15 Minuten nur zweimal der Benziner beim Beschleunigen angesprungen. Es war trocken und 8° im April.



BTT Auf der von heweni genannten Stecke gibt es 3 Gefälle/Steigungen von 150Hm. da wird der Akku durchaus mal gut geladen und wieder gefordert:



LG
Klaus