Priusfreunde.de

Hallo,
ich weiß nicht, ob das hier als Thema schon existiert:
Und zwar geht es um die Idee (Konzept), bei leer werdenden Akku zu einer Station ("Tankstelle") zu fahren und dort den Akku nicht zu laden, sondern gegen einen voll geladenen auszutauschen. Das würde den Aufenthalt reduzieren. Meine bessere Hälfte schwärmt von der Idee. Ich selbst bin da etwas skeptisch, ob das in der Realität tatsächlich funktionieren könnte.

Weiß da jemand etwas?
autoscooter

Zitat:
Chinesen stellen neues Wechselakku-System vor. Die Firma NextEV aus China hat jetzt ein Wechselkonzept vorgestellt, das E-Autos flexibler und günstiger macht. Für den Akkutausch fährt der ES8 selbsttätig in die Station, nach längstens drei Minuten kommt er mit frischem Akku wieder heraus
- https://www.focus.de/auto/elektroauto/nextev-nio-es8-voller-akku-nach-drei-minuten-china-loest-elekt

Viele Grüße
yarison

Meine Meinung dazu:
Elektroautos werden geladen wenn sie parken (in der Nacht, beim Einkaufen, beim Stadtbummel usw.).
In Zukunft gibt es Schnellladestationen, die es ermöglichen, in ca. 10 Minuten auf 80% der Kapazität zu laden.
Da bringt ein Akkutausch keinen Vorteil mehr.

Gruß
Herbert

Renault war es wenn ich mich recht erinnere die sowas anfangs geplant haben für ihre ZE Modelle. Ich glaube bis auf eine Versuchsstation ist nichts aus dem Plan geworden.

Wissenswert:

- de.wikipedia.org/wiki/Better_Place

Grüße, Egon

dagegen spricht, dass es für den anbieter lukrativ sein muss, auch wenn er manchmal defekte akkus an der backe hat. das wird die kosten deutlich über die reinen stromkosten treiben. mit hohen kosten ist der endverbraucher aber geneigt, seinen eigenen akku zu benutzen. zum beispiel liegt die akkumiete für diverse renault modelle allein schon über den spritkosten für knut. selbst mit kostenlosem strom keine option. damit kommen also nur die zum wechselanbieter, die wirklich ihre akkus stressen, weil sie viel fahren, oder bewusst die akkuvorsorge vernachlässigen wollen. was die kosten weiter erhöht. par ordre du mufti könnte man das einführen, aber der freie markt würde das wohl scheitern lassen.

In einigen Bundesstaaten in den USA war die Möglichkeit zum Akkuwechsel sogar einmal vorgeschrieben. Daher baute Tesla in diesen Bundesstaaten Akkuwechselstationen. So ein Wechsel ging dann ungefähr 2,5 Mal so schnell wie einen Audi R6 vollzutanken (da gibt es ein youtube-Video davon), aber es wurde dennoch nicht von den Teslafahrern angenommen. Sie wollten lieber am SuC einen Schwatz halten, einen Kaffee trinken oder eMails beantworten etc.. Der Wechsel kostete allerdings 1-2 USD, was aber nicht wirklich viel ist. Inzwischen wurden diese Stationen alle wieder zurückgebaut.

Und das obwohl jeder Fahrer auf der Rückfahrt immer seinen Originalakku zurückbekam, d.h. es Bestand kein Risiko darin dass man sich einen vollen aber schlechteren Akku einfing als den den man leer abgegeben hatte.

Außerdem sehen die Akkupacks bei ziemlich jedem eAuto anders aus und sind daher keinesfalls kompatibel. Nicht einmal z.B. beim BMW i3, den es anfänglich mit einem 60Ah-Akku gab und jetzt mit einem 94Ah-Akku.

Nur beim Tesla sind die Akkupacks wohl alle kompatibel, d.h. man kann in einen Model S 60 (60kWh Akku) auch einen 90-er oder gar einen 100-er Akku einbauen und hat weiterhin das kostenlose SuC. Allerdings macht das Tesla selbst nur bei einer Aufrüstung von einem P90D zu einem P100D (dabei gewinnt man aber sogar um die 14 kWh brutto). Wenn sie es auch bei einem "Nicht-P-Modell" anbieten würden hätte ich mich schon für den Preis interessiert.

Eine Vereinheitlichung auf wenige genormte Akkugrößen schränkt den Gestaltungsspielraum der Hersteller viel zu stark ein, selbst wenn die eAutofahrer das wollten (wie geschrieben, die amerikanischen Teslafahrer hatten in einigen Bundesstaaten die Wahl).

Hier Threads zu dem Thema:

- Better Place
- E-Cars - Batteriewechsel blitzschnell!

Ich finde die Idee, trotz der genannten Bedenken, sehr interessant.

Viele Grüße, yarison

Da geht mit Akku gepufferten ladern auch und da scheint die Reise ja hin zu gehen, zumindest bei den sehr hohen Leistungen.

Bislang gibts aber kaum Akkus in pkw die mehr als 100kw überhaupt annehmen können.

alupo schrieb:
Eine Vereinheitlichung auf wenige genormte Akkugrößen schränkt den Gestaltungsspielraum der Hersteller viel zu stark ein, selbst wenn die eAutofahrer das wollten (wie geschrieben, die amerikanischen Teslafahrer hatten in einigen Bundesstaaten die Wahl).
Exakt deswegen halte ich das für eine Schnapsidee.
Die Akkus müssen körperlich gleich sein. Also Abmessungen und Form. Klar kann man einen Akku aus mehreren kleinen Blöcken in verschiedenen Leistungsstufen bauen. Aber dann müssten die User 8-12 Blöcke tauschen um zu laden. Ich glaube in der Zeit hat ein Model S schon 15-20kWh geladen.
Außerdem müssen Tauschakkus elektrisch kompatibel sein. Die Fahrzeugelektronik muß den Akku ja innerhalb spezifizierter Parameter nutzen, also laden und entladen.
Alternativ müsste eine Wechselstation mehrere Systeme in ausreichender Stückzahl bevorraten. Ich glaube da sind 20 oder auch 50 Schnelllader platzsparender. Pufferakkus kann man in die Versorgung der Station bauen. So wie es bei Elektro-Fähren und vereinzelt auch für Autos schon gemacht wird. Dann kann auch eine hohe Ladeleistung mit vergleichsweise geringer Stromentnahme aus dem Netz realisiert werden.

LG
Klaus

Wollten nicht die Israelis dieses Prinzip einführen?

Richtig, das Pilotprojekt war in Israel:



- www.heise.de/newsticker/meldung/Doch-kei...o-Traum-3351325.html
- www.welt.de/wirtschaft/article116528488/...atterien-Utopie.html
- www.golem.de/news/better-place-elektroau...tert-1305-99441.html

Viele Grüße, yarison

Zitat:
Toyota soll Aufbau eines Akkutausch-Systems erwägen

Toyota denkt angeblich darüber nach, ein Akkutausch-System vor allem für kleinere Elektroautos zu entwickeln. Das berichtet die japanische Rundfunkgesellschaft NHK. Ein entsprechendes Netz von Tauschstationen soll in ganz Japan errichtet werden.
- www.electrive.net/2018/04/03/toyota-soll...ch-systems-erwaegen/

Grüße, Egon

Toyota erwägt austauschbare Batterien für die eigenen Elektroautos
- www.elektroauto-news.net/2018/toyota-austauschbare-batterien

Grüße, Egon

Wie bitte?

Toyota erweitert ohne ersichtlichen Grund die Reichweite von kleinen eAutos (größere eAutos haben damit schon heute kein Problem und zukünftige eAutos erst recht nicht, wie man am Roadster 2 mit seinem 200 kWh-Akku sehen kann) und deren kleinen Akkus und folglich kleiner Reichweite durch ein Akkuwechselangebot (womit Tesla vor wenigen Jahren in den USA gescheitert ist)?

Und das im H2-Brennstoffzellenland Japan?

Wenn dann sogar ein BEV als Kleinwagen damit eine große Reichweite bekommt und man somit ohne großen Zeitverlust damit große Entfernungen überbrücken kann macht dies ihrem Mirai direkt Konkurrenz.

Sorry, ich glaube nicht daran. Gibt es, wie bei uns, auch in Japan einen "ersten April" und wenn ja, wann ist er? Daher gehe ich davon aus diese Entwicklung so spät kommt dass es aus heutiger Sicht völlig irrelevant ist, also ab ca. 2025 oder gar 2030. Also reines Marketinggedöns...