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Schwed. Studie über Folgen der Batterieproduktion
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Technische Fragen und Diskussionen rund um das Thema Hochvolt-/Traktions-Batterie und Batterietechnik allgemein.
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THEMA: Schwed. Studie über Folgen der Batterieproduktion
#408145
Schwed. Studie über Folgen der Batterieproduktion 16.06.2017 17:39 - vor 6 Jahren, 10 Monaten  
An anderer Stelle im Forum wurde ein Artikel auf Focus Online über die CO₂ Bilanz bei der Herstellung von Batterien für Elektroautos verlinkt. Dieser Artikel verweist seinerseits auf einen Online-Artikel der Zeitungsgruppe SHZ. Dieser Artikel verweist auf einen Artikel in der dänischen Fach-Zeitschrift Ingeniøren. Diese Zeitschrift berichtet von einer schwedischen Studie über die Auswirkungen der Produktion von Batterien. Das erscheint ein wenig wie Stille Post. Daher verlinke ich hier direkt auf die schwedische Studie, die auf Englisch vorliegt:

Zitat:
The Life Cycle Energy Consumption and Greenhouse Gas Emissions from Lithium-Ion Batteries
A Study with Focus on Current Technology and Batteries for light-duty vehicles

- www.ivl.se/download/18.5922281715bdaebed...m+ion+batteries+.pdf
gerbre
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Letzte Änderung: 16.06.2017 19:45 von gerbre.
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#408150
Aw: Schw. Studie über Folgen der Batterieproduktion 16.06.2017 18:27 - vor 6 Jahren, 10 Monaten  
"Interessant" ist hier vor allem der deutlich nach oben korrigierte CO2-Ausstoß für die Akkuherstellung von 150 - 200kg/kWh.

Beim Focusbericht hat man dann natürlich gleich mit der Obergrenze gerechnet, um einen möglichst hohen CO2-Wert zu erzielen. Bezeichnend ist hier natürlich auch der Sachverhalt, dass man sich gezielt Tesla aussuchte, weil hier die größten Akkus unter allen E-Autos verbaut werden, aber mit keinem Wort erwähnt wird, wie Tesla den Strom seiner Gigafactory gewinnen will.

Laut der Studie von IFEU im Auftrag des Umweltbundesamts kommt man auf 125kg/kWh, bei aktuellem Strommix (siehe Seite 86 in www.ifeu.de/verkehrundumwelt/pdf/texte_2...lektrofahrzeugen.pdf).

Mit der fortlaufenden Senkung des CO2-Ausstoßes im Strommix werden dann auch diese 125kg immer weiter abnehmen.

Für mich ist die neue Studio wiederum nur ein Versuch, die E-Mobilität zu diskreditieren, oder will jemand ernsthaft behaupten, das Umweltbundesamt gibt gezielt dort eine Studie in Auftrag, wo Emissionen geschönt werden? Wenn man sieht, welche Umweltkosten das Umweltbundesamt pro Tonne CO2 ansetzt, ist wohl eher das Gegenteil der Fall.

Für E-Auto-Gegner ist das natürlich ein gefundenes Fressen, z.B. lufo ist ja bereits auf diesen Zug aufgesprungen.

eppf

Noch ein kurzer Hinweis: Kannst du bitte den Threadtitel nochmals ändern und aus "Schw." zumindest "Schwed." machen. Im ersten Moment denkt man sonst an einen Alpenstaat.
eppf
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Letzte Änderung: 16.06.2017 18:46 von eppf.
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#408160
Aw: Schw. Studie über Folgen der Batterieproduktion 16.06.2017 19:37 - vor 6 Jahren, 10 Monaten  
Ich habe meine Meinung aufgrund Erläuterungen/Diskussionen von führenden Physikern auf Fachtagungen, die verkürzt besagen: Solange es kein Überfluss an sauberer Energie gibt, zB durch Beherrschung der Kernvereinigung bzw Heliumsynthese, solange sind E-Autos oder H2-Autos im großen Stil nicht zu erwarten.
lufo
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#408163
Aw: Schwed. Studie über Folgen der Batterieproduktion 16.06.2017 19:51 - vor 6 Jahren, 10 Monaten  
Und ich habe mal gehört, dass die Umstellung auf E-Autos den Gesamtstromverbrauch nur um 11% erhöht. Das ist jetzt nicht soviel.
lutz_s
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#408166
Aw: Schwed. Studie über Folgen der Batterieproduktion 16.06.2017 20:16 - vor 6 Jahren, 10 Monaten  
Warten wir also ab, bis die Kernfusion funktioniert und hoffen wir derweil, dass uns bis dahin nicht das (bezahlbar förderbare) Öl ausgeht? Und blasen wir weiterhin massiv CO2 in die Atmossphäre, dies mit hunderten von Millionen weiterer Autos, die in den Schwellenländern dazukommen. Wow, was für eine Alternative!

Im Prinzip ist es klar, ab wann der Durchbruch für die E-Autos kommt. Spätestens dann, wenn sie preislich konkurrenzfähig sind und zwar preislich konkurrenzfähig in China gebaut. China wird den Weg mit der E-Quote konsequent durchziehen. Wenn die Steigerungsrate beim Autoabsatz nur halbwegs bestehen bleibt, sind wir dort in 2025 bei 50 Mio. PKWs Absatz.

Bei 25% E-Quote wären das dann über 10 Mio. Einheiten, die naturgemäß für einen entsprechenden Preisverfall sorgen werden.

Wie lutz_s eben andeutete, an einem wird es definitiv nicht scheitern, nämlich an der Verfügbarkeit des dafür notwendigen Stroms. Die Leute, welche immer mit diesem Argument daherkommen, haben nie ihren Taschenrechner angeschmissen, um den notwendigen Strombedarf zu ermitteln.

Aber eigentlich sind wir hier beim Thema CO2-Ausstoß durch die Akkuproduktion. Weiß jemand, inwiefern es wirklich zutrifft, dass die Gigafactory ausschließlich mit erneuerbaren Energien versorgt wird? Falls ja, was bleibt dann noch für ein ökologischer Fußabdruck in Form von CO2 bei der Akkuproduktion übrig?

eppf
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Letzte Änderung: 16.06.2017 21:06 von eppf.Grund: falsche Jahreszahl von 2015 nach 2025 geändert
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#408187
Aw: Schwed. Studie über Folgen der Batterieproduktion 16.06.2017 23:27 - vor 6 Jahren, 10 Monaten  
Servus.

lutz_s schrieb:
Und ich habe mal gehört, dass die Umstellung auf E-Autos den Gesamtstromverbrauch nur um 11% erhöht. Das ist jetzt nicht soviel.
Meine persönliche Meinung: Solange auch nur ein einziges AKW läuft, solange sollten wir eher genau dafür sorgen (Abschaltung+Abrüstung aller AKW), statt den Stromkonsum noch weiter zu erhöhen. Der nächste S-Gau kommt, die Frage ist nur, in welchem Land.


Grüße ~Shar~
Shar
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Letzte Änderung: 16.06.2017 23:28 von Shar.
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#408226
Aw: Schwed. Studie über Folgen der Batterieproduktion 17.06.2017 10:22 - vor 6 Jahren, 10 Monaten  
Sorry, das ist kein Argument.

Wir produzieren doch heute schon deutlich mehr Strom als wir verbrauchen. E-Autos könnten hier sogar als Puffer bei den Lastspitzen dienen.

Und die von lutz_s genannten 11%, die Zahl, die ich kenne, liegt bei 15%, bezieht sich auf einen Ersatz von 100%, also nur noch E-Autos und kein Verbrenner-PKW mehr! Da reden wir vom Jahr 2050 aufwärts.

Die nicht mehr erzielbare Vorgabe von 1 Mio. E-Autos bis 2020 würde nicht einmal 0.4% unseres Strombedarfs erfordern. Wir exportierten aber z.B. in 2016 ca. 55TWh, also über 8% unserer Stromproduktion!

eppf
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#408229
Aw: Schwed. Studie über Folgen der Batterieproduktion 17.06.2017 10:40 - vor 6 Jahren, 10 Monaten  
Servus.

Du kannst gerne anderer Meinung sein aber "kein Argument"? Wirklich kein Argument oder passt dir meine Meinung einfach nur nicht?

Frage (deren Antwort ich nicht kenne): Würden wir immer noch mehr Strom produzieren, als wir bräuchten, wenn wir alle AKWs in D abschalten würden?


Grüße ~Shar~
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#408241
Aw: Schwed. Studie über Folgen der Batterieproduktion 17.06.2017 11:12 - vor 6 Jahren, 10 Monaten  
Shar schrieb:
Du kannst gerne anderer Meinung sein aber "kein Argument"? Wirklich kein Argument oder passt dir meine Meinung einfach nur nicht?Ach nö, leg doch bitte nicht jeden Satz auf die Goldwaage. Kannst du dir den nicht umgangssprachlich vorstellen, dass es die verkürzte Form war von "Das ist meiner Meinung nach kein Argument?"

Frage (deren Antwort ich nicht kenne): Würden wir immer noch mehr Strom produzieren, als wir bräuchten, wenn wir alle AKWs in D abschalten würden?Ich würde sagen, sicherlich ja!
Der Überschuss ist ja nicht zuletzt durch den Zubau von nicht genau planbaren erneuerbaren Energien entstanden. Gerade E-Autos hätten wie gesagt das Zeugs, Lastspitzen zu dämpfen.

Man müsste halt irgendwann in Zukunft die Smartmeter so einsetzen, wie es sich gehört, nämlich im Zusammenhang mit variablen Strompreisen je nach aktueller Netzlast. Aber ich hab's schon öfters geschrieben. Da müsste man ja auch dem kleinen Privatkunden die Chance eröffnen, seinen Strom nach aktueller Marktlage einkaufen zu dürfen und das geht ja gar nicht.

eppf
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#408242
Aw: Schwed. Studie über Folgen der Batterieproduktion 17.06.2017 11:47 - vor 6 Jahren, 10 Monaten  
Servus.

eppf schrieb:
Ich würde sagen, sicherlich ja!
Wenn das wirklich so sei, dann sollte m.M.n. erst einmal die Abschaltung vollständig umgesetzt sein. Anschließend kann man sich m.M.n. über eine umfangreichere E-Mobilität "unterhalten". Bevor das nicht umgesetzt ist, stehe ich persönlich einer umfangreicheren E-Mobilität skeptisch gegenüber, denn ich meine mich zu erinnern, daß der Stomüberschuss nicht der Leistungsabgabe aller AKWs in D entsprach (ich hatte vor einiger Zeit mal diesbezüglich Zahlen zusammen getragen, sollte irgendwo hier im Forum zu finden sein), lasse mich dahingehend aber gerne mit Zahlen berichtigen.


Grüße ~Shar~


Achtung: Spoiler!
Shar
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#408249
Aw: Schwed. Studie über Folgen der Batterieproduktion 17.06.2017 12:23 - vor 6 Jahren, 10 Monaten  
Shar schrieb:
Wenn das wirklich so sei, dann sollte m.M.n. erst einmal die Abschaltung vollständig umgesetzt sein. Anschließend kann man sich m.M.n. über eine umfangreichere E-Mobilität "unterhalten".
Selbst wenn die E-Mobilität ernsthaft gewünscht wäre, würde man viele Jahre brauchen, sicherlich über den Abschaltzeitpunkt unseres letzten AKWs hinaus, bis dieser "umfangreichere" Anteil an E-Autos auf unseren Straßen vorhanden ist, sodass überhaupt ein spürbarer Einfluss auf unsere Stromproduktion gegeben ist.

Außerdem sollte man nie übersehen, dass D nicht alleine auf der Welt ist. Wenn man meint, erst nach 2022 (geplanter Atomausstieg) ernsthaft mit dem Aufbau der E-Mobilität zu beginnen, dann können unsere Hersteller einpacken, das wäre für die meisten hiesigen Konzerne der Untergang.

Wenn man nicht schleunigst in die E-Auto-Entwicklung einsteigt und zwar nicht nur in Form von Concept-Cars, sondern auch aktiv auf dem Markt, werden andere Konzerne dies für uns erledigen. Dieses ganze Plug-In-Gerümpel der deutschen Hersteller ist alles andere als zukunftstauglich und diese prinzipiellen Fehlkonstruktionen täuschen nur eine E-Qualifikation vor, die in Wirklichkeit nicht gegeben ist.

eppf
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#408279
Aw: Schwed. Studie über Folgen der Batterieproduktion 17.06.2017 17:57 - vor 6 Jahren, 10 Monaten  
@eppf

Volle Unterstützung für den SmartMeter mit dem minutenaktuellem Strompreis. Das ist das zentrale Stück für die Energiewende.

Danach regelt der Markt den Rest.

Wird nur leider nicht passieren, weil wenn eine Branche effektive Lobbyarbeit betreibt, dann ist es die Energiebranche.
santosha
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Tesla Model S90D Leiche - steht nur noch rum - weigere mich zur weiteren Zusammenarbeit mit Tesla
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#408294
Aw: Schwed. Studie über Folgen der Batterieproduktion 17.06.2017 19:54 - vor 6 Jahren, 10 Monaten  
Ja, eigentlich wäre die Lösung Stromtarife, bei der der Tarif abhängig von der Menge des produzierten Stroms wäre.

Würde ich liebend gerne nutzen und auch die Steuerung der Geräte gerne selbst umsetzen. Wäre auch mit ein paar Zeilen Code zum Laden meines PHEV nutzbar, da man bei diesem schon jetzt angeben kann, wann er laden soll und man dies auch per Programm steuern kann. Würde diesen Stromtarif auch gerne für Trockner und Waschmaschine nutzen.

Dann würde ich mir sogar ein Smartmeter des Energieversorgers ins Haus hone. Ohne diese Tarif brauche ich es nicht, weil ich auch so automatisiert meinen Stromverbrauch messe.

Solch ein Tarif wird aber vermutlich so nicht kommen. Denn dann würden die Energiekonzerne bei den Kunden, die es nutzen, weniger verdienen. Um das auszugleichen, müsste man bei den anderen mehr verlangen, was zu einem großen Geschrei führen würde.

Schade, es war ein Traum.

Aber evtl. schreiben es die Politiker der EU oder aus DE irgendwann einmal den Energieversorgern vor.
ex_happyyaris
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Letzte Änderung: 17.06.2017 19:56 von ex_happyyaris.
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#408337
Aw: Schwed. Studie über Folgen der Batterieproduktion 18.06.2017 08:50 - vor 6 Jahren, 10 Monaten  
"Weiß jemand, inwiefern es wirklich zutrifft, dass die Gigafactory ausschließlich mit erneuerbaren Energien versorgt wird? Falls ja, was bleibt dann noch für ein ökologischer Fußabdruck in Form von CO2 bei der Akkuproduktion übrig?"

Überschlägig lässt sich das leicht beantworten.

Ja, der Standort soll scheinbar komplett mit PV-Strom versorgt werden. Auf die ursprünglich geplante Windenergie wird wohl verzichtet.
Aber was bedeutet das? (Und wie wird wohl mit dem PV-Jahreszeitenproblem umgegangen?)

Laut Elon Musk sollen dort jährlich Zellen und Batterien mit einer Kapazität von 105 GWh selbst hergestellt werden. Nötig sind dafür grob etwa 14.500.000.000 kWh. (Durchschnittswert laut der Schwed. Studie sind etwa 138 kWh Energie pro 1 kWh Batteriekapazität.)

Die Solaranlage der Gigafactory soll eine Spitzenleistung von 70.000 kW haben. Das dürfte zu einer Jahreserzeugung von etwa 110.000.000 kWh führen.

Somit erzeugt die Gigafactory etwa 0,75 % der insgesamt zur Batterieherstellung benötigten Energie selbst.


PV-Anlage auf dem Dach und die Aussage wir produzieren mit 100% Ökostrom: Das ist ökologisch betrachtet in der Regel vernachlässigbar.
Die Botschaft an den Verbraucher ist klar, konsumiere unsere Produkte und fühle dich gut dabei.
Wenn in einer Hochglanzbröschüre mit 100% Ökoenergie geworben wird, möglicherweise über alles betrachtet aber nur 0,75% Ököenergie drin sind - egal.

Grundlegendes Wissen scheint bei uns kaum vorhanden zu sein. Bei der Produktion von PKWs, Batterien, ... wird die Energie hauptsächlich zur Rohstoffgewinnung und zum Rohstofftransport benötigt.
Hier bei den Priusfreunden wurde schon öfter lobend erwähnt das Tesla seine Fahrzeuge mit "Ökostrom" herstellt. Selbst wenn nur die Fahrzeugherstellung betrachtet wird, ist das vollkommen vernachlässigbar. Es ist unerheblich, ob die Maschine, die ein Alublech biegt mit "Ökostrom" betrieben wird und von einer "Ökostrom"-Leuchte angestrahlt wird. Die Energiemenge, die für die Erzeugung des Alublechs benötigt wird, ist um ein vielfaches größer.

Die Beschränktheit ist ein oft geäußerter Kritikpunkt an unserer "Energiewende". Die Energiewende schaut nur auf einen sehr kleinen Teilbereich unseres Energieverbrauchs.

Es ist offensichtlich dass (Batterie-)PKWs weder energie- noch resourceneffizient sind. 75 kg Menschen bewegen sich mit 1.250 kg PKWs auf Strassen, deren Oberbau fast 1.000 kg pro Quadratmeter wiegt.

Wir leben in einer Welt, die wir ökologisch betrachtet, schon heute mehr als sinnvoll belasten. Wir leben in einer Welt, auf der sich die Anzahl der PKWs alle 15 bis 20 Jahre verdoppelt. Eines ist offensichtlich, Batterie-PKWs sind nicht zukunftsfähig.
Einen Verbrennungsmotor PKW durch einen Batterie PKW zu ersetzen, ist das WeiterSo mit anderen Mitteln. Wir brauchen eine Wende. Zu einer Wende gehört, dass sich unser Alltag spürbar verändern wird. Die Wende, das sind Mobilitätsvermeidung, zu Fuß gehen, Radfahren, 125 kg Leichtkrafträder und der ÖPV. Jeder Tag, an dem wir Batterie-PKWs als vermeintliche Problemlösung anbeten, ist ein verschwendeter Tag. Der Welt läuft die Zeit davon ...

Die PKWs von Tesla, sind ökologisch betrachtet die schlechtesten Batterie-PKWs, die es aktuell gibt. Hohes Leergewicht, hoher Aluminium Anteil, hoher Stromverbrauch. Warum sind sie unter "Ökos" so beliebt? Sie kommen den Verbrennungsmotor-PKWs so nahe, wie kein anderer Batterie-PKW. Sie sind die beste Verkörperung des WeiterSo mit anderen Mitteln. Denn wir wollen die Wende nicht. Diejenigen, die heute am lautesten "Ich bin die Wende" schreien, praktizieren in der Regel das WeiterSo mit anderen Mitteln.


"Volle Unterstützung für den SmartMeter mit dem minutenaktuellem Strompreis."

Das kann durchaus sinnvoll sein. Die Besitzer von PV-Anlagen, Windkraftanlagen, Batterie-PKWs und Wärmepumpenheizungen dürften sich allerdings nicht darüber freuen.
Schnappie
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Letzte Änderung: 18.06.2017 14:32 von Schnappie.Grund: Faktor 1000 korrigiert
Rettet die Energiewende - Stoppt die PV Subvention
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#408340
Aw: Schwed. Studie über Folgen der Batterieproduktion 18.06.2017 09:22 - vor 6 Jahren, 10 Monaten  
Schnappie schrieb:

Grundlegendes Wissen scheint bei uns kaum vorhanden zu sein. Bei der Produktion von PKWs, Batterien, ... wird die Energie hauptsächlich zur Rohstoffgewinnung und zum Rohstofftransport benötigt.


Naja, Wissen und Meinung sind unterschiedliche Dinge. Und nicht alles was man zu Wissen meint ist auch welches. Jedenfalls trifft die schwedische Studie, die im Übrigen "nur" eine Metastudie ist, keine Aussage die Deine Äußerung stützt (Seite 19 ff).

Ich möchte noch kurz auf das Aluminium eingehen. Bei Aluminium stellt sich immer die Frage wo dieses verarbeitet worden ist. Alcoa und Norsk Hydro haben vor Jahren deutsche Werke geschlossen und sind nach Island gegangen. Die dortigen Hütten werden mit Strom aus Wasserkraft betrieben, so dass die Verhüttung des Aluminium dort im Grunde CO2 neutral erfolgt. Emissionen wären im Grunde nur für den Transport nach bzw. von Island anzurechnen. Insofern würde es mich nicht wundern wenn Tesla das Aluminium bei Alcoa einkauft, die produzieren nämlich in Island.

Was den Rest angeht: Wir brauchen keine Wende, sondern eine Antwort auf die Frage wie man das Bevölkerungswachstum bremst.
Ghost
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Letzte Änderung: 18.06.2017 09:24 von Ghost.
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