Priusfreunde.de

Wisedrum schrieb:
Vielleicht nicht von allen Herstellern, wohl aber von denen, die "Lücken" und Räume erspähen und diese ausnutzen, bis ihnen das Handwerk gelegt wird. Auch von denen werden heute noch ruhigen Gewissens Autos gekauft.
Das machen vermutlich alle Hersteller. Wenn es mehr Geld kostet die Abgasreinigung zu verbessern, macht man es nur dann, wenn man von den Regierungen dazu gezwungen wird. Wenn es legal ist die Abgasreinigung nur in bestimmten Temperaturfenstern zu realisieren, macht man das auch, siehe Opel, Fiat, etc.
Auch wenn es eigentlich gegen den Zweck des Gesetzes verstößt.

VW hat allerdings bewusst gegen bestehende Gesetze verstoßen, weil zu wenig kontrolliert wurde. Ich bin enttäuscht, dass VW nicht öffentlich zugegeben hat, dass man dies getan hat. Aber vermutlich habe da die Rechtsabteilungen interveniert, weil man vorgerechnet hat was eine solche Aussage für VW kostenmäßig bedeutet hätte.

Insofern würde ich bei VW auch keinen Verbrenner mehr kaufen. Ich habe auch beim Kauf meines Familienautos vor 3 Jahren auch bewusst keinen VW Touran gekauft, obwohl dieses Auto für mich von Preis-/Leistungsverhältnis ansonsten das beste Auto gewesen wäre.

Andererseits hatten wir hier ursprünglich über den Kauf eines e-Golfs gesprochen.

Ich habe mittlerweile aber keine Probleme bei VW ein Elektroauto zu kaufen. Ganz im Gegenteil. Mit dem Kauf würde ich den neuen, aus meiner Sicht guten Weg, von VW weg vom Verbrenner unterstützen. Wenn alle die Elektroautos von VW boykottieren würden, würde VW diesen Weg nicht weiter gehen.

Und ich war überrascht, als ein Kollege einen e-Golf gekauft hat und er von diesem Auto absolut begeistert ist, obwohl es das einzige Auto in der Familie mit Kindern ist. Scheint, dass VW gute Elektroautos bauen kann.

Ich bin auf den ID.3 gespannt.

Anscheinend haben aber alle deutschen (oder sogar europäischen) Hersteller beim Diesel bewusst gegen bestehende Gesetze verstoßen. Ich kaufe deswegen keinen Diesel mehr. Egal von welchem Hersteller.

Toyota hat sich hier ja sehr schnell aus der Schusslinie genommen, indem sie im PKW-Bereich keine Diesel mehr angeboten haben. Richtig so!

Für VW, aber auch BMW und Mercedes, wäre es für das Image besser gewesen, man hätte öffentlich zugegeben, dass man betrogen hat. Die Konzerne rechnen aber nur von Quartal zu Quartal. Vertuschen, stur und unnachgiebig rechnet sich so. Mittel- und Langfristig ist dieses Verhalten aber Schadensmaximierung.

Ein schlechtes Gewissen müssten aber vor allem die Käufer haben, die nach Bekanntwerden des Skandals noch Diesel kaufen oder gekauft haben.

Besonders die, die noch 2017 günstig einen gebrauchten Mercedes Diesel gekauft haben, weil dicke Diesel jetzt günstig zu haben waren und sich dann noch den Klagen auf Widerruf und Schadenersatz anschließen.^*

Grüße, yarison

^*Alle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen im letzten Absatz sind rein zufällig beabsichtigt.

yarison schrieb:

Für VW, aber auch BMW und Mercedes, wäre es für das Image besser gewesen, man hätte öffentlich zugegeben, dass man betrogen hat.
BMW war nur in sehr geringem Umfang betroffen?

Wer hat überhaupt zugegeben, dass man betrogen hat? Ich habe das weder von Fiat, Opel, General Motors noch sonstige betroffene Fimen gehört.

Scheint wirtschaftlich nicht sinnvoll zu sein.

yarison schrieb:
Besonders die, die noch 2017 günstig einen gebrauchten Mercedes Diesel gekauft haben, weil dicke Diesel jetzt günstig zu haben waren und sich dann noch den Klagen auf Widerruf und Schadenersatz anschließen.Das nennt man "mit eigenen Waffen schlagen"!

Ist zwar nicht die feine englische Art, aber irgendwie doch genau die richtige Quittung, wenn jemand seinen eigenen Betrug nicht zugeben will. Ich sag's so, die Unverfrorenheit, welche diese Käufer an den Tag legen, ist keinesfalls größer, als die des Herstellers.

Die bessere Vorgehensweise würde wie folgt lauten: "Solange ihr nicht jeden betrogenen Kunden entschädigt habt, kaufe ich von euch nichts mehr, weder neu, noch gebraucht, noch Benziner, Diesel oder elektrisch."

Wobei dieser Satz für mich persönlich eindeutig auch für VW gültig ist. Jemand, der mit seinen Kunden so umspringt, wie bei den derzeitigen Gerichtsverfahren, kann ich einfach nicht als künftigen Verkäufer akzeptieren.

Bei jeder anderen Produktgruppe hätte ein Hersteller bei den betroffenenen Kunden auf Lebenszeiten ausgeschissen, viele Autokunden ticken hier anscheinend etwas anders.

eppf

Wie ein Bekannter, der unlängst neu einen Golf Plus, vielmehr heute als Sportsvan dieser Rentnergolf im kleidsamen Rentnergrau, schreib' Silber, bezeichnet, kaufte, als er von seinem VW Eos umstieg. Auf meine Frage, warum er als leitender Bankangestellter weiterhin Autos von so einem Hersteller kauft, war seine Begründung, er wolle die deutsche Wirtschaft stärken durch den Kauf hiesiger Produkte. Sauber. Das nenne ich wahre Vaterlandsliebe durch Dick und Dünn, für mein Empfinden aber übertrieben, um nicht zu schreiben doof, bei der schwarzen Weste, die diesen Konzern jetzt ziert und schmückt.


Noch ein Beispiel. Ein anderer polofahrender Bekannter braucht demnächst wieder einen neuen Dienstwagen, der den Polo ersetzen soll. Schade, ich kann ihn nicht von Toyota begeistern. Dann eben nicht, reicht ja, wenn ich die Marke mag. Stattdessen wartet er sehnsüchtig auf den neuen Golf 8 und den Seat Leon als Variant mit Benzinmotor. Gewiss brauchbare Autos. Er hat dem Konzern gegenüber keinerlei Hemmschwelle entwickelt durch die Ereignisse der letzten Jahre. Bravo, über solch' treue Kunden freut sich VW und setzt auf sie. Von ihnen wird es in D und woanders auf der Welt unzählige geben, ganz gleich wie die Konzernspitze ihr Ding dreht und wendet, Kreide fressend in Wolfsburg oder nicht. Vermutlich sogar mit stetig wachsendem Absatz, nun auch verstärkt e-mobilgehypt.

Ein für mich in meiner Situation uninteressanter Hype und zudem aus dieser Richtung. Das kann ich ruhigen Gewissens schreiben, selbst wenn die Preise als Lockmittel für die heraufbeschworene Mobiltät der Zukunft irgendwie für irgendwen purzeln sollten, was sie m.E.n. nicht in der Masse für die Masse tun werden.

Wisedrum

yarison schrieb:

Besonders die, die noch 2017 günstig einen gebrauchten Mercedes Diesel gekauft haben, weil dicke Diesel jetzt günstig zu haben waren und sich dann noch den Klagen auf Widerruf und Schadenersatz anschließen.^*
Das ist eigentlich ziemlich klug, denn sind wir mal ehrlich...das, was hinten aus der Karre rauskommt, ist den meisten doch scheißegal, Hauptsache die Kiste fährt und das flott und günstig.
Eine Klage dagegen ist definitiv berechtigt, aber trotzdem geht es hier mehr um den eigenen Profit als wirklich um den Umweltschutz, denn würde man sich wirklich dafür interessieren, müsste man sich zumindest einen Hybriden oder noch besser ein BEV kaufen um die lokalen Emissionen zu reduzieren.

Da hat dein Bekannter aber nicht die Weltwirtschaft verstanden...

Denn die Binnennachfrage bringt, salopp gesagt, nicht die Brötchen auf den Tisch.

Wir als Export(Weltmeister)Nation leben davon, dass ausländische Käufer Importprodukte kaufen. Und davon leben wir recht gut (obwohl, mehr unten hängen bleiben könnte...).

Daher gesehen ist es mehr als fair, wenn wir nicht nur unseren "Mist" kaufen, sondern auch im Gegenzug Importprodukte uns zulegen.

Nur so kann ein Weltwirtschaft funktionieren.

Patriotisch nur eigene Produkte zu kaufen, ist bei unserem Exportüberschuss völlig daneben.

Das ist halt in diesem Fall und sonst wohl auch sein Verständnis als Bankberater, in meinen Augen jemand, der dahingehend ein Experte ist oder sein sollte, von (deutscher) Wirtschaft.

Wisedrum

Ein Erdgasauto von Seat oder Skoda kann man getrost kaufen.

Haben die andere Tanks als VW?

eppf

...guter Insider-Witz...

...obwohl der Hintergrund absolut unlustig ist.

Toyota hat auch die Gesetze sehr freizügig ausgelegt - beim NEFZ-Verbrauch (wie alle anderen Hersteller auch). Noch nie war mein Abstand zum Normverbrauch so groß wie beim Yaris - und das bei sehr zurückhaltender Fahrweise - viele würden mich Verkehrshindernis nennen. Würde ich deshalb keinen Toyota mehr kaufen? Nein. Es gibt aber von Toyota einfach kein BEV auf dem deutschen Markt zu einem fairen Preis. VW schafft es, die e-Golf zum Preis eines Corolla Hybrid anzubieten.

Dann schau Mal Renault! Die neue Zoe kostet 36.000€ mit Akku! Volle Hütte! Was kostet der Corolla TS 2.0 Lounge? 36.000€!

Dein Yaris Spritmonitor hat 4,2l, wieviel weicht er ab? 0,6l?

Mein Toyota braucht >40% mehr Benzin als angegeben und der BC lügt sich den Verbrauch schön.

Ich behaupte mal, dass man von praktisch jedem Industrieunternehmen nach Möglichkeit abgezogen wird (Stichwort: geplante Obsoleszenz).

Und da ich mir selbst auch der Nächste bin, würde ich auch ein geeignetes E-Auto von VW kaufen.