Priusfreunde.de

Kaminfeuer: betrifft das jeden ofentyp?
Muss gestehen dass ich den 3mal im Jahr auch nutze.

Nicht elektrische Alternativen wie Ethanol und Gas kommen hier auch nicht in Frage und ein elektrischer Kamin ist absolut lächerlich.

Zum Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland:
In dem Aufforderungsschreiben Vertragsverletzung Nr. 2015/2073 der EU-Kommission an die Bundesregierung heißt es,
„dass die von Deutschland ergriffenen Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität nicht wirksam und angemessen genug waren, um die Einhaltung der Richt­linie zu gewährleisten, und somit der Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt, die wichtigsten Ziele der Richtlinie, von Anfang an gefährdet war“ www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.d...en_eu_kommission.pdf

Die vom UBA finanzierte Studie über die Krankheitslast von NO2 in D wird vom Helmholtz-Zentrum München durchgeführt. Publikationsdatum ist unbekannt. Auf das Ergebnis darf man gespannt sein.
Bevor man als Journalist irgendeinen Käse über Gesundheitswirkungen von NO2 schreibt, findet man hier Kontaktadressen für sachkundigen Rat.
www.helmholtz-muenchen.de/epi2/research/...n-dioxide/index.html

@moff
Das mit den Kühen in der FAZ ist schon richtig.
Bei Luftverschmutzung denken viele an Industrieanlagen, Kraftwerke und Verkehr. Doch insbesondere in Deutschland trägt die Landwirtschaft einen erheblichen Teil dazu bei. Mit einem Anteil von etwa 95 Prozent ist sie in Deutschland z. B. Hauptverursacher des Luftschadstoffs Ammoniak.

Der weitaus größte Emittent ist dabei mit 52 % die Rinderhaltung. [...] An den über 34.000 durch Luftverschmutzung verursachten Todesfällen [2010] hat die Landwirtschaft mit 45 % den größten Anteil. Das sind über 15.000 vorzeitige Todesfälle im Jahr. Die Forscher merkten allerdings an, dass die kohlenstoffhaltigen Feinstaubpartikeln, wie sie vor allem im Straßenverkehr entstehen, einen fünffach größeren Einfluss auf die Gesundheit haben.
albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/la...ch-verschmutzte-luft
rv-stuttgart.bund-bawue.de/fileadmin/rv_...die_J._Lelieveld.pdf
www1.wdr.de/fernsehen/quarks/feinstaub-landwirtschaft-100.html

@gcf
Es kommt wohl eher auf den sachkundigen Betrieb des Ofens an, als auf den Ofentyp. Feinstaubschleudern sind leider alle mehr oder weniger.
Kleinfeuerungsanlagen stoßen mittlerweile mehr feine Partikel aus als der Straßenverkehr. www.duh.de/pressemitteilung/deutsche-umw...stopp-von-kaminoefe/

priusplus1 schrieb:
@moff
Das mit den Kühen in der FAZ ist schon richtig.
Klar, mir ging es auch nicht darum, Rinder (bzw. die Massentierhaltung generell) als umweltfreundlich darzustellen, nur wurde mal wieder, wie du schon sagst, der Feinstaubbegriff wild durcheinandergewürfelt und eben mit dem typischen "Aber XY ist auch schlecht!"-Argument auf die Infragestellung des Diesels gekontert.

Weil das Thema Holzofen (in dem Artikel) angerissen wurde:
In der kürzlich verlinkten EU-Studie (cordis.europa.eu/news/rcn/128480_de.html) heißt es:
Die Ergebnisse zeigen, dass die hohen Stickoxidkonzentrationen hauptsächlich durch zwei anthropogene Quellen entstehen, nämlich den Straßenverkehr und Verbrennungen in Privathaushalten. Über 80 % entfielen auf den Straßenverkehr, wobei Dieselfahrzeuge für den größten Anteil verantwortlich waren.

Während Gigerenzers Aussagen begründet sind hat mich die Überschrift mit dem relativierendem Vergleich auch gestört. Das ist whataboutism, da gebe ich dir völlig Recht. Und wie du schriebst ist der Vergleich allenfalls bzgl. Feinstaub valide, nicht aber bzgl. NOx.

Prof. Dr. Claudia Hornberg (Vorsitzende des Sachverständigenrates für Umweltfragen) im Interview:

Wir brauchen eine nachhaltige Mobilität in den Städten
Der Hauptverursacher für die unzureichende Luftqualität in den Städten ist der motorisierte Straßenverkehr. Dieselfahrzeuge weisen dabei besonders hohe Feinstaub- und Stickstoffoxidemissionen auf. Die Folgen sind höhere Krankenlasten aufgrund Herzkreislauf- und Atemwegserkrankungen. Nachweisen lassen sich diese zum Beispiel anhand einer erhöhten Zahl von Einweisungen in Krankenhäusern bei Hochbelastungsereignissen. Besonders betroffen sind Kinder, ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen wie zum Beispiel Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. www.springerprofessional.de/luft/partike...n-staedten-/13323242

Pressemitteilung der Deutschen Diabetes Hilfe:

Diesel-Krise verschlimmert Diabetes-Krise

Zitat PD Dr. med. Wolfgang Rathmann:
"International zeigen vermehrt Studien, dass Luftschadstoffe wie Feinstaub und Stickstoffoxide mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes assoziiert sind"Es stellte sich heraus, dass bereits in mäßig befahrenen Straßen das Risiko für die Entstehung eines Typ-2-Diabetes um 15 Prozent höher war als in verkehrsberuhigten Wohngegenden. Für Menschen, die an extrem befahrenen Straßen lebten, war das Risiko sogar doppelt so hoch.www.diabsite.de/aktuelles/nachrichten/2017/170807.html#quellen
Quellen:
www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4142518/
ehp.niehs.nih.gov/1307823/

"Die Abgase gefährden die Gesundheit unserer Kinder": Ein Münchner Vater schlägt Alarm
Als ob Aktivisten und Experten die Verantwortlichen der Bezirks-, Stadt- und Landespolitik nicht schon zehn Mal darauf hingewiesen hätten. Doch was ist bis dato passiert? Nichts.

Wann wird die Stadt- und Landespolitik endlich handeln? Wann werden SPD und CSU sich endlich aus den sklavischen Fängen der Autoindustrie befreien und wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz der Stadtbevölkerung ergreifen? [...] In den vergangenen zehn Jahren hat Kopenhagen rund 120 Millionen Euro in neue Radwege und eine fahrradfreundliche Infrastruktur investiert. Das Fahrrad ist jetzt das schnellste Fortbewegungsmittel in Kopenhagen. Die Investitionen haben sich gelohnt: Kopenhagen hat nach Zürich die sauberste Luft von Europas Großstädten.www.huffingtonpost.de/benjamin-david-/ab...heit_b_17528088.html

Kostenlos abrufbar: Das Buchkapitel "Luftqualität" aus dem im Buch "Klimawandel in Deutschland". (Springer Verlag)
Da zu erwarten ist, dass die vom Menschen verursachten Emissionen von Luftschadstoffen in Deutschland in den kommenden Jahren weiter zurückgehen, werden natürliche Prozesse und klimatische Einflüsse immer wichtiger.Klimawandel soll zu vermehrten Luftschadstoffbelastungen führen:
Mehr Feinstaub
Mehr Ozon

www.springerprofessional.de/luftqualitaet/11002244

Es stellte sich heraus, dass bereits in mäßig befahrenen Straßen das Risiko für die Entstehung eines Typ-2-Diabetes um 15 Prozent höher war als in verkehrsberuhigten Wohngegenden. Für Menschen, die an extrem befahrenen Straßen lebten, war das Risiko sogar doppelt so hoch.
Hier wird mut- & böswillig eine Korrelation als Kausalität ausgegeben. Das macht die Quelle nicht glaubwürdiger.

Im Vergleich zu der Kausalität, welche die Fahrzeughersteller an den Tag legen, nämlich zu behaupten, bei Erreichung der Grenzwerte auf dem Prüfstand habe man bereits alles Notwendige vollumfänglich getan, ist das die Wahrheit in seiner reinsten Form.

eppf

@ W-Motor

So prägnant und konzis wie eppf bekomme ich meine Antwort nicht formuliert:

1. Vorwurf der Mut- und Böswilligkeit: Während Volkswagen nach §826 BGB bereits mehrfach wegen sittenwidrigen Verhaltens im Abgasskandal verurteilt wurde kann ich von den Autoren weder Vorsatz noch Manipulation erkennen. Wo Automobilkonzerne Erkrankungen und Gesundheitsschäden zur Gewinnmaximierung in Kauf nehmen, sehe ich in dem Beitrag von Seiten der Betroffenen erstmal Sorge um ihre Gesundheit und von Seiten der wissenschaftlichen Autoren Fürsorge für die Erkrankten.

2. Dein Vorwurf der fehlenden Kausalität ist der Standardvorwurf gegen jede epidemiologische Studie. Anhand der Hill Kriterien ( de.wikipedia.org/wiki/%C3%84tiologie_(Me...dford-Hill-Kriterien ) kann man dennoch versuchen, Kausalität herzustellen. In der zitierten Metaanalyse von Ikenna wird ein plausibler pathophysiologischer Mechanismus für die Entstehung von Diabetes durch Luftverschmutzung vorgeschlagen und damit ein Kausalitätskriterium erfüllt. Weiterhin kann durch geeingete Kohortenbildung eine Studienverzerrung (bias) kontrolliert werden und die Autoren haben sich hierzu umfänglich Gedanken gemacht. Auf das hohe Biasrisiko wird zudem ausdrücklich in der Studie hingewiesen.

priusplus1 schrieb:
So prägnant und konzis wie eppf bekomme ich meine Antwort nicht formuliert:
Das ist auch gut so. Außer Du möchtest auch einen moralischen Offenbarungseid erklären.
Vorwurf der Mut- und Böswilligkeit: Während Volkswagen nach §826 BGB bereits mehrfach wegen sittenwidrigen Verhaltens im Abgasskandal verurteilt wurde kann ich von den Autoren weder Vorsatz noch Manipulation erkennen.
Der Beitrag auf der Diabsite ist vorsätzlich manipulativ. Er stellt Koinzidenzen als kausalen Zusammenhang dar, geht mit keinem Wort auf die Studien ein, die keine statistisch signifikante Korrelationen entdecken konnten, es geht mit keinem Wort auf mögliche Bias-Faktoren. Und die gibt es zuhauf, von Zusammenhängen des Bildungsstandes, des Einkommens und der Intelligenz sowohl mit Wohnort, als auch (unabhängig davon) mit Häufigkeit und Verlauf der Diabetes-Erkrankungen.

Leute mit niedrigem Bildungsstand und Einkommen häufiger ernähren sich ungesund, bewegen sich weniger, rauchen mehr, trinken mehr Alkohol und, wenn sie denn an Diabetes erkranken, halten sich weniger an Therapievorschriften. Und sie wohnen billiger, d.h. auch häufig an verkehrsreichen Straßen und eher weniger in verkehrsberuhigten EFH-Siedlungen. Das sind alles viel mehr Einfluß, als die vorgeblich zusammengerechneten 15% Diabetes-Mehrerkrankungen durch höhere Konzentration der Abgasbestandsteile.
Wo Automobilkonzerne Erkrankungen und Gesundheitsschäden zur Gewinnmaximierung in Kauf nehmen,
Unterstellung an der Grenze zu Justiziabilität.
sehe ich in dem Beitrag von Seiten der Betroffenen erstmal Sorge um ihre Gesundheit und von Seiten der wissenschaftlichen Autoren Fürsorge für die Erkrankten.
Ich kann nur die Sorge des Seitenbetreibers Diabsite um seine Klickzahlen erkennen.
Dein Vorwurf der fehlenden Kausalität ist der Standardvorwurf gegen jede epidemiologische Studie.
Und häufig auch leider berechtigt. Denn sehr häufig liegen sie qualitativ in der Nähe von "Wer Bier trinkt, bricht seltener das Studium ab"
www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/verblu...um-ab-a-1161904.html