Priusfreunde.de

Das Tankstellennetz in Deutschland ist nicht so dicht und bedarf hier und da an Vorbereitung einer Fahrt, evtl. mit Umwegen zum Tanken. Da kommt man mit LPG schon besser zurecht.

Dazu kommt, dass das Tanken mit Erdgas jetzt auch nicht so "unkomplizert" ist, wie mit Benzin - zumindest nach Erfahrung mit meiner letzten Erdgasbetankung: Rüssel ansetzen, mittels Hebel arretieren, Tankvorgang an der Säule freigeben, (ich weis nicht mehr, ob man auch das Tankende bestätigen musste,) Arretierung am Ende wieder lösen, Rüssel abnehmen.

Und außerdem werden Erdgasfahrzeuge nicht sonderlich beworben.

Einer meiner ehemaligen Arbeitgeber hatte einen Erdgas-Opel, da stank die Garage ständig nach Gas - das empfand ich nicht als vertrauenserweckend.

Und außerdem werden Erdgasfahrzeuge nicht sonderlich beworben.
Das ändert sich aber gerade. Ich habe den deutlichen Eindruck, dass die deutsche Automobilindustrie Erdgas als interessante Alternative entdeckt hat und erstmals gezielt und ernsthaft vermarkten möchte. Sehr viel ist davon noch nicht zu spüren, aber es gibt Anzeichen. Wir werden sehen.

Grüße, Egon

Ich sehe ständig bei Facebook Werbung einerseits für den Nissan Leaf und andererseits VAG G-Tron. Toyota aber auch "mit uns dürfen sie in die Innenstadt".
Gerade so ein Handwerker-Caddy mit Erdgas ist in der Stadt doch unendlich besser, als ein Diesel. Z.B. Wiesbaden Westend stehen einige Handwerkerfahrzeuge auf der Straße, die könnten dort keinen Strom laden. Gas wäre sofort als praktikable Alternative umsetzbar. Nach meinem Gefühl setzt zumindest VAG gerade ziemlich auf Gas und mir soll es recht sein.

LG
Klaus

EVplus schrieb:

Mich wundert nur , warum der Ergasanteil bei den Neuzulassungen so niedrig ist. Anscheinend können nur sehr wenige Neuwagenkäufer 1 + 1 zusammenzählen und daher braucht es solche Vergleiche...
n

Mich wundert das nun überhaupt nicht, warum der Anteil so niedrig ist. Beschäftigt man sich mit den technischen Eigenschaften und dem "Drum-herum" bei Erdgasfahrzeugen stellt man schnell, dass das Grundproblem das gleiche wie bei e-Autos ist: Mangelhafte Reichweite, schlechte Infrastruktur und das Fahrprofil muss schon sehr genau passen.

Nehmen wir den von Klaus genannten VW Caddy. Den gibt es als Erdgas- und als Diesel-Variante. Beide wurden beim ADAC getestet. Im Ergebnis stehen als Pro für die Erdgas-Variante die geringeren Kraftstoffkosten und die niedrige Steuer. Als Kontra die geringere Reichweite (ca. 500km zu ca. 1000km beim Diesel) und das mangelhaft Tankstellennetz (netto hat sich da in den letzten 10-15 Jahren nichts getan).
Das läßt sich im Übrigen auch so auf die gtron-Modelle von Audi übertragen.

Wie gesagt, gerade im städtischen Bereich wie dem vergiftetem Koblenz. Es gibt lt. clever-tanken 2 Erdgastankstellen und bei 500km Reichweite sollten viele Betriebe mit einmal Tanken je Woche hinkommen. Pendler, die aus KO nach KO mit dem Diesel fahren, währen mit Erdgas auch besser unterwegs, wenn Elektro nicht möglich ist.

LG
Klaus

So wie die Stadt Koblenz für Tourismus wirbt kann ich mir gar nicht vorstellen, dass die Luft dort mit etwas "vergiftet" sein soll.

Jedenfalls hilft ein Blick auf die Karte um festzustellen, dass die Erdgastankstellen extrem ungleichmäßig verteilt sind. Je nach Gegend 10km zum Tanken zu fahren ist dann schon albern.

Achso, weil es nicht für alle passt, machen wir nichts. Wie auch bei BEV.

LG
Klaus

Ghost schrieb:
So wie die Stadt Koblenz für Tourismus wirbt kann ich mir gar nicht vorstellen, dass die Luft dort mit etwas "vergiftet" sein soll.


Chemnitz wirbt mit "Stadt der Moderne" ohne sonderlich modern zu sein - nennt sich vermutlich Stadt-Marketing.

Ein Zitronenfalter faltet übrigens keine Zitronen...

@Klaus: Ich weiß ja das speziell Dir, aber auch vielen anderen hier im Forum, dass nicht passt, aber: Wir leben in einer Marktwirtschaft. Hergestellt und verkauft wird das was der Markt abnimmt. Erdgasfahrzeuge, Hybride und e-Autos sind nur für einen kleinen Teil des Marktes interessant, der Rest nimmt Benziner oder Diesel. Das hat nichts mit "nicht machen" zu tun, wenn die Leute es nicht abnehmen ist das Investment nicht profitabel und damit "Ressourcenverschwendung".

Egon schrieb:
Das ändert sich aber gerade. Ich habe den deutlichen Eindruck, dass die deutsche Automobilindustrie Erdgas als interessante Alternative entdeckt hat und erstmals gezielt und ernsthaft vermarkten möchte.
Eine Art Werbung gab es gestern auf RTL II. Die brachten einen Bericht über eine Art "Wettrennen" zwischen einem Audi A5 g-tron mit Erdgas und Benzin als Notreserve und einem Hyundai Ioniq Hybrid. Aufgabe: tanke für 40 € Benzin bzw. Erdgas und Benzin beim A5 und fahre damit von Frankfurt am Main nach Flensburg (ca. 650 km).
Beide Fahrzeuge haben es knapp geschafft, wobei der Hyundai arg zu kämpfen hatte und auf dem letzten Kilometer bei leerem Tank nur noch mit der Akku-Ladung fuhr. Leider wurde nicht berichtet, wie nun die CO2-Bilanz bei den beiden Fahrzeugen ausgesehen hat.

(siehe auch Thread beim Hyundai Ioniq)

Ich habe die Folge auch gesehen. Was mich gewundert hat, war der Durchschnittliche Verbrauch vom Hyundai bei der Strecke die die Navi vorgeschlagen hat von 4,1 und auf der Autobahn lag der Schnitt stellenweise bei Tempo 95-100 bei 4,8-4,9 Litern.

Des Weiteren sind die beiden Fahrzeuge auch nicht die gleichen Routen gefahren. Daher weiß man auch nicht ob wirklich beide die gleichen Kilometer gefahren sind.

Der Hyundai hatte zudem eine 2 Minuten Strafe bekommen und war 10 Minuten später als der Audi da. Der Audi hatte nach Aussage noch 2 Liter Benzin im Tank ( Gas war leer)

Zitat:
BAG erweitert Förderung für Diesel-Umrüstung

Das Bundesamt für Güterverkehr bezuschusst jetzt auch die Lkw-Umrüstung auf die Antriebe Diesel-Hybrid, Plug-in Diesel-Hybrid (PHEV) sowie auf Erdgas (CNG), Flüssiggas (LNG) und Autogas (LPG).
- www.verkehrsrundschau.de/nachrichten/bag...uestung-2146085.html

Grüße, Egon

Zitat:
Ein weiteres technisches Highlight in Wien ist der neue Erdgasmotor 1.5 TGI evo. Der mit einer VTG-Aufladung (Turbolader der neuesten Generation mit variabler Turbinengeometrie) ausgestattete 1,5-Liter-Direkteinspritzer basiert auf dem 1.5 TSI ACT BlueMotion(1/2/3/4). Wie er, nutzt auch der mit 96 kW / 130 PS identisch starke Erdgasmotor das effiziente TSI/TGI-Miller-Brennverfahren. Für Volkswagen ist der neue 1.5 TGI evo ein wichtiger Baustein im Rahmen einer Erdgas-Offensive. Erklärtes Ziel: das Volumen der effizient und weitgehend ohne Partikelemission arbeitenden Erdgasmotoren weiter zu erhöhen. Auf dem deutschen Markt sind die Erdgasmotoren schon heute die am stärksten wachsende Antriebsart. Zudem können die TGI-Ottomotoren mit e-Gas - regenerativem CNG auf Methan-Basis, wie es mit Wind-, Sonnen- und Wasserkraft oder aus Biomasse gewonnen wird - betrieben werden.

Die Produktion des 1.5 TGI evo wird noch in diesem Jahr anlaufen. Mit einem prognostizierten Durchschnittsverbrauch von 3,5 kg/100 km (CNG) im aktuellen und per Doppelkupplungsgetriebe (DSG) geschalteten Golf(5/6) wird der agile Turbomotor ebenso sparsam wie wirtschaftlich sein. Damit ergibt sich im Erdgas-Betrieb eine Reichweite von 490 km; durch das automatische Umschalten in den Benzinbetrieb vergrößert sich diese Reichweite um weitere 190 km (alle Angaben jeweils NEFZ-Zyklus). Bei aller Effizienz bietet der Motor dynamische Leistungs- und Drehmomentwerte: Bereits bei 1.400 U/min stehen 200 Nm Drehmoment bereit (bis 4.500 U/min).
- www.presseportal.de/pm/126266/3929037

Grüße, Egon

LPG hat die meisten Vorteile, die CNG hat, aber deutlich weniger Nachteile.
CNG ist politisch gewollt (Schröder, VW, Rosneft). Wäre Biogas real vefügbar, wäre CNG sicher interessant, so ist es eine Umwelt-Katastrophe. Methan ist selber ein Treibhausgas, wirkt dabei 40mal stärker als CO2. Bei Transport und Tanken geht genug verloren, um die Einsparung beim Verbrennen fragwürdig erscheinen zu lsassen. Hinzu kommt die Abhängigkeit vom Goodwill Russlands und der Ukraine.
LPG ist billig umzurüsten, der Mehrverbrauch ist geringer als üblicherweise behauptet, bei LPD-Anlagen (direkte Flüssiggaseinspritzung, gibt's für Hyundais von BRC) ist es eher ein Minderverbrauch, bzw. eine Leistungsteigerung.
LPG mit Hyprid ist toll, am besten mit LPD-Anlage, leider gibt's da bislang nix.
Besser als CNG wäre Methanol, könnte man aus Methan (oder aus CO2 aus der Luft + H2 solarerzeugt) herstellen, wäre im Ottomotor fast ohne Umrüstung zu benutzen, oder in Brennstoffzelle. Methan wäre auch in einer Brennstoffzelle gut zu verbrennen, und das wäre weit sinnvoller als im Ottomotor. Was gerne übersehen wird, ist dass Stickoxide und Feinstaub einfach an der Motortechnik (insbesonder VW) hängen, und mit Methan nur etwas reduziert werden.
Brennstoffzelle mit Akku wäre ein sehr schöner "Hybrid" der Zukunft, da wäre auch CNG akzeptabel, besonders wenn's Biogas wäre.
Leider wird uns da weiter die Politik in die Suppe spucken.
LG
Stefan

@sloren Willkommen im Forum! ... und danke für deinen 1. Beitrag.

PM/PN ist trotz gegenteiligem, öffentlich gewollten Image nicht weniger als auf Benzin (hoher Einblasdruck und geringe Gasmenge; auf LPG ist es, trotz gegenteiligem, öffentlich gewollten Image, 1/10 bis runter zu 1/100 gegenüber Benzin.

Die Methanemissionen während des Kaltlaufs bei Ottomotoren oder bei katalysatorlosen, großvolumigen Schiffsmotoren werden, scheibar absichtlich, gar nicht betrachtet.