Priusfreunde.de

Solange die Diesel nur auf dem Prüfstand die 80mg/km im wesentlich einhalten müssen, und RDE völlig egal sind, wird mann die meisten Euro5 Diesel freilich per Software auf Euro 6 bekommen.

Hinweis an den Kunden, nach dem Update:
Oberhalb von 17°C nicht lange mit wenig Last fahren (Sonst schaltet der Motor in den NEFZ-Modus) und dann verrußt der Motor. Zügig Gas geben, oder Rollen lassen!

In der Innenstadt ist es dann technisch egal, welche Euro Norm man um ein vielfaches überschreitet.
Was technisch auf der Straße gleich ist, macht rechtlich dann aber einen Unterschied, denn ohne Euro-6 auf dem Prüfstand darf man ja dann in der Stadt nicht mehr zeigen, was RDE bedeutet

Das Einzige, was helfen würde ist: Diesel nach Energiegehalt besteuern, ggf einen NOx-Zuschlag drauf, denn auch die Saubersten Diesel sind noch dreckiger, als ein mittlerer Benziner.

Bei 1,60€/Liter Diesel ist das Problem schneller aus der Welt, als mit Fahrverboten.

Zitat:
Die geplante Lösung, durch ein Softwareupdate allein die Dieselmotoren sauberer zu machen, wird ohnehin von vielen Experten angezweifelt. Die Hersteller stecken hier in einem Dilemma: Arbeiten die Abgasreinigungssysteme bei niedrigen Temperaturen dauerhaft, droht vor allem bei innerstädtischen Kurzstreckenfahrten der sogenannte Gammelbetrieb mit Schäden an Abgassystem und Motor.

Wird das System zum Schutz des Motors künftig zwar weniger, aber immer noch zu oft heruntergeregelt, könnte sich die Autoindustrie mit Genehmigung der Regierung ebenfalls selbst schaden: Denn wenn die Luftqualität in den Städten nach der Umrüstaktion - bei der übrigens noch nicht feststeht, wer die Kosten trägt - trotzdem nicht besser wird, bleibt letztendlich keine andere Wahl als Fahrverbote. Der ganze Aufwand einer millionenfachen Nachrüstung wäre umsonst.
- www.spiegel.de/auto/aktuell/abgasskandal...iesel-a-1157972.html

Grüße, Egon

Der zitierte Ausschnitt zeigt genau das Dilemma auf, in dem sich unsere Autoindustrie vollkommen selbstverschuldet befindet.

Aber vermutlich wird man jetzt mit einer unnützen Nachrüstaktion das Geld versenken, das man für die Zukunft dringend bräuchte.

eppf

Servus.

Die Hersteller stecken hier in einem Dilemma: Arbeiten die Abgasreinigungssysteme bei niedrigen Temperaturen dauerhaft, droht vor allem bei innerstädtischen Kurzstreckenfahrten der sogenannte Gammelbetrieb mit Schäden an Abgassystem und Motor.
Dieses Dilemma ist hausgemacht, von den Herstellern wie auch von den unzähligen Käufern, die meinen, einen Diesel fahren zu müssen, obwohl sie die Kiste die meiste Zeit nur für 5-15km-Einkauf/Kindergarten/Arbeit-Stadtfahrten nutzen.

Wenn es so ist, dann müssen die Hersteller halt mal klar das sagen, was die Leute nicht kapieren wollen und zwar, daß ein Diesel für solch ein Nutzungsprofil (schon länger) nicht taugt (und dazu effektiv unnötig ist). Genau deswegen hatte ich mich seiner Zeit in der Werkstatt schon mit meinem ehem. Chef in die Haare bekommen - da hatten wir einen Kunden, der ausschließlich in der Stadt und dazu nur kürzere Strecken fuhr und dem man einen Diesel verkauft hatte - der Wagen war ständig da, wegen verstopftem DPF (welch Überraschung).

Irre wird die ganze Angelegenheit mit dem Dieselskandal und dem ganzen Hin und Her, über Ausreden, Pseudolösungen und Gejammere von Seiten der Hersteller für mich, wenn ich mir noch ins Bewusstsein rufe, was u.a. eppf schon mehrmals angesprochen hatte. Und zwar, daß die Diesel nach wie vor von Staatsseite völlig unbeirrt weiter subventioniert werden, dabei ein Fahrverbot von allen Seiten torpediert wird bzw. man sich mit Händen und Füßen dagegen wehrt und auch keiner ein Gedanken daran verliert, die Subventionen mal einzustellen.
Daihatus-Fahrer hatte es in einem anderen Thema ja schon angedeutet, von wegen Essen und Übergeben - langsam kann ich ihm da nur beipflichten.


Grüße ~Shar~

Mein Bruder hat einen Arbeitsweg von 2×60 Kilometer am Tag.
Er kaufte sich einen sog. Clean Diesel von VW im guten Glauben.
Ist er deshalb jetzt ein schlechter Mensch ?
Soll er sein Fahrzeug jetzt unter enormen Verlust verkaufen ?
Würde das auch jemand mit seinem 100.000 Euro teuren Tesla tun,wenn sich rausstellen würde das es eben doch eine Dreckschleuder ist ?
Wohl kaum,es sei denn Geld spielt keine Rolle !
Mein Bruder hat Familie und er kann sich nicht mal eben ein Fahrzeug nach dem anderen kaufen,wie es hier scheinbar einige können !

Civic2006 schrieb:
Er kaufte sich einen sog. Clean Diesel von VW im guten Glauben.


Wer sich innerhalb der letzten 10 Jahre einen Diesel gekauft hat, der tat das nicht "im guten Glauben" an eine saubere Technik, sondern einfach deswegen weil der Liter Diesel an der Tankstelle deutlich weniger kostet und/oder weil man zu bequem war sich über das Objekt seiner Begierde adäquat zu informieren.

Die Dieselproblematik besteht schließlich nicht erst seit November 2015: nur ein klein wenig Internet-Recherche - bereits vor Jahren (2010 hatte Egon mir ein paar Links gegeben) - hätte schon gereicht um zu erkennen, dass ein Diesel noch nie "clean" war.

Nicht jeder ist ein Auto-Fanatiker und beschäftigt sich damit so wie wir das tun !
Das Diesel nicht sauber sind,ist schon weit länger bekannt als nur 10 Jahre,aber die Werbung hat durchaus vermittelt das daß der Vergangenheit angehört !
Aber wie dem auch sei,den Diesel allein die Schuld an der Luftverschmutzung zu geben ist nicht ganz fair !
Die Wahrheit ist doch das wir uns alle gegenseitig "vergiften"!

Civic2006 schrieb:
Die Wahrheit ist doch das wir uns alle gegenseitig "vergiften"!

Diese Ansicht teile ich sogar, möchte aber ergänzen, dass auch jeder die Möglichkeit hat die Dosis der Gifte zu reduzieren, nicht nur im automobilen Bereich sondern auch in vielen anderen Bereichen des Lebens (Ernährung, Telekommunikation, Konsum etc.) - leider geht man in der heutigen Gesellschaft lieber mit dem Motto "Sollen doch die anderen erstmal anfangen" voran, anstatt selbst zu handeln oder auch mal Verzicht zu üben...

Shar schrieb:
Dieses Dilemma ist hausgemacht, von den Herstellern wie auch von den unzähligen Käufern, die meinen, einen Diesel fahren zu müssen, obwohl sie die Kiste die meiste Zeit nur für 5-15km-Einkauf/Kindergarten/Arbeit-Stadtfahrten nutzen.
Den Käufern, da stimme ich Civic2006 zu, wird aber auch suggeriert, daß der Diesel sich auch dann "lohnt". Beispiel von 2013, Mehr Diesel als Benziner bei Neuzulassungen:
dass sich ein Diesel wegen des insgesamt niedrigeren Verbrauchs gegenüber dem Benziner bereits ab einer durchschnittlichen Fahrleistung von 10.000 Kilometern pro Jahr lohnt.
Inzwischen haben wir seit fast 2 Jahren Dieselgate und Diesel wird weiterhin protegiert und als sparsam und sauber bezeichnet. Warnungen, daß die Technik nicht für Kurzstrecken geeignet ist, vermisst man regelmäßig.

LG
Klaus

Servus.

Sicher, der Diesel wurde von Seiten der Werbung als Sauber propagiert, was ja u.a. die VAG ziemlich an die Spitze getrieben hat (und ihnen zumindest in den USA nun aber zum Verhängnis wird).

Aber Daihatsu-Fahrer hat nach meiner persönlichen Erfahrung durch Gespräche mit Diesel-Fahrern damit auch nicht unrecht:
...sondern einfach deswegen weil der Liter Diesel an der Tankstelle deutlich weniger kostet...
Und manche von denen führen vereinzelt noch als Grund an, daß der ja so kraftvoll beschleunigt.
Ich weiß natürlich nicht, ob das auf alle Dieselkäufer, die Mehrzahl oder wie auch immer zutrifft; es gibt sicherlich auch welche, die oft einen Anhänger ziehen, wirklich im guten Glauben kauften etc. - das will ich gar nicht ausschließen. Ebenso wenig möchte ich damit sagen, daß die Dieselkäufer schlechte Menschen sind, denn der Vorwurf des Diesel-Kaufs und/oder daß man sich nur mangelhaft erkundigt hat, macht die Leute ja nicht zu schlechten Menschen.

Jedoch hat m.M.n. zu einem Teil Daihatsu-Fahrer auch mit dem Vorwurf nicht unrecht, daß sich die Leute nicht ausreichend informiert haben. Klar wurde der Diesel vehement als Sauber suggeriert aber letztendlich ist auch der Käufer für seine Kaufentscheidung mit verantwortlich (*) und wenn er sich etwas besser informiert hätte, dann wäre er u.U. auch zu dem Wissen gelangt, daß der Diesel z.B. für Kurzstrecke nicht taugt.
Anders herum, wenn die Käufer sich wirklich rein auf die Hersteller-Versprechen verlassen haben, dann müsste sie jetzt wegen Vertragsverletzung (Produkt erfüllt nicht die vertraglich zugesicherten Eigenschaften) klagen - macht aber auch kaum jemand, oder?

Und das die Werbung mehr Verspricht, als das Produkt wirklich bietet, ist ja auch nicht gerade eine neue Erkenntnis aus jüngsten Tagen.

(*) Der Diesel-Käufer trägt m.M.n. ebenso die Verantwortung für seinen Kauf, wie auch der Fachbetrieb, der ihm den Wagen verkauft hat sowie auch die Fachpresse & Co. die entsprechendes suggeriert hat.
In einem Forum über Aquaristik hatten wir seiner Zeit auch mal die Diskussion, wer dafür verantwortlich ist und die Schuld trägt, wenn Fische in viel zu kleine Aquarien gehalten werden und/oder bei völlig unpassendem Beibesatz etc.. Das ist im Endeffekt nichts anderes und da ist der Käufer ebenso mit im Boot, wenn es darum geht, wer es verbockt hat, wie der Verkäufer, der ihm die Tiere "aufgeschwatzt" hat.

Letztendlich ist es in der heutigen Zeit auch kein Hexenwerk mehr, sich einen umfassenderen Überblick zu einem Thema zu verschaffen, dank Internet, Foren & Co.. Machen die Leute ja auch, wenn sie sich einen neuen Rechner, ein neues Handy, Tablet etc. kaufen wollen, oder?


Grüße ~Shar~

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Wer sich innerhalb der letzten 10 Jahre einen Diesel gekauft hat, der tat das nicht "im guten Glauben" an eine saubere Technik, sondern einfach deswegen weil der Liter Diesel an der Tankstelle deutlich weniger kostet und/oder weil man zu bequem war sich über das Objekt seiner Begierde adäquat zu informieren.Genau so ist es.
Ein Bekannter hat uns stolz seinen Tiguan TDI präsentiert und immer die "deutsche Ingenieurskunst" ins Spiel gebracht und das mit €-Zeichen in den Augen. Ich vermochte ihn nicht mit Negativberichten zu "verunsichern", wie er es damals von sich gab. Aber die Zeit heilt bekanntlich alle Wunden und nun schimpft auf die "Betrüger", die mit der "deutschen Ingenieurskunst" ihn den Mund wässrig gemacht haben. Nach seinen Angaben "schnurrt" er aber immernoch wie eine "Biene". Erstaunlich, bei ihm nagelt er nicht. Mal sehen wie ihm das Update bekommt und die ersten Verkokungen auftreten. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen.

MfG Harzbube.

"Der Diesel-Käufer trägt m.M.n. ebenso die Verantwortung für seinen Kauf,..."

Nein der Käufer ist allein verantwortlich was er mit seinem Geld tut, es sei denn er gehört zu den Menschen, die "...sind glücklich, denn sie wissen nicht was sie tun"

Nochmal,glaubt ihr Eure Fahrzeuge sind alle sauber ?
Wenn ich also den Menschen nur zu einem 1/4 töte bin ich aus der Verantwortung raus weil der andere es zu 3/4 tut ?

Das nennt man Arbeitsteilung!

Civic2006 schrieb:
Nochmal,glaubt ihr Eure Fahrzeuge sind alle sauber ?


Nein das glaubt sicher niemand, aber nochmal:

die Dosis macht das Gift. Wenn 5 Saugbenziner-Kleinwagen soviel ausstoßen, wie ein Diesel-Pkw, dann weiß ich ganz genau, welcher Wagen schmutziger ist und welcher Käufer hätte anders handeln können.