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Warum wohl kommt gerade Braunschweig in dieser Liste so selten vor?

www.test.de/Abgasskandal-4918330-5038098/

eppf

Zitat:
BGH stärkt im Dieselskandal Position der VW-Kunden

Bei vom Abgasskandal betroffenen Dieselautos ist die illegale Abschalteinrichtung als Sachmangel einzustufen.

Quelle: FAZ online

Grüße
Thomas

Gibt es denn keinen VW-Kunden, der sich nicht kaufen lässt und eine BGH-Revision nicht platzen lässt?

Zehntausende von VW-Fahrern warten sehnsüchtig darauf, dass es ein Verfahren endlich einmal bis zu BHG schafft!

Nein, ich schreibe jetzt meine weiteren Gedanken hier nicht mehr dazu, sonst bekomme ich wieder den Vorwurf, VW-Kunden zu beleidigen.

eppf

Bei einem Vergleich aktiviert sich die "Hirnabschaltvorrichtung" $$

Ich kann niemandem vorwerfen, ein lukratives Angebot nicht abzulehnen und kann mir zudem vorstellen, dass VW sich äußerst großzügig zeigt, sobald ein höchstrichterliches Urteil droht.

N-TV textet dazu: "VW kauft Klage auf". Diese Vorgehensweise lässt tief blicken und erzählt einiges über das Schuldbewusstsein des Konzerns und welchen Umgang mit den betrogenen Kunden man dort für angemessen hält.

Grüße, Egon

Zitat:
Der BGH stellte nun erstmals und von sich aus klar, dass er die Abschalteinrichtung derzeit als "Sachmangel" einstuft. Die Bundesrichter begründeten dies damit, dass die "Gefahr einer Betriebsuntersagung" durch die zuständigen Behörden bestehe.

Die Bundesrichter wiesen zudem darauf hin, dass die Auffassung des Berufungsgerichts in dem konkreten Fall "rechtsfehlerhaft" sein könnte. Das Oberlandesgericht Bamberg hatte die Ersatzlieferung eines Neuwagens als "unmöglich" eingestuft, weil der von dem Käufer erworbene VW Tiguan der ersten Generation nicht mehr hergestellt werde. Im Widerspruch dazu schätzte der BGH nun, der Verkäufer könne eine Ersatzlieferung nur im Einzelfall verweigern, wenn die Kosten dafür unverhältnismäßig wären.
- www.n-tv.de/wirtschaft/Richter-werten-VW...article20871097.html
- www.spiegel.de/auto/aktuell/volkswagen-b...angel-a-1254615.html

Grüße, Egon

Egon schrieb:
Ich kann niemandem vorwerfen, ein lukratives Angebot nicht abzulehnen und kann mir zudem vorstellen, dass VW sich äußerst großzügig zeigt, sobald ein höchstrichterliches Urteil droht.

Wenn wir doch mal ehrlich sind, würden wir wahrscheinlich alle ein Vergleichsangebot annehmen, welches großzügiger ist als das, was normal auf dem Klageweg als Schadensersatz zu bekommen wäre. VW wird sich ganz einfach ausgerechnet haben, dass ein einzelner sehr großzügiger Vergleich auf Dauer kostengünstiger sein wird, als ein höchstrichterliches Urteil, auf welches sich die vielen aktuell noch anhängigen Klagen berufen können, auch wenn man im dem Einzelfall tiefer in die Tasche greifen muss.

Ist nur die Frage, wie lange der BGH dieses Spielchen noch mitspielt. Erst wird das große Aufgebot bestellt und dann will es keiner zahlen.

Egon schrieb:
Ich kann niemandem vorwerfen, ein lukratives Angebot nicht abzulehnen und kann mir zudem vorstellen, dass VW sich äußerst großzügig zeigt, sobald ein höchstrichterliches Urteil droht.Moralisch ist es trotzdem im gleichzeitigen Wissen, dass es hunderttausende andere Betroffene gibt, die auf so einen höchstrichterlichen Durchbruch warten, äußerst bedenklich.

Insbesonders dann, wenn die Entschädigung äußerst großzügig ausfällt und man nicht nur sicherheitshalber risikofrei das einsteckt, was man erwartete, sondern quasi ein Schweigegeld dazu.

Stell' dir einfach einmal vor, es ginge hier nicht um einen schnöden Gegenstand mit 4 Rädern, sondern um einen Prozess, wo es z.B. um die Gesundheitsfolgen eines Medikaments geht und man mit einem höchstrichterlichen Urteil vielen anderen kranken Menschen zum Durchbruch verhelfen könnte, überhaupt noch ein lebenswertes Leben zu führen, dann würde man das wohl ein klein bisschen anders einordnen.

Im Prinzip haben wir noch folgende Lücke in unserem Rechtssystem. Ein Zurückziehen einer beantragten Revision auf Grund eines geschlossenen Vergleichs dürfte nur dann möglich sein, wenn die Vergleichssumme eidesstattlich dem Gericht genannt wird und das Gericht danach entscheiden kann, ob es diese Summe bei Existenz vieler vergleichbarer Fälle öffentlich bekannt gibt. D.h. eine Falschaussage bei Nennung der Vergleichssumme wäre hier sofort eine Straftat mit Gefängnisandrohung.

eppf

Vogelsberger schrieb:
Wenn wir doch mal ehrlich sind, würden wir wahrscheinlich alle ein Vergleichsangebot annehmen, welches großzügiger ist als das, was normal auf dem Klageweg als Schadensersatz zu bekommen wäre. VW wird sich ganz einfach ausgerechnet haben,...Da könnte man eine ganz andere theoretische Rechnung aufmachen.

Wenn jemand, der vor der Entscheidung steht, ob er einen Vergleich schließen soll und sich dagegen entscheidet, als Dank von jedem im Klageregister eingetragenen VW-Kunden auch nur einen Euro erhalten würde, dann würde VW mit seinem großzügigen Angebot abblitzen.

Oder andersrum ausgedrückt, es hätte schon längst ein "Spendenfond" aufgelegt gehört, den derjenige abräumt, der als erstes beim BGH seinen Prozess durchzieht.

eppf

Wer einen Deal mit den Betrügern eingeht, wurde noch nicht genug beschissen !!!

Zitat:
Abgasskandal
Was der Beschluss des Bundesgerichtshofs für VW-Kunden bedeutet

Der Bundesgerichtshof hat die Position der VW-Kunden in den Klageverfahren im Dieselskandal gestärkt. Bei der illegalen Abschalteinrichtung müsse man von einem Sachmangel ausgehen. Das sollten Dieselbesitzer jetzt wissen.
- www.spiegel.de/auto/aktuell/abgasskandal...unden-a-1254663.html

Grüße, Egon

eppf schrieb:
Zehntausende von VW-Fahrern warten sehnsüchtig darauf, dass es ein Verfahren endlich einmal bis zu BHG schafft!
Sollen sie halt selbst ein Verfahren anstreben. Die ersten X werden mehr bekommen als angemessen. Dann wird das Gericht überlastet sein und irgendwann wird sich doch ein Urteil ergeben und VW muß die anderen auch entschädigen. In Summe würde VW dann mehr gezahlt haben, als wenn es gleich ein Urteil gibt.

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
Sollen sie halt selbst ein Verfahren anstreben. Sorry, das ist doch einfach nur so unüberlegt dahergesagt.
Der Weg dorthin ist lang, außer du nennst mir eine Möglichkeit, wie man sich gleich erstinstanzlich beim BGH anmelden kann.

Dann gibt es jede Menge von Leuten, die gar nicht diesen langen Atem haben können, selbst wenn sie es wollten und auch viele, die keine Rechtsschutzversicherung besitzen.

Ich hoffe, dein nächster Satz lautet jetzt nicht: "Hätten sie halt eine RV abgeschlossen".

Man muss sich immer vor Augen halten, dass es darum geht, einem BETRÜGER das Handwerk zu legen, dementsprechend ordne ich auch diese Last-Minute-Vergleiche beim BGH moralisch gesehen ein.

Diese Sachmangeldefinition des BGH ohne ein schlussendlich durchgezogenes Verfahren zeigt doch sowas von eindeutig auf, dass selbst der BGH von VW die Nase voll hat! Vor allem ist damit klar, dass der VW-Kunde den Prozess beim BGH garantiert nicht verloren hätte.

Jetzt haben wir die (eigentlich schon perverse) Situation, dass selbst unser höchstes Zivilgericht erkennbar darum bettelt, im Sinne der Verbraucher urteilen zu dürfen und jeder, der es bis zu dieser Instanz schafft, lässt sich von einem Betrüger abfinden, damit es zu keinem Urteil kommt.

eppf

Das sich VW Kunden die sich ja eigentlich betrogen fühlen da sie der Umwelt Gutes tun wollen (oder dies als Klage vorgeben)am Ende kaufen lassen, erklärt Vieles.Vielleicht ist da doch die Chance günstig an ein neues Auto zu kommen, egal was das für die Umwelt bedeutet? Euro 5 Diesel gegen Euro 6 Diesel in neu?

Andersherum warum sollte ein Privatmann das durchziehen?
Letztenendes schützt VW ja auch der Vertriebsweg. Bis auf wenige Ausnahmen verkauft VW an die Händer. Diese verkaufen wiederum an den Verbraucher.
Ansprüche hat der Endkunde gegenüber dem (VW) Händler zu stellen.
Wieviele Kunden werden wohl entschädigt bis der Händler "Wegen Insolvenz geschlossen" raushängt?
Wobei diese ja noch Verträge mit VW haben und dort (vielleicht) auch solche Dinge geregelt sind.
Wieviele Kunden haben Ansprüche gegenüber Nicht VW Markenhändlern? Der Betrug ist da und festgestellt. Also ist der Händler (egal welche Marke er neu verkauft)in der Pflicht da er ein Fahrzeug mit Sachmangel verkauft hat. Ob neu, fast neu oder gebraucht spielt ja keine Rolle.

Mal sehen wievielen Autohändlern sowas das Genick bricht.
Ich als Händler würde keinen VW mehr ankaufen oder in Zahlung nehmen, da das Risiko das doch ein Kunde mal ein Grundsatzurteil erreicht, immer größer wird.