Priusfreunde.de

Zottel schrieb:
EU fordert Autostilllegungen ab 2018

www.n-tv.de/wirtschaft/EU-fordert-Autost...article19947595.html
Zitat:
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sieht die Schuld am Abgasskandal in laxen EU-Vorschriften.
Noch Fragen?

Dann soll Dobrindt doch bitte einmal vor dem EuGH verbindlich klären lassen, ob die Verordnungsinterpretation mit dem Thermofenster rechtens ist.

Mord ist strafbar, aber nicht, wenn man jemand mit einem Bügeleisen erschlägt. Dies deshalb, weil die Konstruktionsvorgaben des Bügeleisengriffes so lasch waren, dass damit ein Ausrutschen aus der Hand nicht ausreichend sicher verhindert wird.

Ich glaube, damit liege ich ähnlich realitätsnah wie Dobrindt .

eppf

Jetzt sogar die FAZ. Joachim Müller-Jung wünscht zukunftsweisende Mobilität statt "Schlechtes Benehmen":
Vielleicht wird es wirklich irgendwann wie beim Rauchen zum guten Benehmen gehören, [...] andere nicht mehr mit Lärm und Abgasen zu belästigen. Bis dahin allerdings muss mehr passieren als ein deutscher Dieselgipfel. [...] Man darf sich einfach nicht mit Opferzahlen zufriedengeben, erst recht nicht, wenn sie Dimensionen erreicht haben, wie sie immer wieder genannt werden: Jährlich bis zu vierhunderttausend vorzeitige Todesfälle europaweit durch schadstoffbedingte Herzinfarkte, Schlaganfälle, Lungenleiden, Diabetes und Demenzen. Die können wir nicht akzeptieren.
m.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/wa...faehrt-15115038.html

Die Totenglöcklein des Diesels läuten in der Presseschau im Focus:
www.focus.de/auto/news/so-kommentiert-de...ehen_id_7385813.html

Rheinische Post (Düsseldorf):
„Die Geschichte des Diesel ist eine von Lügen und Betrügen“

Hannoversche Allgemeine Zeitung:
„Das Problem ist: Das Desaster schadet allen Deutschen“

Weser-Kurier (Bremen):
„Der Schaden durch den Diesel-Skandal ist kaum zu ermessen“

Hessische Niedersächsische Allgemeine (Kassel):
„Das Märchen vom guten Diesel wird schmutzig enden“

Neues Deutschland (Berlin):
„VW-Konzernchef Müller ist nicht mehr haltbar“

Landeszeitung (Lüneburg):
„Die Ahnungslosigkeit der Behörden ist möglicherweise gewollt“

Darmstädter Echo:
„Die Politik hat sich von der Autoindustrie am Nasenring durch die Manege ziehen lassen“

priusplus1 schrieb:
Die Totenglöcklein des Diesels läuten

ich sag nur: "An den Neuzulassungszahlen sollt ihr sie messen!"

Die Münchener NO2 Studie ist laut DUH schöngerechnet:
Eine erste Analyse des Gutachtens zeigt, dass die Belastungssituation in Wirklichkeit noch gravierender ist, als angenommen. So musste die DUH feststellen, dass für das Gutachten zu niedrige und damit falsche Realemissionsdaten für Diesel-Fahrzeuge verwendet wurden. Dabei hat das Umweltbundesamt gemeinsam mit Umweltministerin Barbara Hendricks bereits am 25.4.2017 die neuen Emissionsfaktoren im „Handbuch für Emissionsfaktoren“, Version 3.3 bekannt gegeben. Demnach sind die realen NOx-Emissionen aus Diesel-Pkw bei Euro 4 Pkw um 24 Prozent höher, bei Euro 5 um 34 Prozent und bei Euro 6 sogar 92 Prozent höher, als in der vorherigen Fassung, auf denen jedoch das Münchner Gutachten basiert. Es ist für die DUH nicht nachvollziehbar, warum das Luftqualitätsgutachten München diese aktualisierten Werte ignoriert und stattdessen allein für die auf der Straße besonders schmutzigen Euro 6 Diesel-Pkw einen „Zuschlagsfaktor“ von 1,7 innerorts annimmt.www.duh.de/pressemitteilung/es-bleibt-be...st-transparenzoffen/

Zitat:
Machtwort aus Brüssel: Manipulierte Diesel sollen bis 2018 von der Straße

EU-Industriekommissarin Elżbieta Bieńkowska hat die Nase voll vom Abgasskandal. Schummeldiesel von VW und Co. sollen ihr zufolge noch in diesem Jahr umgerüstet oder von 2018 an stillgelegt werden.
- www.heise.de/newsticker/meldung/Machtwor...Strasse-3780556.html

Grüße, Egon

hirni schrieb:
ich sag nur: "An den Neuzulassungszahlen sollt ihr sie messen!"
Wenn ich mir die Zahlen des ersten Halbjahres anschaue, hält sich mein Optimismus in Grenzen. Zumal eine Diesel-Förderungskampagne nicht unwahrscheinlich ist.


Quelle: www.kba.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/...lett.html?nn=1558890

Grüße, Egon

Egon schrieb:
Wenn ich mir die Zahlen des ersten Halbjahres anschaue, hält sich mein Optimismus in Grenzen. Zumal eine Diesel-Förderungskampagne nicht unwahrscheinlich ist.Ich verstehe nicht ganz, was du erwartest. Ein Jahr zuvor lag im selben Vergleichszeitraum der Dieselanteil bei 46.9%.

Wir sprechen also um einen um ca. 12%igen Rückgang beim Dieselabsatz, was den Anteil an den Zulassungszahlen betrifft und das innerhalb eines Jahres.

Wenn irgendein Konzern innerhalb eines Jahres in einem Bereich einen derartigen Umsatzrückgang erleidet, dann ist üblicher Weise Feuer am Dach!

Rechne jetzt noch bei diesen Zahlen den gewerblichen Anteil heraus, also die Vertreterfahrzeuge etc, wo praktisch nur die Kosten zählen und die Umwelt scheißegal ist, dann ist das schon ein Erdrutsch an Verlust beim Zulassungsanteil.

eppf

Ich traue der Allianz aus Herstellern, Politik, Behörden und Mineralölindustrie ohne Weiteres zu, innerhalb der nächsten 6 bis 12 Monate eine Trendwende zu schaffen - sofern sie das ernsthaft wollen.

Langfristig sind die Tage des Diesels gezählt, aber mittelfristig nicht. Erst, wenn die Hersteller signalisieren, dass sie jetzt soweit sind, wird der PKW-Diesel allmählich verschwinden. Das wird viel länger dauern, als wir das jetzt alle erwarten.

Grüße, Egon

Egon schrieb:
Ich traue der Allianz aus Herstellern, Politik, Behörden und Mineralölindustrie ohne Weiteres zu, innerhalb der nächsten 6 bis 12 Monate eine Trendwende zu schaffen - sofern sie das ernsthaft wollen...

Grüße, Egon

Was stelltst Du Dir unter einer "Trendwende" vor?

Gruß
Herbert

Wenn man sich den Privatmarkt bei den Händlern anschaut, klingt das so:
David Goeres, Geschäftsführer des gleichnamigen Autohauses, schätzt die Lage als „katastrophal“ ein. Der gesamte Dieselmarkt sei zusammengebrochen. Im vergangenen Jahr sei die Nachfrage noch hoch gewesen, man habe viele Wagen bestellt, um gewappnet zu sein. „Die stehen jetzt hier rum.“ [...] Ähnlich erschüttert beschreibt Karin Schönke vom Autohaus Inoglu die Geschäftslage.www.ruesselsheimer-echo.de/lokales/ruess...ter;art57641,2716143

Natürlich haben Einzelaussagen nicht das Gewicht einer Zulassungsstatistik. Warten wir aber die Zahlen für die zweite Jahreshälfte ab. Da erwarte ich einen weiteren deutlichen Rutsch nach unten.

priusherby schrieb:
Was stelltst Du Dir unter einer "Trendwende" vor?Diese Frage stelle ich mir auch.
Das kann doch allerbesten Falles nur ein Verhindern eines weiteren Absturzes sein, aber beim besten Willen keine Rückkehr zu alten Zeiten.

Eines sollte doch klar sein, ohne eine wirklich funktionierende Abgasreinigung OHNE Temperaturfenster wird der Diesel nicht mehr lange überleben können.
Dieser Zusatzaufwand wird aber die Abgasreinigung so verteuern, dass bei zumindest allen kleineren Fahrzeugmodellen aus Kostengründen der Dieselmotor weitgehend außen vor bleiben wird.

eppf

eppf schrieb:
Rechne jetzt noch bei diesen Zahlen den gewerblichen Anteil heraus, also die Vertreterfahrzeuge etc, wo praktisch nur die Kosten zählen und die Umwelt scheißegal ist, dann ist das schon ein Erdrutsch an Verlust beim Zulassungsanteil.
Was dazu kommt. Die Firmenhuren drängen weiter mit Vehemenz als Leasing-Rückläufer auf den Gebrauchtmarkt.

Allerdings, das hätte ich so nicht erwartet: Bei den Besitzumschreibungen hatten die Diesel im Juni 2017 einen Anteil von 33,19%. Zwei Jahre zuvor (Juni 2015) waren es nur 33,02%.
Das passt für mich nicht zu einem zusammengebrochenen Markt für gebrauchte Diesel.

Vermutlich beim Neubesitzer/Erwerber ein Zusammenspiel von Verlockung einerseits und Unkenntnis oder Ignoranz zu drohenden Konsequenzen andererseits.
Wie war das noch bei Adam und Eva mit dem Apfel?
Nach dem Motto: Wird schon gut gehen... oh my!
Aber, es geht trotzdem voran. Zuerst kommt die Einsicht und folgen wird: Die Änderungsbereitschaft.
Unser Forum ist ein guter Teil davon... Es ist schön, dabei zu sein!