Priusfreunde.de

weinfux schrieb:
Dein worst case Szenario hat zu viele Unbekannte... z.B. wie viele VW Eigner sind überhaupt klagewillig?Nach Aussage von my-right gibt es bisher über 100000 Besitzer, die sich registriert haben.

Sollte einmal das Urteil durch sein und in der Folgeinstanz quasi höchstrichterlich bestätigt, bedeutet das praktisch für jeden zukünftigen Kläger einen Freibrief, den Prozess auch wirklich zu gewinnen. Nur die Pleite kann hier die Grenze des Geldflusses darstellen.

Und jetzt Hand auf's Herz. Würdest du aus Mitleid mit VW darauf verzichten, ein 5 Jahre altes Auto zum vollen Neupreis zurückgeben zu dürfen?

Nochmals, ich bin NICHT davon überzeugt, dass die Klage durchgeht, aber falls doch, sind die fatalen Folgen für mich unabwendbar.

eppf

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Dann gebe ich eine Folgeprognose ab:
VW ist "to big to fail" und wird mit Steuermitteln - quasi alternativlos - gerettet werden. Und dann geht's weiter wie bisher...
Ich sehe das genauso. Sollte es wirklich brenzlig werden, wird der Staat und damit der Steuerzahler einspringen. Es sind ohnehin schon alle Schamgrenzen gefallen. Aber wahrscheinlich wird es gar nicht so weit kommen. Die Klage wird entweder nicht durchgehen oder eines fernen Tages in einem Vergleich enden, der nicht existenzbedrohend ist.

Diese Prognose erscheint zumindest realistischer als die unerschütterliche Erwartung, echte Konsequenzen (dazu gibt es einen eigenen Thread) würden auch in D eines Tages doch noch kommen. Sie sind bisher ausgeblieben und es deutet nichts darauf hin, dass sich das in Bälde ändern wird. Die Justiz ist sehr langsam und seitens der Politik wird man so lange verzögern, bis Umsetzungen den Herstellern nicht mehr weh tun.

Grüße, Egon

Zitat:
Im Zuge des Vergleichs mit der US-Justiz gesteht Volkswagen seine Schuld im Abgas-Skandal ein. Über Jahre haben demnach hochrangige VW-Mitarbeiter den Betrug bewusst vorangetrieben und die Ermittlungsarbeit behindert.
- www.n-tv.de/wirtschaft/Das-Tagebuch-der-...article19538611.html

Grüße, Egon

Man wird irgendeinen bail-out quatsch veranstalten.

Es wird nichts helfen.

VWs Geschaeftsmodell ist in 10-15 Jahren obsolet.

Staedte mit VW-Monokulturen dann auch.

Zitat:
Festgenommenem VW-Manager drohen 169 Jahre Haft

Die Fluchtgefahr sei zu groß: Der Antrag des festgenommenen VW-Managers, gegen Kaution freigelassen zu werden, ist abgelehnt worden. Laut US-Justizministerium droht ihm eine drastische Strafe.
- www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2017-...oht-lebenslange-haft
- www.welt.de/wirtschaft/article161130659/...ahre-Gefaengnis.html
- www.n-tv.de/wirtschaft/VW-Manager-drohen...article19540226.html
- www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/vo...-haft-a-1129773.html

Grüße, Egon

Wenn man so die diversen Artikel von Gestern und Heute liest, dann
würde ich mal behaupten, bei VW geht's ganz schön dick ein...
Und der gute Winterkorn sollte sich auch Reisen in die USA verkneifen...

Gruß, Martin

Nicht nur USA auch Länder die ausliefern kommen nicht in Frage

Dann ist der gute Julian zumindest nicht so einsam

Nachtrag: Oha, ich lese das ist ein Deutscher der da verknackt wird. Dachte bisher das ist ein US Staatsbürger. Tja da werden wohl Hundertschaften von Deutschen VW Mitarbeitern nie mehr in die USA reisen, oder um Abzug aus den USA betteln. Keine schöne Situation für die Mitarbeiter (die Verunsicherung wird breit sein) und deren Familien.

Man hat anscheinend nicht im Ansatz kapiert, wie die Behörden in den USA ticken. Einen offenkundigen Betrugsversuch weiterhin massiv zu leugnen und dann (eventuell?) auch noch Beweismittel zu vernichten, mag man dort drüben überhaupt nicht.

Man kann wohl vielmehr jeden Mist machen, der möglich ist, bei dessen Bekanntwerden diesen aber eingestehen und Reue zeigen, dann kriegt man irgendwie noch jede Kurve aus dieser Bredouille heraus.

Aber ein Angeklagter, der lügt, obwohl die Beweise erdrückend sind, hat nun mal in den USA sehr schlechte Karten.

Ich sehe es auch so, dass jetzt viele aktuelle und auch ehemalige VW-Manager die USA von ihrer Reiseliste streichen werden.

eppf

Egon schrieb:
Die Klage wird entweder nicht durchgehen oder eines fernen Tages in einem Vergleich enden, der nicht existenzbedrohend ist.
Grüße, Egon

Das so eine Klage nicht durchgeht bzw. das nur eine sehr softe Lösung herauskommte dafür wird schon die Verquickung der deutschen Politik, Wirtschaft und Justiz sorgen.
So ein Konzern wie VW ist für D, da es ausser dem Automobil im Gegensatz zu Japan oder USA nicht wirklich viele andere Exportprodukte hat, absolut wichtig.
Deutschlands Wohlstand (Export) lebt und fällt mit der Automobilindustrie. Ein Anschluss an die amerikan. / japan. High-Tech Industrie im Bereich Elektronik, IT-Hardware/-Software, ... hat sich vor Jahren in diesem Land erledigt. Es bleibt überspitzt noch etwas Maschinenbau, das Bier und das Brot.

janos71 schrieb:
Das so eine Klage nicht durchgeht bzw. das nur eine sehr softe Lösung herauskommte dafür wird schon die Verquickung der deutschen Politik, Wirtschaft und Justiz sorgen. Bei den beiden fett zitierten Beteiligten gebe ich dir Recht. Die Justiz kann man nur dann mit einbinden, wenn man die zugehörigen harmlosen Gesetze bzw. Verordnungen erlässt.

Letzteres ist aber bei VW nicht mehr gegeben, weil der KBA-Rückruf, auf den sich my right beruft, bereits rechtskräftig ist und nicht mehr angefochten werden kann.

Ein ähnliches Problem haben Politik und Wirtschaft doch auch bei den Luftschadstoffen. Die Luftschadstoffrichtlinie der EU ist bereits seit Jahren gültig und es gibt keine Handhabe, diese nachträglich aufzuweichen, auch wenn es den Autoherstellern noch so gelegen käme und die Politik mitmachen wollte. Deshalb hat auch die DUH bisher alle Klagen gegen die Städte gewonnen, ich kann da wirklich nicht erkennen, dass sich die Justiz hier von Politik und Wirtschaft vor den Karren spannen ließ.

Was die Umsetzung der DUH-Urteile angeht, wird natürlich versucht werden zu mauern, was es nur geht, aber schlussendlich vergrößert man sich dadurch nur den Hammer, der einem später auf den Kopf fallen wird.

Nochmals zusammengefasst:
Ich würde eure Bedenken bezüglich einer Verquickung der Justiz mit Politik und Wirtschaft dann teilen, wenn die DUH nur ein oder zwei von vielen Prozessen gewonnen hätte. Die DUH hat aber Stand Sept. 2016 von bisher 15 Verfahren ALLE gewonnen!

Ich gebe euch auch Recht, dass die Politik alles unternehmen wird, um die rechtlichen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass möglichst harmlose Auswirkungen für die Hersteller zu erwarten sind. Bei bereits unabwendbar rechtsgültigen Verordnungen geht das aber nicht mehr.

eppf

Zitat:
Die Dieselaffäre bei Volkswagen bekommt erstmals ein Gesicht: In den USA wird der erste VW-Manager im Zusammenhang mit den Manipulationen von Abgaswerten festgenommen. Ihm droht eine unglaublich hohe Haftstrafe. Die Liste der weiteren Verdächtigen ist lang.
- www.n-tv.de/mediathek/videos/wirtschaft/...article19544046.html (Video)

Grüße, Egon

Jetzt einmal unabhängig davon, wie dreist das betrügerische Verhalten von VW in den USA war. Aber man sollte sich irgendwie von Grund auf überlegen, ob man sich nicht grundsätzlich neue Absatzmärkte suchen sollte, wenn man nicht bis zum letzten Punkt und Komma zu 100% gesetzeskonform sein kann oder will, ohne die Konkurrenzfähigkeit zu verlieren.

Um einen Rechtsstaat, der Strafmaße so kumuliert wie die USA, muss man eigentlich einen großen Bogen machen. Was passiert, wenn es als Strafmaß für einmal Schwarzfahren einen Tag Haft gäbe und es wird jemand aufgegriffen, der die letzten 3 Jahre in der Früh und am Abend immer ohne Fahrschein unterwegs war? Nach amerikanischer Logik wandert dieser dann 6 Jahre in den Knast.

Ich musste jetzt direkt mal nachsehen, ob es dort drüben überhaupt eine Vokabel für Verhältnismäßigkeit gibt, das wäre nämlich eine Erklärung gewesen. Aber es gibt sie, sogar mehrfach z.B. commensurability.

eppf

Wenn wir das mit allen amerikanischen Betrügern und Verbrechern machen würden, die hier tätig sind, dann währe es um die USA schlech bestellt. Ich denke an die Geheimdienste, die Banker, all die US Unternehmen, die hier ihren Mist verkaufen und die Waffenhändler sowie die Politiker, die sagen "We just care about US law". Da würde schnell ein Großteil der amerikanischen Industrie und Geschäftswelt sowie viele Geheimdienstler im Gefängnis sitzen. Wir sollten amfangen, gegen die NSA und gegen Facebook und Google genauso vorzugehen, wie die USA es mit VW und FIAT msacht. Durch überzoogene Strafzahlungen sanieren die ihren runtergewirtschafteten Haushalt. Außerdem schaffen sie sich damit und mit staalicher Wirtschaftsspionage ihre Konkurenz vom Hals. Wir, die europäischen Verbraucher sollten US Produckte boykottoeren und unsere Unternehmen sollen das auch tuen.

Yaris Gerd

Das auf ein Land zu beschränken halte ich für kurzsichtig.
Prüfe und überlege, was Du kaufst.
Egal wo es herkommt.

LG
Klaus