Priusfreunde.de

musikus schrieb:
Zur generellen Frage: Ich bin mit der Radartechnik (auch bei KFZ) etwas vertraut und kann sagen, dass man das sehr wohl hinbekommen kann, einen Sensor so zu verbauen, daß er schockresistent gelagert wird und nicht defekt gehen muss, wenn er nicht direkt betroffen ist. ...Damit beschreibst du aber eindeutig, dass ein Einbau in einen Stoßfänger ohne mögliche Selbstzentrierung ganz klar dem Begriff "Fehlkonstruktion" zuzuordnen ist.

Streng genommen geht das fast schon in Richtung vorsätzliche Verkehrsgefährdung, wenn durch einen unbemerkten Parkrempler das System so verstellt werden kann, dass es die Fahrspuren nicht mehr richtig erkennt.

Es zieht sich wie ein roter Faden zu Lasten des Geldbeutels des Kunden. Beim RDKS, wo für einen HSD die einfache ABS-Lösung locker ausreichen würde, wählt man die teuren Reifendrucksensoren, bei der ebenso sicherheitsrelevanten Radarerkennung ist den Herstellern eine unbemerkte Verstellung infolge einer fehlenden Selbstjustage egal, bzw. bei einer fälligen Nachjustage wird dann kräftig zugelangt.

Es kann einem aber dann passieren, daß die freie Werkstätte einfach die Reparatur macht und man keinen gut eingestellten Sensor mehr hat.Eine wirklich gute Partnerwerkstatt im Zuge einer Werkstattbindung sollte eigentlich von sich aus erkennen, wenn sie bei einem Problem ansteht, welches nur in der Markenwerkstatt gelöst werden kann. Aber das ist wohl eher ein Wunschtraum.

eppf

Guten Morgen eppf!

Wenn du die hier gewonnenen Erkenntnisse noch mit den Versicherungsbeiträgen verknüpfst, würdest du merken, dass da ein kausaler Zusammenhang besteht. Aber das wird bestimmt trotzdem nicht passieren.

Trotzdem frohe Weihnachten.

eppf schrieb:
Eine wirklich gute Partnerwerkstatt im Zuge einer Werkstattbindung sollte eigentlich von sich aus erkennen, wenn sie bei einem Problem ansteht, welches nur in der Markenwerkstatt gelöst werden kann. Aber das ist wohl eher ein Wunschtraum.

eppf
Umgekehrt hat es bei mir geklappt. Der FTH, mit Karrosseriebauabteilung, hat meinen P4 zum Autoglaser zwecks Scheibentausch gebracht. In wie weit die beiden arbeitsteilig gewirkt haben und die Einmessungen beim FTH durchgeführt wurden weiß ich nicht.

Die Arbeit wurde optisch ordentlich gemacht. Knapp 900€ brutto wären zu Zahlen gewesen.

eppf schrieb:

Damit beschreibst du aber eindeutig, dass ein Einbau in einen Stoßfänger ohne mögliche Selbstzentrierung ganz klar dem Begriff "Fehlkonstruktion" zuzuordnen ist.

Streng genommen geht das fast schon in Richtung vorsätzliche Verkehrsgefährdung, wenn durch einen unbemerkten Parkrempler das System so verstellt werden kann, dass es die Fahrspuren nicht mehr richtig erkennt.


Das Problem ist auch hier, dass ein solches System nicht zwingend vorgeschrieben ist und die KBA in DE z.B. keine wirklichen Richtliien vorgibt. Selbst ein TÜV-Prüfer kann - wie in solchen Fällen bei anderen Industriegütern auch - nicht wirklich etwas bemängeln, selbst, wenn er aus seiner Sicht einen "objektiven" Mangel feststellt.

Die Hersteller können da einbauen, was sie lustig sind und sie tun es immer auf die billigste Weise.

Selbst bei den inzwischen weit etablierten Air-Bags haben wir einen Djungel an Lösungen und jeder testet und verbaut sein Optimum. Es muss dem Kunden klar sein, dass ein Auto der 20.000 Euroklasse dann nicht so viel getestet und optimiert ist, wie eines der 40.000 Euro-Klasse. Wenn man sich mal ansieht, wie so ein air bag System gesteuert und getestet wird, dann stecken da unzählige Annahmen drin und Möglichkeiten, es zu optimieren. Für die Tests gibt es dann ein gewisses Entwicklungs-budget und das war es. Im Rahmen dessen werden dann Positionen gesucht, festgelegt und Zeitverzögerungen eingestellt.

Wie und in welcher Weise das gut, durchdacht und für welche Situationen jeweils optimal oder weniger optimal ist, bleibt für den Kunden im Dunkeln. Das wissen nur Ingenieure, die mal im Umfeld von VDO, Takata, Siemens Restraint Systems oder ACTs tätig waren und Einblicke haben und Crash-Test-Simulationen gesehen haben oder Software dafür entwickelt haben.

Und die meisten dieser Ingenieure kaufen sich dann einen grossen, schweren, dicken und 3fach gepanzerten Wagen mit 12 Air-bags und fahren auf der Autobahn mit Tempo 100 rechts.

Was man dem Kunden pauschal empfehlen kann: Kaufe ein Auto von einem großen Hersteller, dass schon 3 Jahre im Markt ist, welches nicht zu billig ist, damit der Kostendruck nicht zu hoch ist, aber auch nicht so teuer, dass es selten verkauft wird. Dann liegen die Entwicklungskosten in einem günstigen Bereich, dass das Budget für die Optimierung des Wagens hin auf Sicherheit einigermassen gross war.

Und was man auch saggen muss: Man sollte das Auto regelmässig tauschen, um immer eine einigermassen neue, aber auch gut getestete Technik drin zu haben, die noch nicht veraltet ist. Denn egal, wie gut ein System ist, es können sich Fehler einschleichen. Konkret bei den Air-Bags kann man bis heute nicht richtig testen, ob sie noch funktioieren, daher fahren in DE eine ganze Reihe von Autos mit kaputten Air bags rum, die nicht mehr explodieren können oder demnächst von selber in die Luft fliegen, obwohl sie regelmässig beim TÜV sind.

Wahrscheinlich muss man selber dafür sorgen, dass sowas in Ordnung bleibt und den FTH veranlassen, das zu testen und zu justieren, soweit es ihm möglich ist.

Spurhalteassistent und Fussgängerüberwachgung sowie die Parksensoren kann man selber regelmässig checken. Bei den Air bags müsste man vor die Wand fahren und ihn tauschen lassen. Oder man lässt ihn vorsorglich tauschen.

Wenn man aber Pech hat, kriegt man beim Tausch einen alten, der irgendwo ausgebaut wurde, oder man erhölt ein umgelabeltes Fake aus China oder der Monteur steckt ein Kabel nicht richtig fest und man hat deshalb nichts mehr drin.

Wir hatten mit einem Golf auch mal einen Schaden, der wegen ein paar Kröten billiger bei einer freien Werkstatt repariert werden sollte. 3 Jahre später gab es Rost an der reparierten Stelle. Da durfte die Werkstatt noch einmal ran (Gott sei dank gab es durch die Versicherung 5 (?) Jahre Garantie auf die Reparaturen). Danke, so ein Gemurkse brauche ich nicht (mehr).

Und wer sagt Dir, dass deine Fachwerkstatt das besser macht?

Es sind sogar Herstellerwerkstätten in eben jenen Netz vorhanden, die "armen" Werkstätten müssen nur wollen, falsch, sie wollen, aber können oder sogar dürfen nicht.