Priusfreunde.de

Die Annahme, dass ein verbrauchsoptimierter Fahrstil das Unfallrisiko zwingend senkt, halte ich trotzdem für falsch. Im Zweifel ist höchstens die Einschlaggeschwindigkeit etwas geringer. Ob sich das dann auf die Rep.kosten auswirkt, ist die nächste Frage. Aber so lange es keine nachprüfbaren Statistiken zum Thema gibt, ist der Spekulation Tür und Tor geöffnet.

Ein aktueller Golf GTI ist in KH-Typklasse 14, ein Auris TS Hybrid in 20.

In der VK gilt TK 21 für den GTI und 25 für den TS Hybrid.

Da könnte man daraus schließen, dass GTI-Fahrer sehr umsichtig zu Werke gehen und wenn sie Schäden verursachen, dann (aufgrund der geringen Einschlaggeschwindigkeit und der super reparaturfreundlichen Konstruktion und der ebenso günstigen Ersatzteile)auch noch geringere Kosten verursachen.

Liebe mitlesende Versicherungsbranche: Liege ich da richtig? Mir fehlt da gerade die Phantasie, aber einer guten Erklärung gegenüber bin ich aufgeschlossen.

@sportback: Warum falsch? Wenn ich sparsam im Verkehr mitschwimme und immer genug Abstand zum Vordermann lasse, damit ich nicht unnötig bremsen muss, viel besser die Strasse einsehen kann, weil ich nicht nur das Heck des Vordermannes vor der Nase habe, das senkt aus meiner Sicht schon das Unfallrisiko deutlich.

happyyaris schrieb:
Wenn sowohl 1. als auch 2. in den Ländern außerhalb DE erfüllt wäre, könnte man langsam anfangen dies in die Verschwörungstheorie einzubauen. Ich kann aber nicht erkennen, dass außerhalb von DE dies offengelegt wird.Es wäre einmal interessant zu wissen, wie andere Länder ihre Einstufung vom Prinzip her aufbauen.

Bei uns ist es nämlich so, dass eine Typisierung eine Vielfachbestrafung darstellen kann.

Was soll bitte der Käse, wenn Modelle, die im Durchschnitt eine deutlich höhere Kilometerleistung pro Jahr aufweisen, zusätzlich eine höhere Typklasse aufgebrummt bekommen, obwohl sich die Prämie nach der Kilometerleistung staffelt?

Warum soll z.B. ein 50-Jähriger eine höhere Typklasse in Kauf nehmen, bloß weil dieses Modell auch von vielen jungen Leuten gefahren wird, welche aber ebenso von Grund auf mit einer höheren Prämie belegt werden.

Was kann jemand dafür, wenn am anderen Ende seines Versicherungsbezirks 2 Straßen verlaufen, wo es andauernd kracht?

Unser System hat viel zu viele Stellschrauben, welche
a) ggf. auch missbraucht werden können
b) systembedingt zu vollkommen unangemessenen Typklassen führen können

Ich vermute einmal, der Parameter "Häufigkeit eines Fahrzeugtyps" ist einer der Punkte, welcher besonders zu einer Benachteiligung führen kann, wenn die statistische Basis zu klein wird. Hier könnte ein Schlüssel dafür liegen, warum gerade deutsche Massenmodelle oft besonders günstige Typklassen haben.

Die mit Abstand schlimmste Diskriminierung ist die von älteren Fahrzeugen, wenn man sie nicht von Grund auf bzw. im jungen Fahrzeugalter kaufte.

Wie schon einmal anderswo gesagt: Man hat z.B. ein 15 Jahre altes Auto, mit dem man zufrieden ist, erleidet unverschuldet einen Totalschaden, kauft sich erneut dasselbe Modell desselben Alters und hat dann fortan eine deutlich höhere Versicherungsprämie. Geht's noch!?

Eine gewisse Bevorzugung neuer Modelle ist in unserem KFZ-Versicherungswesen klar erkennbar, was sicherlich nicht zuletzt mit dem Autoland D zu tun hat.

Das System unserer KFZ-Versicherung gehört von Grund auf reformiert. Vor allem gehören die oben aufgezählten Mehrfachbestrafungen beseitigt!

Hallo, es gibt derzeit (laut Wikipedia) ca. 29000 verschiedene Fahrzeugtypen. Kann man so unter Realitätsverlust leiden, um nicht zu erkennen, dass hier etwas komplett aus dem Ruder gelaufen ist?

Im Uraltsystem, wo bei HP nur die Motorleistung zählte, bei TK und VK nur die Diebstahlhäufigkeit und der Reparaturkostenindex, aber keine Unfallhäufigkeit, ging es definitiv gerechter zu als heute.

Bezüglich der Unfallhäufigkeit gibt es ja immer noch die extreme Bandbreite beim Schadenfreiheitsrabatt! Selbst hier hat man die Bandbreite nach und nach erhöht, trotz der zusätzlichen vielen anderen dazugekommenen Stellschrauben.

Das aktuelle System ist nur noch eines, nämlich krank!

eppf

@sailor377:

Klar, du und ich wir fahren so. Aber unsichere Fahrer fahren tendenziell auch langsamer, reagieren aber in Krisensituationen falsch und schlagen dann irgendwo ein/an, wenn auch mit reduzierter Geschwindigkeit.

Ich kann die extrem teure Versicherungseinstufung meines Auris TS Hybrid ebenfalls in keinster Weise nachvollziehen.

So viele Firmenflotten haben dieses Modell ebenso wenig im Fuhrpark wie den Rav4 oder andere Modelle von Toyota. Das kann also nicht die Ursache sein.

Von daher ist das Ganze natürlich Öl ins Feuer der Verschwörungstheoretiker und man kann fragen wen man möchte - man wird keine "richtige" Antwort erhalten...

Wenn ich überlege, dass man jetziger Auris doppelt so teuer in der Versicherung liegt, wie mein vorheriger Astra H Caravan mit dem 1.9-er 150 PS-Diesel fahre ich unterm Strich gerechnet trotz günstiger 36,-€ Steuer teurer wie vorher... Das ist schon sehr bitter und nimmt einem etwas die Freude am "umweltfreundlicheren" fahren...

Man frägt sich halt schon, wie es sein kann, dass ein Golf (egal ob "Heizer-Bock" GTI & Co.), die um Welten häufiger im Straßenverkehr bewegt und deswegen natürlich auch häufiger in Unfälle verwickelt sind immer noch deutlich günstiger eingestuft sind, als Toyota Auris oder RAV4 & Co....

Und hier die Einstufung eines VW Golf Variant mit alternativem Erdgasantrieb:

Haftpflicht: TK 13
Vollkasko : TK 16

Das wiederum ist günstiger als die Einstufung für einen Golf Variant mit 1.2 TSI-Motor.

Ich möchte mal auf ein gutes Beispiel hinweisen, wie ich es mir auch für Toyota wünschen würde. Mazda hat nämlich im Prinzip das gleiche Problem: Relativ hohe Typklassen im Vergleich zur Konkurrenz. Nun bietet Mazda aber einen eigenen Versicherungstarif an, in Zusammenarbeit mit der Alten Leipziger und der Santander Bank.

Die angebotenen Tarife sind viel einfacher gehalten: Mindestalter 23 Jahre, nur Voll- und Teilkasko mit 500,-/ 150,- Euro Selbstbeteiligung, keine km-Beschränkung, keine Regionalklassen, keine Einschränkungen bei der Werkstattwahl, soweit ich weiss nur für Privatkunden. Die Preisliste ist hier:

TARIFÜBERSICHTEN FÜR DIE VERSICHERUNG FÜR MAZDA FAHRER

Nun habe ich spasseshalber mal bei der HUK24 mit möglichst ähnlichen Tarifmerkmalen und für meine Situation (ca. 25000km pro Jahr) einen Mazda 6 eingegeben. Ich kann nicht garantieren dass alle Merkmale 100% übereinstimmen, aber hinreichend vergleichbar ist es allemal. Die wesentliche Aussage ist: Im Mazda Tarif wäre ich bei rund 600,- Euro pro Jahr, bei der Huk24 wären es rund 860,- Euro.

Bitte keine weiteren Fragen an mich wegen des Mazda Tarifs, das kann ja jeder selber recherchieren. Meine Aussage hier ist: Hersteller können etwas machen, wenn sie denn wollen.

Vmax165 schrieb:
Meine Aussage hier ist: Hersteller können etwas machen, wenn sie denn wollen.Bei der "Toyota"-Versicherung sieht es aber leider anders aus, zumindest bei meinen persönlichen Tarifmerkmalen.

Immer wenn ich hier eine Vergleichsrechnung mit HUK machte, war ich froh, vor dem Rechner zu sitzen, sonst wäre ich umgekippt, bei diesen seeeeehr deutlich höheren Prämien.

eppf

Ich habe jetzt auch einmal spaßeshalber einen Mazda 2 eingegeben, so etwas fuhr ich vor dem Yaris HSD.

Da wird bei der HUK ein Beitrag von 362 EUR errechnet (300/150 EUR SB, 10000km, alle Fahrer über 25 Jahre).

Der Link mit der Tarifüberbersicht für Mazdafahrer zeigt mir 489,06 an. Wenn ich 25000km und 500/150 SB eingebe, dann lande ich bei 494 EUR.

Also einen Preisvorteil kann ich hier nicht mehr erkennen. Das rentiert sich offensichtlich nur dann, wenn man wirklich viele km abspult, oder in einer sehr hohen Regionalklasse wohnt. Bei mir ist es bei HP RK11 (von 1-12) und bei VK RK6 (von 1-9), also auch nicht unbedingt niedrig.

eppf

Das findet außerhalb des üblichen Versicherungssystem statt, über Rahmenverträge oder Flottenverträge in Kooperation mit Versicherungsgesellschaften, die dabei mitmischen möchten.

Das gibt es in ähnlicher Form zum Beispiel auch für E-Autos und Taxis und Teslas. Solche Angebote können, müssen aber nicht auf Initiative oder unter Beteiligung eines Fahrzeug-Herstellers ins Leben gerufen werden.

Natürlich wäre es zu begrüßen, würde auch Toyota - ähnlich Mazda - so etwas initiieren. Wir sollten aber nicht vergessen, dass die Notwendigkeit dafür nur ein Symptom der anhaltend als überhöht empfundenen Versicherungsprämien für ausländische Fahrzeuge in Deutschland ist.

Selbst wenn es einen herstellerspezifischem Toyota-Tarif gäbe, hilft das nur Einzelnen. Doch die Ursachen für die eigentliche Ursache blieben weiter im Dunkeln.

Grüße, Egon

Ich hatte vor ein paar Seiten schonmal ein paar Thesen aufgestellt die ich untermauern möchte.

Toyotafahrer sind einfach sehr alt im Durchschnitt.
www.check24.de/files/p/2016/4/0/7/9348-2...dell_fahreralter.pdf

Toyotafahrer bauen mit am meisten Unfälle (was sich mit dem Alter decken würde).

www.automobilwoche.de/article/20170901/A...-aber-wenig-unfaelle

Weiterhin sind Karosserieteile viel teurer. Ich habe mir die Mühe gemacht bei einem VW Autohaus in Hamburg und einem Toyota/Lexus Händler nach Kosten für Stoßstange, Tür und Kotflügel zu fragen (Rav4h vs. Tiguan).
Seht selbst!

piTo schrieb:
Toyotafahrer sind einfach sehr alt im Durchschnitt.
Erkennst du nicht den gigantischen Webfehler im System?

Wenn man das Alter einpreist, dann doch individuell, oder ganz einfach über den Mechanismus, den es seit ewigen Zeiten gibt, nämlich die SF-Einstufung, aber keinesfalls über die Typklasse!

Außerdem sagt das Durchschnittsalter noch lange nichts über die Altersverteilung aus! Viele Toyotafahrer kommen erst relativ spät zu dieser Marke, nachdem sie die Nase voll haben, von zusätzlichen Werkstattbesuchen von "Das Auto" und Co.

Ich war verhältnismäßig früh dran, weil ich bereits mit 30 Jahren meinen ersten gebrauchten Toyota kaufte, dies aber auch nur auf Anraten eines bekannten Toyota-Fahrers, der von dieser Marke schwärmte und etwas von traumhafter Zuverlässigkeit erzählte.

Wenn ich mich sonst in meinem Bekanntenkreis umsehe, da sind die meisten erst zwischen 35 und 40 zu Toyota gewechselt. Z.B. von einem Ford Fiasko zu einer Starlet, von einem Werkstatt-affinen Touran zum Verso usw. usf.

Da verwundert ein höheres Durchschnittsalter doch kein bisschen, wenn der "Bodensatz" mit jungen Fahrern geringer ausfällt.

Außerdem, wenn Lancia derart nach oben ausschlägt mit 42% Unfällen über dem Schnitt (Toyota +25%), wieso sind dann die HP-Einstufungen bei Lancia trotzdem noch tendenziell niedriger als bei Toyota?

Und wie schon häufig gesagt, die Ersatzteilkosten spielen bei HP KEINE Rolle!

eppf

Egon schrieb:
happyyaris schrieb:
Hat mal jemand der Verschwörungstheoretiker Toyota gefragt, warum Toyota bei der Verschwörung mitmacht? Wenn ja, was hat Toyota geantwortet?
Es gibt keine Toyota-Versicherung.

Dann macht Toyota unter www.toyota.de/finanzdienste/versicherung...icherung-tarife.json sowie dem verlinkten www.toyota.de/download/cms/dede/TFS_Prod...ht_tcm-17-430328.pdf falsche Angaben. Bei letzterem steht wörtlich:
Mit einer Kfz-Versicherung von Toyota sind Sie immer ausgezeichnet beraten, egal ob es um eine Haftpflicht-, Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung geht. Mit den beiden
Tarifen „Serie“ und „Komfort“ genießen Sie umfassenden Schutz für sich und Ihr Fahrzeug.
Dabei stehen Ihnen zahlreiche optionale Extras sowie eine Rabattschutzoption zur Auswahl. Bei Bedarf fügen Sie z.B. einen Auto-Schutzbrief, Auslandsschadenschutz oder Fahrerunfallschutz zu Ihrer Kfz-Versicherung hinzu.

Bei der Toyota CarGarantie findet man zumindest auf der Seite von Toyota, dass die CarGarantie nicht von Toyota ist.

Egon schrieb:
Wir sollten aber nicht vergessen, dass die Notwendigkeit dafür nur ein Symptom der anhaltend als überhöht empfundenen Versicherungsprämien für ausländische Fahrzeuge in Deutschland ist.

Zumindest bei französische Autos kann ich nicht erkennen, dass dort die Versicherungsprämien hoch sind. Beispielsweise ist der Zoe sehr günstig eingestuft.

happyyaris schrieb:
Dann macht Toyota [...] falsche Angaben.
Reines Marketing. Es gibt einen bei Toyota Financial Services aufgehängten Versicherungsdienst, der Versicherungen der Aioi Nissay Dowa Insurance Company of Europe Ltd. vermittelt. Das wird dann griffig vermarktet.

Zumindest bei französische Autos kann ich nicht erkennen, dass dort die Versicherungsprämien hoch sind. Beispielsweise ist der Zoe sehr günstig eingestuft.
Es würde das Ganze nicht besser machen, wären nur japanische Fahrzeuge betroffen.

Danke an piTo für die Ersatzteil-Recherche.

Grüße, Egon