Priusfreunde.de

sorry wusste nicht, dass sowas etwas bei anderen auslöst.

Hallo Knuddel,
du hast bei deinen Vergleichen den VampireDrain des Tesla M3 vergessen.
Bei 1% pro Tag gemäß BA des Model 3 -entsprechend ca. 275KWh/Jahr- kann man mit dem Ioniq-Elektro ja schon ca. 2000km mit fahren.

Hat der Ioniq keine Vampirverluste?

Timo

1% entspricht bei der großen Batterie über 5 km/Tag. So viel ist es nicht. Gelegentlich sieht es schlimmer aus, da die angezeigte Reichweite mit der Temperatur sinkt. Das ist aber kein Vampirverlust, da diese Kilometer bei warmer Batterie wieder da sind.

Real habe ich ca. 0,5% Vampirverlust. Wenn man diversen Berichten glauben schenken darf, schläft das Auto auch später ein, wenn es mit dem WiFi verbunden ist. Aus diesem Grund habe ich ein weiteres WiFi-Netz eingerichtet, das ich nur dann aktiviere, wenn ein Update bereitsteht.

In der M3 Betriebsanleitung steht:

Auszug aus:www.tesla.com/sites/default/files/model_...manual_europe_de.pdf
Selbst wenn Model 3 nicht gefahren wird, entlädt sich die Batterie allmählich, da die Bordelektronik versorgt werden muss. DieBatterie kann sich mit einer Geschwindigkeitvon ca. 1 % pro Tag entladen.
Die Entladerate ist jedoch auch von Umgebungsfaktoren (z. B.kaltem Wetter), der Fahrzeugkonfigurationund Ihren auf dem Touchscreen ausgewählten Einstellungen abhängig. Es kann zu Situationen kommen, in denen Sie Model 3 längere Zeit unangeschlossen stehen lassenmüssen (z. B. am Flughafen, wenn Sie verreisen). Behalten Sie für diesen Fall die Entladerate von 1 % im Hinterkopf, umsicherzustellen, dass der Ladestand der Batterie ausreicht. Über einen Zeitraum von zwei Wochen (14 Tagen) entlädt sich die Batterie beispielsweise um etwa 14 %


So etwas kann ich in der Betriebsanleitung des Ioniq nicht finden.

Das ist dort auch nicht der Fall. Hoher Ruhestromverbrauch ist eine Tesla-Spezialität und hängt direkt mit dem Gesamtkonzept zusammen: Fleet Learning, Big Data, KI, ständiger Datenaustausch mit dem Mutterschiff. Das gibt es bei anderen Autos in dieser Form alles nicht.

Was dazu im Handbuch steht, kann man getrost vergessen. Realistisch sind pro 24 Stunden Ruhezeit ungefähr 0,5% (Model 3) bis 1% SOC (Model S und X). Mit Abweichungen nach oben und unten, wenn besondere Umstände vorliegen: Zum Beispiel eine schwache 12 Volt-Batterie, ein bevorstehendes Update oder die aktive Überwachung der Fahrzeugumgebung.

Bei regelmäßigem Gebrauch des Autos fällt das kaum ins Gewicht, bei längeren Phasen der Nicht-Nutzung aber schon. Diskutiert wird darüber hier:

- Ruhestromverbrauch Tesla

Grüße, Egon

Timico schrieb:
Hat der Ioniq keine Vampirverluste?

Timo

Kenne den Ioniq zwar hinsichtlich des Ruhestromverbrauchs nicht und auch nicht den e-Niro, e-Golf u.s.w. (das können die beantworten, die diese Autos fahren), kann aber folgendes dazu beitragen:

Der im Vergleich zu anderen Fahrzeugen hohe Ruhestromverbrauch der Tesla-Modelle ist in jedem Fall da und resultiert im Wesentlichen aus 2 fahrzeugspezifischen Eigenschaften:
a) Der Verwendung einer leistungsstarken, zentralen CPU im Gegensatz zu den einzelnen Steuerkästchen der anderen Fahrzeughersteller, mit allen Vor- und Nachteilen, die sich im höheren Stromverbrauch aber auch im adaptiveren und leistungsfähigeren Verhalten der Assistenzsysteme manifestiert.
b) Der permanenten Übermittlung von Daten, und zwar sehr vielen Daten, durch die das Fleet-Learning der Teslas möglich wird und das die angesprochene Lern- und Leistungsfähigkeit ermöglicht.

Die 14 kWh des Cayenne entladen sich so gut wie gar nicht. Nach 4 Wochen sind statt 99% noch 97% im Akku - selbst wenn ich täglich auf die App blicke.

Mich wundert nur, dass der M3 einen geringeren Vampirdrain hat (haben soll). Warum sollte da der Zentralcomputer ein völlig anderer sein und worin soll sich das Verhalten unterscheiden?

Da ich in letzter Zeit etwas mehr beobachte, glaube ich ansatzweise herausgefunden zu haben dass der Vampiredrain vom aktuellen SoC abhängt. Zuindest häufen sich die Fälle, an denen morgens statt 90% nur mehr 88% angezeigt werden, während bei z.B. 40% maximal 1% weniger angezeigt wird oder gar kein Prozentpunkt weniger.

Edit: Egon war schneller...

Zum Thema
In der Überlegung, ob M3 oder Ioniq sollte auch die Langstreckentauglichkeit eine Rolle spielen. Gerade da - so meine ich - kann kein anderer Hersteller einem Tesla das Wasser reichen.
Das SuC Netz ist da einzigartig. Ich hätte bei einem Trip nach Kroatien keine Lust, in Zagreb mir irgendwas anderes suchen zu müssen, auch die Streckenkosten machen da schon einen Unterschied. Wenn das keine Rolle spielt und für Langstrecken ein anderes Fahrzeug verwendet wird, warum auch immer, ist das kein Argument.

Timico schrieb:
Hat der Ioniq keine Vampirverluste?

Timo
Nicht wirklich. Zumindest sind mir bis heute keine nennenswerten Verluste aufgefallen. Geben muß es welche, denn der 12V Bleiklumpen wird sporadisch immer wieder mal nachgeladen. Aber das dabei der SoC des Hochvoltakkus fällt hatte ich noch nicht gesehen.

Danke für die Antworten, so in etwa hatte ich mir das gedacht und verdrängt, daß ein Tesla auch in seinen Ruhepausen aktiv am Akku saugt.

Timo

Gerne.
So wie ich das sehe ist der Rechner für die Onlineanbindung im Tesla auch immer aktiv. Im IONIQ scheint man bei einer Abfrage des Status oder Veranlassung einer Aktion den Rechner erst einmal aufzuwecken. Denn das erste Abfragen/Ansprechen des IONIQ dauert gefühlt ewig. Folgeaktionen gehen da deutlich schneller. Diese Abfragen erfordern eine Pin Eingabe am Handy. Nach der eingabe des Pin wird in der App angezeigt, das dieser nun für 10 Minuten gültig ist. Ungefähr diese 10 Minuten könnten auch die Zeit sein die der Rechner im Auto wach bleibt.
Hatte ja anfangs auch Bedenken ob es das selbe Verhalten gibt wie bei Tesla, aber dem ist nicht so. Dafür nehmen ich dann auch gerne die lange (geschätzt 15-30s) Wartezeit in kauf.

Timico schrieb:
So besser?

Timo

Perfetto!

Vielen Dank für die weiteren Gedankenansätze.

Ich finde den Ioniq übrigens vom Radstand Langstrecken tauglich mit seinen 2,70m. Prius 4 und Corolla TS haben ja auch so viel. Da sollte es also keine Einbußen geben.

Was die Ladegeschwindigkeit angeht - Langstrecken sind erstmal so nicht geplant und die längste Route ein Weg wären 155km. Da wäre ich also hin und zurück auf WLTP Normverbrauch.

Ich tendiere momentan eher zum Ioniq. Da die Folgekosten was Ersatzteile betrifft auch günstiger sein dürften als bei Tesla. Dazu kommen das die Fixkosten auch erheblich niedriger sind. Mich wundert diese sehr niedrige Typklasse beim Ioniq, finde es aber sehr gut!

Knuddel1987 schrieb:

Was die Ladegeschwindigkeit angeht - Langstrecken sind erstmal so nicht geplant und die längste Route ein Weg wären 155km. Da wäre ich also hin und zurück auf WLTP Normverbrauch.

Welche Geschwindigkeiten würdest du da fahren? Also, ich war bisher von Rügen aus ein mal in Rostock. Waren 145km und ich hab hier mit 80% gestartet. Geschwindigkeit was erlaubt war +5 und auf der A20 dann 125. Kreuz Rostock A19 hab ich mich dann mit Reichweitenwarnung hinter nen PKW mit Anhänger gehangen. Ab da dann mit 100 weiter. Ankunft beim IKEA mit SoC 5%. Allerdings war Sturm von vorne samt Regen. Rückfahrt dann voll geladen mit 110 und Ankunft in Bergen mit SoC von 35%.
Will sagen, 155km hin und zurück könnte im Sommer wohl was werden. Im Winter und bei ungünstigen Bedingungen nicht!

Radstand und Fahrverhalten - sehr gediegen. Hatte vorher einen Avenis T27 und fühle mich im IONIQ genau so wohl. Beim VFL fand ich es bei der Probefahrt teils etwas schwammig auf der Hinterachse. Aber das haben sie beim FL sehr gut überarbeitet.

Nachdem ich nen Video gesehen habe von GRIP, wo Elektroautos mit Schnee und kalten Temperaturen sowie Innenraum auf 21 Grad und zu zweit auf Komfort nicht verzichtet wurde, dennoch 70% Reichweite zur Verfügung standen, hoffe ich, dass ich damit hinkomme.

Ich denke der WLTP ist als Orientierung gut und im Sommer klappt es auch wohl mit weniger, dafür im Winter etwas mehr.

Reisegeschwindigkeit wird dem Ziel und der Reichweite angepasst.

Knuddel1987 schrieb:
Ich denke der WLTP ist als Orientierung gut und im Sommer klappt es auch wohl mit weniger, dafür im Winter etwas mehr.
Über den Tesla ließt man immer mal wieder, dass der EPA-Verbrauch eine gute Orientierung ist. Der SR+ hat laut EPA eine Reichweite von 386 km im Vergleich zu 409 km laut WLTP. Die EPA-Reichweite soll auch in der Praxis erreichbar sein, WLTP nur sehr schwer.