Priusfreunde.de

Guten Morgen,

ich bin neu hier und wurde durch Freunde auf das Forum aufmerksam gemacht als sie hörten, dass ich evt. einen Prius zu kaufen gedenke. Ich habe die letzten Tage viel gelesen, um herauszufinden ob ein Prius etwas für mich ist, aber auch wie das mit dem Gebrauchtwagenkauf läuft und worauf man achten sollte.

Mein letztes Auto habe ich einfach bei einem Gebrauchtwagenhändler ausgesucht, ein bißchen verhandelt, anmelden lassen, fertig. Ich habe 13 Jahre nie darauf geachtet, ob da vielleicht mal ein Schaden war oder nicht. Aber nun hab ich ja das Wiki gelesen und bin nicht mehr so ahnungslos wie damals, das macht den Kauf jetzt natürlich kompliziert...Was ich mich u.a. frage: Wenn ich das Auto wieder bis zum bitteren Ende fahren sollte, was kümmert mich - außer beim Verhandeln natürlich - dass daran etwas repariert wurde, ich fahre es ja wieder bis zu seinem Ende, und es kommen eh in meiner Gegend schnell Beulen dazu und abgefahrene Spiegel. Oder anders: Wird es ab einem gewissen Punkt sicherheitsrelevant, die Karosserie weniger stabil? Gibt es da Anhaltspunkte für Anfängerinnen?

Freue mich über Tips. Viele Grüße von Balou

Willkommen im Forum!

Ein fachmännisch reparierter Vorschaden ist in der Regel kein Grund, ein Auto nicht zu kaufen.

Problematisch sind Autos mit versteckten Mängeln und solche, bei denen ein Vorschaden verschleiert werden soll. Beispielsweise, weil das Auto nach einem Unfall mit möglichst geringem Aufwand provisorisch oder laienhaft zusammengefrickelt wurde. Das kann später weitere Schäden nach sich ziehen, beispielsweise Durchrostungen an eben diesen Stellen. Auch eine leicht verzogene Karosserie oder ein dejustiertes Fahrwerk bemerkt man nicht unbedingt sofort.

Leider ist auch der Kauf bei einem seriös erscheinenden Händler oder von Privat kein Garant, von derlei Machenschaften verschont zu bleiben. Bei Kauf vom Händler hast Du immerhin 6 Monate Zeit, um Schäden zu entdecken und nachbessern zu lassen, weil eine gesetzliche Gewährleistungspflicht besteht. Aber nur, wenn der Händler nicht den beliebten Vermittlungs-Trick ("Verkauf im Kundenauftrag") anwendet und so die Gewährleistungspflicht umgeht, worauf man sich besser nicht einlassen sollte.

Du musst Dich aber auch nicht unnötig verrückt machen. Wenn Du einen geeigneten Wagen entdeckt hast, kannst Du zu überschaubaren Kosten das Auto vor dem Kauf professionell überprüfen lassen. Zum Beispiel hier:

- praxistipps.focus.de/gebrauchtwagencheck...-im-vergleich_103249

Grüße, Egon

Vielen Dank, Egon, für die schnelle Antwort.

Demnach bringt es vermutlich auch nicht viel, als Laie mit einem Lackschichtdicken-Messer aufzutauchen. Ich kann im Falle des Falles bestimmt nicht beurteilen, ob etwas fachmännisch gemacht wurde oder nicht.

Meine Sorge ist in etwa, dass ich in Kleinpusemuckel keinen Gebrauchtwagen-Check bekomme, falls ich von Privat kaufe. Mein Budget liegt nämlich leider nicht allzu hoch, da ist viel Schlitzohren-Spielraum fürchte ich, da die wenigsten Wagen in dem Bereich eine nachvollziehbare, lückenlose Historie haben.

Viele Grüße von Balou

Balou schrieb:Oder anders: Wird es ab einem gewissen Punkt sicherheitsrelevant, die Karosserie weniger stabil?

Hallo @Balou,

diese Frage ist zu komplex und facettenreich, um innerhalb eines Forumsbeitrags beantwortet zu werden (zumal dieser Beitrag in einer Fülle von anderen Beiträgen untergehen würde, wozu mir meine Zeit einfach zu schade ist). Du hast bereits das Wichtigste entdeckt: Im von Dir genannten Wikibeitrag findest Du die wichtigsten und einfach zu begutachtende Stellen, die auf einen Schaden hindeuten. Wenn das Fahrzeug vergleichbare reparierte Stellen aufweist, hängt es von Deiner Risikobereitschaft ab, ob Du den Wagen nimmst oder nicht.

Um auf Deine Frage einzugehen: Ja, ab einem bestimmten Punkt wird es sicherheitsrelevant, z.B. bei der Frage, ob bei dem Unfall die Airbags ausgelöst haben und ob man die neuen Airbags verbaut hat (recht teuer und kompliziert) oder einfach die Sensoren abgeklemmt hat, damit keine Fehlermeldung im Armaturenbrett erscheint. Und um das zu prüfen, muss man ein wenig tiefer suchen und ein paar Kenntnisse sowie ein geschultes Auge besitzen.

Der P2/P3 ist ein Fahrzeug, dass von einem Nicht-Fachmann (so wie ich es auch bin) problemlos gekauft werden kann. Es gibt bei diesen Fahrzeugen ja kaum Schwachstellen.

Bei einem Frontalschaden kann auch der Airbag aufgegangen sein. Im Wiki zum Gebrauchtwagenkauf ist sehr gut beschrieben, wie man anhand der Verschraubung der Kotflügel reparierte Unfallschäden selbst erkennen kann. Ja, man kann so ein Fahrzeug kaufen, wenn die Reperatur belegt werden kann. Aber wieso soll man sich so ein Fahrzeug antun, wenn es genug Angebot auf dem Markt gibt.

Schau nach Fahrzeugen aus erster Hand (werden gerne lange gehalten, da ja nie was dran ist), lieber mehr als weniger Kilometer auf dem Tacho und keine langen Standzeiten beim Händler (nicht gut für beide Akkus). Im Idealfall wurde das Auto täglich bewegt und stand in der Garage.

Vielen Dank euch, ich lerne hier ja schnell interessante Dinge. Ich geh mal auf die Jagd und versuche mich im Schrauben sichten.

Viele Grüße von Balou

den kaufvertrag würde ich erst nach einem ankaufstest unterschreiben. bei uns in österreich kostet der test beim
arbö oder öamtc so um die 60 euro. keine ahnung was der adac oder andere prüforganisationen verrechnen. der test rechnet sich auf jeden fall, nicht nur für den testbetrieb
ich würde keinen gebrauchten pkw ohne vorherigen ankaufstest kaufen.

esox

Servus.

Balou schrieb:
Oder anders: (1) Wird es ab einem gewissen Punkt sicherheitsrelevant, die Karosserie weniger stabil?
(2) Gibt es da Anhaltspunkte für Anfängerinnen?
(1) Kurz und knapp: ja.
Hinzu kommt, wenn der Unfallschaden nicht anständig repariert wurde, können Spätschäden durch eine schlechte Reparatur entstehen.
(2) Grobe Anhaltspunkte (und mehr ist es leider nicht) findet du eben im Wiki.


Grüße ~Shar~

Ich würde mal beim lokalen freien Gutachter fragen was der dafür nimmt, oft ist der kleine Dienstweg (nur prüfen mit mündlicher Auskunft - also ohne dass der groß ein Gutachten auf Papier bringen muss und daher deutlich weniger Arbeit anfällt) recht preiswert.

OT:
Shar schrieb: Grobe Anhaltspunkte (und mehr ist es leider nicht) findet du eben im Wiki.

Hallo Shar,

mit Deiner Erlaubnis werde ich meine "leider nur grobe Anhaltspunkte" verteidigen. Wobei mich insbesondere der Zusatz "...leider nicht..." stört.

Entschuldige, kannst Du mir etwas besseres innerhalb des deutschen WWWs zeigen? Wer nahm sich die Zeit um diese "leider nur grobe Anhaltspunkte" verständlich und bildhaft zu erläutern? Dort stehen Dinge, die man nicht einmal auf "Profiforen" findet, geschweige denn innerhalb dieses Forums. Und für Dich sind es "leider nur grobe Anhaltspunkte"?

Natürlich ist meine Frage rhetorisch, sie braucht von Dir nicht beantwortet zu werden, denn die Antwort kenne ich als kein Zweiter sowohl in diesem Forum als auch innerhalb der deutschsprachigen Community.

Schreibe bitte hier ruhig weiter, ich bleibe beim meinem bescheidenen Wikibeitrag, die Zeit wird mit Sicherheit zeigen, wessen Wissen und Darstellung letztendlich hilfreicher für die anderen waren.

Ich habe den Beitrag von Shar nicht in erster Linie als Kritik am Wiki-Inhalt zu diesem Thema aufgefasst, der ohne Zweifel recht hilfreich ist.

Hier der Link zum Nachlesen, damit sich jeder selbst ein Bild davon machen kann:

- www.priuswiki.de/index.php?title=Gebrauchtwagen

Grüße, Egon

Guten Abend,

auch wenn es nur Anhaltspunkte sind, für mich sind sie sehr hilfreich, vielen Dank also für die Tips, und auch die Wikieinträge, ich hätte niemals an abgeklemmte Airbags gedacht, ich Naive...

Ich habe es heute geschafft und mir einen Prius angeschaut und die Schrauben kontrolliert und auch mal versucht die 12V-Batterie-Spannung auszulesen und saß überhaupt erstmals bewußt in einem Prius vorne und nicht uninteressiert im Taxi hinten. War toll, gefiel mir. Nur Probe fahren ging noch nicht (Brief noch nicht da). Es war der hier:

www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/toyo.../1005852103-216-7905

Sah alles gut aus, soweit ich das beurteilen kann, der Stoff an den Armlehnen ein bißchen verbraucht, aber nicht zu viel, viele km, aber nicht zu viel, viel alt, aber nicht zu viel, viel geld, leider eher zuviel für mich.

Historie gebe es laut Händler bei solchen Autos nicht wirklich, also keine genauen Infos zu Unfällen oder Vorbesitzer.innen, sie bekämen die Autos von größeren Händlern, die die in den Benelux einsammeln. Er zückte aber ein Lackdickenmessgerät und meinte, sollte an dem Auto was sein (was er nicht glaube), ihm entginge nichts...Das Auto würde ihm aber auch ohne Blech-Infos schon aus den Händen gerissen...


Viele Grüße von Balou

Balou schrieb:
Historie gebe es laut Händler bei solchen Autos nicht
die kannst du dir im normalfall mit hilfe der VIN bei jedem FTH anzeigen lassen - das sollte kein problem darstellen...
meiner ist zb. aus belgien & ich habe sie mir auch angesehen

Im Inserat steht doch "Scheckheftgepflegt". Scheckheft mit allen Inspektionen sollte demnach dabei sein. Oder war das doch nicht dabei?

Servus.

@Rema: Es liegt mir fern, die Wiki oder diesen speziellen Artikel zu schmälern. Das lag nicht in meiner Absicht, sorry, wenn es augenscheinlich so angekommen ist.
Der Inhalt meiner Aussage steht kausal zu dem zitierten Textabschnitt, auf den sich mein Beitrag bezog - also auf das Merkmal Unfallschaden, im Detail auf das Erkennen von reparierten sowie nicht fachgerecht reparierten Unfallschäden.
Hier bietet der Wiki-Artikel erste respektive grobe Anhaltspunkte. Mitunter lassen sich reparierte aber auch verdeckte Schäden nur mit Hilfsmitteln, von unten auf einer Bühne oder gar nur nach Zerlegungsarbeiten erkennen bis lediglich erahnen. Teils aber eben auch erst einmal gar nicht - gerade was optisch gut aber letztendlich doch mangelhaft reparierte Schäden betrifft. Mitunter sind diesbezüglich schon Fachleute stark gefordert und kommen ggf. sogar an die Grenzen, entsprechend schwer bis unmöglich kann es für einen Laien werden, hier eine verlässliche Aussage zu treffen. Eine umfassende "Anleitung" zu schreiben, würde völlig den Rahmen sprengen - Fachleute haben hierfür viel Zeit in das Lernen investiert und im Beruf über Jahre Erfahrungen gesammelt. Das lässt sich - leider - nicht "kurz und bündig" zusammen fassen.

Mein "...mehr ist es leider nicht" war nicht als Abwertung des Artikels gemeint. Bei der Wortwahl hatte ich an die Komplexität des Themas gedacht und den Umstand im Kopf, daß eben sehr viel dahingehend betrogen wird und mitunter auch so gut, daß es nur schwer zu erkennen ist; noch schwieriger für einen Laien. Deswegen ist der Artikel aber nicht schlecht und das ist er auch keines Falles.

Natürlich ist meine Frage rhetorisch, sie braucht von Dir nicht beantwortet zu werden, denn die Antwort kenne ich als kein Zweiter sowohl in diesem Forum als auch innerhalb der deutschsprachigen Community.

Schreibe bitte hier ruhig weiter, ich bleibe beim meinem bescheidenen Wikibeitrag, die Zeit wird mit Sicherheit zeigen, wessen Wissen und Darstellung letztendlich hilfreicher für die anderen waren.
Wie soll ich diese Aussagen verstehen?
Willst du mir unterschwellig irgendetwas unterstellen?
Danke für deine wertende Einschätzung.


Grüße ~Shar~