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Zitat:
Verkehrsforschung
Rückwärts-Radar könnte Staus vermeiden

Mit intelligenten und vernetzten Autos sollen Staus künftig vermieden werden. Forscher haben jetzt herausgefunden: Heutige Sensor-Systeme gucken (zum Teil) in die falsche Richtung.
- www.spiegel.de/auto/aktuell/stau-forschu...ndern-a-1183748.html

Grüße, Egon

Der Grundgedanke ist ein bisschen richtig und ein bisschen falsch...

Richtig ist weil Staus entstehen können wenn deutlich schnellere von hinten ankommen und somit eingebremst werden.

Falsch weil man mit solch Technik nur einen gewissen Geschwindigkeitsunterschied ausgleichen bzw. berechnen kann.

Klassisches Beispiel ist ja der Abstandsradar.
Eingestellt auf 130km/h läuft man auf LKW auf und hat irgendwann nahezu unbemerkt nur noch 80 auf dem Tacho.
Will man da Ausscheren zum Überholen muss man schon Gas geben und den Sicherheitsabstand verringern um zu überholen.

Kommt dann von hinten in deutlich schnellerer an würde ein Rückwärtsradar was ein Ausscheren verhindert unweigerlich zu einem massiven Unterscheiten des Sicherheitsabstandes mit schlimmsten Fall einer Kollision zum langsameren Vordermann.Oder halt dermaßen eigreifen, dass man nicht beschleunigen kann. Egal wieviel Gas man gibt.

Also müsste man dafür die höchstmögliche Geschwindigkeit begrenzen, damit der Radar vor und hinten abgleichen kann um gefahrlos zu überholen. Natürlich müssten dazu die Systeme miteinander kommunizieren und ggf. der Hintermann eben so sanft eingebremst werden wie der auf den LKW Auflaufende.

Ohne diese Arbeitsweise würde sich die Zahl der Mittelspurfahrer drastisch erhöhen, denn ein Ausscheren hinter einem LKW wäre damit nahe an der Unmöglichkeit.

Für autonomes Fahren wird es definitiv nicht ohne die Kommunikation der Fahrzeuge untereinander gehen.

Also ich glaube, daß all diese Abstandssysteme noch lange nicht so ausgereift sind, daß sie Staus vermeiden. Im Gegenteil befürchte ich eher, daß sie bei starkem Verkehrsaufkommen sehr dafür geeignet sind, einen Stau erst entstehen zu lassen!

Wenn alle Fahrzeuge sich vollständig autonom bewegen, wird der "Rückwärts-Radar" sicherlich seine Vorteil ausspielen können. Bis dahin gibt es aber immer noch den Risikofaktor Mensch.

Ich stelle mir gerade bildlich vor, wie "zu langsam" fahrende Fahrer von schnelleren leicht angeschubst werden, damit sie aufwachen. Da könnte ein Volkssport aus werden.

JSH schrieb:
Bis dahin gibt es aber immer noch den Risikofaktor Mensch.Der gleiche Risikofaktor steckt in autonom fahrenden Fahrzeugen. Sie wurden (werden) vom Menschen erdacht und erbaut. Fehlerfreie Software, Hardware etc. gibt es nicht. Enthaltene Fehler wurden ggf. bislang nicht erkannt, nicht veröffentlicht, noch behoben. Gruß Hybridfan5

Also, wenn alles autonom ist und untereinander sich verständigt-wer braucht dann einen Rückwärtsradar?
Der Vordermann "unterhält" sich mit seinem Hintermann und der wiederum hat ein Frontradar...odda?
Wo ist mein Denkfehler?

@hybridfan5 - Autonome Fahrzeuge haben (bisher noch) kein Ego. Fehlerfrei werden sie sicherlich nicht sein.

@MezzoL - "Rückwärts-Radar" steht in Anführungszeichen. Ggf. reicht dann auch nur eine bidirektionale Kommunikation aus, um das vorausfahrende Fahrzeug zur Beschleunigung zu bewegen. Braucht man dann aber noch das Frontradar wenn jedes Fahrzeug seine Position bis auf wenige Zentimeter genau selbst bestimmen kann?

Absolute Fehlerfreiheit gibt es nicht. Es handelt sich immer um die Reduktion von Schaden.
Beim "Anschubsen" wie von JSH vorausgesehen mache ich mit. Mit freier Software geht dann auch bald Rudelschubsen und seitwärts drängen!